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Der Start in die fünfte Jahreszeit

Der VFR Blau-Gold Kevelaer (VFR) möchte den Start in die neue Session am Montag, 11. November 2019, ab 19.11 Uhr, wieder wie im letzten Jahr im Vereinslokal des VFR, der Kevelaerer Gaststätte „Zur Schanz“ feiern. Die Live-Musik mit Clemens und Marco Aymanns hat sich bisher bewährt, so dass der Verein die beiden „Entertainer“ auch in diesem Jahr wieder engagiert hat. Ab circa 19.11 Uhr sorgen die beiden für die richtige Stimmung und Musik zum mitsingen und mitschunkeln.

Alle, die gerne mitfeiern möchten, sind herzlich eingeladen, mit dem VFR den Auftakt der neuen Session zu feiern. Der Verein freut sich, wenn sich zahlreiche Karnevalisten am 11. November in der Gaststätte einfinden und mit guter Laune die kommende Session unter dem neuen Motto „Die Wält stätt stell – wenn Kävele fiere well“, einläuten. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Teilnahme am Rosenmontagszug gewünscht

Auch die Planungen für den Rosenmontagszug 2020 am 24. Februar laufen bereits auf Hochtouren. Deshalb sind wieder alle Vereine, Nachbarschaften, Kegelklubs oder auch Einzelpersonen aufgerufen, sich aktiv mit einem bunten Wagen oder als Fußgruppe am Umzug zu beteiligen.

Nähere Informationen können sich alle Interessenten bei Alf Muellemann (02832-405974) oder Heinz-Gerd Spolders (02832-4992) einholen oder per Mail über zugleitung@vfrblaugoldkevelaer.de. Die Anmeldung zum Rosenmontagszug ist ebenfalls an Alf Muellemann oder Heinz-Gerd Spolders zu richten oder per Mail an die oben genannte Adresse.

Kevelaerer in den Vorstand gewählt

Das Thema Musik begleitet Oliver Nepper schon viele Jahre in seinem Alltag. Der Musiker leitet eine private Musikschule und unterrichtet seit einem Standortwechsel unter anderem Schüler der ersten bis zehnten Klasse der Montessori-Schule in Rheinberg. Das Angebot der Schule sah er als große Chance zur Veränderung. „Den Standort in Kevelaer habe ich dafür aufgegeben.“ Seine ersten musikalischen Schritte als Gitarrenlehrer machte Nepper bei Welbers in Kevelaer. Vor einem Jahr ist der in Kevelaer lebende Musiker der Bezirksarbeitsgemeinschaft Musik Niederrhein Nord e.V. beigetreten und unterstützt den Verein seitdem dabei, Kinder und Jugendliche mittels unterschiedlicher Projekte ihr musikalisches Talent entdecken zu lassen. Jetzt wurde Nepper in den Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender des Vereins ist Raimund Philippi.

Die Arbeit bei der BAG deckt sich „sehr stark mit meinem Engagement der letzten 20 Jahre“, erzählt Nepper. Er hat unter anderem bei der Integra in Geldern gearbeitet und war in der Behindertenarbeit tätig – stets mit dem Bezug zur Musik. Bei der BAG finden sich von der Rock- und Popmusik über den klassischen Bereich bis zum Tanz viele Facetten wieder. Nepper bewegt sich im Bereich Pop- und Rockmusik und ist für die Kreise Kleve und Wesel zuständig.

Für die Jugendlichen

Der Verein erhält jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Euro und wird unter anderem vom Landesjugendplan Nordrhein-Westfalen gefördert. Mit den Geldern unterstützt die BAG Projekte unter anderem in Form der Finanzierung von Dozenten oder beim Kauf von Equipment. Für die nächsten drei Jahre seien die Gelder bereits bewilligt, sagt Nepper. „Die Grundidee steckt dahinter, dass das an Jugendliche gehen soll“, erklärt der Musikschulleiter.

Die Musik diene dabei als verbindendes Medium. „Musik ist das Transportmittel, um eine Interaktion zu bekommen“, meint Nepper, der sich jetzt ein Jahr lang Einblicke in die Arbeit des Vereins verschafft hat, bevor er das Angebot als Beisitzer angenommen hat. Das Geld werde immer ausgeschöpft. Dies hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die Anträge „relativ leicht und schnell“ zu stellen sind.

Kein Vereinstyp

Es gebe auch Projekte, die immer wieder die Förderung des Vereins erhalten – die Projekte müssen nicht immer neu sein. Nepper engagiert sich vor allem bei der BAG, weil er denkt, „dass dahinter ein Konzept steckt, das Nachhaltigkeit hat.“ „Ich bin gar kein Vereinstyp“, fügt der 52-Jährige all dem lachend hinzu. „Speziell der Niederrhein ist ja ertränkt – da ersäuft man ja vor Vereinen“, erweckt er beinahe den Eindruck, als komme man hier nicht um das Vereinsleben herum. Dennoch: „Mir macht es Spaß, mich da ein bisschen zu tummeln.“ Seine Vereinstätigkeit möchte der Musikschulleiter klar von seinem Beruf trennen. Es kann jedoch sein, „dass ich innovative Ideen für die BAG während meines Musikunterrichts habe“, macht Nepper deutlich, dass sich die beiden Zweige zwar organisatorisch, aber nicht thematisch und gedanklich voneinander trennen lassen in seinem Alltag.

