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Weltreise auf neuen Stühlen im Bühnenhaus

Um für die Theaterbesucher einen Kurzurlaub möglich zu machen und sie gemütlich in eine wärmere und aufregendere Welt zu entführen, hat das Konzert- und Bühnenhaus ordentlich aufgerüstet. Die neue Bestuhlung des Hauses wird an diesem Abend durch das Publikum eingeweiht.

Wer als einer der Ersten darauf Platz nehmen möchte, kann das beim Besuch des vom Landestheater Detmold aufgeführten Theaterstücks „In 80 Tagen um die Welt“ verwirklichen, in dem eine Wette und eine abenteuerliche Suche nach einem Dieb um die ganze Welt führen. Reisebeginn ist am Sonntag, 25. November, um 18 Uhr, Abfahrt vom großen Saal im Konzert- und Bühnenhaus aus – vielleicht sogar als Familienreise zum 1. Advent.

Theaterbesucher, die ein besonderes Weihnachtsgeschenk für ihre Lieben suchen, können sich freuen: An diesem Abend beginnt exklusiv der Kartenvorverkauf für das Konzert „…Freedom!“ des Theaterchors Niederrhein e.V. unter der Leitung von Tom Löwenthal. Das Konzert mit großen Filmmelodien, Musical-Evergreens, afrikanischen Gesängen, aber auch zeitgenössischen Pop-Songs, findet am Samstag, 11. Mai,  um 20 Uhr und Sonntag, 12. Mai, um 16 Uhr statt.

Der reichlich exzentrische Phileas Fogg, chronisch gelangweilter Upper-Class-Brite, sitzt wie üblich beim Whistspiel in einem Londoner Club. Man erzählt sich von einem Einbrecher, der es fertiggebracht hatte, 55.000 Pfund zu erbeuten; doch wird vermutet, dass er ziemlich schwer zu fassen sein würde – schließlich sei die Welt dafür zu groß.

Solche Behauptungen kann Phileas Fogg natürlich nicht einfach so stehen lassen und bricht sofort zusammen mit seinem Diener Passepartout auf – einmal um die Welt! Die überstürzte Abreise lockt sofort Scotland Yards Fahnder auf den Plan – doch die sind zwischenzeitlich Foggs kleinstes Problem…
Eine mitreißende Geschichte, die garantiert die Abenteuerlust weckt, vor allem in der turbulenten und mit Musik gewürzten Theaterfassung. Und alles von den schicken, neuen Stühlen aus zu genießen – das verspricht einen gelungenen Theaterabend.

Eintrittskarten für das Theaterstück „In 80 Tagen um die Welt“ am Sonntag, 25. November, sind beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses Kevelaer, Tel.-Nr.: 02832 / 122-991, oder an der Abendkasse erhältlich.

Saugut gemacht

Einfach mal so „die Sau rauslassen“ – wer wollte das nicht. Ist aber gar nicht so einfach, jedenfalls auf einer Bühne. Und genau dahin hat die Kevelaerer Theatergruppe „4c“ das lustige Stück des Autors Andreas Wening naturgemäß gebracht. Wie immer bei den Kevelaerer Amateurschauspielern mit viel Liebe und großem Spaß an der Sache.

Die Geschichte der typischen Verwechslungskomödie ist einfach: Norbert Heppner darf sich, trotz der Mission seiner Gattin Karin, die mit ihren Freundinnen Lotte und Selma auf dem Vegetarier-Trip ist, ein Schwein halten. Um das kümmert er sich fast schon liebevoller als um seine Frau. Weil es aber außer ihm, seiner Frau und ihrem Sohn Mirco niemand zu Gesicht bekommt, und es den schönen Namen Anita trägt, gehen alsbald die wildesten Gerüchte um Norberts vermeintlich betrügerisches Liebesleben um. Und es wird noch tierisch-lustiger: Der Nachbar Georg glaubt an die Wiederauferstehung seines besten Rammlers, weil Norbert, in der Annahme, sein Hund habe den stolzen Hasen erlegt, Ersatz besorgt hat. Opa Erwin mischt natürlich auch fleißig mit und die Eheberaterin kommt bei den ganzen Menschennamen, die die Besitzer ihren Tieren gegeben haben, sowieso nicht mit. Als dann zur Problemlösung auch noch Schlachter Hannes gerufen wird, ist das Verwirrspiel fürs Bühnenpersonal perfekt.

Im Publikum hat man sich‘s derweil gemütlich-allwissend bequem gemacht und verfolgt die köstlichen Verwechslungsgeschichten mit gutem Appetit.

