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Vorstandsmitglied Johannes Janhsen, Gastrednerin Nena Brockhaus, Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Wies und Vorstandsmitglied Wilfried Bosch (v. l.) Fotos: Gerhard Seybert
Zinsen, Immobilien und „Employer Branding“

Neujahrsempfang der Volksbank an der Niers

Die Vorstandsmitglieder Wilfried Bosch und Johannes Janhsen begrüßten gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Wies beim Neujahrsempfang der Volksbank im See Park in Geldern etwa 250 geladene Gäste.

(v.l.) Wilfried Bosch, Wilma Hebben, Johannes Janhsen Foto: Gerhard Seybert
44 Jahre lang war die Leiterin des Vorstandssekretariats bei der Volksbank an der Niers tätig

Volksbank verabschiedet Wilma Hebben

Nach über 44 Jahren Tätigkeit bei der Volksbank an der Niers wurde Wilma Hebben im Kreis ihrer Familie und ihrer Kolleginnen und Kollegen sowie Ehemaligen im Restaurant „Zur Brücke“ in Kevelaer verabschiedet.

(v.l.) Klaus Klein, Johannes Janhsen. Foto: Gerhard Seybert
Volksbank an der Niers verabschiedet Klaus Klein

Wohlverdienter Ruhestand

Nach über 43 Jahren Tätigkeit bei der Volksbank an der Niers wurde Klaus Klein im Kreis seiner Familie und seiner Kolleginnen und Kollegen im SeePark Geldern verabschiedet.

Prüfung erfolgreich gemeistert

Alle acht Auszubildenden der Volksbank an der Niers haben ihre Abschlussprüfungen erfolgreich gemeistert.

Auch wenn in diesem Jahr keine Feier stattfinden konnte, ließen Vorstandsmitglied Johannes Janhsen, Personalleiterin Dr. Elke Schax und Ausbildungsleiter Philipp Lengkeit es sich nicht nehmen, den Nachwuchsbankern zur bestandenen Prüfung zu gratulieren.

Besondere Glückwünsche gab es für die Auszubildenden Patricia Velling und Mareike Hendricks, die im Fach „Kundenberatung“ mit der Note „sehr gut“ die Prüfungskommission der IHK überzeugten.

„Die Ausbildung hat für uns einen sehr hohen Stellenwert, da wir dem Grundsatz ‚Aufstieg vor Einstieg‘ folgen“, erklärt Personalleiterin Dr. Elke Schax, „Wir setzen auf ein breit aufgestelltes Ausbildungskonzept, welches Grundlage für die weitere Fortbildung ist und jungen Menschen so sehr gute Karriereperspektiven bietet.“

„Von Beginn an legen wir viel Wert auf einen partnerschaftlichen Umgang miteinander und auf die richtige Methodenvermittlung in der Beratung. Unsere Vision, „Gemeinsam sind wir die Nr. 1 und leben Genossenschaft“, verinnerlichen unsere Auszubildenden daher sehr schnell“, berichtet Ausbildungsleiter Philipp Lengkeit. Mit Blick auf die Zukunftsperspektiven für Berufsstarter ergänzt er: „Derzeit suchen wir Auszubildende für das Jahr 2022. Junge Leute, die einen qualifizierten Abschluss und gute Karrierechancen anstreben, sollten sich jetzt bewerben.“

Weitere Informationen: www.vb-niers.de/azubi.

 

Der einfache Sparer bleibt verschont

Negativzinsen bei den Einlagen bei der Europäischen Zentralbank stellen viele Geldinstitute seit Längerem vor Probleme. Vor allem kleinere Sparkassen oder Raiffeisenbanken, aber auch private Geldinstitute haben mit den niedrigen Zinsen zu kämpfen.

„Man muss dazu wissen, dass wir schon seit Jahren negative Marktzinsen haben -    aktuell bei Laufzeiten bis zu zwölf Jahren“, erläutert der Marketingleiter der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, Jochen Rademacher. Das führe letztendlich dazu, „dass Banken und Sparkassen die Einlagen, die sie von den Kunden bekommen – also auf Girokonten, Sparkonten oder Sparverträgen – und diese nicht komplett im Kreditgeschäft anlegen können, zu Negativzinsen anlegen müssen.“ Die Zinsen betragen aktuell 0,5 Prozent.

Aus betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Grundsätzen heraus müssten Banken und Sparkassen deshalb die Weiterleitung der Negativzinsen an die Kunden in Betracht ziehen, so Rademacher. Dementsprechend verlangen mittlerweile mehrere Institute diese Negativzinsen oder „Verwahrentgelte“, insbesondere bei Girokonten oder Tagesgeld-Konten.

