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Viele Windeln und Kosten gespart

Nachdem ich schon zwei Kinder mit Stoff- und Einwegwindeln durch die Wickelzeit gebracht hatte, las ich einen Tag vor der Geburt meines dritten Kindes von der Möglichkeit, Kinder über einem Töpfchen oder der Toilette abzuhalten.

Da ich grundsätzlich für vieles offen bin, wollte ich das gern ausprobieren und bestellte ein sogenanntes Asia-Töpfchen. Nach der Geburt unserer Elisabeth staunte nicht nur ich, sondern auch die anwesende Hebamme nicht schlecht, als die Kleine im Alter von vier Tagen auf Anhieb ihr großes und kleines Geschäft auf dem untergehaltenen kleinen Töpfchen erledigte.

Nach rund acht Wochen Probezeit bin ich von unserem „Zaubertöpfchen“ hellauf begeistert. Jeden Tag halte ich es unserem Baby unter und es bleibt fast nie leer. Wie viele Windeln konnten wir so schon einsparen! Gleichzeitig stelle ich jedoch fest, dass von so einem Neugeborenentöpfchen scheinbar noch kaum jemand gehört hat. Diese Möglichkeit, Kinder abzuhalten, scheint bei uns noch fast unbekannt zu sein; dabei ist es weltweit eine gängige Methode der natürlichen Babypflege.

Windeln gehören in unserer Kultur ganz selbstverständlich zur Babyzeit dazu. Rund sechs bis acht Windeln braucht ein Baby ungefähr am Tag. Was Wegwerfwindeln angeht, ist diese Möglichkeit sicherlich sehr bequem: Sie sind sehr saugfähig und prakisch für unterwegs. Da sie jedoch schwer brennbar und nicht kompostierbar sind und rund 400 Jahre brauchen, um zu verrotten, sind sie eine große Umweltbelastung.

An Kosten kommen weit über tausend Euro auf Eltern zu, die ihr Kind bis zum Trockenwerden ausschließlich in Wegwerfwindeln wickeln. Im Vergleich dazu sind komplette Stoffwindelsets schon für 600 Euro zu haben, allerdings bedeuten sie viel Wascharbeit. Da sich Babys hierin sehr schnell nass anfühlen, müssen die Windeln auch um so häufiger gewechselt werden.

Unser drittes Kind wickle ich nun sowohl in Stoff- als auch in Wegwerfwindeln, aber daneben halte ich ihr einige Male am Tag, besonders nach längeren Schlafenszeiten oder nach dem Stillen, das Töpfchen unter. Meistens gelingt dann das große oder kleine Geschäft innerhalb von ein bis zwei Minuten prompt, wenn sie unten frei und in Spreiz-Hock-Stellung auf dem Töpfchen ruht. Es gibt, so las ich, auch Eltern, die ein Baby ganz windelfrei erziehen.

Die Signale deuten

Der international bekannte Bestseller von Ingrid Bauer etwa hat den Titel: „Es geht auch ohne Windeln! Der sanfte Weg zur natürlichen Babypflege“. Weltweit wachsen, so die Angaben im Buch, 70 bis 80 Prozent aller Babys windelfrei auf.

Gerade in Indien oder Afrika tragen die Mütter ihre Kinder meistens nah bei sich, spüren die Signale, die Babys aussenden, wenn sie machen müssen, und die Mütter können sie über einer Toilette, einem Töpfchen oder über einem Busch einfach abhalten.

Oft höre ich bei uns, dass Kinder erst im Alter von zwei Jahren lernen würden, ihren Schließmuskel zu kontrollieren, in den knapp zwei Monaten mit meinem Baby habe ich andere Erfahrungen machen dürfen. Wenn unser Baby schreit oder angespannt schaut, aber nicht hungrig oder müde ist, dann kommt meistens unmittelbar das große Geschäft. Und wie schön ist es sicher für ein Baby, nicht oder zumindest nicht lange in den eigenen Fäkalien eingepackt liegen zu müssen.

Geringe Kosten

Ich bin wirklich sehr froh, dass ich von dieser wunderbaren Möglichkeit, Kinder einfach und bequem abzuhalten, gerade noch vor der Geburt erfahren habe und dass ich es nun selbst so positiv testen kann. Unser Baby hatte so noch nie einen wunden Po und ich brauche nur etwa die Hälfte der Windeln, die andere Babys brauchen.

Mit fünf bis zehn Euro Anschaffungskosten für dieses sehr praktische, leichte Töpfchen kann man so auf die ganze Wickelzeit hin viel Geld sparen. Das große Geschäft geht so gut wie immer ins Töpfchen und kann einfach auf der Toilette geleert werden.