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Einmal um die ganze Welt

Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld – wer würde eine solche Reise nicht gerne antreten. Jules Verne hat daraus einen der abenteuerlichsten Romane seiner Zeit gemacht. Bis heute fesselt die Geschichte um die Wette des pedantischen Phileas Fogg, die Welt in 80 Tagen zu umrunden, ihre Leser. Und so nimmt es nicht Wunder, dass es Dutzende Film- und Bühnenadaptionen gibt. Anna Zimmermann Hacks von der Theaterspielwerkstatt Haus Freudenberg hat sich die Fassung von Claus Martin für ihr diesjähriges Projekt ausgesucht. Ein Glücksgriff, wie die beiden ausverkauften Aufführungen im Kevelaerer Bühnenhaus zeigten.
Mit tosendem Schlussapplaus machten die Zuschauer am Ende der rund dreistündigen Reise jeweils klar, wie sehr sie die zahlreichen Mitglieder des Ensembles auf ihre ganz eigene Weise „mitgenommen“ hatten. Wer auch nur ansatzweise ahnt, mit welchen Handicaps die Mitwirkenden in ihrem Alltag zu kämpfen haben, der kann sich nur verneigen vor der kräftig-verspielten, berührend-bezaubernden Phantasiereise, in der die Hauptfiguren immer präsent sind, auch wenn sie oftmals in den Hintergrund treten, um die große Bühne den „A-Teams“ zu überlassen, die zur Musik der fantastischen Live-Band die jeweiligen Stationen der Reise vorstellen.
Da stellt diese Inszenierung zum Beispiel dem Diener Passepartout einen grandiosen Assistenten zur Seite, der sich vor allem und jedem verbeugt, da gibt‘s eine Köchin, die nicht nur mit Wasser, sondern mit sensationell trockenem Humor ihr Süppchen kocht, die beiden comicartig-komischen Inspektoren Fix und Fox, die mit weiteren Polizisten zu einer lustigen Chaotentruppe wachsen, oder schnodderige Gästeführer und Currywurst-versessene Pauschaltouristen – um nur einige Beispiele der zahlreichen Regieeinfälle zu nennen, die so wunderbar in das Theaterwerkstatt-Ensemble passen. Und es passt auch bestens ins Bild, dass der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler im Wilden Westen den fiesen Rinderbaron gibt, der breitbeinig und mit einigen sarkastischen, lokal angehauchten Bemerkungen durch die Szene stapft.
Berührend werden viele Szenen auch, weil die Live-Band eine Art Sound-Track unter die Road-Movie-Geschichte zaubert, der für viele Gänsehaut-Momente sorgt. Choreografien, Bühnenbild und Lichtstimmungen nehmen die Zuschauer ebenfalls gefangen. Und so ist keine Minute dieser Reise langweilig, weil man in jeder Sekunde die Leidenschaft und die Liebe des Ensembles zu dem spürt, was es da tut. Und die Begeisterung überträgt sich vom ersten Augenblick an auf die Zuschauer, die an diesem Abend keine bleiben, sondern mitlachen, mitweinen, mitfühlen.
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Weitere Aufführungen am Samstag, 16. März, 19 Uhr, und Sonntag, 17. März, 15 Uhr, im Lise-Meitner-Gymnasium Geldern.

"Ich bin dann mal weg"

