Viel Bewegung, wenig Menschen

Das Angebot war breit gefächert, viele Interessen berücksichtigt: vom Schnupper-Spinnen über Feuerwehrübungen bis zum Fun-Kicken reichte die Palette der Dinge, die der SV Viktoria Winnekendonk am Sportpark an der Sonsbecker Straße zusammengebracht hatte, um Neugierige bei herrlichstem Sommerwetter anzulocken.
Erneut waren es illustre Namen, die bei dem Kleinfeld-Fußballturnier im Rahmen des „Tags der Bewegung“ an der Sonsbecker Straße in zwei Gruppen gegeneinander antraten: „Ajax Dauerstramm“, die „Bierhähne mit Damen“, „Here for beer“ und der „FC Biercelona“ kickten um die Ehre und ein Bier.
Gelassen gönnten sich Dirk Wienhoven und seine Teamkollegen von „Mickys Mäusen“ während einer Spielpause einen abkühlenden Schluck. „Wir waren dreimal erfolgreich bei 10 zu 2 Toren – jetzt sind wir im Halbfinale“, schwang in seinen Worten die Überzeugung mit, dass da auch noch mehr möglich ist. „Wir haben vier Jungs unter 16 Jahren, die laufen für uns mit.“ Am Ende setzte sich im Endspiel mit 3:2 Toren das Team des FC Biercelona gegen die Micky Mäuse – deren Namensgeber und Coach der neue A-Jugendtrainer Micky Wienhoven war – glücklich durch.
Neben dem Fußball gab es diverse andere Bewegungsarten, die interessierte Sportler und die Besucher in Anspruch nehmen konnten. Läufer und Walker konnten gemeinsam fünf beziehungsweise zehn Kilometer Strecke gemeinsam zurücklegen. Und beim Fun-Biathlon durften die Aktiven auf dem zweiten großen Feld weitläufige Runden laufen und dabei Übungen absolvieren – wie Tennisbälle in Baustellenhütchen werfen oder Hula-Hoop-Reifen über eine Stange werfen. „Für jeden Fehlwurf gibt es eine Strafrunde“, erklärte Mitorganisatorin Andrea Schlossarek – dadurch bedingte zusätzliche Bewegung gab es genug.
Vereinzelt probten die Sportler mit der Blindkick-Brille in Vorausschau auf das gleichnamige Turnier, das am kommenden Samstag im Viktoria Sportpark ansteht, und versuchten, damit im Stehen mit dem Ball große Bierfässer zu treffen. „Man ist da abhängig von jemand anderem. Das ist schon ein komisches Gefühl“, fasste Sven Hartmann vom SV Viktoria seine Eindrücke in Worte.
Die Kids übten sich an den diversen, für sie bereitgestellten Kleingeräten auf der Matte. „Das mit dem Ball, das fühlt sich gut an“, meinte die achtjährige Jule, die mit den anderen Kindern auf der Matratze dann den Überschlag probierte.
Allerdings fehlte es einfach an Publikum. Entsprechend ernüchtert klang das Fazit des des Viktoria-Vorsitzenden Peter Schlossarek: „Wir haben nach dem Auftakt 2017 gehofft, dass wir mehr Zulauf haben – mehr als nur die Sportler, die da sind. Es scheint uns nicht zu gelingen, zuästzliche Gäste zu bekommen.“
Auch der Ansatz des „Tags der Bewegung“, auch die Integration von Asylbewerbern und Migranten darüber anzuschieben, habe nichts eingebracht. „Wir haben alle uns bekannten Einrichtungen und Institutionen dazu angeschrieben. Aber entweder gab es keine Resonanz oder kein Interesse an der Veranstaltung.“
Das Kleinfeldfußball-Turnier gebe es ja schon seit Jahren. Und die Idee sei halt gewesen, das zu erweitern. „Ob wir das noch mal so in dem Rahmen machen, müssen wir schauen“, meinte er. „Es ist nur schade für die anderen Abteilungen, die sich hier reinhängen und was anbieten.“