Theo Keysers trägt jetzt die Kette

Nach und nach strömten die Gäste, Mitglieder der Vereine und Bürger aus den einzelnen Ortschaften, Honoratioren wie der Ehrenbürger Richard Schulte-Staade und Vertreter von Politik und Verwaltung zum Heimatabend in den Festsaal des Konzert-und Bühnenhauses.
Der Erste, der zahlreiche Glückwunsche entgegennehmen durfte, war Bürgermeister Dominik Pichler zur Geburt seines Sohnes Anton gut zwei Wochen zuvor. „Eine Hausgeburt ohne Komplikationen“, freute er sich über die Anteilnahme und genoss wie alle anderen den von der Hubertusgilde Keylaer als ausrichtendem Festverein gestalteten Abend.
Nach der musikalischen Eröffnung durch den Musikverein Kevelaer begrüßte der Präsident der Geselligen Vereine Kevelaer, Peter Tenhaef, die Gäste, insbesondere Richard Schulte-Staade und den extra aus Gescher angereisten früheren Kaplan Hendrik Wenning. „Die Sehnsucht hat Sie nach Kevelaer getrieben“, hob er dessen enge Verbundenheit zu den Schützen und der Hubertusgilde hervor. „Kein Wunder, dass ich der Bitte, Sie einzuladen, gerne nachgekommen bin.“
Im Rückblick auf 2016 fand er nur lobende Worte: „Wir durften ein geselliges Festjahr erleben.“ Alle Veranstaltungen seien gut besucht worden. „Und es herrschte eine Stimmung, wie sie besser nicht sein konnte.“ Er dankte besonders dem Bruderpaar Norbert und Günther Platzer als scheidendem Festkettenträger und Adjutant für die tolle Idee, das gemeinsam durchzuziehen. „Bei der Festkettenübergabe flossen ein paar Tränen“, plauderte er aus dem Nähkästchen.
Verabschiedet wurden die beiden Platzer-Brüder von ihrer Gilde, als die als Vermesser gekleidete Wache der Bürgerschützen zu Queens „We will rock you“ und Bildern des Festjahres auf der Leinwand im Rhythmustakt ihrer Messstäbe auf die Bühne kamen. Beide wurden dabei auf Holzstelen fast „sänftenhaft“ auf die Bühne getragen. Als Erinnerung erhielten die Brüder große Granittafeln mit dem Konterfei ihres Namens und dem Verweis auf das Festjahr 2016.
Norbert Platzer zeigte sich tief bewegt: „Ich bin überwältigt.“ Er dankte seiner Wache, die ihn super „vor Entführungen beschützt“ und gezeigt habe, dass sie die Sau rauslassen könne. Ein besonders liebenswertes Wort richtete er an seine Frau, die ihm trotz des Todes ihrer Mutter einen Tag vor Kirmesstart beistand und ihm „ein unvergessliches Erlebnis“ beschert hatte. Er zitierte Kennedy mit den Worten: „Wenn wir uns einig sind, gibt es wenig, was wir nicht können. Wenn wir uns nicht einig sind, gibt es wenig, was wir können.“
Der Vize-Präsident der Hubertusgilde hielt dann die Laudatio auf den neuen Festkettenträger, der seit 25 Jahren Mitglied im Verein ist (davon 23 Jahre im Vorstand), 2011 sogar König war und wesentlich mit seinem Adjutanten Georg Bors für die Errichtung des neuen Hubertushauses mit verantwortlich zeichnete.
„Wenn ich behaupte, ich bin tiefenentspannt, glauben mir das zwei Drittel im Raum nicht“, zeigte sich der neue Festkettenträger, Hubertusgilden-Präsident Theo Keysers, nach der Proklamation nur nach außen hin recht gelassen. „Das ist eine große Ehre für mich“, dankte er seiner Frau, die ihm „seine Liebe Gilde“ ausleben lasse. Es sei nur noch die Frage zu klären, ob das Paar zum Dank dafür „auf Kreuzfahrt gehen“ würde. „Das ist was Einmaliges. Das kann man mit Worten nicht zum Ausdruck bringen“, beschrieb der 57-Jährige seine Gefühlslage bei der Entgegennahme der Glückwünsche durch die Gäste. Den zweiten Teil des Abends füllten die Mitglieder der Hubertusgilde Keylaer in den folgenden zwei Stunden mit einem abwechslungsreichen Programm aus. Den „Rahmen“ bildete der Ablauf eines Vogelschießens, in dessen „Verlauf“ diverse Szenen aus dem Vereinsleben abgebildet wurden, von der Winterwanderung übers Frauencafé und der Abnahme eines Karnevalswagens bis zur Kirmes und den Erlebnissen beim Vereinsausflug.
2.900 Euro für Aktion St. Nicolaus Kevelaer
Am Ende konnte sich so mancher Gast über einen Preis aus der Tombola freuen. Zudem durfte die Hubertusgilde verkünden, dass sie durch den Verkauf aller Lose den Erlös von 2.900 Euro dem Verein „Aktion St. Nicolaus Kevelaer“ zukommen lassen kann.
Gemeinsam mit den „Profis“ Elmar Lehnen am Piano und Hubert Lemken an der Gitarre forderte die extra formierte Gilden-Band das Publikum zum Mitsingen auf. Bei „Wenn wir auf Keylaer singen, singt selbst der Herrgott mit“, „Heimat ist da, wo Du glücklich bist“ und „Was ich fühl, wenn ich an Keylaer denk´“ schunkelte der gesamte Saal mit.