Timo Pastoors verlässt Union Wetten zum Saisonende

Es hatte sich bereit angedeutet, nun ist es Gewissheit: Timo Pastoors, Spielertrainer des A-Ligisten Union Wetten, wird sein Amt zum Saisonende im kommenden Frühsommer aufgeben und die Schwarz-Weißen verlassen. Nach seiner vierten Saison an der Seitenlinie der Unioner zieht der 33-Jährige den baldigen Schlussstrich und lässt seine Zukunft vorerst offen.
„Ich habe mir bereits vor der laufenden Saison Gedanken gemacht, wie es für mich in Wetten weitergeht. Es war eine äußerst schwierige Entscheidung, da ich eine gute Zeit in Wetten habe und für eine unglaublich starke und tolle Mannschaft verantwortlich bin“, kommentierte Pastoors seine Entscheidung, die er in der vergangenen Woche dem Team und Unions Fußballobmann Josef van Bebber mitgeteilt hatte. „Ich möchte das Ding jetzt noch ordentlich durchziehen und hänge mich nach der Winterpause wieder mit 100 Prozent rein“, so der Trainer weiter.
Vor rund eineinhalb Jahren hatte Pastoors die Union mit einer unglaublichen Saison und dem souveränen ersten Tabellenplatz aus der Kreisliga B in die A-Liga geführt und das Team seitdem fest dort etabliert. Nach einigen personellen Veränderungen war vor der aktuellen Spielzeit klar: Nur der Klassenerhalt zählt für die Wettener. Nach 16 gespielten Partien steht aber ebenso fest: Um den Abstieg muss man sich wohl keine Sorgen mehr machen – 22 Punkte bedeuten Platz sechs gleich hinter der Spitzengruppe, auf den ersten Abstiegsrang hat man zwölf Zähler Vorsprung.
„Die Mannschaft hat eine super Einstellung. Wir wurden als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt und gegen als Sechster in die Winterpause, das ist phänomenal“, freut sich Pastoors über die gute Hinrunde. Nun sei es dem Team und dem Verein gegenüber nur fair, eine frühzeitige Entscheidung zu fällen, um für die Zukunft planen zu können. „Diese Mannschaft hat es verdient, mindestens in der Kreisliga A zu spielen. Noch ist sie kein Spitzenteam, aber mit kleinen personellen Veränderungen ist da noch Potenzial nach oben vorhanden. Ich hoffe, dass der Verein einen guten Nachfolger findet, der unter Umständen auch noch Spieler mitbringt, die qualitativ weiterhelfen können“, meint der 33-Jährige.
Dass Pastoors vor einigen Monaten zum ersten Mal Vater geworden ist und mehr Zeit für die Familie haben wolle, sei nur bedingt in die Entscheidungsfindung mit eingeflossen. „Natürlich ist es schön, wenn ich mehr Zeit habe. Allerdings ist der Fußball ja nicht von der Bildfläche verschwunden, ich werde auch in Zukunft viele Tage auf dem Fußballplatz verbringen und mir die lokalen Spiele anschauen – mit meiner Frau und dem Kind, die auch gerne am Platz sind.“ Wie es weitergeht mit der Trainerkarriere? Da möchte sich Pastoors noch nicht festlegen: „Es kann gut sein, dass ich zunächst einmal gar nichts mache und meine Akkus auflade. Wenn es allerdings interessante Angebote geben sollte, würde ich sie mir zumindest anhören. In dieser Hinsicht ist alles völlig offen.“
Ende Januar aber geht es für die Union und Timo Pastoors zunächst einmal weiter mit der Vorbereitung auf die Rückrunde in der Kreisliga A – und da möchte der Trainer noch einmal alles raushauen, bevor seine Ära zu Ende geht. „Ich habe viel in diese Mannschaft und den Verein investiert und auch neben den Spielen und Trainingseinheiten viel Zeit reingesteckt“, verrät Pastoors. Ein wenig Wehmut wird wohl mitschwingen, wenn Pastoors die letzten 14 Saisonspiele mit seiner Union bestreitet. Doch der Coach weiß auch, was er in vier Jahren erreicht hat – und dafür ist man ihm in Wetten wohl auch nach seiner Entscheidung dankbar.