Vorentwurf für das Neubaugebiet Hüls

Langsam komplettiert sich das Bild für die Zukunft der Flächen an der Hüls: Mario del Vecchio von der Essener Planungsgesellschaft „atelier stadt & haus“ erläutert im Stadt­entwicklungsausschuss das städtebauliche Konzept für die Ausweisung eines Wohngebietes auf der Hüls, das von der Twistedener Straße bis zur Kuckucksley reichen soll. Für die Erarbeitung eines entsprechenden Bebauuungsplanes gab es vom Ausschuss bei einem Nein der FDP mehrheitlich grünes Licht.
Dem Konzept nach sollen in einem ersten Schritt dort 61 Wohneinheiten, in einem zweiten weitere 61 mindestens dreigeschossige Wohneinheiten und 23 weitere Häuser – insgesamt 150 Wohneinheiten – entstehen. Dabei soll von der Hüls aus eine neue, verzweigte Erschließungsstraße entstehen, die sich an die Twistedener Straße anbindet.
Im nördlichen Bereich der Hüls sind Mehrfamilienhäuser zur Miete oder als Eigentum angedacht, für die übrigen Bereiche Doppel- oder Einfamilienhäuser und auch Reihenhäuser denkbar. Die Größe der Grundstücke soll sich im Rahmen von 400 Quadratmetern bewegen – je nach Eck- oder Randlage auch größer oder kleiner.
Der geplante Hotelstandort im Nordwesten könne auch als Siedlung weiterentwickelt werden, sollte das Hotel dort nicht möglich sein, so Del Vecchio. Der Pilgerpark mit Fußweg sei in die Überlegungen mit aufgenommen und bis zum Gewässer fortgeführt worden. Da gebe es die Option eines kleinen Siedlungsgebietes für Einzel- und Doppelhäuser, das man Richtung Nordwesten fortführen könne.
Entlang des südlichen Siedlungsrandes soll ein Grünzug mit einer Breite von 10 bis 15 Metern Richtung Süden weitergeführt werden und am vorhandenen Grünzug anschließen, damit sich das Gebiet schön erlaufen lässt. Das Gewässer wäre entlang der dortigen Hofstelle Richtung Norden zu verlegen.
Jedes Grundstück soll je zwei Stellplatzmöglichkeiten – zwei Garagen oder Stellplatz und Garage – erhalten. Auch Parkplätze für Besucherverkehr sind vorgesehen. Die Grünflächen gäben auch die Chance für Spielplätze – insbesondere für eine dezentrale Spielanlage im Süden.
Für die SPD begrüßte Brigitte Middeldorf die Grundzüge des Konzepts, vor allem die Idee, den Grünzug weiterzuführen. Der Grüne Wolfgang Röhr gab zu bedenken, dass auch die Belange des Bauernhofes, der von der Siedlung eingeschlossen sei, zu berücksichtigen sei. Heinz-Josef van Aaken (KBV) mahnte, dass man dann eine massive Blockbebauung gegenüber dem Solepark habe. Planer Del Vecchio stellte klar, dass bislang alles nur Vorschläge seien, die im weiteren Prozess zu erörtern sind.
Wilhelm Gerats (FDP) erneuerte seine Forderung nach einem Demographiegutachten im Vorfeld der konkreten Planung. Ähnlich äußerte sich auch CDU-Fraktionschef Paul Schaffers – zumal das Wohngebiet jetzt mit bis zu acht Hektar weit größer sei als die ursprünglich beschlossenen 2,6 Hektar.
Von so einem Gutachten habe sich der Rat verabschiedet, das werde auch so gehen, meinte Bürgermeister Dominik Pichler. Es sei nicht zu erkennen, wohin die Familienpolitik laufe. Das habe eher den Charakter eines „gewagten Blicks in die Glaskugel“.