Theatersaison bringt viel Komödiantisches

Das Lachen müssen sich die Kevelaerer Theaterfans in der kommenden Spielzeit 2019/2020 im Bühnenhaus nun wirklich nicht verkneifen. Mehr als die Hälfte der geplanten Stücke tragen, diesbezüglich einem Prädikat gleich, das Genre „Komödie“ im Untertitel; das Musical „Der keine Horrorladen“ rückt zudem mit seinen Comedy-Untiefen und Horror-Höhen ganz in die Nähe.
Einzig Schillers Räuber kommen etwas weniger komisch vor, sondern eher mit klassisch geschwellter Brust daher. Sollen sie doch, sie lassen dafür bei den Verfechtern klassischer Bühnenliteratur die Mundwinkel nach oben wandern. Man darf gespannt sein auf das Gewand, das die in den vergangenen Jahren so erfolgreiche Burghofbühne Dinslaken dem Intrigenspiel überwerfen wird.
Eröffnet wird die Saison mit einer Komödie von René Heinersdorff. Als „Komplexe Väter“ kriegen sich Hugo Egon Balder als leiblicher und Jochen Busse als Ziehvater einer Tochter höchst amüsant in die Köppe, als diese mit einem wesentlich älteren Freund ankommt.
Noch komplizierter wird es, wenn das „Chaos auf Schloss Haversham“ ausbricht. Dabei will die studentische Theatergemeinschaft doch einfach nur einen Krimi auf und über die Bühne bringen. Doch bei dem, was alles schiefgeht, wird ganz schnell eine Komödie draus.
Kriminell wird‘s erst danach wirklich: „Der Fremde im Haus“ ist ein veritabler Psychothriller von Agatha Christie, weit entfernt von ihren sonst so schön verschrobenen Krimi-Ermittlern, aber gerade deshalb so spannend.
Auf eine spannende Spurensuche begeben sich auch zwei Reporter: Der wohl beliebteste Fernsehsketch Deutschlands, „Dinner for One“, ist Namensgeber für die Komödie, in der die beiden die möglichen Hintergründe des so gerne und oft wiederholten 90. Geburtstags-Essens erkunden. Und wie immer werden dabei natürlich Tränen gelacht.
Letztere mögen auch hernach fließen, doch eher durch Rührung: „Dieses bescheuerte Herz“ heißt die Tragikomödie von Lars Amend und Daniel Meyer – nach einer wahren Begebenheit und Verfilmung von Marc Rothemund. Nach einem beachtlichen Kinoerfolg im vergangenen Jahr und basierend auf dem gleichnamigen Bestseller des herzkranken Teenagers und seines Co-Autors bringt d9e Lanesbühne Rheinland-Pfalz nun eine Bühnenfassung zur Uraufführung.
„Der kleine Horrorladen“ ist schon fast ein Klassiker des Musical-Genres. Das Stück spielt mit skurrilen Horro-Elementen, saftigem Slapstick-Klamauk und toller Musik. Man darf wirklich gespannt sein, was das Landestheater Detmold aus diesem von Musical-Bühnen manchmal etwas zu sehr schmonzettiertenPflanzensalat machen wird. Lustig wird das auber in jedem Fall – beziehungsweise wird es bleiben.
Die Stücke 19/20
Komplexe Väter: 20. September 2019, Produktion: René Heinersdorff
Chaos auf Schloss Haversham: 29. Oktober 2019, Tourneetheater Thespiskarren
Der Fremde im Haus: 19. November 2019, Theatergastspiele Fürth
Dinner for One: 21. Januar 2020, Comödie Dresden
Die Räuber: 11. März 2020, Burghofbühne Dinslaken
Dieses bescheuerte Herz: 6. April 2020, Landesbühne Rheinland-Pfalz
Der kleine Horrorladen: 14. Mai 2020, Landestheater Detmold
Abo und Karten
Abonnements (55 bis 90 Euro) und Einzelkarten 9 bis 16,50 Euro) gibt es beim Service-Center Stadtmarketing und Kultur im Rathaus der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Peter Plümpe-Platz 12. Hier gibt es auch Karten für die beiden kulturellen Reihen „Puppenspiel 18+“ und „Kultur für Kinder“. T.: 02832- 122 – 162, E-Mail: kultur@kevelaer.de