Verstärkung für Karin Dembek
Nach seinem zweiten theologischen Examen bei der Rheinischen Landeskirche verstärkt Pfarrer im Probedienst Florian Hankwitz das Seelsorgeteam in der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer.
Der 37 Jahre alte Theologe verbrachte Kindheit und Jugendzeit in Herchen im südöstlichen Rhein-Sieg-Kreis. In seiner Heimatgemeinde wurde keine Jugendarbeit angeboten und so fand er nach der Konfirmation in der örtlichen katholischen Pfarrgemeinde einen Anlaufpunkt. Hier erhielt er für seinen christlichen Glauben viele Impulse, spielte dort in einer gemischt konfessionellen Jugendband mit. In seiner beruflichen Orientierung wurde ihm der Umgang mit anderen Menschen wichtig. Nach dem Gedanken Jura oder Journalistik zu studieren, verwarf er dann auch die Idee Lehrer (unter anderem für Religion) zu werden und begann mit dem Theologiestudium.
Er besuchte die Universitäten Siegen, Bonn und Göttingen und fand besonders die exegetischen Fächer Neues und Altes Testament besonders spannend. Deshalb arbeitete er auch als studentische Hilfskraft im Septuaginta-Unternehmen, einem Institut der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, mit. Dort war es seine Aufgabe bei der Herausgabe einer kritische Ausgabe der Septuaginta, der ersten Bibelübersetzung überhaupt, mitzuarbeiten.
Dann musste er, bereits in Examensvorbereitung stehend, das Studium abbrechen. Eine lange und schwere Erkrankung, die fast sein Leben beendet hätte und seinen Berufswunsch Pfarrer zu werden aussichtslos erscheinen ließ, war ein tiefer Einschnitt in seinem Leben. In dieser Phase erlebte und erkannte Hankwitz, dass gerade in Zeiten menschlichen Leidens Gott an des Menschen Seite steht und den Menschen trägt.
Für ein halbes Jahr ging Hankwitz dann den Jakobsweg. „Ich habe mich auf den Weg gemacht, um im wahrsten Sinne des Wortes schrittweise wieder ins Leben zurückzukommen. Dabei gab es Zeiten, in denen ich mit Gott gehadert habe, in denen ich aber auch die göttliche Nähe spüren durfte. Auf diesem Weg konnte ich meinen Glauben vertiefen. Mir wurde klar, dass ich die Botschaft der Liebe Gottes als gute Nachricht den Menschen weitergeben möchte“, so Hankwitz.
An der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal nahm er sein Studium wieder auf und legte das erste theologische Examen 2014 im Landeskirchenamt in Düsseldorf ab. Ein Vikariat in Köln-Pesch und Leverkusen-Wiesdorf folgte. Nach dem bestandenen zweiten Examen ist er nun für ein Jahr Pfarrer zur Anstellung in Kevelaer. Am 19. Februar 2017 wird er ordiniert.
Eine Wohnung mit Blick auf den Kirchturm der Christuskirche hat Hankwitz auch schon gefunden und nach ersten positiven Erfahrungen freut er sich auf das geistliche Leben mit Gemeindebezug, das er hier gefunden hat.