Vom Königspalast bis zum River Rafting in Gebirgsbächen

Der Kevelaerer Johannes Bergmann ist für zehn Wochen in Thailand unterwegs. Für das KB führt der 60-Jährige ein Tagebuch, in dem er seine Erlebnisse festhält. Hier Teil 4:
Auf Grund der Überschwemmungskatastrophe im Süden von Thailand mussten wir unseren Plan ändern und haben darauf verzichtet, in die betroffenen Gebiete zu fahren. Stattdessen haben wir die unbekannteren Gegenden von Thailand erkundet. Als erstes sind wir nach Phetchaburi gefahren. Auf dem Weg dorthin sind wir an kilometerlangen Salzanlagen vorbeigefahren. Dort wird das Salz aus dem Golf von Thailand verarbeitet, in Säcke gefüllt und für die Industrie und den privaten Gebrauch verarbeitet.
Nächstes Highlight war der Besuch der Palastvilla, Ban Puen Palace, die der damalige König Chulalongkorn im Art Déco Stil erbauen ließ und sich von deutschen und italienischen Architekten inspirieren ließ. Ein weiteres Highlight ist der Königspalast Phra Nakhon Khiri (1853-1860 in europäisch-neoklassizstischen Stil), der auf einem dreihügeligen Berg (Observatorium, weißer Chedi und Tempelanlage) erbaut wurde. Mit der Seilbahn wird man den steilen Weg auf den 95 Meter hohen Hügel gebracht. Von oben hat man einen tollen Rundumblick auf die Gegend von Phetchaburi. Ein weiteres Highlight ist die Tropfsteinhöhle Tham Khao Luang, rund drei Kilometer nördlich vom Stadtzentrum. In den Höhlen sind zahlreiche Buddhafiguren und Buddhastatuen aufgestellt. Wir hatten das Glück, am Nachmittag dort zu sein, wenn das Sonnenlicht in die Höhle fällt, wodurch ein besonderer Lichteffekt entsteht. Wenn man schon in Thailand ist, sollte man auf jeden Fall einige Floa­ting Markets besuchen. Dann aber nicht die äußerst touristischen Markets wie Damnoen Saduak Floating Market, sondern eher die unbekannteren Märkte wie in Amphawa oder in Chachoengsao mit einem über 100 Jahren alten chinesischen Floating Market. Hier ist die Zeit teilweise noch stehen geblieben. Touristen sind hier absolut die Ausnahme. In Amphawa unbedingt eine Boots­tour über den Mae Klong River und die umliegenden Kanäle buchen. Absolut sehenswert und für 200 Baht äußerst preisgünstig.
Überhaupt ist die Gegend um Amphawa am Mae Klong River sehr zu empfehlen. Am Abend kann man den Fischern zuschauen, wenn sie rausfahren, um Glühwürmchen an den Ufern zu fangen als Köder für den nächsten Fischfang. Überhaupt gibt es entlang der Mae Klong River tolle Resorts, tolles Essen und liebenswerte Menschen.  Als Nächstes stand ein Besuch einer Freundin in Sakon Nakhon im Nordosten von Thailand auf dem Programm. Statt Auto haben wir uns für den einstündigen Flug nach Udon Thani entschieden. Inlandsflüge sind in Thailand sehr beliebt, da sie kostengünstig und zeitsparend sind.
Die größte Sehenswürdigkeit hier im Nordosten ist der Thalay Bua Daeng (See der roten Lotosblüten) 40 Kilometer von Udon Thani entfernt. Millionen von Lotosblüten entfachen dort zwischen Oktober und Februar ihre farbliche Pracht, wie ich es so noch nie gesehen habe. Eine Fahrt mit einem Ponton Boot (45 bis 90 Minuten) kostet zwischen 300 bis 500 Baht. Im Isaan geht es im Gegensatz zum quirligen Bangkok äußerst entspannt zu. Die Menschen  sprechen einen eigenen Dialekt und selbst meine Freundin hatte teilweise Probleme, ihre Landsleute zu verstehen. Überhaupt ist alles noch günstiger als in Bangkok und auch die Essenskultur ist teilweise anders als in Bangkok.
In den letzten Wochen habe ich mich in die Gegend um Nakhon Nayok verliebt. So sind wir mehrfach in die dortige Gegend gefahren, um zu entspannen. Schwimmen und River Rafting in Gebirgsbächen, Fahrradfahren entlang der Nationalparks und gutes Essen taten ihr Übriges. Die Gegend um Nakhon Nayok wird in den kommenden Jahren einen stetigen Aufschwung erleben, da viele stressgeplagte Einwohner von Bangkok wegziehen und sich dort Land und Immobilien kaufen. Die Lebensqualität gehört mit zu der höchsten in Thailand, so hat mir ein Einheimischer verraten. Wer investieren möchte, sollte dies zeitnah tun.
Leider hat das mit dem NZ-Visum für meine Freundin zeitnah nicht geklappt, so dass ich meinen Flug nach Neuseeland alleine antreten musste. Aber davon mehr im nächsten Bericht.