Beiträge

Bischof Genn wendet sich in Videobotschaft an Menschen im Bistum Münster

„Wir werden das schaffen!“

„Wenn es möglich war, dass Christus den Tod besiegt hat, dann wird es auch uns möglich sein, das Virus zu besiegen, Leben über dieses Virus hinaus zu ermöglichen: Wir werden das schaffen!“ Mit diesen Worten hat sich der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, jetzt in einer Video-Botschaft an die Menschen im Bistum Münster gewandt. Obwohl  es verständlich sei, dass viele Menschen gerade den Eindruck hätten, dass „wir das Virus mit seinen gefährlichen Mutationen nicht wirklich gut im Griff haben“, wirbt der Bischof  für eine andere Perspektive. Er ermutigt die Menschen, zu sehen, dass das „Glas im Kampf gegen Corona – zumindest in unserem Land – vielleicht doch eher halb voll als halb leer ist“.

Das macht Bischof Genn in seiner Video-Botschaft an einer Reihe von Fakten fest: So seien in kürzester Zeit und viel schneller als erwartet Impfstoffe entwickelt worden. In Deutschland trage zudem das Gesundheitssystem dazu bei, dass vielen Erkrankten geholfen werden konnte und kann. Wichtig seien zudem die wirtschaftlichen Hilfen des Staates und die Unterstützung  für die Menschen, die – jenseits von wirtschaftlichen Fragen – am stärksten unter der Pandemie leiden.

Außerdem  betont Bischof Genn, dass in der Gesellschaft „Solidarität, Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit und Vernunft nach wie vor deutlich stärker ausgeprägt sind als Egoismus, Verantwortungslosigkeit und Verschwörungstheorien“ Dabei engagierten sich auch in der Kirche zahlreiche Menschen mit hohem Einsatz und viel Kreativität haupt- und ehrenamtlich im Dienst für andere.

Neben den Seelsorgern und den weiteren Mitarbeitenden der Kirche dankt Bischof Genn vielen anderen Personengruppen, etwa „allen, die sich um kranke, alte oder einsame Menschen kümmern oder Sterbenden die Hand halten.“ Ebenso schließt er in seinen Dank die Erzieherinnen und Erziehern sowie die Lehrerinnen und Lehrern ein. Einen besonderen Dank richtet er zudem an die „Familien und gerade an die alleinerziehenden Mütter und Väter für die Liebe und Fürsorge, mit der sie sich um ihre Kinder und pflegebedürftige Angehörige kümmern.“

Weiter dankt der Bischof Arbeitgebern, der Wissenschaft und den politisch Verantwortlichen. Besonders hebt der Bischof in seiner Videobotschaft  den Dank an alle  hervor, die „sich besonders für weltweite Gerechtigkeit stark machen, sich gegen Nationalismen beim Impfen einsetzen und die Ärmsten der Armen nicht aus dem Blick verlieren.“

Unmittelbar vor Ostern, so sagt der Bischof von Münster, wolle er daran erinnern, dass Ostern die Botschaft vom Leben sei, das den Tod überwinde. „Die Kar- und Ostertage enden nicht mit der Kreuzigung am Karfreitag, sondern mit der Auferstehung an Ostern – und sie enden dort auch nicht wirklich, sondern eröffnen eine Perspektive für die Ewigkeit“, betont Bischof Genn und wünscht allen gerade in diesem Jahr frohe und gesegnete Ostern.

Die Videobotschaft von Bischof Genn kann angeschaut werden auf dem Facebook-Kanal des Bistums Münster, auf https://youtu.be/nJzDwApXHOE sowie auf www.bistum-muenster.de

“Ich brauche eure Hilfe”

Der Erzbischof Laurent Lompo aus dem Niger hat eine Video-Botschaft (unter www.pro-humanitaet.de) an den Niederrhein geschickt und bittet um Hilfe. Im Niger hungern die Menschen, gewaltbereite islamistische Banden ziehen mordend durch die Dörfer, es gibt so gut wie keine medizinische Infrastruktur und nun hat die Corona Pandemie den Niger erreicht. Mehr Hoffnungslosigkeit geht kaum.

