Tim Kelm hat das Kirmes-Licht auf der Burg gestaltet

Dass Tim Kelm mal mit Veranstaltungstechnik zu tun haben würde, das zeichnete sich bereits schon relativ früh ab. „Das hat in der Grundschule begonnen. Da hab ich Sankt Martin mitgemacht, da brachte jemand Technik mit. Da war ich total begeistert, bin dann da regelmäßig mitgefahren“, erinnert sich der 21-jährige Kervenheimer, der neben seiner Tätigkeit noch in Krefeld Elektrotechnik studiert. „Da hab ich mir dann immer schon Material gekauft“, sagt der Sohn eines Orthopäden, der mit 16 Jahren anfing, eigenständig zu arbeiten. „Ich habe Lampen und Lautsprecher geholt, bin so in die DJ-Schiene reingerutscht.“ Tim ging auf Geburtstagsfeiern, legte da Musik auf, brachte Ton- und Lichtanlagen mit.
Geld fließt ins Equipment
„Meine Eltern haben das unterstützt. Zu Anfang konnte ich ja nicht fahren, die haben mich zu den Veranstaltungen hingefahren und wieder abgeholt. Das war für die kein Problem“, sagt er heute. Daraus spricht auch eine Menge Dank.
Das ganze Geld, das er bei der Musik verdiente, steckte er ins Equipment. „Das fing an bei Freunden beim Geburtstag. Dann hat sich das schnell rumgesprochen, dann kamen Geburtstage oder halt viele Hochzeiten wie im Moment dazu. DJs gibt es einige, das läuft alles über Mund-zu-Mund-Propaganda. Dann läuft das von selber mit dem DJ.“
Mit 18 Jahren schon eine eigene Firma gegründet
Mit 18 Jahren gründete er im Jahr 2015 seine eigene Firma, die „Mobilesound Veranstaltungstechnik“. Seitdem ist er weniger als DJ unterwegs. „Es gibt da ein paar Leute, die ich mag, die Musik machen, da bauen wir nur noch die Anlage auf und fahren zur nächsten Veranstaltung.“
Heute bieten er und sein Xantener Kollege Martin Bloemen alles rund um Veranstaltungen an – von Ton- bis Lichttechnik, Laden- und Messebau über Lichtdächter bis zu unterschiedlichen Beleuchtungen.  „Wir machen viel Objektbeleuchtung, darunter ziemlich viele Kirchen für Veranstaltungen – Konzerte in Kervenheim und Sonsbeck, den „Tag der offenen Kirche“ Winnekendonk oder auch ein Benefizkonzert in Bingen/Rhein.“ Das Duo ist auch viel im Kreisgebiet mit seiner Veranstaltungstechnik unterwegs – in Geldern, Kevelaer überwiegend, als Subunternehmer bundesweit.
Das Faszinierende daran: Alles hat sich Kelm selbst beigebracht oder angelesen, dazu kommen Tipps vom erfahrenen Kollegen Bloemen. „Das Meiste hab ich halt auf den Veranstaltungen gelernt, alles direkt angewandt und so gelernt.“
Als ihn die Geselligen Vereine Kervenheim ansprechen, überlegt er nicht lange, zumal er schon ein paar Jahre bereits die Technik für das Kabarett dort besorgt. „Die Kirmes lief in den letzten Jahren nicht so gut, die wollten ein komplett anderes Konzept – alles auf der Burg und als Augenmerk diese Beleuchtung, um damit zu werben und mehr Leute ranzuziehen.“
Von elegant bis bunt
Kelm und Bloemen sehen sich die Burg an, erhalten Lagepläne, stellen ein Konzept vor, von dem die Beteiligten angetan sind. Die größte Herausforderung dabei war, die verschiedenen Anforderungen unter einen Hut zu bringen. „Die Kirmes ist ja bunter und es ist ein Gelände der evangelischen Kirche. Da sollte das nicht nach Party aussehen. Das Ziel war, das Objekt anders darzustellen.“
Dazu kamen unterschiedliche „Spieltage“ mit einem etwas „eleganteren“ Kabarett am Donnerstag, dem Freitag mit dem Tanz und Montag mit dem Galaball. „Es war uns wichtig, immer ein paar Sachen zu verändern, damit man auch immer etwas Neues sieht.“
Positive Resonanz
Mit dem Ergebnis und der positiven Resonanz ist Kelm zufrieden: „Wir waren auch begeistert, so wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir hatten gleich so viele neue Ideen für das nächste Jahr, haben uns direkt den Block in die Hand genommen, um zu gucken, was wir ändern wollen. Da sind wir beide Perfektionisten.“ Die grundsätzliche Bereitschaft, das im kommenden Jahr zu wiederholen, besteht also. „Angesprochen wurden wir schon.“
Solange Studium und Firma nebeneinander funktionieren, will Kelm seine Tätigkeit so weiter fortsetzen. „Es läuft so, dass ich bislang problemlos alle Klausuren bewältigt habe“, macht sich der 21-Jährige da keine großen Gedanken. „Und nach dem Studium will ich in der Veranstaltungsbranche weiter arbeiten und mein Geld verdienen.“