Zukünftig möchte Nepper sich weiter vorrangig um die Vernetzungsaspekte des Vereins kümmern und sich mit der Frage beschäftigen: „Wer in der Region ist förderungswürdig?“ Eine Position als Vorsitzender könnte er sich generell auch vorstellen, das ist momentan jedoch Zukunftsmusik. Der 52-Jährige ist zufrieden, „solange ich das Gefühl habe, dass meine Initiative erkannt wird. Mich interessiert, dass ich Bewegung reinbringe.“ Das intensiver werdende Vereinsleben mit seinem Beruf unter einen Hut zu bekommen, da hat Nepper keine Zweifel dran: „Eigentliche ist diese zusätzliche Arbeit keine zusätzliche Arbeit, sondern sie befruchtet alle anderen Bereiche, in denen ich zu tun habe.“

Neue Instrumente für den St. Marien Kindergarten

Über zwei neue Gitarren mit allerlei Equipment freut sich der Kindergarten St. Marien Kevelaer. Rechtzeitig zur Vorbereitung des St. Martins Festes erhielt der Kindergarten kürzlich zusätzliche Instrumente vom Förderverein der Einrichtung für die musikalische Frühförderung. „So macht Musizieren noch mehr Spaß. Die Gitarren kommen genau richtig zum Üben der St. Martins-Lieder“, freut sich Maria van Meegen, die den Kindergarten noch bis Ende des Jahres leitet, bevor sie den Staffelstab nach 43 Jahren Engagement für die Einrichtung an Julia Holtermann übergibt. „Musik bereitet den Kindern und uns viel Freude. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei den Spendern“, ergänzt die Nachfolgerin.

Ermöglicht wurde die Unterstützung durch den Förderverein des Kindergartens, der im November 2018 durch eine Elterninitiative gegründet wurde. „Dank unserer Mitglieder und Gönner, die wir mittlerweile gewinnen konnten, hatten wir die Möglichkeit, dem Kindergarten diesen Wunsch zu erfüllen“, erklärt Tobias Friesen, erster Vorsitzender des Fördervereins. Der noch junge, gemeinnützige Verein möchte auch in Zukunft Wünsche der Erzieherinnen und Kinder erfüllen und freut sich daher über weitere Mitglieder und Förderer. Interessenten können per E-Mail Kontakt aufnehmen unter fv.kiga.st.marien.kevelaer@gmail.com.

Auch in Kevelaer ist die Freude groß

Dieses Jahr profitieren landesweit 2.348 Sportvereine vom NRW-Förderprogramm „1.000 x 1.000“. Alleine in den Kreis Kleve fließen 97.000 Euro der begehrten Förderung.

Dazu erklären die CDU-Landtagsabgeordneten Margret Voßeler-Deppe und Dr. Günther Bergmann: „Mit 4.425.000 Euro erreicht das Förderprogramm eine neue Rekordhöhe, von der auch die Vereine im Kreis Kleve stark profitieren. Das ist gut für unsere Region“.
Alle Anträge bewilligt

Laut der Abgeordneten ermöglichte die Erhöhung der Mittel, alle bisher eingegangenen Anträge zu bewilligen und damit den Sport vor Ort zu fördern. Das nutzt Sportvereinen, die sich gezielt für soziale und gesundheitliche Maßnahmen sowie Bildungsvorhaben im Sport stark machen. Mit den Mitteln ist es den Sportvereinen möglich, ihr sportliches Angebot noch weiter auszubauen, ein Gewinn für alle.

Je genehmigter Maßnahme erhalten die Vereine 1.000 Euro, maximal drei Maßnahmen eines Vereines können bewilligt werden. Die Landesregierung und der Landessportbund haben sich für 2019 auf sieben Förderschwerpunkte geeinigt: Kooperation Sportverein mit Schulen (985 Anträge), Sport der Älteren (735 Anträge), Mädchen und Frauen im Sport (726 Anträge), Kooperation Sportverein mit Kindertageseinrichtung (673 Anträge), Gesundheitssport (535 Anträge), Integration durch Sport (442 Anträge) sowie Inklusion (329 Anträge).

„Die NRW-Koalition aus CDU und FDP liefert so erneut eine sichtbare Wertschätzung für unsere Vereine“, sagten die Landtagsabgeordneten Margret Voßeler-Deppe und Dr. Günther Bergmann abschließend.

Förderprojekte

Kevelaerer SV: Nichtschwimmer werden Wasserratten im Rahmen „Kooperation Sportverein Kindertageseinrichtungen“, Neugestellung einer Volleyballmannschaft im Rahmen „Mädchen und Frauen im Sport“ sowie Fit ins Alter im Rahmen „Sport der Älteren“.

Schachclub Kevelaer: Aktionstag im Rahmen „Kooperation Sportverein mit Schulen“.

Faustkämpfer Kevelaer: Selbstbehauptung und -verteidigung für Mädchen und Frauen im Rahmen „Mädchen und Frauen im Sport“.

Reit- und Fahrverein von Bredow Wetten: Inklusion Haus Karin und Kooperation Sportverein mit Schulen.

SV Viktoria Winnekendonk: Fußball AG im Rahmen „Kooperation Sportverein mit Schulen“.

Tennisclub Eintracht Twisteden: Tennis AG im Rahmen „Kooperation Sportverein mit Schulen“ sowie Mädchen und Frauen im Sport.

SSG Kevelaer: Sport der Älteren, Inklusion sowie Mittagstreff und Ferienspaß im Rahmen „Kooperation Sportverein mit Schulen“.