Es ist eine ungewöhnliche Aktion – wenn ein afrikanischer Bischof per Whatsapp eine Video-Botschaft an den Niederrhein schickt und seine deutschen Freunde um Hilfe bittet. Dann ist alles noch emotionaler, noch bewegender, als die an sich immer schon berührenden Telefonate, die die Kevelaerer Ärztin und Vorsitzende der “Aktion pro Humaität” (APH) Dr. Elke Kleuren-Schryvers in diesen Zeiten mehrmals in der Woche in den Niger katapultieren.

Laurent Lompo ist Erzbischof in der Diözese Niamey, der Hauptstadt des westafrikanischen Sahelstaates. Der bitterarme Niger ist ein ohnehin gebeuteltes Land. Die Menschen leiden Hunger, es ist heiß in diesen Tagen, 45 manchmal 50 Grad heiß, es gibt kein funktionierendes Gesundheitssystem, keine Medikamente, immer mehr Flüchtlinge, die in Europa ihr Heil suchen wollen, landen unversorgt in den Wüstenzonen, und der IS und seine gewaltbereiten Banden meucheln sich durch die Dörfer. Szenarien, die man sich in Europa kaum vorstellen kann.

Und nun erreicht Covid 19 das Land. “Ich bete”, sagt Erzbischof Laurent Lompo in seiner Video-Botschaft. “Ich bete jeden Tag – aber beten alleine genügt nicht. Ihr müsst uns helfen, bitte!”

Erzbischof Lompo bei einem Besuch in Kevelaer mit dem Weihbischof Lohmann vor der Gnadenkapelle.#
Foto: privat

“Wir wissen”, sagt der nigrische Bischof, der oft am Niederrhein sein konnte und hier viele Freunde gefunden hat, “wir wissen, dass die Welt angesichts eines Virus erzittert. Bei uns im Niger ist die Situation in besonderer Weise schwer zu bewältigen. Eine Krise folgt der nächsten. Der djihadistische Terror macht die Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land. Die Menschen fliehen in die Städte. Jetzt kommt noch das Corona-Virus. Die Märkte und Geschäfte mussten schließen, alles wird teurer. Die Felder werden nicht mehr bestellt, die Ernährung wird immer schwieriger. (…) Ich bin Bischof und ich bete. Aber meine Hände zum Gebet falten reicht nicht. Ich brauche die Hilfe von außen. Deshalb sende ich diese Botschaft.”

Und er hat eine Aktion ins Leben gerufen, die Familien helfen soll, mit Nahrungsmitteln versorgt zu werden: “60 Euro würde es hier in der Hauptstadt kosten, um eine zehnköpfige Familie für einen Monat mt der nötigen Nahrung zu versorgen. Auf dem Land genügen 50 Euro.” Das sind, umgerechnet, pro Mensch und Tag 20 bis 30 Cent.

“Sie in Deutschland sind immer solidarisch mit uns”, sagt Erzbischof Lompo. “Ich bitte Sie um diese Solidarität.”

Die Aktion pro Humanität hat die Botschaft von Laurent Lompo auf ihrer Webseite veröffentlicht. Und Elke Kleuren-Schryvers trommelt bei Freunden und Förderern, damit Menschen im Niger mit Medikamenten, Milchpulver, Reis und Hirse versorgt werden können. “In der Hauptstadt Niamey”, sagt die Medizinerin, “leben etwa zwei Millionen Menschen. Es gibt 20 Intensivbetten mit sehr eingeschränkten Beatmungsmöglichkeiten.”

APH will helfen. Wer mithelfen möchte: Konto: Volksbank an der Niers eG, DE39 3206 1384 4330 1300 11.