Die CDU-Fraktion im Rat der Wallfahrtsstadt Kevelaer schlägt Alarm: Nach einem weiteren schweren Verkehrsunfall am 4. April an der Kreuzung Schloss-Wissener-Straße/Et Grotendonk, bei dem sechs Menschen, darunter auch Kinder, zum Teil schwer verletzt wurden, fordert die Fraktion umgehend wirksame Sofortmaßnahmen.

Die Fraktion hat einen Antrag an den Stadtrat gestellt, in dem Straßen.NRW als zuständige Behörde zu geeigneten Maßnahmen aufgefordert werden soll.

„Es reicht! Wie viele Unfälle, wie viele Verletzte braucht es denn noch, bis endlich gehandelt wird?“, fragt Mario Maaßen, Vorsitzender der CDU-Fraktion, sichtlich erschüttert. „Wir können nicht länger zuschauen, wie diese Kreuzung zum wiederholten Mal Schauplatz von Tragödien wird. Das ist nicht mehr hinnehmbar.“

Missachtung der Vorfahrt

Auch dem Kervenheimer Ortsvorsteher Martin Brandts reicht es jetzt. „Über 20 schwere Unfälle seit 2018, immer wieder dieselbe Ursache: Missachtung der Vorfahrt. Es ist, als wäre diese Kreuzung ein blinder Fleck in der Verantwortungskette. Und dabei sprechen wir hier nicht von kleinen Blechschäden.“

Trotz bereits eingeleiteter Maßnahmen wie Markierungen und Warnschildern habe sich die Unfalllage nicht spürbar verbessert. Die Planungen für einen Kreisverkehr seien zwar abgeschlossen – aber ein Baubeginn ist frühestens 2026 realistisch.

Damit ist Brandts nicht einverstanden: „Wie bitte? Noch ein Jahr oder länger einfach nichts tun? Einfach weiter hoffen, dass schon nichts passiert?“, fragt Brandts, der das Thema bereits in der Ratssitzung im Februar mit Nachdruck angesprochen hatte.

„Wir hören von Eltern, die mit Angst ihre Kinder zur Schule schicken. Von Berufspendlern, die jeden Morgen mit einem unguten Gefühl zur Arbeit fahren. Das ist kein Zustand, das ist ein Skandal“, so Brandts.

Die CDU fordert daher: Jetzt handeln – nicht irgendwann. Drempel, eine Ampel, weitere Warnsysteme – alles, was kurzfristig möglich ist, müsse auf den Tisch.

„Auch wenn diese Maßnahmen keine endgültige Lösung sind – sie können Leben retten. Und jedes vermiedene Unglück ist ein Erfolg“, betont Mario Maaßen. Die Behelfsampel, die vorübergehend installiert war, habe zumindest für eine spürbare Entlastung gesorgt. Warum also nicht wieder?

Mit Blick auf den bevorstehenden Sommer, den steigenden Flughafenverkehr und Großveranstaltungen wie Parookaville und San Hejmo sei es verantwortungslos, weiter untätig zu bleiben.