Eine echte Erfolgsgeschichte in Winnekendonk

Der Trägerverein der Öffentlichen Begegnungsstätte (ÖBS) hatte die Tische feierlich mit Frühstücksgedecken ausgestattet und ein riesiges Buffet sorgte bei den Hunderten Vertretern aus den Vereinen, der Bürgerschaft und den Honoratioren im vollbesetzten Saal der ÖBS für Morgengenuss und ausführlichen Austausch. Zuvor begrüßte der Vorsitzende des Trägervereins, Hans-Gerd Frerix, die Anwesenden mit einem Zitat von Friedrich Schiller über Goethe: „Goethe verlangt von einem schönen Gebäude, dass es nicht bloß auf das Auge berechnet sei, sondern auch einem Menschen, der mit verbundenen Augen hindurchgeführt würde, noch empfindsam sein und ihm gefallen müsse.“

Dementsprechend assoziierte er, dass alle gerne gekommen seien, „weil sie sich hier wohlfühlen und ihnen unser Haus gefällt“. 20 Jahre Begegnungsstätte bedeuteten „beständige Arbeit“ des Trägervereins im und am Haus und ein gutes Einvernehmen mit dem Eigentümer, der Stadt Kevelaer, für die der Kevelaerer Bürgermeister Dr. Dominik Pichler persönlich anwesend war.

Er dankte den vielen Gruppen und Kursen, den Vereinen als Nutzer und der Sebastianus-Schützenbruderschaft, dem Musikverein Winnekendonk und der Spielgruppe der Familienbildungsstätte Geldern als Dauernutzer des Gebäudes. Eine besondere „Entschuldigung“ ging an die Nachbarn der Begegnungsstätte. „Sie sind es, die bedauerlicherweise manchmal in ihrer verdienten Ruhe vom Lärm der Musik oder zugeschlagenen Autotüren gestört werden.“ „Das ist ja ein Raum, wo die Ortschaft zusammenkommt und die Vereine ihr Vereinsleben ausüben können“, unterstrich Pichler während des Frühstücks, zu dem der Musikverein Winnekendonk spielte. „Nach 20 Jahren kann man sagen: Eine echte Erfolgsgeschichte.“ Heute könne man „sich gar nicht mehr vorstellen, wie es denn ohne gewesen war.“

Eine positive Veränderung

Hermann Jacobs vom Deutschen Roten Kreuz erinnerte sich noch an Zeiten, wo es Veranstaltungen in der Turnhalle gegeben hatte. „Das hat sich für alle positiv verändert“, meinte er. Georg Werner, der 1999 zum Trägervereins-Vorstand gehörte, dachte noch an die Spanplatten, die dort auf dem Boden verlegt werden mussten. „Und der Saal Brinken war sehr beengt, da saß man Arschbacke an Arschbacke.“

Unter den Gästen befand sich auch der frühere Eigentümer des Grundstücks, Norbert Klümpen, der nach dem Tod der Eltern das Areal für den Bau abgetreten hatte. „Das war im Sinne unserer Eltern, dass hier was entsteht“, räumte er ein und meinte, dass die Entscheidung „nach langen Überlegungen“ erfolgte. Damals habe auch die Option für eine alternative Planung mit Supermarkt und Gastronomie bestanden. „Aber das war für Winnekendonk die beste Lösung.“

Theo Brammen bei seiner Rede.

Wie populär das Objekt für Veranstaltungen heute ist, machte Jonas Werner von der KLJB klar. „Vor zwei Wochen hatten wir Ehemaligentreffen hier. Es gibt wenige Räume, die hier so kostengünstig sind, wo die Getränke angeliefert werden.“ Dazu beigetragen hatte der damalige Kassierer des Trägervereins, Artur Elders-Boll. „Ich habe das Konzept entwickelt, was Verkauf und Miete der Räume angeht. Das war uns wichtig, dass die Benutzung der ÖBS kostengünstig ist.“ Ein Gastronom, der es erst betreiben sollte, hatte „kalte Füße“ bekommen, woraufhin sich der Trägerverein gründete, erinnerte er sich. „Und mit Peter Tenhaef habe ich einen Lieferanten mit vertretbaren Bedingungen gefunden.“

Stellvertretend für den Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg, der wegen eines „Missgeschicks im Urlaub“ persönlich nicht anwesend sein konnte, trug Theo Brammen Kronenbergs Aufzeichnungen zur  Entstehung der Begegnungsstätte vor. Dort wurde an die Gespräche mit Norbert Klümpen schon seit 1980 erinnert, an die Notwendigkeit für einen solchen Raum und die ersten Überlegungen, „die Turnhalle umzubauen.“

Ein langer Prozess

Daraufhin sprach Kronenberg damals mit Stadtdirektor Heinz Paal und Bürgermeister Karl Dingermann und erreichte, „,dass meine Anregung“ hinsichtlich der Begegnungsstätte „der Bau-Verwaltung und der Stadt vorgelegt wurden.“ Dem folgten dann „außerordentlich lange Verhandlungen“, die mit den hohen Baukosten von kalkulierten knapp drei Millionen Euro zusammenhingen. „Diese Summe veranlasste einige Rats­parteien zur ablehnenden Haltung. Andere scheuten die Folgekosten.“

Schließlich habe man das Projekt mit „viel Überzeugungsarbeit“ angeschoben und ein Baukonzept gezimmert, das auch Stadt und Land überzeugte, finanziell mit einzusteigen. Am 4. November 1997 sei dann der einstimmige Ratsbeschluss erfolgt, die ÖBS zu errichten. Nach diversen Bereisungen anderer Orte habe man sich für das Modell einer unabhängigen Bewirtschaftung entschieden und den Weg für den Trägerverein frei gemacht, der „das Haus in Eigenregie führen sollte.“ Die damaligen Gründungsmitglieder waren Norbert Heistrüvers (1. Vorsitzender), Monika Wirtz (2. Vorsitzende), Kassenwart Artur Elders-Boll, Schriftführer Georg Werner und die Beisitzer Hermann-Josef Essen, Hans-Gerd Frerix und Willi Verheien.

