Bei strahlendem Kaiserwetter und ausgelassener Stimmung fand am 1. Mai das alljährliche Preis- und Vogelschießen der MÄNN statt. Bereits im Vorfeld hatte sich abgezeichnet: Die diesjährige Veranstaltung könnte etwas Besonderes werden. Und sie wurde es – mit beeindruckender Beteiligung, spannenden Wettkämpfen und einem neuen König, der gleich in mehrfacher Hinsicht Geschichte schrieb.
Den Auftakt bildete das traditionelle Klotz-König-Schießen – eine Art Generalprobe für das große Ereignis. Hier wurde die Schießanlage auf Herz und Nieren geprüft. Den Titel des Klotz-Königs sicherte sich Wolfgang Reyckers. Auch bei den Preisen gab es Grund zur Freude: Bernd Aymanns, Henk Willems und Charles Verheyden konnten sich über ihre Platzierungen freuen.
Am Samstag vor dem Hauptfest trafen sich viele Mitglieder am historischen Schützenplatz, unserer Gedenkstätte, auch Gildenkamp genannt, zum Peelen. (Schmücken der Vogelstange und des Schießplatzes) Michael Schumacher als Verantwortlicher für die Pflege der historischen Stätte hatte alles bestens in Ordnung, Herbert Nellessen die weiß-rote Fahne an Ort und Stelle, Landpächter Georg Meurs seinen Teil der Pacht gestellt, so konnte dieser Teil unserer Festtage reibungslos und sehr harmonisch für die Schützen-Gilde gestaltet werden.
Pünktlich zum 1. Mai versammelten sich zahlreiche Schützinnen und Schützen am Kapellenplatz vor dem Gasthaus zum weißen Kreuz. Unter der musikalischen Begleitung des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Kevelaer sowie des Musikvereins Kevelaer nahm unser Präsident Wolfgang Toonen die Parade ab und der Festzug setzte sich in Bewegung.
Ziel war das Haus des amtierenden Königs Charles Verheyden, der die Ehrengäste mit einem Umtrunk empfing. Im Anschluss fand das Fahnenschwenken zu Ehren des Königs- und Adjutantenpaares statt, dann setzte sich der Festzug in Richtung Schützenplatz in Bewegung. Dort erwarteten die Gäste Kaffee, Kuchen, kleine Speisen und kühle Getränke – die perfekte Einstimmung auf die bevorstehenden Wettbewerbe.

Julian Schuler, Charlyne Faahsen und Nils Papon (v.l.)Foto: privat
Nach den Ehrenschüssen ging es ans Eingemachte. Die Preisträger des Tages wurden nach einem spannenden Schießwettbewerb ermittelt:
• 1. Preis: Nils Papon
• 2. Preis: Julian Schuler
• 3. Preis: Charlyne Faahsen
Eine kurze Pause wurde genutzt, um Kräfte zu sammeln, bevor der wichtigste Programmpunkt folgte: das Königsschießen.
Der amtierende Schießmeister Hans Faahsen rief zur Meldung der Königsanwärter auf. Es blieb nicht lange still – dann traten Fynn Noah Horst Hermann Toonen und Hans Faahsen selbst an den Stand. Für Faahsen war es bereits die dritte Bewerbung um die Königswürde. Was folgte, war ein nervenaufreibender Wettkampf mit präzisen Treffern und großer Anspannung bei den Zuschauern. Schließlich gelang es Fynn Noah Horst Hermann Toonen, mit dem 90. Schuss den hölzernen Vogel von der Stange zu holen – der Jubel war groß. Toonen ernannte Tristan Hartmann zu seinem Adjutanten. Mit nur 20 Jahren ist der neue König der jüngste Monarch in der Vereinsgeschichte der MÄNN.
Die Siegerehrung sowie die feierliche Krönung des neuen Königs fanden an der Jo-Scho-Halle statt. Im Anschluss zeigte sich bei der traditionellen Fahnenschwenk-Zeremonie die ganze Pracht des Vereinsbrauchtums. Den Abschluss bildete der Einzug ins Pfarrheim der St.-Antonius- Kirche, wo der neue König von Gratulanten empfangen wurde. Beim gemeinsamen Abendessen klang der Tag in geselliger Runde und fröhlicher Stimmung aus.
Fazit: Ein Fest voller Emotionen, Zusammenhalt und Tradition – und ein neuer König, der das Erbe mit frischem Wind fortführen wird.
Die Nacht war ruhig, der Schlaf wohlverdient. Die Gedanken kreisten am Morgen dennoch um die Ereignisse des vergangenen Tages.
Mit dem ersten Licht begann erneut der Dienst am Brauchtum – früh ging es los, denn das sogenannte „Königs-Bluten“ stand auf dem Programm. Die Jo-Scho-Halle wurde erneut zum Treffpunkt der Schützen: Innen, die sich zahlreich und gut gelaunt einfanden. Bei bestem Wetter wurden draußen die Tische gedeckt, Fahnen gehisst und das Areal in ein kleines Festgelände verwandelt. Der Tag versprach heitere Geselligkeit – und hielt Wort.
Zwischen Klönschnack, Musik aus der Konserve und kühlen Getränken vergingen die Stunden wie im Flug. Alte Geschichten wurden neu erzählt, neue Erinnerungen geschaffen. Die Gemeinschaft stand im Mittelpunkt, und es war spürbar, wie sehr diese Momente geschätzt wurden.
Erst am sehr späten Abend – als der Himmel längst dunkel und die Stimmen heiser waren – endete schließlich auch dieser finale Akt. Ein leiser Abschied von einem Tag, der das Schützenleben in seiner schönsten Form zeigte: voller Stolz, Freude und Zusammenhalt. Ein Rückblick, der nachklingt – bis zum nächsten Mal.