Viel Platz für viele Varianten

Wenn es eines Beweises bedürfte, wie hoch die Anforderungen an die Funktionen des Peter-Plümpe-Platzes und wie unterschiedlich die Auffassungen zur Neugestaltung sind, die 2. Bürgerkonferenz am Montagabend im Bühnenhaus belegte das alles neuerlich. Eingeladen waren „alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in die Planungsüberlegungen einbringen wollen“. Und einige Kommentare und Beiträge gab es im zweiten Teil des Abends dann tatsächlich.

Ob das den reichlich vertretenen Politikern eine ausreichende Grundlage für ein Meinungsbild liefern wird, bleibt abzuwarten. Überraschend war an diesem Abend zumindest, dass sich viele der Anwesenden mit der bislang eher als nicht realisierbar geltenden Variante eines „Bürgerparks“ anfreuden konnten.

Dr. Sven Wörmer vom beauftragten Planungsbüro stellte die fünf Strukturvarianten vor und fasste die Kommentare des Gestaltungsbeirates zusammen. Auch der Verkehrsgutachter Marc Thum erläuterte bei der 2. Bürgerkonferenz einige Ergebnisse seines Gutachtens. Foto: Nick

Zu Beginn stellte Dr. Sven Wörmer vom Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen aus Köln, das den Beteiligungsprozess moderiert und die Ergebnisse zusammengetragen hat, die fünf verschiedenen Nutzungs- und Strukturkonzepte vor, die aus den Vorschlägen der Bürger entwickelt worden waren. Wörmer fasste auch die Kommentare des Gestaltungsbeirates zusammmen. Marc Stuhm vom Büro „stadtVerkehr“, das die verkehrlichen Auswirkungen der Varianten untersuchte, stellte die jeweiligen Ergebnisse ebenfalls kurz vor. Dass sich auch bei dieser Veranstaltung kein einheitliches Meinungsbild ergeben würde, war ohnehin klar – dass sich aber die Variante „Bürgerpark“ an diesem Abend aus Sicht der Bürger als mögliche Alternative herausstellen sollte, darf durchaus als Überraschung gewertet werden. Schließlich hatte der Gestaltungsbeirat diese Idee zwar als „radikale Lösung“ und „großen Wurf“ gelobt, die Durchführbarkeit aber angesichts des kompletten Wegfalls der Parkplätze und der Veranstaltungen (Markt, Kirmes, Stadtfest, etc.) aber stark angezweifelt.

An diesem Abend erhielt die dritte Strukturvariante (Nord-Süd-Teilung, Wegfall der Hälfte der Parkplätze und Beibehaltung einer Pilgerankunft am Peter-Plümpe-Platz) den meisten Zuspruch. Diese Variante erhält laut Gutachter auf dem südlichen Teil des Platzes eine ausreichende Anzahl Parkplätze, Veranstaltungen könnten stattfinden, die Pilgerankunft läge im Bereich des an den Platz angrenzenden Teils der Marktstraße. Und natürlich würde – wie bei allen Strukturkonzepten – der Platz vor dem Alten Rathaus aufgewertet.

An einzelnen Tischen konnten Bürger, Politiker und Vertreter von Interessengemeinschaften die fünf vorgestellten Strukturvarianten diskutieren und ihre Kommentare zu den Vorschlägen abgeben. Foto: nick

Die weiteren Schritte zur Umgestaltung
Der Ball liegt jetzt wieder im Feld der gewählten Ratsvertreter der Wallfahrtsstadt:
Am 5. März wird das Thema im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert (öffentliche Sitzung, 18.30 Uhr im Ratssaal). Der Ausschuss soll dann eine Empfehlung abgeben, die in der Ratssitzung am 31. März (18.30 Uhr, ebenfalls öffentlich, Ratssaal) gegebenenfalls diskutiert und beschlossen werden soll. Hier soll entschieden werden, welche Variante, ggf. mit Änderungen, für die spätere Umgestaltung weiter ausgearbeitet werden soll.

Für den Planungsprozess wird ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, bei dem mehrere Büros Entwürfe auf der Basis des Ratsbeschlusses erarbeiten. Daraus wählt dann eine noch zu bildende Wettbewerbsjury das beste Ergebnis.

Informationen im Internet
www.kevelaer-stadtkernerneuerung.de/umbaumassnahmen/peter-pluempe-platz.html