Frerix erinnerte sich ergänzend daran, dass man am 1. Februar 1997 mit 60 Leuten im Feuerwehr-Gerätehaus drei Stunden lang dem Vortrag von Kronenberg mit dem Satzungsentwurf zugehört und dann die Wahlen durchgeführt habe. Er schaute zurück auf die Einweihungsfeier am 4. September 1999 mit der christlichen Zeremonie durch die Kirchenvertreter Klaus Wittke und Karin Dembek und dankte seinen Vorgängern im Amt. Dabei hob er besonders Norbert Heistrüvers für dessen „großen Einsatz“ hervor. Frerix würdigte auch die drei Hausmeisterehepaare Heinz und Elisabeth Aben, Jürgen und Angelika Berns und Sven und Stefanie Jahn.

Und er blickte voraus in die nahe Zukunft des Vereins. „Wir haben neue Flyer machen lassen, die Homepage erneuert.“ Der neue Defibrillator solle zum Nutzen aller vor die Tür gehängt werden. Und bei der Mitgliederversammlung am 30. Oktober 2019 soll es um zeitgemäße Neuerungen gehen wie die Idee, schon im Vorfeld der Feiern die Tische und die Dekorationen fertigzustellen. Dazu soll ein Team – gegen Entgelt – aufgebaut werden.

Von Kevelaerern für Kevelaerer – „Seid Einig” feierte

Zahlreiche Stifter, Spender und der Vorstand der Bürgerstiftung „Seid Einig“ selbst waren in der Gastronomie des Niederrheinischen Museums zusammengekommen, um bei dem besonderen Ereignis mit dabei zu sein. „Wir haben schon mehr Stühle als erwartet nötig. Hoffentlich haben wir nachher genug Bier“, scherzte Stefan Jansen von der Bürgerstiftung, ehe der offizielle Festakt – eingeleitet durch einen klassischen Gitarrenvortrag – begann.

Anschließend durfte der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Edmund Bercker, für den ersten Lacher des Abends sorgen, als er den stellvertretenden Vorsitzenden der Geselligen Vereine als Vertreter des Kuratoriums, Dominik Lemken, versehentlich mit „Pichler“ titulierte. „Ich hoffe, Du hast die Beförderung gut überstanden“, scherzte er. Lemken drückte später die tiefe Verbundenheit der „Geselligen“ mit der Stiftung aus. „Lasssen Sie die leuchtenden Kinderaugen weiter Ansporn für Ihr Engagement sein.“

Rücktritt vom Amt

Bercker skizzierte in kurzen Worten die Idee, die der Gründung der Stiftung zugrunde lag, als er und Gerd Plümpe zum 100-jährigen Jubiläum der Geselligen Vereine dazu „ausgeguckt“ wurden. „Von Kevelaerern für Kevelaerern“ galt von da an, insbesondere Kindern und Jugendlichen in sozialen Notlagen Zugang zum öffentlichen Leben zu ermöglichen. Insgesamt, so Bercker, stünde nach zehn Jahren eine Summe von 261.000 Euro auf der Einnahmeseite, was im Schnitt pro Spender 510 Euro ausmacht. Davon seien 57.300 Euro in den zehn Jahren an Kinder und Jugendliche geflossen. „Mit Ihnen als Netzwerk“, sei es möglich gewesen, da einzugreifen, „wo Not herrscht“, dankte er allen Anwesenden und Spendern. „Wir brauchen Sie alle für das Netzwerk ‚Kevelaerer Bürgerstiftung‘“, sagte Edmund Bercker und kündigte dann an, nach zehn Jahren sein Amt als Vorsitzender der Bürgerstiftung zum Ende des Jahres aufzugeben.

„Die Stiftung wird weitergeführt, die Leute im Vorstand dafür sind hier“, dankte er Stefan Jansen und Marcel Robens für die Zusammenarbeit, Marion Grube als Anlaufstelle im Hintergrund, seiner Tochter Brigitta für die juristische Beratung und seiner Frau dafür, dass sie ihn davon entlastet habe, „mit Zwei-Finger-System“ stundenlang vor dem Computer für die Stiftung zu sitzen. „Wir können froh sein, dass die Vereine die Verantwortung für die Bürger in der Stadt übernehmen. Das war‘s“, schloss Bercker und erhielt Beifall.

Für den Stiftungsvorstand dankte Stefan Jansen Bercker für dessen Engagement. Er habe mit vielen betroffenen Familien geredet und dabei hohe Sensibilität an den Tag gelegt. „Es ist nicht leicht, in Armut um Hilfe nachzufragen.“ Und er habe sich unermüdlich eingebracht. „Die Stadt kann stolz auf Dich sein – ein einmaliges Engagement.“ Am Morgen habe er noch einen Anruf bekommen, ob man für drei Kinder die 69 Euro für eine Fußballschule übernehmen kann. „Es gibt Familien in Kevelaer, für die das nicht darstellbar ist, das zu bezahlen“, gab er ein Beispiel dafür, warum die Stiftung einen Sinn hat.

