Die Wallfahrt der Kevelaerer nach Boxmeer hat eine lange Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht. In Boxmeer wird an diesem Tag eines Blutwunders gedacht, das sich im Jahre 1400 ereignet haben soll. Noch heute wird unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Blutreliquie, die dieses Ereignis bezeugt, in einer sehr folkloristischen Prozession durch die Straßen von Boxmeer getragen.
Gedanken im Gepäck
Auch wenn es den Pilgern von heute weniger um das damalige Wunder gehen mag, gibt es andere Beweggründe, sich auf diesen Pilgerweg zu begeben.
Jeder hat eigene Gedanken in seinem Gepäck, ob Zweifel, Zukunfts- oder Sinnfragen. Antworten gibt es nicht immer. Doch einer intensiven Erfahrung kann man sich gewiss sein, wenn man in der Nacht um 1.30 Uhr mit Gebeten, Gesängen und viel Raum für persönliche Gespräche auf dem 27 km langen Weg in den Morgen hineinläuft. Neben der guten Gemeinschaft der Gruppe sind es auch Naturerlebnisse im Morgengrauen, aber auch die Grenzerfahrung durch die Anstrengung eines solchen Fußmarsches, die den eigenen Horizont erweitern können.
Mehrere kurze Impulse mit besinnlichen Texten und eine längere Frühstückspause unterbrechen den Weg.
Fünf Brudermeister der Consolatrix Afflictorum übernehmen alljährlich die Organisation und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Auch ein Begleitfahrzeug steht für Notfälle zur Verfügung.
Jeder der teilnehmen möchte, ob zu Fuß oder per Rad, kann dies ohne Anmeldung tun und ist herzlich willkommen.
Ablauf
Die Fußpilger starten am So., 02.06., früh morgens um 1.30 Uhr an der Gnadenkapelle. Um 4.30 Uhr ist Frühstückspause auf der Gaesdonck. (Verpflegung bitte selbst mitbringen, Kaffee wird gereicht). Gegen 7 setzt die Fähre die Fußpilger über die Maas. Die Radpilger starten um 5.45 Uhr ab Gnadenkapelle. Beide Gruppen ziehen um 8 Uhr gemeinsam in Boxmeer ein und feiern um 8.30 Uhr einen eigenen Gottesdienst in der Petrusbasilika. Anschließend ist Gelegenheit zum gemeinsamen Frühstück (Selbstzahler). Hier endet die organisierte Wallfahrt der Kevelaerer. Die Teilnahme an der Prozession und die Rückreise bestimmt dann jeder selbst.