Versammlung mit Paukenschlag
Ausnamsweise mal im „Waldschlösschen“ trafen sich die Mitglieder der neun Geselligen Vereine Wettens zu ihrer Jahreshauptversammlung. Nach der Begrüßung verwies der Präsident der Geselligen Vereine, Thomas Krahnen, darauf, dass 2019 „ein sehr gutes und schönes Vereinsjahr“ gewesen sei.
„Es gibt unzählige Ehrenamtler bei uns, die dafür sorgen, dass im Dorf soviel passiert“, sprach Krahnen auch „Probleme in der Vereinswelt“ wie Mitgliederschwund oder die Situation beim Musikverein. Insgesamt gebe es in Wetten aber noch ein „gut funktionierendes Vereins- und Gemeinwesen.“
Ausdrücklich dankte er dem Berendonker Schützenverein und dem Festkettenträger Johannes Croonenbrock mit seinem Adjutanten Heinz Gipmans für die schöne Kirmesfeier. Sein Dank richtete sich aber auch an die Mitglieder der KLJB Wetten, die „trotz ihres Alters und längeren Nachdenkens“ die Herausforderung annehmen, die diesjährige Kirmes auszurichten. „Und gleich werden wir sicher erfahren, wer der Festkettenträger ist“, sorgte der Scherz im weiten Rund für lautes Gelächter.
Nachdenkliche Töne
Danach brachte er mit dem Text „Alles nur geliehen“ nachdenkliche Töne in der Runde. Im Anschluss erinnerte Carola Deselaers an die besonderen Ereignisse des vergangenen Jahres. Ihr Jahresbericht 2019 streifte alle wesentlichen Stationen, von der Versammlung der Geselligen Vereine über den Heimatabend und die Kirmes bis zum Abschied von Diakon Berthold Steeger. „Wir können die Welt nicht retten, aber wenn jeder etwas mehr macht, können wir was bewegen“, dankt sie allen für die Unterstützung.
Nach dem Kassenbericht von Jens Kösters, der Bestätigung durch die Kassenprüfer, der Entlastung des Vorstands und dem Kassenbericht des Heimatausschusses berichtete Bernd Ingenhaag von den letztjährigen Aktivitäten des Heimatausschusses.
Er ging dabei unter anderem auf Weihnachtsbeleuchtung, die Bepflanzung des Ortes und die Dorfsaubermach-Aktion der Geselligen Vereine ein. Auch die Neuwahlen oder die Aufwertung des Beetes an der Ecke Marienstraße/Hauptstraße fanden Erwähnung. Und in diesem Jahr sei unter anderem angedacht, das Kriegerdenkmal an der Kirche umzugestalten. Für den Frühlingsmarkt am 1. Mai könnten sich noch Aussteller melden.
Danach wurden kurz die Vereinstermine für 2020 angesprochen, wobei Annette van Stephoudt für den Reiterverein van Bredow Wetten ausdrücklich nochmal auf die 100 Jahr-Feier am 5. April und das Jubiläumsreiten am Wochenende des 31.Juli/1. August hinwies. Thomas Krahnen rief alle auf, sich an den Vorstand zu wenden, zum Termine im Internet zu veröffentlichen.
Für die Landjugend erläuterte Lena Hombergs den aktuellen Stand der Vorbereitungen in Sachen Heimatabend und Kirmes. Man plane seit letztem Sommer, habe dazu ein Team gegründet, und die Aufgaben an diverse Gruppen verteilt. „Wir brauchen aber noch Unterstützung. Es sind viele junge Leute dabei, die auch noch zur Schule gehen.“ Sie zeigte sich aber optimistisch: „Ich glaube, dass wird gut, lasst euch überraschen.“
Thomas Krahnen sprach ihnen Mut zu. „Es wird eine andere Kirmes, aber das wird es sowieso jedes Jahr. Und die letzten beiden Kirmes-Veranstaltungen von der Landjugend waren super. Das werden ihr auch schaffen. Genießt die Zeit und schreit, falls was ist.“
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ sorgte Ortsvorsteherin Beate Clasen für den abendlichen Paukenschlag. Nachdem sie der Franziskus-Bruderschaft Berendonk für die abgelaufene Kirmes gedankt und der Landjugend viel Glück gewünscht hatte, kündigte sie an, bei der Kommunalwahl am 13. September nicht wieder anzutreten und somit auch das Amt der Ortsvorsteherin nicht mehr auszuüben. Clasen zeigte sich schon jetzt „dankbar für die Zeit, die ich hatte. In den 16 Jahren habe ich tolle Unterstützung erfahren. Toll, wie es ist, Wetten zu gestalten.“ Sie bat alle, „meinen Nachfolger zu begleiten und zu unterstützen. Die Partei mit den meisten Stimmen in Wetten hat das Vorschlagsrecht für den Ortsvorsteher.“ Sie drückte die Hoffnung aus, dass „sich jemand finden“ lässt.
Thomas Krahnen sprach einen „riesen lieben Dank für deine Zeit und dein Engagement“ aus, obwohl die offizielle Zeit des Abschieds ja noch ein paar Monate auf sich warten lassen würde.
Ein ernstes Thema sprachen Klemens Marten und Sebastian Eickens vom Musikverein Wetten an, die unter dem Motto „Fünf vor zwölf“ aktuell mit Infozetteln für Mitglieder werben. „Es ist keinem verborgen geblieben, dass wir sehr große Schwierigkeiten haben, Nachwuchs für den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten“, sagte Marten. Auch der Aufruf an den Schulen sei verpufft, die Jugendarbeit liege „in Trümmern.“
Besuch in Venray
Deshalb wolle man über diesen Aufruf jetzt alle ehemaligen Aktiven wieder reaktivieren und sich auf das Kerngeschäft mit den Veranstaltungen vor Ort „mit den Möglichkeiten, die wir haben“ , zu konzentrieren. Ausnahme sei der Gegenbesuch in Venray, wo 2020 die Befreiung von der deutschen Besatzung vor 75 Jahren gefeiert wird. Beide traten entschieden dem Gerücht entgegen, dass sich der Musikverein auflöse.