Von Prinzenhof bis Bahn: Verkehrsschlagader teils gesperrt

Das Verkehrszeichen 357 – zwei schlichte Streifen, ein weißer und ein kurzer roter, auf blauem, rechteckigem Grund. Es macht aufmerksam auf eine Sackgasse und wird dem Autofahrer im Kevelaerer Norden in den kommenden Monaten häufiger begegnen. Denn aufgrund von Kanalbauarbeiten in einer der Verkehrs-„Hauptschlagadern“ der Stadt werden einige Straßen, die aus dem Norden Richtung Innenstadt verlaufen, an der Baustellen-Absperrung enden. Zwischen Prinzenhof und Bahnübergang geht‘s nur noch in Richtung B 9. Wer von der Bundesstraße Richtung Twisteden oder Wemb will, der muss durch die Innenstadt kurven – oder gleich ganz außenrum über die südliche Umgehung fahren. Denn im Norden wird er – auch wegen der gleichzeitigen Erneuerung der Windmühlenstraße (siehe Bericht unten) – immer wieder auf die Sackgassen-Schilder stoßen.
Ab dem kommenden Montag werden vom Bahnübergang Lindenstraße bis in den Kreuzungsbereich Wember Straße / Kroatenstraße neue Druckrohrleitungen eingebaut. Neben der Einbahnstraßenregelung müssen die Zufahrten zur Blumenstraße und zur Hubertusstraße gesperrt werden. Kurzzeitig sind ebenfalls die Sperrungen der Brunnenstraße sowie der Wasserstraße erforderlich. Die Weezer Straße kann weiter genutzt werden – allerdings auch nur als Einbahnstraße Richtung Norden. Für die Fußgänger wird in Höhe der Blumenstraße ein Baustellenübergang errichtet.
Fünfeinhalb Monate Bauzeit
Weil die Druckleitungen in einem aufwendigen Vortriebsverfahren in 3 bis 4 Metern Tiefe verlegt werden, muss die Straßendecke nicht über die volle Länge von 625 Metern aufgerissen werden. Doch die Rohre werden angeliefert, vor Ort zusammengeschweißt und dann quasi „in einem Stück“ von leistungsstarken Maschinen durch die vorgebohrte Röhre gezogen. Deshalb wird auch die Wember Straße teilweise gesperrt werden müssen.
Fünfeinhalb Monate soll die Bauzeit und damit auch die Zeit der Verkehrsbehinderungen betragen. Bürgermeister Dominik Pichler findet das durchaus „sportlich“. Und hat sich gleich nach Bekanntwerden der konkreten Planungen nach den möglichen Folgen erkundigt: Die betroffenen Busunternehmen und der Bürgerbusverein, die unter anderem die Hubertusschule anfahren, seien informiert und müssten nun ihre Fahrpläne anpassen. Für die Feuerwehr und den Rettungsdienst seien ebenso Regelungen getroffen worden wie für die Anwohner. Auch könne auf dem Antwerpener Platz weiter geparkt werden. Und nicht zuletzt: Der Rosenmontagszug werde den betroffenen Bereich ebenfalls passieren können.
Wichtig war den Planern vor allem, dass die Maßnahmen an dieser wichtigen Verkehrsader der Stadt beendet sind, bevor es in der Innenstadt an der Hauptstraße richtig losgeht. Denn die dort geplante Baustelle anzudienen, wird ohnehin keine leichte Sache. Stadtwerke-Chef Hans-Josef Thönnissen erinnert daran, dass durch den Rückzug und eine erneute Ausschreibung die Kosten erheblich reduziert werden konnten. Die Maßnahme kostet etwa 550.000 Euro, wovon der Niersverband 40 Prozent übernimmt.


Baumaßnahmen auf der Windmühlenstraße

Die Windmühlenstraße wird im Bereich zwischen der Wasserstraße und Hubertusstraße „endausgebaut“, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Sprich: Bislang handelte es sich offiziell immer noch um eine Baustraße, die nun erstmals richtig ausgebaut wird. Im Zuge der Maßnahme werden die Schmutz- und Regenwasserkanäle sowie die Hausanschlüsse erneuert. Das ausführende Unternehmen ist die Firma Quick aus Kevelaer. Die Baumaßnahme hat Ende Januar mit der Baustelleneinrichtung begonnen.
Die Kanalbauarbeiten beginnen mit dem Regenwasserkanal in Höhe Haus Nr. 16 und werden in Richtung Wasserstraße ausgeführt. Anschließend werden von der Wasserstraße in Richtung Hubertusstraße der Schmutzwasserkanal sowie die Kanalhausanschlüsse für Regen- und Schmutzwasser Zug um Zug bis zur Grundstücksgrenze erneuert. Nachdem die Kanalbauarbeiten abgeschlossen sind, wird die Wasserleitung zwischen der Wasserstraße und Haus Nr. 16 einschließlich der Hausanschlüsse erneuert. Anschließend werden Oberflächenarbeiten ausgeführt. Für die Maßnahme ist eine Bauzeit von ca. 8 Monaten veranschlagt. Die Fertigstellung soll somit Ende September 2017 erfolgt sein.