Der Jakobsweg ist wahrscheinlich der bekannteste Pilgerweg unserer Zeit. Seit tausend Jahren wandern auf ihm Pilger zum Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela. Dies ist die berühmteste Etappe des Weges. Es gibt jedoch nicht nur den einen Jakobsweg, sondern viele weitere. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer liegt am Jakobsweg 3 –zwischen Rhein und Maas. Da ist es naheliegend, den von Hape Kerkeling verfassten Roman – in Form eines Theaterstücks – nach Kevelaer zu verpflichten. Am Mittwoch, 13. März, betreten die Schauspieler des Westfälischen Landestheaters die Bühne des Konzert- und Bühnenhauses mit Rucksack und in Wanderschuhen. Zu Buch und Stück: Nach einer gesundheitlich schweren Zeit sollte eine Pause für Körper und Geist eingelegt werden – dies entschied auch Hape Kerkeling im Jahr 2001 für sich. Er, als einer der bekanntesten und vielseitigsten deutschen Künstler, begab sich nach einem Hörsturz und der Entfernung seiner Gallenblase auf den Weg von Saint-Jean-Pied-de-Port in Südfrankreich mehrere hundert Kilometer nach Westen bis Santiago de Compostela – auf den Jakobsweg. Auf diesem Weg stand nicht seine Berühmtheit im Vordergrund, er war Einer unter Vielen und suchte zu sich selbst. Der Zuschauer kann den Schauspieler Mike Kühne, der den Part des Kerkeling auf der Bühne verkörpert, auf dieser inneren Reise mit Hape Kerkelings leisem aber typischem Humor begleiten.
Eintrittskarten für das Theaterstück „Ich bin dann mal weg“ am Mittwoch, 13. März, sind beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, T.: 02832 / 122 – 991, oder an der Abendkasse erhältlich.

“Ich bin dann mal weg”

Der Jakobsweg ist wahrscheinlich der bekannteste Pilgerweg unserer Zeit. Seit tausend Jahren wandern auf ihm Pilger zum Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela. Dies ist die berühmteste Etappe des Weges. Es gibt jedoch nicht nur den einen Jakobsweg, sondern viele weitere. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer liegt am Jakobsweg 3 –zwischen Rhein und Maas. Da ist es naheliegend, den von Hape Kerkeling verfassten Roman – in Form eines Theaterstücks – nach Kevelaer zu verpflichten. Am Mittwoch, 13. März, betreten die Schauspieler des Westfälischen Landestheaters die Bühne des Konzert- und Bühnenhauses mit Rucksack und in Wanderschuhen. Zu Buch und Stück: Nach einer gesundheitlich schweren Zeit sollte eine Pause für Körper und Geist eingelegt werden – dies entschied auch Hape Kerkeling im Jahr 2001 für sich. Er, als einer der bekanntesten und vielseitigsten deutschen Künstler, begab sich nach einem Hörsturz und der Entfernung seiner Gallenblase auf den Weg von Saint-Jean-Pied-de-Port in Südfrankreich mehrere hundert Kilometer nach Westen bis Santiago de Compostela – auf den Jakobsweg. Auf diesem Weg stand nicht seine Berühmtheit im Vordergrund, er war Einer unter Vielen und suchte zu sich selbst. Der Zuschauer kann den Schauspieler Mike Kühne, der den Part des Kerkeling auf der Bühne verkörpert, auf dieser inneren Reise mit Hape Kerkelings leisem aber typischem Humor begleiten.
Eintrittskarten für das Theaterstück „Ich bin dann mal weg“ am Mittwoch, 13. März, sind beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, T.: 02832 / 122 – 991, oder an der Abendkasse erhältlich.

Ehrung langjähriger Mitglieder im Jubeljahr

Im „Jubiläumsjahr“ – 2019 besteht der Kervenheimer Theaterverein seit 140 Jahren – führte der Theaterverein Gemütlichkeit seine diesjährige Jahreshauptversammlung wieder im Haus Brouwers durch. Der erste Vorsitzende Erich Derricks begrüßte alle anwesenden Mitglieder ganz herzlich und freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren.
Ein ganz besonderer Gruß ging an die Ehrenmitglieder Heinrich Halman und Heinz Schmetten, sowie an die Ehrenvorsitzende Gisela Franzen. Derricks bedankte sich bei allen Vereinsmitgliedern und Angehörigen für die sehr gute Arbeit und für die hervorragenden Leistungen auf- und hinter der Bühne.
Humorvoll und prägnant