Stark erhöhte Kurtaxen

Die Vereinsbroschüre zum Jubiläum, die die Jugendarbeit der Kevelaerer Vereine dokumentiert, soll bei allen Martins-Zügen den Tüten mit beigefügt werden und in allen Tageseinrichtungen in Kevelaer ausliegen, sagte Jansen.  Zur Würdigung der Vereinsarbeit gaben die Veranstalter dann noch Vertretern verschiedener Vereine vom DLRG über das Jugendzentrum Kompass, dem SV Union Wetten bis zu den Jungen- und Mädchenlagern Ameland die Möglichkeit, von ihren Ferienlager-Erlebnissen zu berichten – von der Lagertaufe und dem Spaß an den Vorbereitungen hin bis zu aktuellen Problemen wie stark erhöhter Kurtaxen und veraltetem Spielzeug, das man immer wieder erneuern muss.

Besonders anekdoten- und detailreich geriet dabei der Beitrag von Hubert Janssen. Der 92-jährige Pfarrer erinnerte an die Gründung des Amelandferienwerks in Kevelaer 1960, die auf die Gründung des ersten deutschen Ferienlagers auf Ameland durch den Pfarrer Edmund Janssen zurückging. Bundesweit gebe es mittlerweile 200 Entsendestellen, eine Million Kinder hätten über die Jahrzehnte auf Ameland ihre Freizeit verbracht. „Das ist sehr stark gemeinschaftsbildend“, unterstrich Janssen.

Im Anschluss an den Diskurs stießen die Beteiligten nochmal mit einem Glas auf das Jubiläum an – in der Hoffnung, dass die Arbeit dieser Stiftung noch lange andauern wird.

Wirtschafts- und Verkehrs­verein nimmt Arbeit auf

Die Wurzeln des Kevelaerer Verkehrsvereins reichen zurück bis ins Jahr 1893. Damals gründete sich der „Verkehrs- und Verschönerungsverein“. Immer wieder wandelte sich der Verein, legte beispielsweise ab 1929 den Schwerpunkt auf den Fremdenverkehr. Jetzt vollzieht sich erneut ein Wandel: Aus dem „Verkehrsverein für Kevelaer und Umgebung“ ist der „Wirtschafts- und Verkehrsverein“ geworden. Die bisherige Beschränkung auf den Tourismus wird aufgehoben, die gesamte Kevelaerer Unternehmerschaft soll ins Boot geholt werden. Auch Politik und Stadtverwaltung sind strukturell eingebunden und Bürger und Vereine ebenfalls willkommen.

„Gut zwei Jahre hat der Prozess der Aufstellung des Wirtschafts- und Verkehrsvereins gedauert“, erzählt Bruns. Für die neuen Strukturen – den Schulterschluss von Unternehmern, Verwaltung und Politik – sei Kevelaer bereits von der IHK gelobt worden. „Das Ziel ist die positive Vermarktung des Wirtschaftsstandorts, aber auch der Austausch und die Entwicklung von Initiativen“, schildert Bruns weiter. Nachdem die neue Satzung abgestimmt war, musste zunächst der geschäftsführende Vorstand besetzt werden und die einzelnen Handlungsfelder mussten sich organisieren.

„Es ging nicht darum, gleich Maßnahmen umzusetzen“, erklärt der Wirtschaftsförderer, weshalb es nach außen bislang so ruhig um den Verein geblieben ist. „Die Akteure mussten sich erst einmal austauschen und ihre Erwartungen konkretisieren.“ Aus der Diskussion, was bislang in Kevelaer gut sei – und was nicht –, sei schließlich auch der neue Verein selbst entstanden.

Eintragung ins Vereinsregister steht auf dem Plan

„Alle Handlungsfelder sind gut an den Start gekommen“, fasst Bruns die bisherige Entwicklung zusammen. Monatliche Treffen wurden etabliert, der Vorstand hat seine Sitzungstermine für 2020 abgestimmt und am 1. Oktober 2019 wird erstmals der Beirat tagen. Aktuell steht die Eintragung ins Vereinsregister auf dem Plan.

Bei allen organisatorischen Notwendigkeiten gibt es aber auch erste Aktivitäten. So fand am 1. Juni 2019 bereits eine Veranstaltung zur Digitalisierung statt. Und am 28. Oktober 2019 ab 18 Uhr wird ein Vertreter des NRW-Wirtschaftsministeriums im Bühnenhaus zur Energiewende und dem Braunkohleausstieg referieren. Weitere Ideen sind in Arbeit oder stehen demnächst zur Entscheidung an. So soll der Verein einen eigenen Flyer erhalten und bei Neubürgern bekannter gemacht werden. Außerdem wurde überlegt, das Thema Ausbildung anzugehen, beispielsweise mit einem Speeddating. „Das soll auf jeden Fall keine Konkurrenz zur super Veranstaltung der Sparkasse werden“, betont der Wirtschaftsförderer.

Ein achter verkaufsoffener Sonntag?

Ihm sei bewusst gewesen, dass die Neuaufstellung des Verkehrsvereins ein komplexes Thema mit großen Herausforderungen werden würde, bekräftigt Bruns. „Aber meine Erwartungen wurden gut erfüllt“, freut er sich. „Wir mussten alle Räder ans Laufen bringen und haben das auch mit den großen hingekriegt.“ Viele engagierte Unternehmer aus dem Prozess seien weiter engagiert dabei. „Der Verein lebt davon, dass die Sprecher ihre Handlungsfelder auch treiben“, so Bruns. Jetzt komme die Phase, in der Dinge konkret werden. „Für Unternehmer muss klar sein: Vom Mitmachen habe ich was!“ Dann könnte künftig auch ein achter verkaufsoffener Sonntag organisiert werden – der in Kevelaer rechtlich möglich wäre, wenn jemand einen entsprechenden Anlass veranstaltete.