Das Ensemble der Amateurschauspieler serviert derweil leichte, aber höchst bekömmliche Theaterkost. Geht quasi „runter wie Öl“, was da so an Gags über die Bretter im Bühnenhaus plätschert, liegt nicht schwer im Magen und sorgt für einen sorgenfreien, unterhaltsamen Abend. Ihrem Anspruch werden die rührigen 4c-Freunde damit allemal gerecht. Das Publikum bedankt sich am Ende mit begeistertem Applauf für eine solide Inszenierung mit allerlei kleinen Einfällen am Rande, die den Schwank noch ein wenig aufpeppen.

Denn gerne gespendeten Applaus nutzen die Amateurschaispieler für Werbung in eigener Sache: Sie suchen nochMitstreiter. Wer Zeit und Lust hat, mal Bühnenluft zu schnuppern, kann sich bei den Mitgliedern melden. Auf dass es noch viele weitere lustige Aufführungen dieserart geben möge!

Zur Bildergalerie geht’s hier:
https://www.kevelaerer-blatt.de/theatergruppe-4c-mit-dem-stueck-lass-die-sau-raus-von-andreas-wening/

Die Darsteller
Hannes Wetzstein – ChaldunMulla
Erwin Heppner – Heinrich Ohlig
Anita Amaryl – Silvia Schweden
Mirco Heppner – Micha Rosenkranz
Lotte Reischel- Carmen Röhm
Norbert Heppner – Marcus Kemper
Karin Heppner – Helene Voß
Georg Sulzbach – Günter Voß
Selma Sulzbach – Marion Schink
Rüdiger – Der Rammler
Josef – Der beisswütige Hund

Treiben und treiben lassen

Es könnte alles so einfach sein: Ein mehr als bescheidenes Tor zur Welt steht offen für Benjamin, nachdem er einen exzellenten College-Abschluss und sogar schon ein Stipendium in der Tasche hat. Doch die eigentliche „Reifeprüfung“ wartet noch auf den Musterschüler, der in Sachen Liebe und Sex noch ziemlich unerfahren ist. Die reifere – und ungleich abgeklärtere – Mrs. Robinson reizt den jungen Mann. Einen Sommer lang treiben es die beiden und lassen sich beide treiben. Doch dann wird‘s kompliziert: Benjamin verliebt sich in Elaine, die Tochter von Mrs. Robinson.

Für das Dinslakener Landestheater Burghofbühne hat Matthias Fontheim (Inszenierung und Bühne) „Die Reifeprüfung“ in die beengte Szene eines grauen Kastens gesetzt. Der ist Swimmingpool und Hotelzimmer und Disco und noch ganz andere Räume und doch so beschränkt, dass er kaum einen Ausbruch zulässt. Da kann das Saallicht noch so häufig angehen, da können die Charaktere noch so oft einen atemlosen Ausflug durch den Zuschauerraum oder auf die Hinterbühne unternehmen – sie landen immer wieder in den bescheidenen vier Wänden ihrer Selbstbeschränkung.

Alles wirkt vorbestimmt, wie die Karriere- und sogar die Familienlinie, die Benjamins Eltern für ihren Sprössling bereits vorgezeichnet haben. Lässt der Vater (Arno Kempf) am Anfang noch jovial die Zügel locker („er soll sich die Hörner abstoßen und das Leben genießen“), presst er schon bald gemeinsam mit einer ängstlich-zurückhaltenden Mutter (Christiane Wilke) den Sohnemann in seine Schablone – sonstdrehe er ihm den Galdhahn ab, droht er.
Sind die Eltern noch gradlinig und vorhersehbar angelegt, wird‘s bei deren Freunden schon diverser und diffiziler. Mr. Robinson (Andreas Petri) weiß um die gescheiterte Beziehung zu seiner Frau, findet aber nicht die Kraft, die Ehe zu beenden. Warum, das erfährt man nicht, dazu lässt sein Verhalten zu viele Deutungen zu. Mrs. Robinson ist die Abgeklärtheit in Person. Außer ihrer Tochter scheint ihr es an nichts gelegen – nicht einmal an sich selbst. Friederike Bellstedt zeigt eine Frau, die sich treiben lässt durch eine Art lakonischer Langeweile, die ihresgleichen nicht mal mehr zu suchen scheint. Je gleichgültiger ihre Beziehung zu dem jüngeren Mann wird, umso größer wird ihr Drang, die Tochter vor ihrem Liebhaber und einem Leben wie dem ihren zu schützen. Patric Welzbacher gelingt der Spagat zwischen linkisch-unerfahrenem Jüngling und rau-rumpelndem Rebell so glänzend, dass er das Publikum zum Lachen bringt und zu Mitleidsbekundungen hinreißt. Und Julia Sylvester ist als Elaine schlichtweg eine Offenbarung zwischen köstlicher Koketterie und verdammt echter Verzweiflung und läuft der sehr guten Mrs. Robinson damit vielleicht sogar ein wenig den Rang ab.