Gisela Franzen verlas danach den von ihr humorvoll und prägnant verfassten Jahresbericht 2017/2018. Ebenso berichtete die Spielleiterin Michaela Leisten über die abgelaufene Theatersaison und bedankte sich bei allen Akteuren, Bühnenbauern und bei allen Beteiligten für die Spitzenleistungen im letzten Jahr bei der Aufführung „Stress im Champus-Express“. „Diese Aufführungen haben mal wieder alle Erwartungen der Zuschauer voll erfüllt“, so Michaela Leisten. Großer Applaus war der wohlverdiente Lohn für diese Beiträge.
Danach erfolgte der Kassenbericht. Kassiererin Verena Koenen konnte leider nicht an dieser Jahreshauptversammlung teilnehmen. Daher berichteten Beate Gansen und Cäcilia Horlemann über eine gut geführte Kasse und eine ordentliche Kassenführung. Der Kassenbestand hat sich zum Vorjahr positiv verändert und somit konnte Entlastung erteilt werden. Als neue Kassenprüfer wurden Christa Schmitz und Heinz Schmitz gewählt.
Es erfolgte die Neuwahl des gesamten Vorstandes. Der alte Vorstand trat komplett zurück und der „Altmeister“ Hans Tervooren (89 Jahre) übernahm den Vorsitz für die Neuwahl des Vorstandes. Gekonnt, zügig und humorvoll bedankte er sich, auch im Namen der Mitglieder, beim gesamten Vorstand für die gute Führung im Theaterverein.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Der 1. Vorstzende Erich Derricks wurde einstimmig wiedergewählt und bleibt weiterhin an der Spitze des so erfolgreichen Theatervereins. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden ebenso bestätigt und werden für zwei Jahre ihre Tätigkeiten fortsetzen.
Als Dank und Anerkennung für die gute Vereinsarbeit gab es großen Applaus von allen anwesenden Mitgliedern.
Erich Derricks bedankte sich im Namen des gesamten Vorstandes für das Vertrauen. Jetzt konnten die neuen Mitglieder aufgenommen werden. Katharina Goebel, Georg und Jonas Werner und Clemens Dauben gehören jetzt fest zum Theaterverein und haben schon großartige Leistungen gezeigt. Alle Vereinsmitglieder freuten sich über diese Neuaufnahmen und gratulierten herzlich. Auch Tobias Langenhuizen (Enkel des unvergessenen Werner Langenhuizen und 16 Jahre alt) wird neu zum Theaterverein kommen und sozusagen die „Bretter der Welt betreten“. Die Mitglieder freuen sich alle darauf.
Der Vergnügungsausschuss mit Annika Letfort, Simone Gansen, Stefan Spittmann und Markus Scheffer hatte im November 2018 einen gemütlichen Vereinsabend organisiert. Herzlichen Dank gab es von den Mitgliedern für diesen schönen Abend mit so frischen- und neuen Ideen. Der neue Vergnügungsauschuss mit Simone Gansen, Jonas Werner, Markus Scheffer und Clemens Dauben wird bis 2020 für spannende Momente und Begegnungen sorgen.

40 Jahre – Christa Schmitz und Vorsitzender Erich Derricks. Foto: privat


Es folgten danach die Ehrungen. Hilde Peters ist nun 65 Jahre im Theaterverein. Renate Görtz schon 50 Jahre und Christa Schmitz auch schon 40 Jahre.
„Viele Erinnerungen werden wach, wenn wir an die perfekten schauspielerischen Leistungen und an die wunderschönen Rollen bei so vielen Aufführungen denken. Der Theaterverein „Gemütlichkeit 1879“ ist einfach stolz auf Euch, liebe Jubilare. Ohne Euch wären wir ein ganz Stück ärmer. Herzlichen Dank für dieses Engagement“, so der Vorsitzende. Einen Blumenstrauß und großen Applaus gab es vom Vorsitzenden, Vorstand und von allen Mitgliedern ,für die besonderen Verdienste um den Verein.
Bevor die Jahreshauptversammlung endete, erinnerte der Vorstand noch mal an die Aktivitäten im Jubiläumsjahr.
Die Versammlung wurde geschlossen und man ging „traditionsgemäß“ zum gemütlichen Teil über. Nach gutem alten Brauch gab es ein leckeres Schaschlik und ein kühles Bierchen. Alle Mitglieder fühlten sich wohl (von 16 Jahre bis 92 Jahre) eben wie in einer Großfamilie, gemütlich wie zu Hause, im heimatlichen „Kervenheim“.
Der Vorstand
1. Vorsitzender: Erich Derricks, 2. Vorsitzende: Michaela Leisten, Kassiererin: Verena Koenen, Spielleiterteam: Gisela Franzen -Susanne Lembert – Michaela Leisten, Beisitzer: Dorothee Rülke – Beate Gansen, Pressewart: Heinz-Theo Bruckmann.
Aufführungen
Samstag, 26. Oktober 2019, um 19.30 Uhr, ist die 1. Abendaufführung.
Sonntag, 27. Oktober 2019, um 18 Uhr, „Benefiz“ Aufführung für einen wohltätigen Zweck (näheres wird noch bekannt gegeben).
Freitag, 1. November 2019 (Allerheiligen), um 19 Uhr, ist die 2. Abendaufführung.
Sonntag, 3. November 2019, um 15 Uhr, ist „Theater am Mittag“ mit Kaffee und Kuchen.

