Worauf kommt es im Leben, explizit in der Liebe, an? Auf das, was man sieht, oder auf das, was man fühlt? Im Stück „Fettes Schwein“ von Hollywood-Autor Neil LaBute, aufgeführt vom Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel, ging es um ein brisantes Thema, um das Anderssein, welches nicht dem gesellschaftlich akzeptierten Ideal entspricht.

In diesem Fall trafen sich in einem Stehimbiss zwei Menschen (Helen und Tom), die sich von Beginn an gegenseitig anziehen, obwohl sie dies eben nicht sollten, weil sie, Helen, alles andere als dem körperlichen Ideal entspricht, denn sie ist zu dick, und spätestens in der Auseinandersetzung mit „Freunden“, wo Vorurteile ihre Bahn ziehen, wird dies deutlich.

Das in Kevelaers Konzert- und Bühnenhaus aufgeführte Stück bestach durch seine Schnörkellosigkeit, die Bühne, fast leer und minimal ausgestattet, es bestachen die Dialoge, in denen es um Verletzungen, Schmerzen, Fragen auf die bis heute noch Antworten gesucht werden.

Kann man mit jemandem zusammensein, der oder die nicht einer irgendwie gedeuteten „Norm“ entspricht, ohne selbst geächtet zu werden?