Dass die Bühnenfassung (Terry Johnson) des Romans von Charles Webb in der Fontheim-Inszenierung ohne die üppigen Filmkulissen auskommt, macht die Konzentration auf das Innerste der Figuren umso intensiver – und das hervorragende Ensemble, das während der Aufführung auf offener Bühne an den Rändern sitzt, lässt Liebe zum Stoff und zum Schauspiel auf eine Weise durchblicken, dass anderthalb Stunden vergehen wie ein Jahrhundertsommer, von dem man doch keine Minute missen möchte. Vielleicht ist man danach kein anderer Mensch. Aber es war schön. Langanhaltender Applaus.

Theaterverein 4c lässt die Sau raus

Was passiert alles wenn die Frauen beschließen nur noch vegetarisch zu leben und die Männer davon nichts wissen wollen? Das können die Zuschauer beim diesjährigen Stück des Kevelaerer Theatervereins 4c erleben. Die Komödie „Lass die Sau raus“ von Andreas Wening bietet alles, was das Theaterherz begehrt: Idealismus, Ehedrama, Krimi und Verwechselungen.

Die Freundinnen Karin, Selma und Lotte wollen die Stadt zu einem besseren Lebensstil überreden, in dem sie dazu aufrufen nur noch vegetarisch zu essen. Da haben sie aber die Rechnung ohne Karins Ehemann Norbert und Sohn Mirco gemacht. Norbert kann sich überhaupt nicht mit dem Leben als Vegetarier anfreunden und besorgt sich ein eigenes Schwein, Anita. Wenn Karins Freundinnen jetzt nur nicht so neugierig wären, wäre alles wohl auch ganz anders gekommen. So aber werden der Opa Erwin  für tot gehalten und der Metzger Hannes sowie die Psychologin Anita Amaryl für ganz jemand anderes. Selmas Ehemann Georg und sein Hase Rüdiger tragen auch noch ihren Teil zur Verwirrung aller bei.  Und das alles nur, weil vegetarisch gekocht werden soll…

Die Aufführungen finden am 09.11. und 10.11.2018 um 20.00 Uhr im Konzert und Bühnenhaus in Kevelaer statt. Karten gibt es in Kevelaer an den Vorverkaufsstellen Foto Brell (Hauptstr.49), Kiosk Villa (Markstr. 4) und der Stadtverwaltung Kevelaer (dort + 10 % VVK-Gebühr), sowie bei allen Mitgliedern des Theatervereins und an der Abendkasse.

Das „Junge Theater Bonn“ brachte den Roman „Tschick“ auf die Bühne

Ein Sommer, eine Pubertät, eine Jugend, eine Freundschaft, ein Autodiebstahl, ein Autounfall, eine erste zarte Liebe, der erste Kuss, eine verkorkste Familie… – es ist nicht ganz einfach, alles zu umreißen, was Wolfgang Herrndorf in seinem Erfolgsroman „Tschick“ zwischen zwei Buchdeckel gepackt hat. Das Buch auf die Bühne zu wuchten, war ein Kraftakt, den der Dramatiker Robert Koall unverkrampft gestemmt hat. Und analog zum über zwei Millionen Mal verkauften Buch spielten sich zahlreiche Theater quer durch die Republik durch das Roadmovie, mit mal mehr, mal weniger Erfolg. Dass die in Kevelaer am Montagabend gezeigte Version des Jungen Theaters Bonn eine der spannenderen sein würde, ließ schon die Idee vermuten, die Rolle der Jugendlichen mit jugendlichen Darstellern zu besetzen.

Die beiden „erfahreneren“ Schauspieler übernahmen neben den Eltern weitere Neben-Rollen im Stück und spielten souverän. Die Spannung jedoch entstand durch die hervorragende Leistung der drei jugendlichen Darsteller. Wer weiß, wie schwierig es sein kann, einen Doppelstunde vor versammelter Klasse zu gestalten, mag ahnen, wie hoch die darstellerische Kraft dieser Nachwuchsschauspieler einzuschätzen ist. Nicht einmal kam in den fast zwei Stunden reiner Spielzeit Langeweile auf, die Inszenierung wusste die rund 70 anwesenden Zuschauer in jeder Sekunde zu fesseln. Das mag einerseits auch an der in flotter, unverkrampfter Sprache geschriebenen Vorlage liegen, andererseits muss man die auch erstmal auf der Bühne rüberbringen. Das gelingt in dieser Inszenierung auf hervorragende Weise durch ein wandelbares, nicht zu abstraktes Bühnenbild, das aber auch nicht vom Spiel der Protagonisten ablenkt.