Biblische Einblicke mit Bartimäus und Bethesda

Tastend bewegt sich Bartimäus alias Mona mit Stock und Augenbinde voran. Dichtes Gedränge um sie herum. Der blinde Bettler hat gehört, dass Jesus hier ist und hat nur einen Wunsch: „Ich möchte zu Jesus und wieder sehen können.“ Doch die Menge ist schroff.
„Jetzt sei doch mal still! Dieses Geschrei kann keiner mit anhören!“, ruft einer empört und die ganze Menge stimmt im Sprechgesang mit ein: „Schweig doch, du blinder Bettler, sonst nehmen wir dir deinen Mantel weg!“ Doch Bartimäus lässt sich nicht unterkriegen, von zarten Klavierklängen begleitet, stimmt er immer wieder seinen ans Herz gehenden Klagegesang an: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“
Und Jesus alias Johanna ist offen für diesen Anruf: „Wer hat da gerufen?“, will sie wissen und bittet die Umstehenden: „Dann ruft ihn her.“ Es bedarf nur eines Satzes des Blinden: „Ich möchte wieder sehen können!“, und schon geschieht das Wunder: Ein Jünger nimmt Bartimäus die Augenbinde vom Gesicht und dieser blinzelt und staunt über das wiedergewonnene Augenlicht.
„Genau, Mona, tu so, als würdest du deine Hände zum ersten Mal sehen“, lobt Marita Billaudelle, eine ausgebildete Schauspielerin. „Dreh dich blinzelnd im Raum.“ Romano Giefer wendet sich an die anderen Kinder: „Durch euch muss ein Gemurmel gehen, ein Raunen, eine Mischung aus ‚Hier geht’s nicht mit rechten Dingen zu, Skepsis sowie Jubel und Freudenrufen‘!“
Am Sonntag findet die Aufführung statt
Fleißig und bis ins Details wird aktuell von einer ansehnlichen Schar von 50 Kindern und Jugendlichen noch im Musiksaal der Basilikamusikschule geprobt. Am Sonntag, 24. Februar, steht um 16 Uhr in der Clemenskirche im Klostergarten die Aufführung von „Bartimäus und Bethesda“ an.
Das gemeinsame Projekt des Vorchores (Vorschulkinder und Erstklässler) und dem Mädchenchor der Basilikamusik nimmt nun Form und Gestalt an. Dank des Eifers und der Ausdauer der Kinder wurden seit den Herbstferien die Texte und Lieder auswendig gelernt. Ohne Mappen oder Zettel steht die junge Sängerschar vor Chordirektor Giefer und Billaudelle, der Gründerin von „die-buehnengestalten“, einer Tanz- und Theaterpädagogin mit viel Erfahrung in der Arbeit mit Kindern.
Vor einem Jahr ist sie aus ihrer langjährigen Wirkungsstätte München zurück in ihren Heimatort Kevelaer gezogen und arbeitet nun zum ersten Mal mit Romano Giefer und seinen Chorkindern zusammen. Unter ihrer Regie werden die Musiklieder eingebettet in ein Singspiel.
Bei der dreistündigen Probe im Musiksaal sind die Räumlichkeiten ganz anders als in in der Clemenskirche. Die Standmikrophone werden durch Notenständer angedeutet. Doch ausdauernd geprobt werden kann auch unter diesen Bedingungen.
Bald muss alles sitzen: Die Aufstellung, der gleichmäßige Einzug, Gesten und Handlungen, alles wird eifrig bis in Details geprobt. Von vorne bis hinten und mit vielen Wiederholungen werden beide Stücke geprobt. Dabei gibt‘s noch viele hilfreiche Tipps der Profis.
