Tierische Geheimnisse und Gerüchte

In unserer schönen Stadt erlebt man ja so allerhand, das ist unbestritten und erweist sich meistens als positives Geschehen. Wenn es allerdings nur noch ums Abwarten und Warten auf ein bestimmtes Ereignis geht, verliert man schon mal die Lust, die hübsche Stadt zu loben und verlegt sich aufs Gerüchteschmieden, menschlich verständlich.
Da wird, man glaubt es kaum, vor fast zwei Jahren (!) eine alteingesessene und beliebte Gaststätte geschlossen, auf dass an selber Stelle ein Lebensmittelmarkt entstehe. Ich wandere fast täglich an diesem Ort vorbei und schüttele jedes Mal heftiger mit dem Kopf.
Zuerst tat sich mal nichts, was infolge der neuen Situation noch verständlich war – man musste ja planen und überlegen, Verträge aushandeln etc. Und dieses Nichts ist bis heute so geblieben. Inzwischen wuchert das Unkraut (auf meinem zukünftigen Einkaufsgelände!) dermaßen hoch, dass ich bei jedem Spaziergang schon meine, da turnen die ersten Viecher, sprich Affen durchs Gestrüpp. Wenn es wenigstens grasende Kühe wären – deren Ernährung wäre gesichert!
Nun kommt das nächste Gerücht in die Welt, warum nach erfolgter Genehmigung, das Gebäude abzureißen und endlich (!) ebenso erfolgter Baugenehmigung für besagten Discounter immer noch nix passiert. Es sind die Fledermäuse! Kein Wunder: wenn ein Gebäude so lange leer steht, suchen sich die Viecher ein geeignetes Plätzchen. Aha, nun lautet die Devise: Es darf aus Arten- oder Tierschutzgründen nicht gebaut werden. Sehr zur Freude wahrscheinlich für die kleine Bevölkerungsgruppe, die mit Protesten ihrerseits auch dafür gesorgt hat, dass es mit dem Bau nicht losgehen konnte.
Meine Mechel sieht Folgendes kommen: „Pas op! Dat gev met all dat Gestrünk enne neje Irrgarten. Irrland kriegt Konkurrenz!“
Euer Hendrick