Dennoch ist es vor allem die Energie des Ensembles, die so unverstellt über die Bühnenrampe kommt, dass man sie auch in einem nur mäßig besetzten Zuschauerraum spüren kann. Und für die jugendlichen Darsteller ist diese Version eine Visitenkarte für eine mögliche Bühnenkarriere, die man ihnen ohne zu aufdringlich zu werden, phrophezeien kann. Ein herausragendes Theaterereignis im Kevelaerer Bühnenhaus, das viel mehr Interesse verdient gehabt hätte.

Zur Bereicherung der Kultur

Insgesamt sechs besondere Veranstaltungen sind es in der Saison 2018/2019, die das Kulturprogramm der Stadt komplettieren: Das „Open-Air-Kino“ auf der Hüls wird am 24. August die „Atempause im August“ beschließen. Mit dem Baumarkt-Musical „Hammerfrauen“ kommen unter anderem Isabell Varell und Caroline Beil am Samstag, 29. September ins Konzert- und Bühnenhaus. Tierisch lustig und lehrreich wird es am Dienstag, 9. Oktober, wenn Hunde-Erzieher Holger Schüler mit seinem Programm „1 – 2 oder 3“ in Kevelaer ist. Auch für Kinder wird es eine Sonderveranstaltung geben: Das Musical „Zwerg Nase“ soll am Montag, 10. Dezember, auf die Vorweihnachtszeit einstimmen. Für Montag, 18. März 2019, kündigt sich das bekannte „Traumtheater Salome“ an. Den Abschluss der Reihe macht der Theaterchor Niederrhein am 11. und 12. Mai 2019 mit der Aufführung „Freedom!“.

Wieder Open-Air-Kino zum Abschluss der Atempause

Zum Abschluss der „Atempause im August“ bietet das Stadtmarketing mit freundlicher Unterstützung der Volksbank an der Niers am Freitag, 24. August, neben einem Grill-Abend die Möglichkeit, dem bekannten Musical-Film „The Greatest Showman“ auf der Freiluft-Leinwand zu folgen. Der Eintritt ist frei und es dürfen Sitzmöglichkeiten und Verpflegung selbst mitgebracht werden. Für die richtige Kino-Atmosphäre in Form von Popcorn und kühlen Getränken ist durch Edeka Brüggemeier und Rewe Narzynski gesorgt.

Ein echtes „Hammer“-Musical

Nach den Erfolgen der Musicals „Heiße Zeiten“ und „Höchste Zeit“ kommt nun das Musical „Hammerfrauen“ mit unter anderem Isabell Varell und Caroline Beil ins Konzert- und Bühnenhaus. Am Samstag, 29. September, kann das Publikum erleben, wie neugewonnene Freundinnen, nach viel Gratis-Sekt in einem Handwerkerkurs, einen Baumarkt auf den Kopf stellen. Eintrittskarten sind zum Preis von 25,00 bis 40,00 Euro im Service-Center erhältlich.

Schüler in der Hunde-Schule

Lehrreich wie ein Besuch in der Hundeschule, amüsant wie eine Comedy-Veranstaltung und so nah an der Realität, dass sich die Zuschauer sofort in beschriebene Situationen hineinversetzen können – Holger Schüler wird mit seinem neuen Programm „1 – 2 oder 3“ in Kevelaer begeistern. Am Dienstag, 9. Oktober, um 19.00 Uhr, zeigt der „Hundeversteher“ die richtige Herangehensweise bei der Arbeit mit dem Hund, egal ob mit 1, 2 oder 3 Tieren und immer mit Witz und vollem Körpereinsatz. Eintrittskarten sind zum Preis von 25,00 Euro im Service-Center erhältlich. Das Stadtmarketing weist darauf hin, dass es nicht gestattet ist, seine eigenen Hunde mitzubringen.

Musical für Kinder in der Vorweihnachtszeit

„Zwerg Nase“ ist die wundersame Geschichte vom Jungen Jakob, der von einer Zauberin gestohlen und in den hässlichen Zwerg Nase verwandelt wird. Von allen wegen seiner langen Nase verspottet, besinnt er sich darauf, dass er bei der Hexe kochen gelernt hat und verdingt sich beim Herzog als Koch. Mit Hilfe der Gans Mimi, die er vor der Bratpfanne gerettet hat, findet Jakob das Kraut, das den Zauber löst. Das Musical ist am Montag, 10. Dezember, um 9.00 und um 11.00 Uhr zu Gast in Kevelaer.

