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Blick hinter die Kulissen

Die Stadt Kevelaer ist ein bedeutender Marienwallfahrtsort. Das ist den meisten Besuchern und vor allem den Kevelaerer Bürgern bekannt. Aber wie sieht es mit dem Unternehmensstandort Kevelaer aus? Welche Unternehmen gibt es hier? Welche Produkte sind „Made in Kevelaer“?
Mit „Blick hinter die Kulissen“ laden die Wirtschaftsförderung der Wallfahrtsstadt Kevelaer und ortsansässige Unternehmen ab September erstmals zu Entdeckertouren abseits der bekannten Pfade ein. Im 14-tägigen Rhythmus öffnet jeweils dienstags ein Kevelaerer Betrieb seine Türen und bietet den Teilnehmern der Touren exklusive Einblicke ins Tagesgeschäft.
Wer an den Führungen teilnehmen möchte, muss sich vorab ein Ticket kaufen. Der Ticketpreis pro Termin liegt bei durchschnittlich drei Euro. Die Einnahmen werden einem gemeinnützigen Zweck gespendet. „Als Teilnehmer hat man also nicht nur die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, sondern tut gleichzeitig auch noch etwas Gutes. Das war allen Beteiligten wichtig“, erzählt Ideengeberin und Projektleitung Nicole Wagener von der Wirtschaftsförderung.
An dem Pilotprojekt „Blick hinter die Kulissen“ beteiligen sich insgesamt sieben Betriebe aus unterschiedlichen Branchen – von Produktion über Landwirtschaft bis Kultur. Mit dabei sind der Solegarten St. Jakob, das Wasserwerk Keylaer, das Konzert- und Bühnenhaus, der Naturhof Etzold, das Priesterhaus und die Marketingpreis-Kevelaer Preisträger EcoChalet und Walther Faltsysteme. „Wenn die Unternehmensführungen beim Publikum gut ankommen, können wir uns vorstellen daraus eine feste Reihe zu machen, die einmal jährlich immer wieder andere Betriebe in den Mittelpunkt rückt“, erklärt Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns.
Begleitend zu dem Projekt bietet eine Broschüre alle Informationen zu den angebotenen Touren. Diese liegt druckfrisch im Rathaus der Wallfahrtsstadt Kevelaer zur Mitnahme aus und kann auch online im Reiseplaner auf www.kevelaer-tourismus.de heruntergeladen werden. Tickets für die Führungen sind ab sofort im Service-Center Tourismus und Kultur erhältlich.

Kevelaerer Unternehmer stellen sich neu auf

Nachdem nun auch die Mitglieder des Verkehrsvereins mit deutlicherer Mehrheit als erforderlich für eine Namens- und Satzungsänderung gestimmt haben, ist der Weg jetzt frei für eine komplett neue Struktur und für neue Inhalte, heißt es vom Kevelaerer Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Im August 2018 hatten sich sowohl die Unternehmervereinigung Kevelaer, als auch der Initiativkreis Wirtschaft für eine Neuausrichtung ausgesprochen.
In den vergangenen zwei Jahren hatten sich viele Akteure der Wirtschaft intensiv in die Erarbeitung eines Standortentwicklungskonzeptes für die Wallfahrtsstadt durch die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung eingebracht. Als Ergebnis der vielschichtigen Beratungen wurde eine u.a. Umstrukturierung und Zusammenführung bestehender Gruppen zu einem „Wirtschafts- und Verkehrsverein“ empfohlen.
Wesentlicher Kern der zukünftigen Struktur sind sieben Handlungsfelder. Mit diesen Handlungsfeldern sollen alle Kevelaerer Unternehmen mit ihren jeweiligen Themen und Interessenlagen angesprochen werden. “Hier kann sich ausdrücklich jeder Unternehmer einbringen”, erklärt Bruns.
Neben den umfangreichen Aktivitäten für Gäste und Besucher soll der Verein zukünftig einen neuen Fokus auf alle Kevelaerer Unternehmen richten und so in einer ganzheitlichen Sicht die ganze Bandbreite unternehmerischen Handelns in der Wallfahrtsstadt in den Blick nehmen.
“Alle Unternehmer Kevelaers sind deshalb herzlich zu der ersten Versammlung am Mittwoch, 20.03.2019 um 19.30 Uhr im Konzert & Bühnenhaus der Stadt eingeladen.
Bereits zum Ende 2018 haben sich drei Kevelaerer Unternehmer entschieden, gemeinsam den Vorstand des neuen Vereins als gleichberechtigtes Team zu bilden. Im Rahmen der  Veranstaltung werden sich diese Damen und Herren persönlich vorstellen und zur Wahl stellen”, lädt Bruns zu der Versammlung ein.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass durch die Bündelung der unternehmerischen Interessen, durch einen permanenten Austausch mit allen Akteuren und durch die neu gestaltete kooperative Vernetzung mit Politik und Verwaltung ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Entwicklung der Unternehmen und unserer Stadt erreicht werden kann“ so der Leiter der Kevelaerer Wirtschaftsförderung.

