Unternehmerinnen helfen Initiativen

Kevelaer. Gleich zwei Kevelaerer „Institutionen“ profitieren von der jüngsten „FrauenFilmNacht“, zu der das „unternehmerinnen forum niederrhein (ufn)“ am 22. Februar nach Kleve eingeladen hatte. Die Vorsitzende Gabriele Coché-Schüer und Geschäftsführerin Barbara Baratie konnten mit ihren Netzwerkpartnerinnen zur 5. Veranstaltung dieser Art wiederum 400 Gäste begrüßen. Als förderwürdige Charity-Projekte 2018 suchte das Forum die Stiftung „Pro Humanität“ der Kevelaererin Elke Kleuren-Schryvers und die Gesamtschule Kevelaer-Weeze aus.
2.700 Euro fließen an die Stiftung zugunsten von Mikrokrediten für Frauen im Niger. Damit habe man im Zeitraum von drei Jahren die „magische Grenze“ von 10.000 Euro bei der Zusammenarbeit überschritten, so die Vertreterinnen des Forums. Im Niger könnten Landfrauen mit einem Mikrokredit eine Ziege, eine Kuh oder Saatgut kaufen, Tiere oder Pflanzen großziehen und später mit Gewinn wieder verkaufen, erläuterte Elke Kleuren-Schryvers. Positiv an dem Projekt sei, dass es interreligiös, interethnisch und auf langfristige Perspektive hin angelegt sei, so die Kevelaerer Ärztin. „Schön ist, dass hier Frauen von Frauen profitieren können“, zeigte sich Barbara Baratie ebenfalls von dem Projekt und der Idee der Förderung durch das Niederrhein-Forum begeistert. „Für uns ist das eine sehr nachhaltige Form von Hilfe zur Selbsthilfe.“
„Daneben begegnen uns aber immer wieder Initiativen und Menschen, die uns staunen machen, die mit ihren Aktivitäten ein Zeichen setzen und die wir ebenso unterstützen möchten“, erklärten Baratie und Coché-Schüer beim Pressetermin in Kevelaer, an dem neben ihnen seitens des Forums Ute Kosmell („cake&more“) und Jessica Saum (commnibit) und seitens der Gesamtschule Kevelaer-Weeze Schulleiter Michael Cuypers, der stellvertretende Schulleiter Christoph Feldmann, die Didaktische Leiterin Martina Boudewins, Abteilungsleiter Tobias Jaschke, die Vorsitzende der Fachschaft Gesellschaftslehre, Ilka Oelrichs sowie Tristan Tiedtke als Mitglied der Fachschaft Gesellschaftslehre teilnahmen.
Als die Netzwerkerinnen vom Niederrhein Sarah Hüttenbehrend und die Arbeit der „Heimatsucher e.V.“ kennenlernten, sei deshalb schnell klar gewesen, dass man diese Arbeit fördern wolle. Mit dem Projekt „Zweitzeugen“, mit dessen Hilfe der Verein die Erfahrungen und das Wissen der noch wenigen Überlebenden der Shoah in unserer Gesellschaft verankern will und dazu Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Holocausts dokumentiert und in Schulklassen erzählt und für Ausstellungen zur Verfügung stellt, will das niederrheinische Unternehmerinnnetzwerk deshalb neue Wege gehen, um die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und gerade in der heutigen Zeit ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Im Kreis Kleve mussten die Unternehmerinnen nicht lange nach einer Schule suchen, die sich für das Projekt interessierte. „Das Lehrerkollegium der Gesamtschule Kevelaer-Weeze war sofort von der Idee begeistert und möchte sich gerne engagieren“, stellten sie fest. Sie erhalten dazu einen Beitrag in Höhe von 1000 Euro aus dem Erlös der „FrauenFilmNacht“. Ein weiterer 1000-er soll übrigens in Kürze an eine zweite Schule im Kreis Wesel überreicht werden.
Gerade in der Zeit des Aufbaus, in dem sich die Gesamtschule Kevelaer-Weeze ein eigenes Profil aufbauen wolle, sei der projektgebundene Geldsegen sehr willkommen, erklärte Schulleiter Michael Cuypers. Mitglieder des Kollegiums stellten Ideen vor, wie das Geld verwendet werden könnte. Die „ufn“-Mitgliedsfrauen zeigten großes Interesse und wollen sich über den Fortgang des Projekts an der Gesamtschule weiter informieren.