Emotionale Nähe und soziale Interaktion – genau davon ist der Sport im besten Fall geprägt. Nach einem erhofften Siegtreffer kommt es nicht selten zu einer stürmischen Umarmung. Oder es entstehen unbedachte Berührungen – sei es bei Hilfestellungen oder im allgemeinen Umgang. Doch vermeintlich harmlose Berührungen sind nicht immer so harmlos, wie sie wirken. Häufig wird dabei bereits eine Grenze überschritten. Dass diese Grenze für jeden Erwachsenen, jede Jugendliche, jeden Jugendlichen und jedes Kind unterschiedlich ist, spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um das Thema sexualisierte Gewalt in Sportvereinen geht.

Prävention

Peter Schlossarek, 1. Vorsitzender des Vereins Viktoria Winnekendonk, liegt dieses Thema besonders am Herzen. Am vergangenen Montag führte er das Seminar „Prävention gegen sexualisierte und interpersonelle Gewalt“ für alle „Freizeit- und Vereinstrainer*innen“ durch. Hintergrund ist das seit 2022 in NRW geltende Landeskinderschutzgesetz, das Vereine dazu verpflichtet, ein Kinderschutzkonzept zu erarbeiten.

„Es ist wichtig, dass darüber informiert wird – viele wissen gar nicht, was sie mit dem Thema anfangen sollen“, betonte er. Eine Umfrage während des Seminars zeigte, dass viele ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer kaum Wissen zu sexualisierter Gewalt im Sport haben. „Was für das eine Kind noch okay ist, kann für ein anderes schon zu viel sein“, erklärte Schlossarek. Besonders Kinder trauten sich oft nicht, ihre Unsicherheit oder ihr Unwohlsein auszudrücken – das könne schnell zu einer psychischen Belastung werden. „Jede*r, der eine Gruppe trainiert –…