Viel Jazz und eine musikalische Reise in die 70er Jahre

Dass der zweite Abend „Jazz im Apfel“ mit dem Pianisten Wolfgang Czeranka und seinen musikalischen Mitstreitern zu einem besonderen Abend wurde, lag nicht zuletzt an der Auswahl der Stücke, den Musikern und einem dem Publikum .
Mit von der musikalischen Partie waren neben Czerankas Stammformation (mit Hanns Hübner am Bass und Schlagzeuger Stefan Janßen)- noch der Krefelder Thomas Ratz und der Tenorsaxofonisten Christian Mallach. Die beiden belebende Klangelemente zur Band verliehen dem Swing von „Take the a train“, der „Samba cantina“ oder dem rockigen „Red Clay“ von Freddie Hubbard eine feinsinnig-filigrane und ausdrucksstarke Note.
Mit dem Gelderner Flötisten Enrico Santonocito und dem Sonsbecker Sänger Peter Riccius kamen zwei Gäste dazu, die bereits in den vergangenen „Apfel“-Programmen dabei waren und sich unter den „Profis“ ordentlich verkauften.
Das swingige „Georgia“, das groovig-flüssige Marvin Gayes „I heard it through the grapevine“ und das gefühlvollen „Georgia on my mind“ unterstrichen die Qualität der Musiker, die den Abend um kurz vor Mitternacht beschlossen. „Solange haben wir noch nie gespielt“, stellte Czeranka erfreut fest. Das Besondere des Abends war die Anwesenheit eines Gastes, der mit seinen Mitmusikern angekündigt hatte, mitzumachen.
Der Basilika-Organisten Elmar Lehnen war im „Goldener Apfel“-Saal kein Unbekannter. „Wir machen das hier, damit wir uns mal wieder sehen können“, begrüßte der launig das Publikum, um sich anschließend ans Elektro-Klavier zu setzen (phasenweise von Czeranka unterstützt). Sein Kollege Tom Löwen­thal begleitete ihn am „klassischen“ Klavier. Und dann startete der Auftritt der rund 50 Sänger des Elmar-Lehnen-Chores „KaLoBrHi“ mit Sitz in Nettetal, die sonst eher klassische Sachen wie Mozarts „Requiem“ oder Beethovens „Missa solemnis“ zu Gehör bringen.
An diesem Abend wurde es aber ein stimmungsvolles Potpourri mit Songs der 70er Jahre, mit ganz viel ABBA-Hits, einen Ausflug zu den Les Humphries Singers („Mama Loo“) und Michael Jacksons „I‘ll be there“ hin bis zu „Bridge over troubled water“ von Simon & Garfunkel.
Belebend wurde es im zweiten Teil mit Supertramps „Dreamer“, dem Klassiker „Night Fever“ und dem mehrstimmigen „Sunshine of my life“ von Stevie Wonder. Der ABBA-Klassiker „Thank you for the music“ passte zum Abschluss des Gesangsbeitrages dann perfekt.
„Mal was anderes“, fasste Chormitglied Elke Schöttler das Ambientes des Abends zusammen. „Klingt doch, oder?“, fand Chorleiter Lehnen den Abend einfach nur gelungen. „Einfach rein ins kalte Wasser und gut ist‘s.“