Viktoria Winnekendonk steht vor einer harten Saison

Die Transferphase der Amateurligen endete für die Viktoria Winnekendonk und ihren Trainer Sven Kleuskens mit einem regelrechten Personal-Schock. Nur wenige Tage vor Ablauf der Wechselfrist revidierten gleich vier Spieler ihre Zusage, mit den Grün-Weißen in die neue Saison zu gehen, und schlossen sich kurzfristig neuen Vereinen an.
Philipp van Huet, Igor Puschenkow, White Chuku Anyahiechi und Recep Biter heißen die namhaften Abgänge. Hinzu kommen Daniel Bienemann, Fabian Keysers und Michael Simons, die jeweils die Fußballschuhe an den Nagel gehängt haben. „Das tut richtig weh“, musste ein sichtlich enttäuschter Kleuskens eingestehen. „Die Vorbereitung war durch die dünne Personaldecke sehr durchwachsen. Einstellung und Eifer waren bei den Spielern da, keine Frage. Aber mit dem kleinen Kader war es schwierig, die Testspiele vernünftig zu bestreiten“, meinte der Trainer. Zu allem Überfluss hatte sich Stammspieler und Mittelfeldmann Jannen Pakiyanathan gleich im ersten Testspiel an der Schulter und verpasste die komplette Vorbereitung.
„Durch die späten und unerwarteten Wechsel konnten wir nicht mehr reagieren. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Besonders in der Offensive fehlt es extrem. Das wird uns die ganze Saison lang wehtun“, fand Kleuskens deutliche Worte für die derzeitige Situation bei der Viktoria. In der neuen Saison in der Kreisliga A gilt daher: Mit aller Macht gegen den Abstieg kämpfen. “Wir müssen irgendwie versuchen, am letzten Spieltag drei Mannschaften hinter uns zu lassen“, sagt Kleuskens. „Es geht um nichts anderes. Im Winter können wir personell unter Umständen ja nochmal nachlegen.“
Los geht die neue Spielzeit in der A-Liga am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den SV Grün-Weiß Vernum, der in der Vorsaison auf Rang zehn und damit vier Plätze hinter der Viktoria landete. Die Taktik ist für den Trainer dabei klar: „Wir werden uns, wie zum Großteil der Spiele, auf eine dicht gestaffelte Defensive konzentrieren und dann versuchen, unsere Chancen über Konter zu erspielen. So wollen wir zum Erfolg kommen“, gibt Kleuskens die Marschroute vor. Die taktischen Finessen wurden in der Vorbereitung bereits einstudiert. „Auch wenn die Ergebnisse nicht immer gestimmt haben, waren die Spiele ordentlich“, so der 40-Jährige. Im Voba-Supercup verlor man beide Gruppenspiele gegen den SV Walbeck und den SC Blau-Weiß Auwel-Holt, im Kreispokal musste man sich in der ersten Runde mit 2:3 dem SV Issum geschlagen geben. Richtig los geht es aber erst am Sonntag, dann geht es wieder um wichtige Punkte in der Kreisliga A. Die Viktoria muss mit kleinem Kader versuchen, eine Reaktion auf die personelle Misslage zu zeigen. JAN ABEN