„STILTREU“ – Garten, Wohnen, Leben

Lässt man den Bericht über die ersten vier Jahre ihrer gemeinsamen Selbstständigkeit vor dem inneren Auge Revue passieren, den Melanie und Daniel Beerden gegeben haben, bekommt man unweigerlich das Gefühl, dass darin Potenzial für ein Drehbuch liegt. Aber es wäre momentan gewiss zu früh dafür, sehen doch die beiden kreativen Köpfe des „Zweifamilienunternehmens“ ihre Bilanz nur als einen Zwischenbericht an. Da darf man noch einiges erwarten.

Das 2014 gemeinschaftlich aus der Taufe gehobene Unternehmen „STILTREU“, ist für beide Geschwister nicht die erste Form von Selbstständigkeit. Melanie Beerden gründet 2008 gemeinsam mit ihrem Mann Stefan die Firma „Historische Baustoffe Niederrhein“ und legt insbesondere mit dem vertriebenen Sortiment an Natursteinen und Staketenzäunen die spätere Grundlage für „STILTREU“. Das Geschäft entwickelt sich, die Firma wächst und findet schließlich ein Domizil auf einem ehemaligen Bauernhof in Winnekendonk an der Sonsbecker Straße – auch heute optisch präsenter Hauptgeschäftssitz.

Ohne Kalkül

Eher ohne Kalkül und gefolgt von Heiterkeit fällt durch Melanie Beerden bei einem gemeinsamen Abendessen beider Familien in Richtung Daniel Beerden der Satz, der schließlich alles verändern wird: „Dann steig doch bei uns mit ein!“ Fruchtbarer Boden dafür war sicher die Unzufriedenheit Daniel Beerdens mit seiner beruflichen Situation, gepaart mit dem Wunsch, zusammen mit seiner Frau wieder in heimatliche Gefilde zurückzukehren – Nachwuchs war auch noch unterwegs. In Düsseldorf führt er zu dieser Zeit gemeinsam mit einem Partner eine gutgehende Werbeagentur – dennoch erfüllt ihn diese Arbeit nicht mehr in dem Maße, wie er sich das wünscht. Der Rest wirkt beinahe wie logische Konsequenz.

Das eingangs erwähnte „Zweifamilienunternehmen“ leben die Beerdens bis zur letzten Konsequenz und genau das benennen sie als eines ihrer Erfolgsrezepte. Nicht nur die Geschwister Melanie und Daniel sind die Träger der Firma, sondern gleichermaßen auch ihre Ehepartner. Jeder bringt sich mit seinen Stärken optimal ins Unternehmen ein und vertraut dem anderen grenzenlos. Dass das keine Selbstverständlichkeit, sondern ein hohes Gut ist – dessen sind sie sich bewusst. Und den beiden „Stürmern und Drängern“ ist auch klar, dass sie die Erdung durch ihre Partner dringend benötigen – Kreativität ist gleichermaßen überlebenswichtig und anstrengend.