„Wir haben da erste Schritte eingeleitet bei Geschäfts- und Firmenkunden, weil insbesondere da die Einlagensummen in der Regel höher sind“, sagt Sparkassen-Sprecher Rademacher. „Wir sind da zu Beginn der Corona-Pandemiekrise nicht gleich mit gestartet, da gab es andere Themen und Prioritäten. Von daher sind wir damit im Sommer 2020 erst angefangen“, so Rademacher.

Man habe begonnen, individuelle Vereinbarungen mit den entsprechenden Firmenkunden über Verwahrentgelte abzuschließen. Der Freibetrag liege in der Regel bei 100.000 Euro und der Negativzins liege in der Höhe, der seitens der Bundesbank gelte. „Das sind aktuell 0,5 Prozent.“

Davon trennen müsse man aber die Privatkundenseite. „Da haben wir zurzeit noch keinerlei Verwahrentgelte vereinbart. Wir beschäftigen uns aber aktuell mit dem Thema, was wir da machen werden und wollen. Dabei konzentrieren wir uns im ersten Schritt auf Neukunden und Neugelder.“

Sparbücher und Sparkonten sind nicht betroffen

„Dazu kommt, dass die Sparbücher und Sparkonten unserer Kunden nicht von Verwahrentgelten betroffen sein werden“ sagt Rademacher. Da muss sich keiner Gedanken und Sorgen machen. Da wird es keine Verwahrentgelte geben.“

Natürlich treffe es unter Umständen gerade auch die Firmen- und Geschäftskunden, die gerade in der Corona-Pandemie um ihr Überleben ringen. „Aber die werden gerade über die Regionalbanken – also Sparkassen und Volksbanken – über die Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Land durch unsere Berater vor Ort  maßgeblich sehr stark unterstützt.

Da helfen wir schon enorm“, argumentiert Rademacher. „Und das Verwahrentgelt ist aufgrund der insgesamten Finanzmarktsituation für Firmen- und Geschäftskunden ein inzwischen normaler Vorgang, der durch die Freibeträge auch nur wenige trifft. Für Privatpersonen ist die Thematik relativ neu, aber auch hier gilt, dass nur ein kleinerer Teil davon betroffen sein wird.“

Als Geldinstitut gehe man davon aus, dass diese Marktzinssituation noch lange Zeit unverändert so bleiben wird. „Von daher werden diese Regelungen für die nächsten Jahre „durchdacht“ werden müssen.“

Auch für die Volksbank an der Niers stellten die Rekord-Niedrigzinsen der EZB „eine Herausforderung dar“, sagt Volksbank-Sprecherin Tina Ganster. „Auch wir gehen davon aus, dass die Situation noch einige Jahre andauern wird.“

In den letzten Monaten verzeichne man ein überdurchschnittlich starkes Einlagenwachstum, „welches deutlich über unserem Planwert liegt. Das zeigt, dass die Volksbank auch in turbulenten Zeiten wie diesen als sicherer Hafen gilt und wir freuen uns über das Vertrauen.“

Allerdings belaste die Zinssituation Banken und Sparende. „Daher ist es uns ein Anliegen, mit unseren Kunden über alternative Geldanlagen ins Gespräch zu kommen und ihnen die entsprechenden Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen. “

Aktuell sei bei der Volksbank keine flächendeckende Minuszinsberechnung vorgesehen. „Diese greift erst ab einer gewissen Einlagenhöhe und nur bei neu eröffneten Konten“, so Ganster. Konkret gelte bei neu eröffneten Konten ab einer Einlage von 100.000 Euro ein Zins von -0,5 Prozent. „Bis zu diesem Sockelbetrag erfolgt keine Minuszinsberechnung.“
Vor dem 1. August 2020 eröffnete Konten sind von der neuen Minuszinsvereinbarung nicht direkt betroffen. Hier gibt es vereinzelt individuelle Regelungen für große Einlagen in direktem Dialog mit den entsprechenden Kunden.

Auch für Sparkonten gebe es keine Minuszinsregelungen. „Für alle neu eröffnete Sparkonten beträgt allerdings die maximale Einlage 100.000 Euro. Kunden und Mitglieder der Volksbank an der Niers, die im Geschäftsgebiet wohnen, haben die Möglichkeit, pro Person ein Sparkonto zu eröffnen.“

