Von Bauer Franz bis zum Zweigestirn ohne Bauern

Mit dem neuen und souverän agierenden  Sitzungspräsidenten Peter Paal an der Spitze erfolgte zu den Klängen des Kervenheimer Musikvereines der Einzug des weiblichen Sechserrates in die vollbesetzte „Brouwers“-Gaststätte.
Was folgte, war ein  abwechslungsreiches Programm, für das der „Bauer Franz“ alias Franz Dahmen den „Eisbrecher“ machte.  Dahmen bot nette lokalpatriotische Anekdoten und schuf mit originellem Witz die Grundlage für eine humorvolle Stimmung, die sich den gesamten Abend über hielt.
Für erste Begeisterung sorgte das von Jana van Oeffelt trainierte Kervenheimer Kinderballett, das mit guter Tanzchoreographie und viel Freude am Auftrittt im schwarz-blauen Jeans-Outfit überzeugte. Danach durfte sich „Bacco“ Heinz Theo Bruckmann als reimender „Engel vom Firmament“ auszeichnen. Neben einer Spitze auf den US-Präsidenten Trump wurde auch Bürgermeister Pichler nicht verschont: „Die Frage, die sich hier aufdrängt, warum der Schwang da hinten hängt?“ Zudem blickte wer für Kervenheim schon mal positiv voraus: „Das Dorf hat Zukunft – Norma kommt…“
Eine eigene Form des Schunkelns produzierten danach Reiner Kürger, Michael Fichte und Willi Scholten im Frack und ohne Hosen beim „dreihändigen klassischen Klavierkonzert“, allerdings die Fantasie des Betrachters anregend ohne Hände, was den johlenden Applaus des Pubikums zur Folge hatte.
Ulli Merz gab dann in echter weißer Bergmannskluft den „Kumpel aus dem Pott“. Bei seinem Ruhrpott-Crashkurs  bezog er das Publikum mit ein, wobei die Nummer etwas lang geriet. Spontaner Dank gebührte Hans Tervooren, dem Kervenheimer Urgestein und langjährige Sitzungspräsidenten, für seine Verdienste. Dieser revanchierte sich mit ein paar launigen Geschichten „op platt“ und lobte seinen Nachfolger.
Nach der Pause stand der Saal endgültig Kopf, als die Kölschformation „De Jäcksges“ die Bühne eroberten. Fast eine Stunde lang unterhielt die Kervenheimer Band die Jecken, streifte so ziemlich jede Melodie, die zum Schunkeln und Abfeiern angesagt war.  Kurze Verschnaufpause wurden dem Publikum nur gegönnt, um zusammen mit einem Gläschen „Akropolis“ anzustoßen. Nebenbei präsentierte sich das Kervenheimer „Zweigestirn“ mit Prinz Rolf und Jungfrau „Micki“ (Bauer Werner van Dongen fiel krankheitsbedingt  aus). Beide nutzten  den Auftritt mit dem Aufruf an die Narren, sich als Dreigestirn für das kommende Jahr zur Verfügung zu stellen.
Den absoluten Höhepunkt des Abends lieferte das siebenköpfige „Männerballett“ mit seinen „grazil von Gott perfekt geschaffener Körpern“ (Sitzungspräsident Paal) , die zu „Hells Bells“ im dunklen Spotlight mit schwarzen Umhängen durch die Publikumreihen auf die Bühne gingen. Anschließend entledigten sie sich der Kluft, um mit Hawaii-Röck­chen geradezu anmutig tanzend über die Bühne zu schweben und anschließend im ärmellosen „Superman“-T-Shirt so feurig rüberzukommen, dass einzelne Besucher ihnen Rosen schenkten.
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