Viktoria entscheidet Derby gegen Union für sich
Mitten in der englischen Woche konnte die Viktoria Winnekendonk am Mittwochabend das Lokalderby gegen die Union Wetten für sich entscheiden. Die Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens setzte sich dabei mit 2:0 gegen das Team von Union-Coach Timo Pastoors durch. Im Viktoria-Sportpark präsentierten sich die Gastgeber formstark, während die Wettener kurz vor Saisonende eine Durststrecke haben.
„In insgesamt sechs Jahren als Trainer in Winnekendonk war das gefühlt mein erster Derby-Sieg“, lachte ein gelassener Sven Kleuskens nach Abpfiff. „Das ist schon schön! Wir haben hochverdient gewonnen“, so der Trainer weiter. Auf der anderen Seite zeigte sich Timo Pastoors angefressen: „Das war eine absolute Katastrophenleistung. Meine Mannschaft hat sich teilweise überheblich gezeigt. Wir wussten, dass gegen Winnekendonk eine Leistungssteigerung her muss, davon war nichts zu sehen.“
Die Partie begann dennoch mit einer Großchance für die Gäste aus Wetten. Nach einer Hereingabe kam Unions Stürmer Timo Clasen nur Sekundenbruchteile zu spät und verpasste es, frei vor Viktorias Torhüter Johannes Rankers einzuschieben. „Das war die brenzligste Situation für Wetten“, kommentierte Kleuskens. Von da an entwickelte sich eine kämpferisch ausgeglichene Partie, doch die spielerischen Elemente waren häufiger auf Seiten der Grün-Weißen zu sehen. „Wir haben es gut gemacht und uns insgesamt vier bis fünf einhundertprozentige Chancen erarbeitet“, meinte Kleuskens. Im ersten Durchgang blieb es jedoch bei einem torlosen Remis.
Erst in der zweiten Halbzeit konnten die Gastgeber dann ihre Chancen nutzen. In Minute 68 war es White Chuku Anyahiechi, der nach einem Pass in die Tiefe frei vor Unions Torhüter Lukas Mandel auftauchte, diesen mit Tempo umkurvte und ohne Probleme einschob. In der Nachspielzeit konnte die Viktoria dann eine der Konterchancen nutzen, nachdem Wetten in der Defensive aufgemacht hatte, um den Lucky Punch zu erzwingen. Lukas Drissen machte somit alles klar (90.+4) und bescherte den Winnekendonkern drei wichtige Punkte. „Der Gegner hätte den Sack auf früher zumachen können. Wir müssen jetzt in den letzten Spielen nochmal dran ziehen, um Punkte zu sammeln“, kündigte Pastoors an.
Für die Viktoria steht am Sonntag das nächste Heimspiel auf dem Plan, dann ist der SV Rheinwacht Erfgen zu Gast, der mit 30 Zählern auf Tabellenplatz elf steht. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten könnte sich die Kleuskens-Elf, die nach dem Derby-Dreier auf Platz sieben vorgerückt ist, endgültig von der Abstiegszone absetzen. „Wir wollen es Dingfest machen und nichts mehr mit der unteren Tabellenregion zu tun haben“, meinte der Coach. Fehlen werden im Endspurt allerdings die beiden Leistungsträger Niels Honnen und Jannen Pakiyanathan, die jeweils verletzt bis zum Saisonende ausfallen werden.
Personell eng wird es in den letzten vier Spielen womöglich auch für die Union. Am Sonntag steht das Auswärtsspiel bei Sturm Wissel an, das auf Platz 14 steht und damit als heißer Abstiegskandidat gilt. „Wir müssen was holen, allerdings kämpft Wissel natürlich gegen den Abstieg“, weiß Pastoors. Fehlen werden am Sonntag Hendrik Kruss und Christoph van Stiphoudt, die jeweils gegen Winnekendonk die fünfte Gelbe Karte gesehen hatten und nun gesperrt sind. Daniel Boos verletzte sich zudem am Knie und ist für die Schlussphase der Saison wohl keine Alternative mehr. „Wir haben einen personellen Engpass, werden aber alles in die Waagschale werfen“, kündigte Pastoors an.