Grau ist alle Theorie

Bringt Daniel Beerden ein ausgeprägtes technisches Verständnis und Können im Marketing in die Firma ein, zeichnet seine Frau Annette für das Personal- und Büromanagement und last not least, für die Finanzbuchhaltung zuständig. Melanie Beerden trägt nicht nur die Verantwortung für die Unternehmens- und Personalentwicklung, sondern füllt zudem die beiden Ladengeschäfte mit Leben – durch liebevolle Produktauswahl deckt sie den gesamten Einkauf ab. Und gemäß dem Spruch: „Grau ist alle Theorie“, braucht es auch noch einen versierten Praktiker – Stefan Beerden. Ohne das Können des gelernten Schreiners wäre das Hauptgeschäft in Winnekendonk nicht zu dem geworden, was es heute ist. In seinen Verantwortungsbereich fällt auch das Lager- und Versandmanagement.

14 Mitarbeiter

Insgesamt besteht das „STILTREU“-Team heute aus 14 Mitarbeitern, die nicht nur am Standort in Winnekendonk, sondern auch im Ladengeschäft in der Kevelaerer Innenstadt tätig sind. Jeder einzelne Mitarbeiter hat für die Familie seinen besonderen Wert. Das erklärt auch den hohen Aufwand, der in der Personalgewinnung und -führung durch Annette und Melanie Beerden aufgewandt wird. Nur so entsteht am Ende eine Atmosphäre, in der sich Fachwissen und Engagement voll entfalten können, was „STILTREU“ zu dem macht, was es heute ist.

Wichtig ist es den Beerdens, ihre Aktivität auf verschiedene Vertriebskanäle zu stützen. Das Betreiben der beiden Ladengeschäfte entspringt ein Stück weit ihrer Überzeugung, hochwertige Produkte entsprechend zu präsentieren und in ihrem heimatlichen Umfeld anzubieten – sind doch solche Geschäfte heute eher in der Minderzahl, wie Daniel Beerden konstatiert. Und letztlich gewinnen sie genau so direkt und „auf kurzem Wege“ die besten Informationen über die Wünsche und Gewohnheiten ihrer Kunden. Die auf dem Online-Handel beruhenden Vertriebskanäle begreifen sie als eine Selbstverständlichkeit, die einfach modernen Konsumgewohnheiten entspricht. Dass das kein „Zubrot“ ist, wird klar, wenn man sich vor Augen führt, dass allein drei Vollzeitstellen nur im Versand bestehen, die jährlich Sendungsmengen im fünfstelligen Rahmen auf die Reise bringen.

Boomender Versandhandel

Boomender Versandhandel und das Wachstum des Sortimentes führen denn mit Beginn des nächsten Jahres auch zu einem weiteren Logistikstandort in der Winnekendonker Weststraße. Die Angebotspalette umfasst mittlerweile 7.000 verschiedene Artikel und 50.000 Produkte aus der Trias „Garten, Wohnen, Leben“, die dauerhaft am Lager vorrätig gehalten werden – schließlich zählt für den Onlinekunden vor allem eines: Schnelligkeit. Aber Schnelligkeit ist nicht zu verwechseln mit Beliebigkeit. Letztere möchte Daniel Beerden keinesfalls in seinem Sortiment. Bewusst verzichtet man auf Importe aus Asien und setzt auf europäische Produkte, die unter fairen Bedingungen mit einem Mindestmaß an Nachhaltigkeit produziert wurden, nicht selten in kleinen Familienbetrieben.