Traumtheater Salome

„Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind“ – unter diesem Motto wird das Traumtheater Salome nach Kevelaer kommen und mit verschiedenen Kunstformen wie Akrobatik, Tanz und Jonglage begeistern. Die Varieté Show, die bereits seit 36 Jahren Groß und Klein in Atem hält, wird die Besucher des Konzert- und Bühnenhauses am Montag, 18. März 2019, im Rahmen der Reihe „Kultur+ – Ein Plus für alle“ in eine Traumwelt entführen und zeigen, wo sich Fantasie und Humor die Hand reichen. Eintrittskarten sind ab dem 6. November Dank Unterstützung der Volksbank an der Niers zum Preis von 20,00 bis 35,00 Euro beim Service-Center erhältlich.

Theaterchor Niederrhein fordert „…Freedom!

Am 11. und 12. Mai wird der Theaterchor Niederrhein e.V. in Kevelaer erneut eine große Aufführung im Konzert- und Bühnenhaus präsentieren. Was bedeutet Freiheit? Eine musikalische Reise durch verschiedene Epochen und Stilrichtungen aus aller Welt hilft Gedanken, Lieder und Emotionen zum Thema Freiheit zu entdecken. Große Filmmelodien, Musical-Evergreens, afrikanische Gesänge, Eisler-Lieder, aber auch zeitgenössische Pop-Songs sind nur ein kleiner Ausschnitt der Musik, mit der gemeinsam „des Menschen höchstes Gut“ gefeiert wird. Eintrittskarten sind ab dem 25. November zum Preis von 15,00 Euro erhältlich.

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind dem Kulturprogramm der Wallfahrtsstadt Kevelaer zu entnehmen oder beim Stadtmarketing, Peter-Plümpe-Platz 12, Telefon: (0 28 32) 122 – 162, erhältlich.

Shakespeare mal ganz anders

Es war eine kleine, aber feine Gesellschaft, die sich in der Wortwerk-Galerie zusammenfand. Gut ein Dutzend Gäste waren der Einladung der Inhaberin Eva Maria Zacharias gefolgt, einem Abend von ganz eigener Kultur beizuwohnen. „Wir wollen gerne hier Sachen, die auch mal anders sein sollen“, fühlte sich die Galeristin der selbstgestellten Grundidee verpflichtet.
„Shakespeare mal etwas anders“, freute sich Zacharias auf die Darbietung der Schauspielerin und Dramaturgin Barbara Engelmann, die schon 2017 mit dem Programm „Der Teufel soll mich holen, wenn ich eine Hexe bin“ in der Galerie gastiert hatte. Shakespeare sei noch heute hochaktuell, unterstrich Zacharias – besonders bei dem einen Thema: „Man nennt es Liebe – Neusprech: Beziehungskiste.“

Deutschland-Premiere in Kevelaer
Engelmanns kongenialer Partner an diesem Abend war der Bocholter Bouquinist Rainer Heeke, der zuletzt beim „Kevelaer special“ zur „Landpartie“ und einem absurden „Nashorn“-Stück zusammen mit Wies Kuyers in der Galerie zu sehen gewesen war.
Der Liebesklassiker „Viel Lärm um nichts“ feiert in der Fassung von Heeke und Engelmann Deutschland-Premiere, da es bisher nur im niederländischen Bredevoort aufgeführt worden ist.
Man werde einem „Experiment“ beiwohnen, das sich in der besonderen Szenencollage nicht mit der Liebesgeschichte der beiden eigentlichen Hauptfiguren der Komödie „Viel Lärm um nichts“, Hero und Claudia, beschäftige.

Darbietung mal anders
Der Akzent liege auf der spannungsgeladenen Beziehung von dessen Begleiter und der kessen Beatrice, der Nichte des Gouverneurs von Messina, bei denen beide nach einem erfolgreichen Feldzug einkehren.
Zur Verwirrung flochten die beiden die erfundene Geschichte eines angeblichen Kollegen ein, „der den Benedikt spielen“ sollte, bereits in Weeze gelandet und von Pisa aus gestartet sei. Immer wieder richtete Heeke den Blick aufs Smartphone, ehe es Engelmann „überrascht“ oblag, beide Rollen selbst zu übernehmen.
Und während Herr Heeke mit mittelalterlichem Gewand als Erzähler der einzelnen Begebenheiten fungierte, durfte Engelmann die beiden Charaktere darstellen, die sich leidenschaftlich mit zickigen Bemerkungen („Ist es sinnvoll, Rechenschaft einem Klumpen Lehm abzugeben ?“) und scheinbarer Abneigung („Sie spricht Dolche“) überziehen, obwohl sie sich eigentlich mögen.
Mit Sensibilität im schauspielerischen Ausdruck und Eleganz stellte sie eine gemeinsame Szene mit Masken während eines Festes nach, wo sich die beiden begegnen – bis Benedikt ein gestelltes Gespräch belauscht, wo es heißt, wie sehr Beatrice leide, da sie ihn eigentlich liebt.
„Sie liebt mich – das muss erwidert werden“, schuf Engelmann mit einer simplen Bank eine intime Zweieratmosphäre, zeigte mit nur wenigen Requisiten wie einem Tuch oder einem Hut die Unterschiedlichkeit von Benedikt und Beatrice, entwickelte in der typischen Shakespeare-Sprache den Weg bis zum gemeinsamen Kuss fort, den sie dem Publikum miz zugewandtem Rücken versinnbildlichte.
„A good play needs no epilogue“ schloss Engelmann nach einer unterhaltsamen Stunde mit einem „hineingeschmuggelten“ Epilog aus Shakespeares „As you like it“. Und der Applaus machte deutlich, dass die Darbietung die Anwesenden mitgenommen und überzeugt hatte.