Weitere wichtige Themen bleiben beispielsweise die Breitbandversorgung, die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und Fachkräften. „Dazu muss Kevelaer ein attraktiver Wohnort sein“, so Bruns. Mit der Umwandlung zu den neuen Strukturen habe man zwar ein paar Mitglieder verloren, resümiert Bruns, doch mindestens ebenso viele neue gewonnen. „Und weitere interessierte Unternehmer sind aufgefordert und eingeladen mitzumachen“, wirbt der Wirtschaftsförderer. Insbesondere aus den Ortschaften hoffe er auf weiteres Interesse, da diese erst schwach vertreten seien.

Ansprechpartner

Geschäftsführer: Hans-Josef Bruns (Stadt Kevelaer), Dr. Rainer Killich (Wallfahrt). Sprecher: Denis Brüggemeier (Edeka), Klaus Bückendorf (Fahrzeugbau Kevelaer), Nicole Grüttner (Hotel Klostergarten).

Nicht auf heimischem Boden

Zwei Tage guten Amateur-Reitsport kennzeichneten das diesjährige zweitägige Sommerturnier des Reitervereins St. Georg Kevelaer. 24 Dressur- und Springwettbewerbe luden insgesamt 600 gemeldete Paare und Sportler ein, sich im Wettbewerb miteinander zu messen.

In diesem Jahr war jedoch alles anders als in den bisherigen Jahren – denn 2019 wurde das Turnier erstmals auf dem Gelände des Reitervereins von Bredow Wetten veranstaltet. „Weil es am alten Standort am Daelshof nicht stattfinden konnte“, lautete die knappe Aussage des aktuellen Vorsitzenden Hubert Verhaag. Zu den Ursachen für diesen ungewöhnlichen Schritt äußerte er sich nicht.

Zum Abschluss des Turniers nutze er jedenfalls die Gelegenheit, sich bei der Vorsitzenden des Wettener Reitervereins, Annette van Stephoudt, mit einem Blumenstrauß, und bei den Helfern vor Ort, herzlich zu bedanken. Er zeigte sich tief beeindruckt vom Verein. „So viele Leute als Helfer“ seien da gewesen. Und er versuchte, der Situation eine positive Richtung zu verleihen. „In Zeiten, wo ländliche Vereine Probleme haben“, gelte es, „neue Wege zu gehen.“

Der Sport stand im Mittelpunkt

„Wir haben unseren Nachbarverein gerne unterstützt“, unterstrich Annette van Stephoudt die selbstverständliche Solidarität mit dem Nachbarverein und freute sich ihrerseits auf das eigene WBO-Turnier inklusive Vereinsmeister- und Vierkampfwertung. Die sportliche Seite kam trotz der besonderen Situation natürlich nicht zu kurz, wobei sich bis auf Katja Peters als Zweitplatzierte ihrer Dressurprüfung Klasse A* kein Sportler des Gastgebers in den Siegerlisten der besten Drei wiederfand.

Dafür konnte sich der „Co“-Gastgeber aus Wetten mit Laura Tennagels und Anna-Lena Gellen über zwei Dressur-Siegerinnen freuen und auch bei den Springen machten die Wettener Sportlerinnen eine ganz gute Figur. Nicole Urselmann triumphierte auf ihrem Pferd „Britnie“ bei der Springprüfung Klasse A** mit einer Siegerrunde.

Fehlerfreie Runde mit Cartier”

Und auch Saskia van Stephoudt war bei der abschließenden M*-Springprüfung mit Siegerrunde und ihrem Pferd „Zaras Dreams of Scarlet“ nah dran. Im Stechen der letzten fünf Reiter musste sie allerdings Rene Lamers vom Reitverein von Bredow Keppeln den Vortritt lassen. Der war mit einem sehr entspannten und zugleich schnellen Ritt auf „Cartier“ bei seiner fehlerfreien Runde etwas schneller.

„Ich bin sehr zufrieden, sie hat alles gegeben. Da muss man sich keine Gedanken machen. Sie hat mir ein super Gefühl gegeben“, fand Saskia van Stephoudt. Und auch beim Sieger herrschte Zufriedenheit. „Ich hab das Pferd vor kurzem zum Reiten bekommen – das passt schon ganz gut“, meinte der 31-Jährige.

„Crowdfunding“ für Bienen

Klimaveränderung, Umweltschutz und Artensterben sind das Thema unserer Zeit. Es ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt, Diskussionen auslöst, junge Menschen zu Tausenden auf die Straße treibt und die Politik zum Handeln zwingt. „Und das ist auch gut so – und so langsam glaube ich, dass die Menschen sich bewegen und auch etwas ändern wollen“, behauptet Werner Neumann, erster Vorsitzender des 1981 gegründeten Natur- und Heimatvereins Twisteden-Kleinkevelaer e.V..

Was heute medienwirksam praktiziert wird, nämlich bienen- und insektenfreundliche Wiesen anlegen, Bäume pflanzen, Vogel- und Umweltschutz betreiben, das betreibe der Natur- und Heimatverein bereits seit nahezu 40 Jahren.