So bilden Staketenzäune und Naturbaustoffe auch heute immer noch ein wichtiges Standbein – das ist selbst im aus allen Nähten platzenden Büro unübersehbar, aber längst hat die Produktpallette eine nahezu ‚das ganze Leben‘ abdeckende Breite angenommen. Hochwertiges Geschirr und Küchenutensilien bleiben einem beim Gang durch das Geschäft genauso in Erinnerung, wie das handgefertigte Gartenwerkzeug, die „Rostskulpturen“ und schließlich die wohl größte Auswahl an dekorativen Kissen und Bezügen am ganzen Niederrhein.

Die Liebe zur Qualität in allen Lebensbereichen spiegelt sich explizit im Firmennamen „STILTREU“ wieder, der wie beide Geschwister lachend eingestehen, keine leichte Geburt war. Mancher Name wurde erwogen und seiner ‚Peinlichkeit‘ wegen wieder verworfen. Am Ende besannen sie sich auf das Elementarste, das ihr unternehmerisches Handeln ausmacht: stilvolle Produkt mit Stil zu verkaufen und den selbst gesetzten Ansprüchen dabei treu zu bleiben – „STILTREU“ eben.

Erste Jahresbilanz: MedienManufaktur Niederrhein

Die Aufforderung „Bilanz zu ziehen“ führt nicht selten zur Schockstarre, bei den mit dieser Aufforderung konfrontierten. Die beiden Jungunternehmer Markus van Oorschot und David Simon sind von dieser gottlob nicht befallen, sondern nutzen die Möglichkeit, nach einem Jahr selbständiger Tätigkeit für das „Kevelaerer Blatt“ ein erstes Resümee ihrer unternehmerischen Tätigkeit zu ziehen.

Jedem aufmerksamen Gänger durch Kevelaers Straßen werden die Geschäftsräume am Luxemburger Platz irgendwann aufgefallen sein, stellen die beiden Fotografen in den Fenstern doch auch immer wieder Belege ihrer Arbeit zur Schau. Die Wahl für den zentralen Standort in der Innenstadt war eine bewusste, wie Markus van Oorschot berichtet. Beide sind Kevelaerer, identifizieren sich mit ihrer Heimatstadt und wollen auch genau dort präsent sein – die Anonymität beliebiger Bürokomplexe liegt ihnen nicht.

Spannung im Namen

Angesprochen auf die im Namen ihres Unternehmens liegende Spannung – bringt man die Assoziationen zu „Medien“, mit jenen zu „Manufaktur“ doch nicht mit Selbstverständlichkeit übereinander, so gibt van Oorschot zu bedenken, dass man nicht nur erkenntlich machen wollte, ‚Womit‘ man arbeitet, sondern es auch galt, das ‚Wie‘ zu verdeutlichen – will heißen, den alle ihre Aktivitäten durchziehenden Qualitätsgedanken klar herauszustellen.

Beide Geschäftspartner führen das Unternehmen gleichberechtigt, haben aber verschiedene Hintergründe. Hat David Simon nach einem sozialwissenschaftlichen Studium eine klassische Fotografenlehre absolviert, so machte Markus van Oorschot, von Hause aus Notfallsanitäter, das (äußerst ambitioniert betriebene) Hobby zum Beruf. Beide empfinden aber keine Grenze zwischen Privatleben, Hobby und Beruf – wie sollte es bei Unternehmern im besten Sinne auch anders sein, die den Beruf als „Berufung“ und nicht als „Job“ begreifen.

Die Zeit für ein Leben neben der Arbeit ist für beide ohnehin äußerst knapp bemessen, haben sie sich doch dazu entschieden, die Risiken der Gründungsphase derart abzufedern, dass sie in ihren vormaligen Berufsfeldern weiter tätig geblieben sind. Gerade im Sommer, der Saison der Hoch zeitsfotografie, war die Belastung beträchtlich, wie sich beide eingestehen. Daneben decken sie den gesamten Sektor der Portrait- und Business-Fotografie ab und führen Videoproduktionen durch. Der Aktionsradius erstreckt sich dabei nicht nur auf Kevelaer und das Umland, sondern führte beide auch nach Düsseldorf, Köln, Magdeburg und Norderney.

