Ein Stapel großer Holzkisten steht neben Veronika Kaenders, als die Museumschefin das zweite Erinnerungscafé eröffnet. In diesen Kisten hatten Helfer in Windeseile zusammengepackt, was an Kostbarkeiten im Museum zerstört zu werden drohte, als der Zweite Weltkrieg spätestens Anfang der 40-er Jahre auch in Kevelaer begreifbar und nicht mehr von der Hand zu weisen war.

Genau dieser Zeit ist der Abend gewidmet, düstere und unheilvolle Jahre auch in der Geschichte Kevelaers, wo auf den Tag heute noch 1324 Frauen und Männer leben, die – zwischen 1930 und 1940 geboren – die Kriegsjahre als Kinder unmittelbar und irgendwie zu überstehen hatten.

Zeitzeugenberichte

20 von ihnen sind ins Museumscafé gekommen, um sich gemeinsam zu erinnern, zu erzählen und sich auszutauschen. Auch jüngere Interessierte gibt es, nicht viele, aber immerhin.

Veronika Kaenders weiß, es gibt eine Menge Bücher und offizielle Dokumente. Woran es mangelt, sind Zeitzeugenberichte, gelebte Geschichte aus erster Hand. Aus diesem Grund wird die Veranstaltung – wie auch alle weiteren aus dieser Reihe – aufgezeichnet, in Bild und Ton, für Forschungszwecke und als Konservierung für die nachfolgenden Generationen. Das erscheint heutzutage wichtiger denn je zuvor.

Warum Kevelaers Innenstadt im Großen und Ganzen und im Gegensatz selbst zu den Ortschaften Winnekendonk …