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Das Wohnstift St. Marien feierte das silberne Jubiläum

Eine bunt zusammengewürfelte Festgemeinde aus nah und fern fand sich am Vormittag des 10. Oktober zur Feier von 25 Jahren Wohnstift St. Marien ein. Die kleine Kapelle des Deutschordenstiftes war übervoll, als Prior Christoph Kehr OT gemeinsam mit Frater Karl OT und Pastor Gregor Kauling um 10 Uhr zur Festmesse einzog. Zahlreiche Bewohner, Angehörige, aktuelle und frühere Mitarbeiter, die im Haus tätigen Schwestern, die Familiaren des Deutschen Ordens sowie zahlreiche Ehrengäste bekamen in der Messe mit den Worten des Hoheliedes der Liebe aufgezeigt, was die Triebfeder aller Arbeit rund um die Pflege sein sollte: Das selbstlose Für-Andere-Dasein aus dem Geist christlicher Liebe. Aus Anlass des Jubiläums dankte Pater Christoph allen Mitarbeitern aus tiefstem Herzen für ihren täglichen Einsatz für die Bewohner. „Uns alle soll nur die Liebe tragen, in der wir uns auch selbst geborgen wissen dürfen“, schloss er seine Gedanken.

Im Anschluss ging es zum Empfang im Festsaal. Dort präsentierten Dr. Rainer Killich und Michaela Birkhoff mit Querflöte und Gitarre berührende Festklänge. Die Leiterin Christiane Hüls konnte gleich zu Beginn einen Ehrengast begrüßen, ohne den das Wohnstift nicht bestehen würde: Bauherr Werner Helmus. Anlässlich des Silberjubiläums stellte sie die Frage: Was sind schon 25 Jahre? Verglichen mit den 39 320 Tagen, welche die älteste Bewohnerin der Seniorenresidenz zählt, seien dies „nur“ 9 125 Tage. Auch für die Zukunft spornte sie dazu an, jeden Tag mit Leben zu füllen und als einen Neuanfang zu sehen und dankte den Mitarbeitern für ihren Einsatz mit Herz und Verstand. Als Vertretung für den Geschäftsführer des Deutschen Ordens, Dr. Thomas Franke, der verhindert war, ergriff Bernhard Reitnauer das Wort. In dem Vierteljahrhundert des Bestehens habe sich die Welt rasant geändert. So habe es vor 25 Jahren weder Smartphone noch Internet gegeben, aber die Herzlichkeit, mit der die Menschen im Wohnstift empfangen werden, sei zum Glück eine bleibende Konstante. Werner Helmus dankte er für die Verwirklichung seiner Vision, hier an diesem Ort selbstbestimmtes Leben für Senioren im Zentrum eines Marienwallfahrtsortes in die Tat umgesetzt zu haben. Alle Bewohner könnten hier Kunst-, Kultur- und Fitnessangebote erleben, die das Wohnstift zu einem Zentrum der Geborgenheit, Menschlichkeit, der Fürsorge und christlichen Gemeinschaft mache und den zentralen Gedanken des Deutschen Ordens „Helfen und Heilen“ in die Tat umsetze. Christiane Hüls, die in diesem Jahr ihr silbernes Jubiläum als Leiterin feiert, dankte er ausdrücklich: „Ohne Sie und Ihren unverwechselbaren Humor wäre das Stift nicht das, was es ist.“ Auch die Kevelaerer Bevölkerung und ihre Politiker gäben dem Haus großartige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. „Dieses Haus soll weiter offen und gastfreundlich sein, alle sollen sich hier willkommen fühlen! Wir sind gern eine zentraler Bestandteil von Kevelaer, auch für die nächsten 25 Jahre!“, schloss er.

Bürgermeister Dominik Pichler erinnerte an die Zeit der „Geburt“ des Wohnstiftes, an den damaligen Kanzler Helmut Kohl, den damaligen Papst Johannes Paul II., den damaligen Münsteraner Bischof Lettmann und damaligen Wallfahrtsrektor Richard Schulte Staade. „Wenigstens dieser ist noch am Leben und wohnte sogar im Wohnstift“, richtete er die Aufmerksamkeit auf den verdienten Ehrenbürger der Stadt, der mit seinem Einsatz damals auch wesentlich zum Entstehen des Projektes beitrug. Sein dritter Nachfolger als Rektor der Wallfahrt, Pastor Gregor Kauling, würdigte als gelernter Stadtplaner die Helligkeit und Lebensfreude der Galerie, die mit dem Wohnstift Menschen Lebensraum schenke. „Als Seelsorger sind wir gerne und mit großer Selbstverständlichkeit hier im Haus“, bekannte er und erbat den Schutz der Gottesmutter für die bevorstehende Zeit und alle anstehenden Aufgaben.

Ein großes Geheimnis wurde in der Feststunde auch gelüftet: Dr. Rolf Kolb, Familiar des Deutschen Ordens, stellte sich selbst vor als die „irdische Stimme des Nikolauses“ hier im Wohnstift. Nun kam er aber nicht für die Bewohner, sondern hatte ein besonderes Präsent für die Mitarbeiter des Hauses. Anlässlich der „Silberhochzeit“ überreichte er Frau Hüls stellvertretend für alle den Gutschein für einen Wohlfühlsessel mit etlichen Funktionen, von denen Massage nur eine von vielen sei. „Viel Kraft mit diesem Wundergerät“, wünschte er Frau Hüls und ihren Mitarbeitern, die versprach, die jährlichen Mitarbeitergespräche erst nach einer halben Stunde auf dem Wundersessel zu beginnen. Er lud Helmus und Pichler angesichts der besorgenden Leerstände der geplanten Geschäfte der Galerie sich einfach mal zusammenzusetzen. Er dankte Frau Hüls für ihren Einsatz seit 25 Jahren und würdigte sie als „Glücksfall“ für das Stift. „Ihr Lachen erfüllt das Haus! Sie haben die Gabe, die Beschwerden des Berufes und die Wehwechchen der Bewohner zu meistern und alles mit Lebensfreude zu füllen“, dankte er.

Karin Dembek brachte noch die Glückwünsche der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer und würdigte das Stift als tolle Einrichtung mitten in der Stadt, die noch viele Jahre des gemeinsamen Lebens vor sich habe.

Beim anschließenden Festessen im Parkhotel fand der Tag mit munteren Gesprächen und interessanten Begegnungen einen gelungenen Abschluss. Mit den zahlreichen Gästen konnte Frau Hüls auf die nächsten 25 Jahre Wohnstift St. Marien anstoßen!