Mit zwei Veranstaltungen informieren die Experten der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums am 6. November 2024 in Kevelaer und am 13. November 2024 in Kleve zum Volksleiden Herzschwäche. Chefarzt Dr. Norbert Bayer und sein Team informieren über Ursachen und Symptome und wie neue Therapien, gesunder Lebensstil und digitale Technologien Menschen mit Herzschwäche helfen.
Das Treppensteigen wird zur Tortur und bei der Bergwanderung kommt man plötzlich nicht mehr mit. Nach Schätzungen leiden hierzulande bis zu vier Millionen Menschen an Herzschwäche (Herzinsuffizienz), bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen.
„Neben Schäden an Herz, Gehirn, Nieren und Muskeln kommt es bei Betroffenen zu Symptomen wie Atemnot und Leistungsminderung“, erläutert Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. „Zwar können auch junge Menschen an einer Herzinsuffizienz erkranken. Es sind aber in der Regel Menschen im höheren Alter betroffen. Besonders ab 65 Jahren steigt die Zahl der Krankenhauseinweisungen steil an.“
Mit über 440.000 Fällen pro Jahr ist die Herzschwäche die häufigste Einzeldiagnose für Krankenhausaufnahmen. In etwa 70 Prozent der Fälle gehen der Herzinsuffizienz lange bestehende Grunderkrankungen wie die koronare Herzkrankheit (KHK) und Bluthochdruck voraus. Dann macht sie sich zunächst mit eher schleichenden Symptomen bemerkbar: Kurzatmigkeit bei Belastung, Leistungsabnahme und Flüssigkeitseinlagerungen in Form von geschwollenen Beinen und Knöchelödemen. „In diesem Moment ist die Herzschwäche allerdings bereits weit vorangeschritten“, so Dr. Norbert Bayer.
Die chronische Herzschwäche ist somit meistens das Endstadium anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entwickelt sich aus der KHK, der Grunderkrankung des Herzinfarkts, und Bluthochdruck.
Treten KHK und Bluthochdruck gemeinsam mit Diabetes auf, dann nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Herzschwäche zu. Bei Diabetikern kommt die Gefahr des stummen Herzinfarkts hinzu. Ebenso bedeutsam sind bauchbetontes Übergewicht, Klappenerkrankungen, Rhythmusstörungen (Vorhofflimmern) oder angeborene Herzfehler als mögliche Ursachen.
„Wer herzkrank ist und diesen Zusammenhang kennt, kann durch sein Verhalten ein Abgleiten in eine Herzschwäche vermeiden“, so Dr. Norbert Bayer.
„Um Patienten vor einer Herzschwäche zu schützen, bedarf es der gezielten Behandlung der bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankung mit Hilfe von Medikamenten und gegebenenfalls interventioneller Verfahren. Zusätzlich ist eine konsequente Anpassung des Lebensstils sinnvoll: Rauchverzicht, regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und Stress Management.“
Die Herzmedizin verfügt inzwischen außerdem über moderne medikamentöse Therapien und technische Geräte wie implantierbare Defibrillatoren (ICD) und Herzschrittmacher (CRT). Lebensqualität und Prognose der chronisch schwer kranken Patienten können sich so erheblich verbessern. Auch digitale Technologien wie Telemonitoring und Smart Devices spielen eine zunehmend wichtige Rolle.
Anmeldung nicht erforderlich, Eintritt kostenlos
Im Rahmen der von der deutschen Herzstiftung organisierten Herzwoche informieren die Experten des Klinikums am 6. November 2024 um 18.30 Uhr in Kevelaer (Konzert- und Bühnenhaus) und am 13. November 2024 um 18.00 Uhr in Kleve (Hochschule Rhein-Waal, Hörsaal 2).
Chefarzt Dr. Norbert Bayer und sein Team erläutern aktuelle medizinische Entwicklungen, Behandlungsmethoden und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema. Eine Anmeldung zu den Informationsveranstaltungen ist nicht erforderlich, der Eintritt ist kostenlos.