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Ein landwirtschaftliches Fahrzeug entfachte am vergangenen Montag diesen Waldbrand in Weeze. Foto: Feuerwehr Weeze
Stufe 4: Die Gefahr steigt. Patrick Simon: „Allerhöchste Vorsicht“ bei Besuchen und Spaziergängen im Wald.

Ordnungsamtsleiter warnt vor Waldbränden

In den vergangenen Tagen war es im Kreis Kleve wie fast überall im Norden Deutschlands sehr heiß und trocken – es gab keinen Niederschlag. Wie im vergangenen Jahr steigt durch die langanhaltende Trockenheit die Waldbrandgefahr am Niederrhein sehr stark an.

Appell an die Besucherinnen und Besucher, sich an Gesetze und Regeln zu halten

Ministerin Silke Gorißen warnt vor Waldbrand

Mit den Hochsommertemperaturen steigt auch die Waldbrandgefahr. Der vom Deutschen Wetterdienst erstellte Waldbrandgefahrenindex (WBI) hat in Nordrhein-Westfalen erstmals in diesem Jahr flächendeckend die Warnstufe 4 von 5 erreicht.

Waldbrandgefahr im Frühjahr beachten

Die Waldbrände der vergangenen Tage bei Gummersbach und im Naturschutzgebiet de Meinweg in den Niederlanden haben bereits gezeigt, welche Gefahren die Trockenheit für den Wald birgt. Bereits eine weggeworfene Zigarette oder ein unachtsam geparktes Auto können einen Großbrand auslösen. Aufgrund der derzeitigen Kontaktbeschränkungen bietet sich der Wald für viele Menschen als Ausflugsziel an. Die hohen Waldbesucherzahlen bedeuten gleichzeitig ein erhöhtes Waldbrandrisiko. Das Regionalforstamt Niederrhein hat eine Übersicht zusammengestellt, an welche Regeln Waldbesucher sich zur Minimierung des Waldbrandrisikos halten sollten:

1) Einhalten des gesetzlichen Rauchverbots (1. März bis 31. Oktober; 2) Kein Feuer / Grillen im und am Wald (100 Meter Mindestabstand); 3) Freihalten der Waldzufahrten für die Feuerwehr; 4) PKW nicht im hohen Gras abstellen, da die Abwärme des Fahrzeugs ausreicht, um das darunter liegende Gras in Brand zu setzen; 5) Keine Zigaretten aus dem Fahrzeug werfen.

Waldboden und Laub sind ausgetrocknet

Zum Teil könne trotz gleicher Witterungsbedingungen die Waldbrandgefahr lokal unterschiedlich ausgeprägt sein, teilt das Regionalforstamt Niederrhein mit. Die Brandanfälligkeit von Wäldern hänge zudem davon ab, was unter den Bäumen steht. Hohes Gras wachse dort, wo Licht an den Waldboden kommt. Das sei vor allem der Fall, wenn durch vergangene Stürme zahlreiche Bäume im Wald umgeworfen wurden oder auf freien Flächen, wo viele neue Bäume gepflanzt wurden. Meist entstünden Waldbrände als Bodenfeuer. Da jetzt im Frühjahr die Sonne fast ungehindert durch die noch recht wenig belaubten Bäume auf den Waldboden scheinen kann, könnten sich trockene Pflanzen, Gräser oder auch Laub besonders leicht entflammen. „Das frische Frühjahrsgrün der Bäume und Sträucher täuscht über die derzeitige Waldbrandgefahr hinweg. Der obere Waldboden sowie darauf liegende Äste und Laub sind völlig ausgetrocknet,“ erklärt Falk Stefan, Mitarbeiter im Regionalforstamt Niederrhein.

Die hohe Zahl der Waldbesucher in Nordrhein-Westfalen könne beim Thema Waldbrand aber gleichzeitig auch von Vorteil sein, sagen die Experten. Denn durch die vielen Waldbesucher  würden die meisten Brände entdeckt. Daher bittet das Regionalforstamt Niederrhein, wenn es zu einem Brand kommen sollte: 1) Löschen Sie kleine Entstehungsbrände, wenn es Ihnen gefahrlos möglich ist; 2) Melden Sie Brände über Tel. 112 (dies gilt auch für gelöschte Brände, um ein Wiederentfachen zu vermeiden); 3) Verlassen Sie den Gefahrenort auf kürzestem Wege.