Die Quintessenz

Die Quintessenz nach einem Jahr Selbständigkeit passt für beide in einen Satz: „Wir würden es wieder machen.“ Und die Euphorie, mit der sie das vortragen, lässt es einen sofort glauben. Ein Highlight des ersten Jahres war dabei ein Modeshooting in Köln mit Models von MGM aus Manchaster, also durchaus internationales Format. Die eigenen Bilder dann bei Modelabels im Katalog oder online zu sehen, gehört für beide zu den Momenten, die für manche Entbehrung entschädigen.

Befragt nach der Zukunft, sieht Markus van Oorschot klar den Trend zur Werbeagentur, also der Arbeit mit großformatigen Konzepten, die Bild, Video, Printmedien und Onlinepräsenz unter einer alles verbindenden Designlinie vereinen. Diese Arbeit für Firmenkunden macht bereits jetzt den größeren Teil am Geschäft der MedienManufaktur aus.

Was macht die MedienManufaktur zu etwas Besonderem? Für David Simon und Markus van Oorschot ist es klar ihr dynamischer moderner Bildstil, der ein ungekünsteltes Fotografieren aus der Situation heraus zur Grundlage hat und last not least in Zeiten „optimierter Realitäten“: Sie verzichten zugunsten der natürlichen Bildaussage auf digitale Retuschen und setzen allein auf ihr Können als Fotografen – Medien-Manufaktur eben.

Mit den Mikroben-Managern in der Zauberküche

Sie sind mikroskopisch klein, mit bloßem Auge nicht zu sehen. Sie besiedeln unsere Haut, unsere Schleimhäute. Ein Leben ohne diese Lebewesen? Undenkbar. Allerdings neigt der Mensch dazu sie, mit Meister Propers Hand und vielleicht auch noch schärferen Mittelchen zu bekämpfen. Doch einmal weggewischt sind sie sofort wieder da: Die Rede ist von Bakterien. Im Fachjargon auch Mikroorganismen genannt.
Die zivilisierte Menschheit verbindet Mikroorganismen oder Bakterien eher mit Krankheiten oder Verschmutzung. Dass wir diese Kleinstlebewesen aber durchaus sinnvoll und zu unserem Nutzen verwenden können, wissen wahrscheinlich die Wenigsten von uns. „Wir können Mikroorganismen sogar als Helfer benutzen“, erklären Gabriele Freitag-Lau und Kurt Walter Lau aus Twisteden.

Lebensinhalt

Das in Twisteden auf Gut Neuenhof lebende Verlegerehepaar (Inhaber des OLV Organischer Landbau Verlag und Herausgeber des Biogarten- und Permakultur-Magazins „Natürlich Gärtnern & Anders Leben“, Anmerkung. der Red.), hat sich die Vorzüge effektiver Mikroorganismen zum Lebensinhalt gemacht. Vor vielen Jahren schon haben sich die gelernte Bankkauffrau und Softwareentwicklerin und der gelernte Groß-, Außenhandels- und Verlagskaufmann mit Mikroorganismen auseinander gesetzt, sich mit ihnen beschäftigt. Und irgendwie hat sich zu diesen lebenswichtigen Kleinstlebewesen sogar eine Liebe entwickelt.

In Twisteden, nahe der holländischen Grenze, leiten Gabriele Freitag-Lau und Kurt Walter Lau das Unternehmen „Mikro Veda“, GmbH, das sich mit Entwicklung, Vermehrung und Vertrieb von effektiven Mikroorganismen und den daraus resultierenden Präparaten beschäftigt. Für das sympathische Paar ist der Umgang mit effektiven Mikroorganismen zu einem selbstverständlichen Tagesablauf geworden.
Dank ihrer langjährigen Ausbildung, unter anderem in Japan, USA, Südostasien, Südafrika und Europa verstehen sie sich als „zertifizierte Mikrobenmanager“ mit eigener Produktionsküche. Hier in der „Zauberküche“, in der Zuckerrohrmelasse als Hauptfutter dient, schwingt Gabriele Freitag-Lau ihren überdimensionalen Kochlöffel. Denn zur Herstellung der unterschiedlichsten Produkte benötigt die Bakterienexpertin etwas größere Kochtöpfe. „Gebraut wird hier in 300- bis 1000-Liter- Kesseln“, erklärt die Unternehmerin mit einem Lächeln.

