Wahnsinn, Liebe, Glückseligkeit

„Genial verrückt“, beschreibt der Geschäftsführer der Parookaville GmbH, Bernd Dicks, den fiktiven Stadtvater von Parookaville. Wie verrückt die Visionen des Bürgermeisters Bill Parooka in diesem Jahr waren, davon konnten sich die 50 000 Bürger der „Stadt auf Zeit“ auf dem Festivalgelände am Airport Weeze überzeugen. Drei Tage lang hieß es für sie „Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit“ zu feiern und dies in einem schon fast atemberaubenden Ambiente auf 80 000 Quadratmeter Festivalfläche.
80 000 Quadratmeter, auf denen es für die Bürger auf Zeit einiges zu entdecken gab. Allein zehn Bühnen, darunter die rund 80 Meter breite und circa 36 Meter hohe Mainstage, luden mit Sets von insgesamt 150 DJs zum Tanzen und Feiern ein. Wer sich von den Eindrücken und turbu­lenten Treiben zurückziehen wollte, konnte im City Forest ein ruhigeres Plätzchen suchen und von einer der Hängematten aus teilweise skurril wirkende Installationen im Stadtwald bewundern. Abwechslung vom Tanzen fanden die Festivalbesucher auf dem Boulevard und hier war dann auch die Gelegenheit, eines der „Must haves“ in Sachen Festivaloutfit zu ergattern – den Blumenkranz fürs Haar.
Ein Muss auf einem Festival ist auch die Nahrung. Egal ob in flüssiger oder fester Form, auf der Foodmile sorgten einige Gastronomen für den passenden Geschmack – unter anderem auch die Mitarbeiter des „Catering Kanders“ aus Kevelaer. Bereits beim ersten Parookaville-Festival sorgte der Familienbetrieb für das leibliche Wohl der Gäste und der Crew. Unabdingbar für die Bewirtung in diesem Jahr war für den Catering-Anbieter neben Erfahrungswerten, Motivation, einem Zwei-Schichten-System mit jeweils circa 40 Mitarbeitern inklusive Familienmitgliedern auch ein „40-Tonner“ voll mit Zutaten, die letztlich zubereitet für den kulinarischen Genuss auf dem Teller sorgten.
Für den musikalischen Genuss sorgten zahlreiche DJs. So konnten die musikbegeisterten Bürger Parooka­villes zu den Klängen zahlreicher Größen der Elektro-Musik-Szene wie Steve Aoki oder Felix Jaehn feiern.
Doch auch von anderen Seiten aus wurde das Festival gefeiert und sorgte für Begeisterung bei den Künstlern und Geschäftspartnern. „Für uns war es eine ganz krasse Geschichte“, so das erste Fazit von Bernd Dicks gegen Ende des Festivals. Mit dem preisgekrönten Erfolg der Erstauf­lage des Festivals konnten sich die selbsternannten „Architekten der Visionen von Bill Parooka“ Norbert Bergers, Georg van Wickeren und Bernd Dicks in die Oberliga der Festivals katapultieren. „Der Druck war immens“, erklärt Bernd Dicks, auch in diesem Jahr in dieser Liga spielen zu können.
Hinsichtlich der Pläne für das Parookaville 2017 hüllen sich die Veranstalter in Schweigen. Klar ist, dass es noch einige verrückte Ideen des Bill Parooka zu verwirklichen gibt. Ob die „Stadt auf Zeit“ jedoch hinsichtlich der Einwohnerzahl wachsen wird, darüber herrscht noch Unklarheit. „Es gibt Möglichkeiten zu wachsen“, so Dicks, „aber ob wir das wollen, weiß ich noch nicht“.
Klar ist, dass es ein nächstes Parookaville geben wird. Vom 21. bis 23. Juli 2017 wird die „Stadt auf Zeit“ wieder zum Leben erwachen und es wird wieder „Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit“ regieren. (vw)
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