Gefördert wird ein Touch-Tenniscourt, ein digitaler Kirchenführer, ein Dorftreffpunkt und neue Beschilderung

Vier LEADER-Projekte in Kevelaer bewilligt

In Kervenheim ist auch das Haus Brouwers inzwischen geschlossen. Nun möchten sich einige Engagierte für einen alternativen Dorftreffpunkt einsetzen. Foto: KB-Archiv

Mehr als 50 Ideen hatte das Auswahlgremium der LEADER-Region „Leistende Landschaft“ (Lei.La) in diesem Jahr auf dem Schreibtisch liegen. Jede Menge engagierte Menschen aus der Region haben sich wieder Projekte in den Kopf gesetzt, um soziales Miteinander und dörfliche Gemeinschaft zu pflegen (das KB berichtete). 20 Projekte haben nun den Zuschlag erhalten für eine Förderung aus dem Regionalbudget 2022. Auch in Kevelaer und den Ortschaften tut sich wieder was.

„Es gab mit gut 50 Ideen ein wirklich großes Interesse an den Fördermitteln im Programm ‚Kleinprojekte‘“, freut sich Ute Neu, Regionalmanagerin der LEADER-Region. „Wir freuen uns vor allem über die erneut große Bandbreite, die für die Ideenvielfalt in unserer Region spricht.“ 

Fördermittel ausgeschöpft

Mit den 20 ausgewählten Kleinprojekten wurden die für dieses Jahr zur Verfügung stehenden Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro vollständig gebunden. 180.000 Euro davon werden vom Bund und vom Land NRW finanziert, die vier Lei.La-Kommunen Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen tragen den regionalen Eigenanteil von 20.000 Euro. Die ausgewählten Projektträger leisten jeweils einen Eigenanteil von 20 Prozent an ihren Gesamtprojektkosten.

Das Regionalbudget für Kleinprojekte ist Teil des Förderbereichs „Integrierte ländliche Entwicklung“ der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und wird in NRW über die LEADER-Regionen verteilt. Dieser Förderbereich zielt darauf, niedrigschwellig bürgerschaftliches Engagement und Ideen aus der Region möglich zu machen und die Region lebendig zu entwickeln. Die LEADER-Region „Leistende Landschaft“ stellt diese Förderung 2022, nach der erfolgreichen Erstauflage in 2021, zum zweiten Mal zur Verfügung und fördert Projekte in den Themenfeldern regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, Tourismus, soziales Miteinander und dörfliche Gemeinschaft sowie regionale Traditionen. Es sind Projekte aus allen vier Lei.La-Kommunen mit dabei.

„Die ausgewählten Kleinprojekte leisten jedes auf seine Art einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region, viele der Projekte leben vom großen Engagement ehrenamtlich aktiver Menschen. Das Regionalbudget hilft, ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen“, bedanken sich die Verantwortlichen für den großen Einsatz der Projektentwicklerinnen und -entwickler. 

In Kevelaer werden insgesamt vier Projekte gefördert:

Touch-Tenniscourt

Der TC Eintracht 1978 Twisteden e.V. erhält eine eingezäunte, beleuchtete und ganzjährig bespielbare Touch-Tennisanlage. Dabei handelt es sich um ein Spielfeld, das kleiner ist als Standard-Tennisplätze. Die kürzere Distanz ermöglicht es besonders Anfängerinnen und Anfängern, Kindern und Jugendlichen sowie Älteren, das Tennisspielen auszuüben. Der Platz soll als Ergänzung der bereits von Vereinsseite geförderten Jugendarbeit dienen, die auch in Zusammenarbeit mit der lokalen Grundschule umgesetzt wird.

Digitaler Kirchenführer

Der „Kirchbauverein Kevelaer“ erhält eine Förderung für einen „digitalen Kirchenführer“. In der St. Antonius-Kirche in Kevelaer soll ein digitaler Informationspunkt zur Geschichte der Kirche und der Pfarrei sowie der vorhandenen Kunstwerke entstehen. Die katechetische Erklärung der Hauptelemente wie Altar, Tabernakel, etc. sowie Informationen zu einzelnen Kunstwerken, besonders jene von Bert Gerresheim, sollen enthalten sein.

Dorftreffpunkt

Die Ortschaft Kervenheim steht seit Kurzem ohne Gaststätte da. Der Verein „Wir für Kervenheim e.V.“ möchte den Wegfall des dörflichen Treffpunktes durch die Anschaffung von Zelten, Stehtischen und einem Getränkekühlgerät im Rahmen des Projektes „Lebendiges Dorf Kervenheim“ auffangen. Die Ausstattung soll Vereinen und Gemeinschaften des Ortes zur Nutzung zur Verfügung stehen und geselliges Leben weiterhin möglich machen.

Touristische Beschilderung

In Kevelaer soll eine „Touristische Beschilderung“ entstehen. Es soll eine Fußwegweisung mit Piktogrammen für Gäste, Pilgerinnen und Pilger sowie für Einheimische auf sicheren, sehenswerten und möglichst barrierearmen Wegen zu markanten Orten der Stadt sowie eine Wegweisung in Notsituationen angebracht werden.

Nun startet für die bewilligten Projekte die Zeit, ihre Pläne in die Tat umzusetzen: Bis Ende dieses Jahres müssen alle Projekte abgeschlossen sein. „Wir wünschen allen unseren Projektträgern viel Erfolg bei der Realisierung ihrer Ideen und freuen uns bereits jetzt, die Menschen in der Region daran teilhaben zu lassen“, verspricht Anne van Rennings, Regionalmanagerin der LEADER-Region.

Einen Überblick über alle bewilligten Projekte gibt‘s unter https://www.leader-leila.de/kleinprojekte-2022/.

In diesem Jahr ist das Projektbudget vollständig ausgeschöpft. Nach Angaben der LEADER-Verantwortlichen plane das Land NRW aber, die Förderung von Kleinprojekten über das Regionalbudget auch für 2023 anzubieten. Die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich im ersten Quartal 2023. Interessierte können sich schon jetzt mit Fragen an das Regionalmanagement wenden.