Von Brotkrümeln, Popcorn und Fantasie

Grüne Pappbäume, ein Bühnenvorhang – viele neugierige, gespannte und aufgeregte Kinder versammelten sich mit ihren Eltern zum Kindertheater im Knoase-Saal.
„Letztes Jahr war super“, zeigte sich die fünfjährige Paula für das Stück bestens präpariert. „Das kenne ich vom Lesen“, war ihr der Plot der Handlung bekannt. „Wir lesen ihr meist abends noch ein Märchen vor und sie hört interessiert zu“, machte ihr Papa Mike Lewanczyk deutlich, wie stark diese Geschichten Kinder heute noch faszinieren und einen Beitrag zur Lebendigkeit der eigenen Fantasie beisteuern. „Das Ganze live zu sehen, ist dann nochmal schöner.“
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Geselligen Vereine, Thomas Krahnen, öffnete sich dann der Vorhang – und das neunköpfige Ensemble des Pfalzdorfer „Zick-Zack“-Theaters erzählte auf lebendige und originelle Weise die Geschichte um Hänsel und Gretel, die von ihren Eltern aus Not im Wald zurückgelassen werden und in die Fänge der bösen Hexe geraten.
In der Pause versorgten Ortsvorsteherin Beate Claßen, Carola Krahnen und die anderen Helfer die Kids mit Getränken und frischem Popcorn, während die Schauspieler hinter der Bühne noch mal einen Blick in die Texte warfen.
„Mein Mann sagt, die Rolle wäre mir auf den Leib geschrieben“; scherzte Wally Peters, „böse Hexe“ und Gründungsmitglied des Theaterensembles vor 29 Jahren, in der Pause. „Die strahlenden Augen, das Lachen und die roten Wangen der Kinder“ seien der schönste Lohn, meinte die Laiendarstellerin, die später in ihrer Rolle dann die Kids mit einbezog und sie fragte, was Gretel denn noch für Hänsel kochen solle. „Du darfst sie nicht braten“, rief ein Kind in die Runde. Laut lachten die Kinder, als die „schlecht sehende“ Hexe immer wieder gegen das Haus stieß. Authentisch wirkte der Ofen, aus dem tatsächlich Qualm hervorkam – fantasievoll die Idee, wie die singenden Tiere des Waldes die von Hänsel ausgelegten Brotkrümel auflasen.
Erleichterung und Freude herrschten dann, als die böse Hexe selbst im Ofen landete. Und große und kleine Zuschauer konnten die Aussage der fünfjährigen Sophie problemlos unterschreiben: „Ist toll – alles schön.“