„Hallo, ist da jemand?

Auch wenn es sich „nur“ um die diesjährige Aufführung der Literaturkurse der Jahrgangsstufe Q1 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums Kevelaer handelte, es hätte sich auch um eine von Studenten der philosophischen Fakultät einer Universität szenisch umgesetzten Semesterarbeit handeln können, die mit „summa cum laude“ bewertet worden ist.
„Hallo, ist da jemand?“ setzte sich in hervorragend ausgeführter schauspielerischer Darbietung und thematischer Analyse mit einem der drängendsten Probleme der heutigen und zukünftigen Gesellschaftsfragen auseinander. Katrin Boland und Eva Cepok hatten als Lehrerinnen in zwei Kursen das Stück mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Besonders hervorzuheben und deshalb gar nicht hoch genug zu bewerten ist dabei die Tatsache, dass die Schüler den kompletten Text selbst geschrieben, die Choreographie selbst entworfen, das Bühnenbild und die Technik selbst ausgeführt und auch die Aufführung selbst als Laienschauspieler aufgeführt haben.
Bezogen auf das Leben des Ernst Lustig, der durch viele Erlebnisse und Erfahrungen in seinem 80-jährigen Leben im Alter sehr einsam ist, griffen sie neben der Vereinsamung im Alter zahlreiche weitere gesellschaftsrelevante Themen wie Desinteresse, Entfremdung, Isolation, Vorurteile gegenüber Homosexualität, familiäre Probleme und Kommunikationsstörungen auf. Monologe, Gesprächsrunden, Pantomime, kleine Theaterszenen, Musik- und auch Tanzeinlagen bildeten ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Abbild unsere Gesellschaft und hielten den Zuschauern einen Spiegel vor.
Die „Vorhänge“ wechselten immer wieder zwischen der Vergangenheit von Ernst Lustig und der Gegenwart mit seinen Auswirkungen auf seine sozialen Kontakte. Die Rollen waren teilweise vierfach besetzt, um das Alter der Mimen (die durch gleiche Kleidung in ihren Rollen zu erkennen waren) zu verändern und es gab eine zusätzliche Filmeinblendungen auf einer Leinwand, in der die Schüler ebenfalls spielten.
Die hierdurch entstehende Dramaturgie des Stückes fesselte und ließ den Gästen keine Möglichkeit, sich von den Themen zu distanzieren. Durch die Form, in denen die Schüler die Zusammenhänge von sozialer Isolierung und Vereinsamung im Alter herstellten, machte betroffen, weil sie oft ähnliche oder gleiche Situationen in den eigenen Familien aufzeichte.
Vor lange anhaltendem Applaus wiesen die Schülerinnen und Schüler noch einmal darauf hin, dass dieses Thema alle angeht und sie stellten die Frage: „Wann haben Sie sich das letzte Mal um einen alten Menschen in Ihrer Familie gekümmert?“.

Kommentar
39 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen der Q1 des KvGG schufen ein zeitgeschichtliches Meisterwerk. Eine szenische Kollage, die zu schade ist, um nur eine einmalige Aufführung zu erfahren. Hier kann man zum Entwurf und zur Aufführung nur gratulieren und dazu ermutigen, „Hallo, ist da jemand“ weiteren Zuschauern und einem weiteren Fachpublikum, das sich für soziale Fragen einsetzt, zu präsentieren. Die Aufführung wurde gefilmt und könnte so weitere Interessierte erreichen.
Jörg von der Höh