Vogelschutz ohne Genehmigung

„Für uns eine Selbstverständlichkeit“, sagt der erste Vorsitzende, der sich in Belangen Naturschutz auch schon mal über Grenzen hinwegsetzt. „1983 haben wir eine ehemalige Kiesgrube, die in den 1960er Jahren als Müllkippe genutzt wurde, in ein Vogelschutzgebiet umgewandelt – wohlgemerkt ohne Genehmigung“, berichtet der Naturliebhaber. 1987 erhielten sie für die Umwandlung des Gebietes den Umweltpreis des Landes Nordrhein Westfalen. Heute bietet das am Ortsrand gelegene Schutzgebiet zahlreichen Vogelarten, Insekten und Pflanzen unberührten Lebensraum.

„Wir haben damals einen acht Meter tiefen See angelegt, Sträucher und Bäume gepflanzt, Brutmöglichkeiten geschaffen“, erklärt Neumann. Dank der schon damals weitsichtigen Naturschützer im Ort hat sich auf dem zehn Hektar großen Areal ein wahres Naturparadies für die bedrohte Tier-und Pflanzenwelt entwickelt.

Ein reich gedeckter Tisch für Insekten

Doch damit nicht genug: 1988 kaufte der Natur- und Heimatverein ein 843 Quadratmeter großes Waldstück und errichtete dort ein Feuchtbiotop. Weiter wurden 1988 in Kleinkevelaer 150 großkronige Laubbäume zur Begrünung gepflanzt. Auch die Seitenbegrünung entlang des Maasweges am Ortsausgang gleicht mit einem üppigen Strauß wilder Sommerblüten einem reich gedeckten Tisch für Insekten und Co. Seit nahezu 10 Jahren summt und brummt es hier im Paradies der wilden Blüte. „Pflücken verboten“, steht auf einem Hinweisschild zu lesen.

Maßnahmen, die heute wichtiger denn je sind. Mag man den Forschungsaktivitäten des Entomologischen Vereins Krefeld Glauben schenken, ist die Gesamtmenge an Insekten in den vergangenen 27 Jahren um 76 Prozent zurückgegangen. Insekten aber sind unverzichtbare Akteure in der Bestäubung von Blütenpflanzen, regulieren Energie- und Nährstoffflüsse und sind Nahrungsquellen für viele andere Arten. Im Umkehrschluss also auch für uns Menschen.

„Wir Verbraucher müssen uns an die Nase packen“, fordert der Gründer des Natur-und Heimatvereins, „jeder kann und muss etwas für die Naturerhaltung tun“, führt Neumann mit deutlichen Worten weiter aus. Und sei es mit noch so kleinen Schritten. Es könne nicht sein, dass immer mehr Lebensmittel zu noch niedrigeren Preisen angeboten werden, um sie im Nachhinein auf den Müll zu werfen.

Wieder Wertschätzen

Zudem müsse man weg von der Geiz-ist-Geil-Mentalität. „Wir müssen den Produkten, die wir gebrauchen und zu uns nehmen, wieder eine Wertigkeit geben“, fordert der Twistedener Unternehmer weiter, dem besonders die zahlreichen mit Folien versiegelten Flächen ein Dorn im Auge sind. „Hier finden weder Hase, Fasan oder ein anderes Geschöpf irgendetwas zum Überleben – wo soll da noch Natur entspringen“, sagt Neumann mit trauriger Stimme, dem ein neues Projekt sehr am Herzen liegt: „Wir suchen Paten für unsere Bienenweide“, erklärt der Vorsitzende des Natur- und Heimatvereins.

Dafür hat der Verein am Ortsausgang ein circa 1 Hektar großes Feld angepachtet, worauf ab kommenden Herbst eine insekten- und bienenfreundliche Blumenmischung ausgesät werden soll. „Ein Landwirt wird dieses Feld bearbeiten und auch versorgen“, erklärt der Heimat- und Naturliebhaber. Und genau dieses Projekt kann ab sofort unterstützt werden.

Mit 25 Euro jährlich können Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu einem wichtigen Überlebenspaten für Insekten, Bienen und Co werden. Mit dieser Summe unterstützen Sie 100 Quadratmeter Brachfläche, die mit Ihrer Hilfe zu einem lebensnotwendigen Refugium umgewandelt wird.

Deutschland kann sicher nicht alleine die Welt retten. Das weiß auch der Vorsitzende des Natur- und Heimatvereins Twisteden-Kleinkevelaer. Doch jede noch so kleine Maßnahme macht die Welt wertvoller. „Wenn ich selber nicht mehr daran glauben würde, dann wäre alles umsonst“, sagt Werner Neumann, und lässt dabei seinen Blick über die so wichtige Wildblumenwiese schweifen.

Patenschaft für die Bienenweide

Wer sagt eigentlich, dass auf einer Weide nur Kühe, Pferde oder Schafe weiden dürfen? In moderner Sprache würde man die Aktion des Vereins wohl „Crowdfunding“ für die Bienen nennen: Bei der Patenschaft können 100 Quadratmeter Feldfläche für 25 Euro jährlich gepachtet werden. Diese wird mit der Wildblumenmischung „Bienenweide“ professionell  ausgesät und versorgt. Patenschaftsanfragen beantworten Werner Neumann, 1. Vorsitzender oder Doris Mierzwa, 2. Vorsitzende des Natur-und Heimatvereins Twisteden-Kleinkevelaer e.V., unter Tel. 02832-97270.

