Beiträge

Der SV Union Kervenheim geht mit neuem Trainerteam in die Saison 2021/2022

Mit neuer Kraft in die kommende Saison

Der SV Union Kervenheim geht mit einem neuen Trainerstab in die Saison 2021/2022. Ab sofort steht Ismet Bozan als Cheftrainer der ersten Mannschaft zur Verfügung, der auch im Dialog mit dem Trainerstab der ersten und zweiten Mannschaft den Nachwuchs im Verein weiterentwickeln soll.

Breit aufgestellt: Von Zumba bis American Football

Der SV Union Kervenheim begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten sollen zwischen dem 5. und 7. Juli stattfinden. Aus dem Gründungsjahr 1919 ist wenig überliefert. „Dazu ist nicht viel bekannt“, erklärt der heutige Präsident Rainer Kürvers.
Karl-Heinz Brouwers hat mit anderen an einer 80 Seiten starken DIN-A-5 -Festschrift für das 100-jährige Bestehen des Vereins (Auflage 1.000 Stück) gearbeitet. Auch er kann nur begrenzt Licht ins Dunkel bringen: „Es gibt kaum Unterlagen für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.“
Erstes Schreiben 1917
Immerhin lässt sich nachweisen, dass sich Bürger schon 1917 um das Sportgeschehen in Kervenheim bemüht hatten. In einem Schreiben vom Oktober 1917 beantragten demnach der Bäcker Anton Kürvers und Fritz Tervooren die Errichtung eines Sportplatzes. Am 19. November des gleichen Jahres erklärten der Bürgermeister Kevelaers und Gemeindevertreter, bei der Beschaffung einer Spielfläche behilflich zu sein.
1918 gab es dann Gespräche mit dem Landwirt van Doornick am Vogelsangshof über die Anpassung für den Sportplatz. „Richtung Uedem rechts in die Weihen, da ist eine Wiese. Und da hinten durch, da war der Sportplatz“, erzählt Brouwers. Im Frühjahr 1919 konnte der Sportplatz dann zu Spielzwecken genutzt werden, Die offizielle Gründung fand vermutlich im Mai 1919 statt. In einem Zeitungsartikel vom 8. Oktober 1919 lässt sich nachlesen, dass es dort auf jeden Fall schon einen Spielbetrieb gegeben hat.
Anfang des Zweiten Weltkrieges musste der Spielbetrieb wohl eingestellt werden, sagt Rainer Kürvers. Viele junge Spieler mussten demnach in den Krieg ziehen. 1947 wurde der Verein dann durch einige Engagierte wiederbelebt, unter anderem mit dem Kervenheimer Urgestein Hans Tervooren, der als letztes noch lebendes Mitglied aus jener Zeit in diesem Jahr 90 Jahre alt wird.
Der alte Sportplatz wurde danach noch einige Jahre benutzt, „der aber dann zu klein war“, wie Kalle Brouwers berichtet. 1956 wurde der Sportplatz an der Murmannstraße eingeweiht. 13 Jahre später wurde das 50-jährige Jubiläum gefeiert. 1987 war dann der jetzige Platz am Et Everdonk fertig. 2003 kam der zweite Rasenplatz dazu.
Als besondere sportliche Erfolge wertet Rainer Kürvers die Meisterschaft in der Kreisliga B 1998 sowie den zweimaligen Aufstieg in die Kreisliga B.
Als ein bedeutendes Ereignis sieht er das Altherrenspiel gegen die MSV-Senioren. Und es gab auch „hohen“ Besuch von der Frauen-Nationalmannschaft 1996 mit bekannten Spielern wie Martina Voss (der derzeitigen Trainerin der deutschen Nationalmannschaft der Frauen) oder der späteren Weltmeisterin Nadine Angerer, die damals noch Ersatztorhüterin war.
Jahrzehntelang spielte der Fußball die dominierende Rolle im Vereinsleben. „Wir hatten vor sechs Jahren auch mal eine U 19 der Frauen, die sich dann aber aus Spielermangel aufgelöst hat“, berichtet Kürvers.
Heute finden sich unter den 400 Mitgliedern – davon 250 Aktive – nur noch 45, die in der ersten Mannschaft, bei den Bambinis und der F-Jugend gegen das runde Leder treten.
„Wir haben eine sehr junge Seniorenmannschaft ohne erfahrene Leitspieler, darunter sind auch zwei A-Jugendspieler, die mit Sondergenehmigung auflaufen“, verdeutlicht Geschäftsführer Dirk Lüdemann die Probleme in diesem Bereich. Mit elf Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz bereite man sich da jetzt schon auf den Abstieg in die Kreisliga C vor.
Den Schritt, im Verbund mit anderen Vereinen den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, möchte die Union so weit wie möglich hinauszögern. „Die Stellung als eigenständiger Verein ist für das Dorf wichtig“, meint der Vorsitzende Kürvers. „Wir wollen den Fußball hier, soweit es geht, am Leben erhalten.“ Neben dem Fußball gibt es eine vielfältige Breitensportpalette, vom Volleyball, wo sich auch eine Russlandeutschen-Gruppe trifft, über Zumba bis zur Kindersportgruppe und Badminton in der Halle. Auch die soziale Komponente ist wichtig, da auch Flüchtlinge und Migranten aktiv sind. „Wir sind bunt in einem konservativen Dorf“, sagt Kürvers. „Ich bin stolz, dass wir das so hinkriegen. Das ist für beide Seiten wichtig.“
Gefeiert wird im Juli
Und die gut 100 Mitglieder des American Football-Teams bereichern das Angebot des Klubs mit einem modernen Element, das vielleicht auch dazu beitragen kann, den Verein für Interessierte attraktiv zu machen.
Die Feierlichkeiten zu dem besonderen Jubiläum sollen vom 5. bis 7. Juli stattfinden. Vorgesehen sind ein Kleinfeld-Altherrenturnier am Freitag.
Am Samstag, 6. Juli, sollen jeweils ein Turnier mit F-Jugendlichen und mit Seniorenteams folgen, inklusive einer „Blau-Weißen Nacht.“
Am Sonntag, 7. Juli, soll es dann ab 11 Uhr einen „Sportfrühschoppen“ mit den Geselligen Vereinen Kervenheims und benachbarten Vereinen geben, ehe die American Footballer im Rahmen eines Trainings- oder Freundschaftsspieles ihre Sportart darstellen können.