Theater-Abo bietet Vielseitigkeit

Wie bunt und vielfältig – Stadtmarketing-Chef Bernd Pool würde von „facettenreich“ sprechen – das Kevelaerer Kulturprogramm ist, zeigt immer wieder die mit Spannung erwartete Präsentation des entsprechenden Übersichtsheftes. Das liegt nun im Rathaus und an den Veranstaltungsorten aus und jeder Kevelaerer kann sich selbst vom Umfang der gebotenen Veranstaltungen überzeugen. Die Qualität zeigt sich natürlich erst am Veranstaltungstag selbst – doch auch hier darf man dem aktuellen Kultur-Team durchaus eine gute Nase und Fingerspitzengefühl attestieren.
Eine Theatersaison mit acht properen Produktionen, Kultur für Kinder und die Reihe „Puppenspiel 18+“, dazu diverse Sonderveranstaltungen stehen in diesem Jahr im Programmheft der Wallfahrtsstadt – und das sind natürlich nur jene Veranstaltungen, die nicht durch andere private oder öffentliche Veranstalter wie dem Kulturbüro Niederrhein, der Basilikamusik an St. Marien oder dem Kevelaerer Museum durchgeführt werden. Übrigens lockt das abwechslungsreiche Kultur-Angebot nicht nur Kevelaerer an, sondern auch durchaus Besucher von außerhalb. Die Qualität, die Kevelaer bietet, scheint sich herumgesprochen haben.
Eine weitere Qualitätsverbesserung soll es übrigens in Zukunft geben: Die 30 Jahre alten Stühle des Konzert- und Bühnenhauses sollen so langsam aufs Altenteil geschickt werden, verrieten die Programm-Macher bei der Vorstellung. Probesitzen war schon angesagt und hat ergeben, dass moderne Stühle deutlich bequemer sind. Eine Ausschreibung für die neuen Stühle im Parkett – die Empore soll aus Kostengründen zunächst noch mit der alten Bestuhlung bestückt bleiben – soll bald erfolgen.
Mit dem Lustspiel „In anderen Umständen“ startet die Theatersaison am 1. Oktober schon traditionell „beschwingt“. Ein kleiner Angestellter einer großen Versicherungsgesellschaft bekommt plötzlich Mutterschaftsgeld. Er ist sich ziemlich sicher, dass er nicht einmal Vater ist. Wie kann er dann Mutter sein? Doch an der Glaubwürdigkeit eines Computers zweifelt mittlerweile niemand mehr – und so nimmt ein turbulentes Bühnenspiel seinen Lauf. Das Stück stammt aus der Feder von Folker Bohnet, der auch fürs Ohnsorg-Theater arbeitet. Zum Ensemble gehört unter anderem die Schauspielerin Petra Nadolny, bekannt aus der Fernsehserie „Switch reloaded“.
Für Abonnenten zu einem vergünstigten Preis zu erwerben sind die Eintrittskarten für das Theaterstück „Tschick“, nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf. Unterstützt wird die Aufführung, die außerhalb der Abo-Reihe läuft, von der Sparkasse. Das „Junge Theater Bonn“ erzählt am Montag, 8. Oktober, die Geschichte eines Sommers. Zwei 14-jährige Jungs, ein gestohlenes Auto und eine chaotische Irrfahrt quer durch die deutsche Einöde. Die Jugendlichen finden sich selbst, Freundschaft und Freiheit.
„Die Reifeprüfung“, bekannt durch den gleichnamigen Kultfilm, hat das Lebensgefühl einer Generation verewigt. Am Dienstag, 6. November, unterbreitet Mrs. Robinson dem Sohn ihrer Freundin auf der Kevelaerer Bühne ein unmissverständliches Angebot…
Am Sonntag, 25. November, zeigt das Landestheater Detmold „In 80 Tagen um die Welt“, eine mitreißende Geschichte, die garantiert in jedem die Abenteuerlust weckt, vor allem in der turbulenten und mit Musik gewürzten Theaterfassung.
Das neue Theaterjahr startet mit dem von der Konzertdirektion Landgraf produzierten Theaterstück „Heilig Abend“. Nur 90 Minuten hat ein Verhörspezialist Zeit, um von einer Frau namens Judith zu erfahren, ob sie tatsächlich, wie er vermutet, um Mitternacht einen gemeinsam mit ihrem Ex-Mann geplanten terroristischen Anschlag verüben will. Die Situation spitzt sich zu. Und die Zeit läuft… Spannend und alles andere als heilig verläuft dieser 24. Dezember, der in Kevelaer am Mittwoch, 30. Januar 2019, auf der Bühne erzählt wird.
Mit dem zeitgenössischen Stück „Ich bin dann mal weg“ nimmt Hape Kerkeling die Zuschauer mit auf seine Wanderung. Er steigt buchstäblich aus seinem gewohnten Trott und nimmt die Zuschauer mit, Tag um Tag, durch Wind und Wetter, kongenial umgesetzt von den Schauspielern des Westfälischen Landestheaters. Am Mittwoch, 13. März 2019, kann das Publikum von den Sitzen des Bühnenhauses auf Hapes Spuren wandeln.
Das Rheinische Landestheater Neuss zeigt am Mittwoch, 3. April 2019, 20.00 Uhr, eine hinreißende, mit Live-Musik untermalte Adaption des Romans „Menschen im Hotel“. Im Verlauf von 24 Stunden treffen in einem Hotel Menschen unterschiedlichster Fasson aufeinander und ihre Schicksale verknüpfen sich. Manche von ihnen finden ein kurzes Glück, andere schlittern in die Katastrophe – sie alle stellen ihr bisheriges Leben in Frage und versuchen, sich neu zu erfinden. Sie suchen das Glück, können es jedoch nicht finden.
Die drei Alt-68er Anne, Eddi und Johannes beschließen, aus finanziellen Gründen zusam­menzuziehen und ihre alte Studenten-Hippie-WG wieder aufleben zu lassen. Freundlich stellen sie sich beim Einzug den Nachbarn vor: drei Studen­ten, die für ihr jugendliches Alter erschreckend spießig sind. Wie sich herausstellt, dass die „Alten“ jünger im Geist sind als die „Jungen“ jemals altern werden, davon können sich die Besucher des Theaterstücks „Wir sind die Neuen“ am Sonntag, 5. Mai 2019, in der vom „Theater an der Kö“ gezeigten Komödie selbst überzeugen. Protagonisten sind unter anderem Simone Rethel und der aus der „Lindenstraße“ als Vater Beimer bekannte Joachim H. Luger.

