Beiträge

Ein sportlicher Ausklang des Jahres

Nach und nach kamen die Läufer am Feuerwehrgerätehaus zusammen, um sich am Ende des Jahres nochmal sportlich zu betätigen. „Wir haben 84 Anmeldungen plus dem, was dazu strömt“, erklärte Veranstalter Thomas Roest und konnte am Ende für den achten Kervenheimer Silvesterlauf 127 Teilnehmer zählen. „Die laufen halt alle gerne, haben heute nichts mehr zu tun – also kann man mal ´ne Runde drehen und dann feiern“, beschrieb er den Zeitpunkt als „einfach genial“ für das neben Karneval wohl größte Kervenheimer Event.
Auch Moderatorenlegende Laurenz Thissen hatte es sich nicht nehmen lassen, die Veranstaltung mit seiner Kenntnis über die Läufer und unterhaltsamen Sprüchen zu begleiten. „Ob ich jetzt in Pfalzdorf, wo ich 25 Jahre lang war, rumstehe und applaudiere oder hier ein bisschen quassele, da mache ich das lieber hier“, meinte er mit einem Schmunzeln.

Traditionell hatten sich auch einige Läufer und Fußballer von Viktoria Winnekendonk versammelt. „Es ist das Ungezwungene: Wir starten einfach und hören auf, wenn wir keine Lust mehr haben, und das ohne Zeitdruck“, beschrieb Thomas Riedel, warum er gerne nach Kervenheim kommt. „Das ist ein schöner Jahresabschluss – und am Abend trinken wir zum Raclette das passende Bier dazu.“ Ulla Grootens freute sich, das zweite Mal mit dabei sein zu können, wo sie „sonst immer arbeiten“ musste. „Weil es Spaß macht, es sind alles nette Leute“, sagte sie und visierte als Laufziel drei Runden an. „Danach machen wir eine Silvesterwanderung Richtung Twisteden zu einer Hütte – mit Böllerkarre.“

Fünf Runden in 52 Minuten

Um Punkt 14 Uhr machten sich die Aktiven dann auf die landschaftlich schöne 2,2 Kilometer lange Rundstrecke. Zwischenzeitlich überholte Carsten Bühn seine Liebste Sandra Jacobs und gab ihr einen Kuss. „Ich bin überhaupt nicht trainiert“, hatte die Kervenheimerin vor dem Start gestanden. „Aber irgendwann muss man wieder anfangen.“ Bühn absolvierte am Ende fünf Runden in 52 Minuten. „Ein guter Schnitt“, konstatierte der leidenschaftliche Läufer zufrieden.

Auch Geher befanden sich unter den Teilnehmern – der Kervenheimer Ludger Gerritsen genoss das gleichmäßige Voranschreiten: „Ich walke einfach, gehe schnell, atme regelmäßig vier Schritte ein, vier Schritte aus, nehme die Arme als Schwungverstärker und bin dabei aufrecht.“ Jeder lief, soviel er konnte. Auch der sechsjährige Klaas überzeugte im Gladbach-Trikot mit Laufbereitschaft. „Eine ganze Runde, das finde ich schon stark“, befand Papa André Weymanns mit Ehefrau Jasmin nach drei gemeinsamen Laufrunden angesichts der Power ihres Jungen. „Der rennt auch über den Fußballplatz, den kriegt man nicht gestoppt“, lachte das Ehepaar aus Kevelaer.

Die Kervenheimerin Tabea Merz vollführte das Kunststück, gleich zwei Silvesterläufe hintereinander zu absolvieren. „Pfalzdorf begannt um 13.15 Uhr. Da bin ich fünf Kilometer in 22 Minuten gelaufen, dann von da aus direkt zum Auto und dann hierhin für zwei Runden mit meinem Golden Doodle Balou.“ Dass sie dann extra noch rübergekommen war, empfand die 27-Jährige als ganz logisch, „weil es hier in der Heimat atmosphärisch noch schöner ist. Da kann man sich den Glühwein lecker schmecken lassen, ehe es zur Silvesterparty geht“, stand die Abendplanung schon fest. „Wir feiern hier mit ein paar Leuten in Kervenheim.“

Laufen und spenden

An der Kuchen- und Getränketheke konnte man sich dann entsprechend stärken. Wohin der Erlös der Spenden nach dem Coup mit dem Defibrillator für das Feuerwehrhaus von letztem Jahr gehen wird, steht noch nicht fest. „2018 war eine Ausnahme, weil ich die Defibrillator haben wollte und da im Vorfeld für Werbung gemacht hatte“, sagte Organisator Thomas Roest. „Die Bereitschaft war da ja riesengroß. Dieses Jahr ist es so wie sonst: zum Laufen kommen, spenden und wenn da eine gewisse Summe ist, wird sich dafür was finden.“

Für Manni Schax war es der letzte Lauf vor einem besonderen Ereignis: Denn am 5. Januar 2020 nahm er in Wesel an seinem 100. Marathon teil. „Die LLG Kevelaer macht ihren Lauf ja nicht mehr, aber dahin ist ja auch nicht weit“, meinte er und genoss es, „gemütlich mit den Kollegen zu laufen und dann Silvester privat zu feiern.“ Sein Wunsch für 2020 entsprach den Aussagen vieler anderer an diesem Tag: „Gesundheit für alle, für die Familie und die Freunde.“

Hier geht es zur Bildergalerie