Die Begeisterung für Mikroorganismen schlummert im naturliebenden Paar, dessen Kreativität kaum Grenzen zu haben scheint, schon lange vor Gründung des Unternehmens Mikro Veda. Erst ein Schlüsselerlebnis im Jahr 2000 in Thailand und die Herausgabe des Buches „Eine Revolution zur Rettung der Erde“ im OLV von Teruo Higa leitet ein Umdenken ein. „Das Buch wird zum unglaublichen Erfolg“, berichtet Kurt Walter Lau. Es beschreibt die Kraft der kleinen Lebewesen, die als Alleskönner die Probleme dieser Welt lösen könnten. Einem wissenschaftlichen Team der Firma Sanko Sangyo auf der japanischen Insel Okinawa, in der Professor Dr. Teruo Higa beratend tätig war, gelingt vor über 30 Jahren die Entdeckung effektiver Mikroorganismen-Komplexe. „Man kann auch von einem Zufallsprodukt sprechen“, erklärt Kurt Walter Lau. Es sollte sich als Chance für verbrauchte, überdüngte und vergiftete Natur herausstellen.

„Es werden mehrere Mikroorganismen, so genannte Biokulturen, bestehend aus Fotosynthesebakterien, Milchsäurebakterien, Hefen und fermentierten Pilzen vereint“, erklärt der Landschaftsgärtner und staatlich geprüfte Techniker im Gartenbau. Ein Erfolg, der die kleinen Helfer nach Europa, unter anderem auch nach Deutschland bringt.
Ausgestattet mit handwerklichem Grundwissen, mikrobiologischem Hintergrundwissen und dem gewissen Know How gründen Gabriele Freitag-Lau und Kurt Walter Lau 2003 in Xanten eine eigene Produktionsabteilung. Diese wird 2006 nach Twisteden verlegt. Hier werden Familienstämme nach original aus Japan stammender Technologie so zusammengeführt und weiterentwickelt, dass daraus sinnvolle Produkte entstehen. „In unserer Produktionsküche werden Produkte entwickelt, die in der Anwendung eine optimale Wirkung erzielen“, erklärt Gabriele Freitag-Lau, die sich nebenbei auch mit der Saatgutvermehrung beschäftigt.

Vielfalt

Effektive Mikroorganismen seien in jedem Bereich, sei es im Garten-und Landbau, in der Tierpflege, zum eigenen Wohlbefinden und Gesundheitsvorsorge, Wellness und Vitalität oder aber im Haushalt verwendbar. Die Produktpalette ist so vielfältig, dass sie in fast jedem Lebensbereich eingesetzt werden könnten.
„Wir arbeiten mit ursprünglichen, in der freien Natur vorkommenden und nicht gentechnisch veränderten effektiven Mikroorganismen“, garantieren der Gartenbaujournalist und Buchautor Kurt Walter Lau und seine Frau Gabriele Freitag-Lau.
Vier Mitarbeiter sorgen auf Gut Neuenhof für eine reibungslose Produktion und einen europaweiten Versand der inzwischen 21 Produkte aus effektiven Mikroorganismen.
Bakterien, die die Welt verändern? Professor Dr. Tero Higa brachte es in seinem oben erwähnten Buch auf den Punkt: „Wir müssen den Blick auf die Welt der Mikroorganismen richten, auf diese winzigen Lebewesen, deren Dasein und Tätigkeit unser Leben erhalten.“ Gabriele Freitag-Lau und Kurt Walter Lau verfolgen genau dieses Ziel.