Die Reihen „Kultur für Kinder“, „Puppenspiel 18+“ und die Sonderveranstaltungen stellen wir Ihnen in weiteren Beiträgen vor.

Die Kreativität fördern

Die Unter- und Mittelstufe des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums bereitet sich mit Theaterproben und Kulissenfertigung auf ihre Aufführungen am Mittwoch, 13. Juni, vor.
In dem Fahrradkeller des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums war konzentriertes Malen, Zuschneiden und Basteln angesagt.

Neun Schüler der Mittelstufe nahmen die Pinsel in die Hand, verlegten Fleecetapeten zum Ausmalen und arbeiteten sich durch die diversen Kulissenwände, die für die beiden Schulauffführungen am 13. Juni gebraucht werden.

„Und hier malen die Schüler die goldenen Flaggen für das Unterstufenstück aus – die goldene Flagge ist für Lummerland und für die Chinesen steht der Drache“, erläuterte Ricarda Corbach, Lehrerin für Chemie und Deutsch und seit zweieinhalb Jahren gemeinsam mit ihrer Kollegin Birgit Coersmeier für die Theater-AGs verantwortlich.

Bestimmt fünf, sechs Jahre gebe es jetzt schon die Unterstufen-Theater-AG. Corbach hatte im vergangenen Jahr dann eine Gruppe für die Mittelstufen gegründet. „Es sollte für diese Jahrgänge auch was geben“, war es für die Pädagogin der Impuls, da tätig zu werden.
Im vergangenen Jahr hatte die Oberstufe den „Sommernachtstraum“ von Shakespeare inszeniert. „Das war den Eltern zu „schwere Kost“, hatte sie sich angesichts dieser Rückkopplung für 2018 etwas anderes überlegt. „Die Augsburger Puppenkiste wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und da kam mir die Idee, zwei Stücke zusammenzubringen.“
Jim Knopf, Lukas und Urmel

Und so werden am 13. Juni von den jüngeren Schülern zunächst „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ zu sehen sein – und danach von den „Größeren“ dann „Urmel aus dem Eis“ aufgeführt.

Sina, Cathleen, Zoe und Mareike malten dafür an den Strandhütten und machten sich dann auch später an das Ausmalen eines „Vulkans“. „Das Gruppenfeeling ist einfach toll, man hat hier schon viele Bekannte gefunden und es ist ein guter Ausgleich zur Schule“, meinte die 15-jährige Sina, die in dem Stück „Wawa“ den „Waran“ spielt. „Da muss ich mir erstmal noch Stoff für das Kostüm kaufen. Aber Text lernen geht bei mir voll schnell.“

Ähnlich wie sie sah es die 13-jährige Cathleen: „Die Gruppe ist sehr gut, es ist stufenübergreifend – und es macht Spass, Theater zu spielen.“ Und Zoe ergänzte: „Es ist was Kreatives und was für mich. Und wir können dabei alles rauslassen.“

In nächster Zeit sind dann noch verstärkt Proben angesagt. „Zwei Langproben und in der Woche vor der Aufführung von Montag bis Mittwoch“, ist Corbach aber zuversichtlich, dass es zwei schöne Aufführungen werden.