Vorbildlicher Ausbau der Alten Weezer Straße

Für den kleinen Henri Verhülsdonk steht fest, dass er Baggerfahrer werden wird, wenn er groß ist. „Wir haben hier jeden Tag Festival“, sagt Mutter Michaela. Sogar ihre Freundinnen kommen mit ihren Kindern zur Alten Weezer Straße, um den Bauarbeitern zuzusehen. Ein Highlight für die Kids war, als der dicke Wasserschlauch der Feuerwehr zum Einsatz kam. Familie Verhülsdonk stört die Baustelle direkt vor ihrer Haustür überhaupt nicht. Die Arbeiter seien alle super-nett.
Das kann Ursel Kammann nur bestätigen. „Einmal haben die Männer sogar unsere Mülltonne herausgefahren und wieder hineingebracht.“ Das Ehepaar Kammann findet das alles in Ordnung und versorgt die Bauarbeiter gerne mit Wasser und Kaffee. „Warum sollte man den Kopf hängen lassen, weil man mal ein paar Tage nicht mit dem Auto rauskommt?“ Dass es schon um sechs Uhr früh laut vor der Tür wird, störe sie nicht. Sie seien sowieso immer früh auf.
Auch Sonja Thyssen sieht die Arbeiten ganz gelassen. „Wir können uns wirklich nicht beschweren“, sagt sie, „die Arbeiter sind sehr rücksichtsvoll und zuvorkommend. Wenn sie merken, dass jemand durch möchte, stoppen sie die Arbeiten sogar.“ Dass man manchmal einen Umweg fahren müsse, sei schon doof, deshalb gucke man jeden Tag aufs Neue, wo man durchkommt. „Informationen, wie zum Beispiel über das zweimalige Abstellen des Wassers, kommen immer zeitig“, lobt sie die Organisation der Baustelle.
„Es ist schon ein Handicap, aber et löppt“, meint Georg Fedke und freut sich über das gute Miteinander. „Die Arbeiter bemühen sich sehr, es den Anwohnern so angenehm wie möglich zu gestalten und gehen auf die Anliegen ein, wenn es eben realisierbar ist. Bald werden wir eine schöne Straße haben, da muss man auch Opfer bringen.“ Und da kleine Gesten wertvoll sind, spendieren auch die Fedkes schon mal eine Runde Eis für die schwitzenden Arbeiter.
Leider lässt sich nicht vermeiden, dass der ein oder andere Vorgarten deftige Schäden davonträgt. Und fast jeder Anwohner hat auf seinem Grundstück einige Gerätschaften. Besonders dekorativ wirken die Baggerschaufeln im Vorgarten der Familie Jakobs.
Bauleiter Böskens von der in Kevelaer ansässigen Firma Quick zeigt sich sehr zufrieden mit dem Voranschreiten der Arbeiten. Der Beginn sei etwas problematisch gewesen, da eine Wasserleitung im Weg gelegen habe. Aber da bisher nichts Außergewöhnliches passiert sei, sei man im Bauzeiten-Plan. Eben erst habe auch die Stadt Kevelaer ihre Zufriedenheit mit dem bisher Geleisteten bestätigt. Die Arbeiten am Schmutzwasserkanal seien abgeschlossen, zur Zeit werde der Regenwasserkanal saniert. Geplant sei, dieses zunächst bis zum Haus mit der Nummer 35a durchzuführen, und dann mit der Erneuerung der Gasleitung zu beginnen. Dass auch die Gasleitung erneuert werden muss, sei ursprünglich nicht geplant gewesen. Dieses habe die GWN (Gelsenwasser-Niederrhein) erst zu Beginn der Bauarbeiten gerade noch rechtzeitig mitgeteilt.
Im nächsten Abschnitt werden dann im vorderen Teil der Alten Weezer Straße Kanal und Gasleitung fertiggestellt. Dieser Straßenteil ist besonders eng. Schachtmeister Koppers erklärt, dass es eine neue Generation Bagger gebe, die selbst auf kleinem Raum effektiv zu handhaben sind, da sie sich innerhalb des Fahrgestellradius‘ bewegen. Erst wenn in der Erde alle Arbeiten komplett fertig sind, kann mit dem Straßenbau begonnen werden. Böskens erläutert, dass es unumgänglich ist, die unterschiedlichen Leitungen nacheinander zu verlegen. Er rechnet damit, dass mit den Pflasterarbeiten ca. Ende Oktober/Anfang November begonnen werden kann. Und je nach dem, wie der Winter werde, könnten die Arbeiten vielleicht schon Ende Februar abgeschlossen sein. Für Pflasterarbeiten ist ein frostfreier Untergrund allerdings die Voraussetzung.
Zur Zeit macht den Männern aber eher die große Hitze zu schaffen. Aus diesem Grund beginnen sie schon morgens um sechs Uhr und arbeiten durch bis 14 Uhr. Sie erleben durch die Anwohner viel Wertschätzung und freuen sich sehr über die gute Versorgung mit „kalorienarmen“ Getränken und gelegentlichen Eispausen an einem schattigen Plätzchen. „Wir sind schon einiges gewohnt, aber ab 28 Grad wird’s ungemütlich“, erzählen Koppers und seine Mitarbeiter. Und so wurde der Feuerwehrschlauch, der dazu diente, die Staubbelastung abzufangen, auch mal zwecks Abkühlung senkrecht in die Luft gehalten.Das Geben und Nehmen von beiden Seiten trägt zu der recht entspannten Stimmung bei.
Man bemühe sich, so rationell wie möglich zu arbeiten und keinen Tag länger zu brauchen als geplant. Ein großes Lob spricht Böskens den Kevelaerer Stadtwerken aus. Die Zusammenarbeit funktioniere hervorragend. Wenn nötig, seien die dortigen Mitarbeiter ganz fix zur Stelle.
Aber jetzt geht es für alle erst einmal in den wohlverdienten Urlaub. Böskens und Koppers versprechen, dass für diese Zeit alle Löcher geschlossen sein werden und die Straße von beiden Seiten her befahrbar ist.