Ein Fonds für das Ehrenamt

Im Großen Saal des Priesterhauses versammelte sich kürzlich das geballte Vereinsleben Kevelaers. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, der hier aufgewachsen ist und selber rege am Kevelaerer Vereinsleben teilnimmt, eilte zur Begrüßung von Tisch zu Tisch. Er zeigte sich erfreut, dass auch alle Ortschaften gut vertreten waren und dass das durch den Fonds „Energie für Kevelaer“ zur Verfügung gestellte Geld den unterschiedlichsten guten Zwecken dienen wird. „Diese zweite Veranstaltung dieser Art wird hoffentlich nicht die letzte sein, mögen noch viele dieser Art folgen“, meinte er.

Um ganze 50.000 Euro an Fördergeldern ging es an diesem Abend – eine stolze Summe, die auf 78 Kevelaerer Vereine und Verbände aufgeteilt wurde. Hans-Josef Thönnissen, Betriebsleiter der Stadtwerke Kevelaer und Geschäftsführer der Niers­Energie GmbH, zeigte sich beim Blick über den Saal auch beeindruckt über die Fülle des ehrenamtlichen Engagements und der Bürgerbeteiligung Kevelaers.

Nachdem im vergangenen Jahr zum ersten Mal 25.000 Euro ausgeschüttet wurden, wurde die Summe dieses Jahr verdoppelt und etwa die dreifache Menge an Vereinen damit gefördert. Das Geld wurde von den vier Kevelaerer Unternehmen NiersEnergie GmbH, Stadtwerke Kevelaer, Bürgerwind Kevelaer GmbH & Co KG und Bürgerenergie Schwarzbruch-Nord GmbH & Co KG zur Verfügung gestellt.

Einzeln wurden im Lauf des dreistündigen Programms die Vereine und Verbände mit zwei Vertretern nach vorne gerufen. Ziele und Projekte, die mit dem Fonds gefördert werden, wurden vorgestellt. Bis zum 15. Mai 2019 konnten die Vereine den Antrag zur Förderung stellen und sie hatten davon auch rege Gebrauch gemacht.

Wasser fürs Stadtfest

Gefördert werden mit dem Fonds in diesem Jahr verschiedene neue Anschaffungen der gerade gegründeten ReparierBar Kevelaer, die Strom- und Wasserversorgung des diesjährigen Stadtfestes am 3. August 2019, die Antonius-Bücherei Kervenheim erhält 50 neue Sachbücher und die St.-Hubertus-Gilde Keylaer freut sich über einen Zuschuss zur Festwoche sowie zum Jubiläumsbuch.

Weiterhin wird ein Kinder-Kunst- und Kulturworkshop des Kunst- und Kreativnetzwerkes Kevelaer und Umgebung „wirKsam e.V.“ gefördert, ebenso das letzte Jahreskonzert „Freedom“ des Theaterchors Niederrhein. Die Achterhoeker Karnevalsgesellschaft erhält neue Vereinsjacken, der Mädchenchor der Basilikamusikschule neue Polo-Shirts, das Blasorchester und die Swingenden Doppelzentner neue Uniformen. Fördervereine der Kindergärten und Grundschulen erhalten unter anderem neue Spielgeräte, das Ameland-Ferienlager bekommt eine neue Tischtennisplatte, der Musikverein Eintracht Wetten einen neuen Faltpavillon für seine Konzerte, die Malteser Jugend wird mit Feldbetten, Schlafsäcken und Schutzhelmen gefördert, die Jugendfeuerwehr Kevelaer mit einer Zeltlager-Ausstattung und die Bunte Vogelwelt Twisteden wird beim Pflanzen von 1.000 Gehölzen zur Artenvielfalt der heimischen Vögel finanziell unterstützt.

Langer Atem nötig

Die unterstützten Vereine und Verbände wurden nacheinander vorgestellt durch Bürgermeister Pichler: Gerd Baumgärtner und Heinz-Adolf Magoley von Bürgerwind Kevelaer, Johannes Ermers von der Bürgerenergie Schwarzbruch und von Mitgliedern des Betriebsausschusses der Stadtwerke Kevelaer, namentlich Horst Blumenkemper, Günther Krüger, Paul Schaffers sowie von Wolfgang Toonen von den Stadtwerken und Hans-Josef Thönnissen. Es dauerte allerdings, bis alle Vereine und Verbände einzeln vorgestellt waren. Die knapp drei Stunden Programm wurden nur unterbrochen durch zwei Musikeinlagen der Swingenden Doppelzentner.

Das Fazit fiel, abgesehen von der musikalischen Lautstärke und der etwas langen Dauer des Programms, sehr positiv aus. „Die Idee ist pfiffig: Diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren, werden belohnt. Der Abend zeigte eine große Wertschätzung für jeden Verein, auffallend viele junge Leute tragen auch schon Verantwortung. Das Vereinsleben wird lebendig für die nächste Generation erhalten“, so Jens Auerbach von der FDP. „Eine wunderbare Schätzung des Ehrenamtes“, meinten auch Christina Derix und Marloes Lammerts vom Theaterchor.

„Diese Veranstaltung ist ein Blick in eine Schatzkiste: So ein Ausmaß an Zivilengagement! Ich bin schwer beeindruckt!“, sagte Eckehard Lüdke, der für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club anwesend war. „Man konnte auch sehen, dass wir einen tollen Jugendnachwuchs haben, der auch schon Verantwortung übernimmt. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu fördern ist das Wertvollste, was man machen kann, es ist die Zukunft der Stadt!“