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Weihbischof Lohmann feiert Gedenkgottesdienst für seinen Amtsvorgänger

Abschied von Heinrich Janssen in Kevelaer

Einen Tag nach der Beisetzung des verstorbenen emeritierten Weihbischofs Heinrich Janssen in Münster hat sein Amtsnachfolger Rolf Lohmann einen Gedenkgottesdienst in der Kevelaerer Marienbasilika gefeiert.

Weihbischof auf dem Bauernhof

Zahlreiche Gespräche und Begegnungen standen im Terminkalender von Weihbischof Rolf Lohmann bei seinem Besuch in der Pfarrei St. Antonius. Bei der sogenannten Visitation unterhielt er sich mit dem Seelsorgeteam, dem Pfarreirat und dem Kirchenvorstand der Pfarrei, führte Einzelgespräche mit den Geistlichen und traf Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.

Zudem nutzte der Bischof die Möglichkeit, das Team des Kindergartens St. Antonius kennenzulernen und einen typischen niederrheinischen Bauernhof zu besichtigen. Auf dem Gresumshof von Landwirt Thomas Cleven in Kervenheim ließ er sich über die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft informieren.

So erfuhr er, dass mit der Gülle, die die rund 500 Tiere auf dem Hof produzieren, in der betriebseigenen Biogasanlage Strom produziert wird. Und dass auf dem neuen Melk-Karussell, das Cleven jüngst angeschafft hat, rund 150 Kühe pro Stunde gemolken werden können. „Da sind Welten zwischen dem, was ich von früher kenne und einem modernen Betrieb“, gab der Weihbischof zu.

Interessiert hörte er zu, als Cleven über die regionale Vermarktung sprach. „Wir sind überzeugt, dass die Menschen die Qualität, die wir hier bieten, haben wollen. Die regionale Nachfrage funktioniert“, betonte der Landwirt, der einige Supermärkte am unteren Niederrhein direkt mit Kartoffeln von seinem Acker versorgt. Lohmann nickte anerkennend: „Die regionale Sichtweise ist sehr zu unterstützen und es ist gut, wenn sie auch durch den Verbraucher angenommen wird.“

Hilfreich sei es, wenn sich die Verbraucher auch vor Ort beim Landwirt über die Produkte und die Tierhaltung informieren können. „Wir sind dazu jederzeit bereit“, unterstrich Cleven. Von Lohmann auf die Zukunft angesprochen sagte Cleven: „Man macht sich schon Gedanken, aber bisher haben wir immer einen Weg gefunden.“ Ihm sei es wichtig, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben und die Anliegen der Landwirte transparent zu machen. Das sei etwa bei den Protesten in den vergangenen Wochen gut gelungen.

Dem stimmte Lohmann zu: „Man spricht wieder mit den Landwirten. Und auch für die Deutsche Bischofskonferenz ist es wichtig, im Dialog mit der Landwirtschaft zu stehen.“ Der Besuch in St. Antonius habe auch insgesamt viele neue Erkenntnisse gebracht: „Ich lerne bei einer Visitation viele interessante Dinge“, fasste Weihbischof Lohmann die Besuche zusammen.

Mit dem Bischof über den Dächern

Plauch mit dem Weihbischof in luftigen Höhen. Rolf Lohmann hatte Medienvertreter vom Niederrhein zu einer lockeren Presserunde eingeladen, an der auch das KB teilnahm. Im Xantener Stiftsmuseum erhielten die Journalisten und Fotografen von der stellvertretenden Museumsleiterin Elisabeth Maas zunächst exclusive Einblicke in die Museumsarbeit vor Ort.

Weihbischof Lohmann auf dem Xantener Dom.
Fotos: CS


Anschließend diskutierten die Gäste bei Kaffee und Gebäck mit dem Bischof über das Lokalgeschen, die Europawahl und die Weltpolitik. Aber auch „heiße Eisen“ wurden nicht ausgelassen. So forderte Lohmann unter anderem die lückenlose Aufklärung bei Fällen von sexuellem Missbrauch in der Kirche. Zudem befürwortete er, dass junge Leute für den Klimaschutz auf die Straße gingen. Schließlich müssten jetzt die Weichen für künftige Generationen gestellt werden.
Zum Abschluss ging es dann noch 267 Stufen hinauf auf den Turm des St. Viktor-Doms. Johannes Schubert, seit über 25 Jahren Leiter der Dombauhütte Xanten, erklärte der Truppe, wie die Mechanik des Kirchenuhrwerks funktioniert und zu welchen Festtagen bestimmte Glocken läuten. In 43 Meter Höhe konnten alle danach einen weiten Blick über den Niederrhein genießen.
Weihbischof Rolf Lohmann regte an, einen derartigen Gedankenaustausch in lockerer Regelmäßigkeit stattfinden zu lassen.