Feierliche Verabschiedung

Nach über 17 Jahren im Dienst der Volksbank an der Niers wurde Margit Ophardt im See Park Janssen in Geldern im Kreise ihrer Familie und Kollegen, darunter auch ehemalige, verabschiedet. Vorstandsmitglied Wilfried Bosch (Foto) ließ die Stationen ihres Berufslebens Revue passieren.
Die Sevelenerin begann im April 2002 im Verbundbüro der damaligen Volksbank Geldern, wo sie die Arbeit der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der R+V-Versicherung und der Voba Immobilien unterstützte. Margit Ophardt kam als Servicemitarbeiterin zu Beginn des Jahres 2004 nach Wetten. Vor drei Jahren wechselte sie nach Kevelaer, wo sie bis zum Schluss beschäftigt war.
„Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen“, zitierte Wilfried Bosch den römischen Philosophen Cicero und bedankte sich bei der neuen Pensionärin für ihr Engagement, ihre Flexibilität und ihre stets freundliche Art. Sie solle ihr eigenes Lebensmotto auch in ihrer neu gewonnenen Freizeit umsetzen: „Die Welt um uns ist so bunt und lebendig, wie wir sie machen.“
Foto: Volksbank an der Niers

Goethe, gute Geschäfte und größere Gelassenheit

Den digitalen Wandel dürfte der Dichterfüst noch nicht im Blick gehabt haben. Dennoch griff Vorstandsmitglied Johannes Janhsen zu Beginn seiner Neujahrsrede auf ein Goethezitat zurück: „Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.“ Die Volksbank an der Niers stehe den Veränderungen, die der digitale Wandel mit sich bringe, grundsätzlich positiv gegenüber, sagte Janhsen, versprach aber zugleich auch: „Unsere Werte bleiben!“
Menschlichkeit, Partnerschaft, Vertrauen, authentische und hochwertige Beratung zeichneten die Volksbank aus. Das alles gehe nicht ohne engagierte Mitarbeiter. „Die persönlichen Beziehungen sind entscheidend – digital darf niemals alleine stehen, lokal gehört in gleicher Stärke dazu“, bekräftigte Johannes Janhsen, stellvertretend auch für seinen Vorstandskollegen Wilfried Bosch.
Starke Worte, untermauert durch starke Zahlen: 51.625 Mitglieder zählte die Genossenschaftsbank an der Niers zum Jahresende; das Kreditvolumen ist im vergangenen Jahre um fast sechs Prozent gestiegen; die Einlagen der Volksbank verzeichneten im gleichen Zeitraum trotz anhaltender Niedrigzinsphase ein Plus von knapp sieben Prozent. Janhsen: „Das Einlagen- und Kreditgeschäft zeigt, wie groß das Vertrauen in die Volksbank ist.“
Verlässlich, bodenständig, kompetent
Mit Blick auf die Zukunft stellte Vorstandsmitglied Johannes Janhsen am Ende seiner Rede unmissverständlich heraus: „Unsere prägenden Eigenschaften – verlässlich, bodenständig und kompetent – sind kein Werbeslogan, sondern ehrlich. Weil sie jeden Wandel überstanden haben und auch die kommenden Wandel überstehen werden.“
Starke Worte, untermauert durch kurze Einspielfilme, in denen Kunden und Mitarbeiter, unter ihnen auch KB-Herausgeber Rudolf Beerden, zu Wort kamen. Sie bestätigten in ihren authentischen Statements die gelebten Werte und Leitlinien der Volksbank.
Wie wichtig Kontinuität, Verlässlichkeit, aber auch die Offenheit für den Wandel sind, beschrieb der ehemalige Spitzenpolitiker und CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach zum Abschluss des Neujahrsempfangs in seinem freien Vortrag „2019 – Deutschland und Europa im Stresstest. Worauf es jetzt ankommt!“ In gewohnt frischer und fesselnder Vortragslaune begeisterte Bosbach die rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer von Beginn an mit großen Zahlen und kleinen Anekdoten: Er sei seit 51 Jahren Kunde der Volksbank, erzählte er zum Einstieg. „Damals – die älteren werden sich erinnern – gab es noch Zinsen…“ Zinsniveau, Arbeitswelt, digitaler Wandel – immer wusste Bosbach seine Beschreibungen mit konkreten Beispielen, teils aus dem privaten Bereich, anzureichern und seine Fakten facettenreich darzustellen.
Leichte Kritik an ausufernder Brüsseler Reglementierungswut, aber auch der Aufruf zu „mehr Gelassenheit und Optimismus“ in Deutschland waren Eckpunkte seines Vortrags, und ja, auch etwas mehr stolz auf das Erreichte im Land – „das hat nichts mit Nationalismus zu tun“ – täte gut, findet der langjährige Bundestagsabgeordnete aus Bergisch-Glandbach.
Von der Industrie- zur Wissensgesellschaft

Die große Herausforderung der Zukunft – eigentlich schon der Gegenwart – sei das Tempo des Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft: „Der Schnelle schlägt den Langsamen, nicht der Große den Kleinen.“ Deshalb forderte Wolfgang Bosbach zum Ende seines Vortrages ganz klar: „Wir müssen schneller werden und in Bildung investieren.“