Zum einsam rufenden Bar­timäus etwa meint die ausgebildete Schauspielerin: „Stell dir vor, 5.000 Leute sind um dich herum und Jesus soll dich hören.“
Oder als Maria zum ersten Mal Jesus sieht und „Hallo Jesus“ und die Menge in etwas zaghaften Jubel einstimmt, mahnt Romano Giefer: „Vergesst nicht, das ist keine Beerdigung. Es geht um Jesus und die frohe Botschaft. Hier kommt kein Trauerlied, sondern ein Freudenlied, bitte mit viel Pepp und Schwung!“
Dem Chorleiter, der oft stehend die Tasten und das Pedal des Flügels bedient und dabei den ganzen Chor leitet, bleibt nichts verborgen. So muss er schon mal einen Jungen, der den Kopf zu den Mädchen wendet, bitten: „Ich kann Dich ja verstehen, die Mädchen sind hübsch, aber ich auch. Immer nach vorne schauen!“ Mit einem Lachen ist nicht nur der „Abtrünnige“ wieder bei der Sache. Mancher Text wird auch noch spontan geändert. Nach drei Stunden sind Chorleiter und Regie mit dem Ergebnis des Tages zufrieden.
Noch folgen weitere Proben. Dann kann der Tag der Aufführung kommen. Die Melodien versprechen Ohrwurmcharakter. Die Texte machen zwei biblische Wundergeschichten für die heutige Zeit spannend und lebendig. Es fehlten neben Bewunderungsrufen auch nicht skeptische Einwände gegen Jesus, „der total überschätzt wird“. Doch am Ende sind alle über den Wundermann Jesus einer Meinung. „Wohin er kommt, da wird alles gut“, heißt es als Lied bei Bartimäus.
„Diese Musik geht echt unter die Haut“, versichert auch Marita Billaudelle, der das Projekt mit den Chorkindern sehr viel Freude bereitet. „Die Kinder machen sehr gut mit und haben einen netten Umgang miteinander.“
Verstärkt werden die jungen Sängerinnen und Sänger am großen Tag noch mit zwei Instrumentalisten auf der Querflöte und der Oboe. Außerdem wird der optische Ausdruck des Singspiels durch die Kostüme aufgewertet. Die beiden Kurzmusicals des preisgekrönten Düsseldorfer Komponisten mit den Texten aus der Feder von Roland Klein versprechen großes biblisches Theater.

Im Bühnenhaus riecht`s nach Bananen

Am Sonntag, 24. März, um 15 Uhr, führt das „Rheinische Landestheater Neuss“ mit „Oh, wie schön ist Panama“ das letzte Kindertheaterstück der Kultursaison 2018/2019 auf. Das Stück im Rahmen der Reihe „Kultur für Kinder“ eignet sich für Kinder ab drei Jahren und findet im Bühnenhaus statt.

Der kleine Bär und der kleine Tiger haben alles, was das Herz begehrt und das Leben ist unheimlich schön. Sie finden Pilze und gehen gerne angeln. Eines Tages findet der kleine Bär eine Kiste. Sie kommt aus Panama und riecht von oben bis unten nach Bananen. Dort ist alles viel schöner und sie erklären Panama zum Land ihrer Träume. Sie bauen sich einen Wegweiser, packen die Tigerente ein und machen sich auf den Weg. Es beginnt eine abenteuerliche Suche von ihrem Zuhause über den Fluss, zum Bauern, durch den Wald bis hoch in die Lüfte. Dabei haben sie spannende Begegnungen und lernen neue Freunde und Weggefährten kennen. Jeder hilft ihnen auf eigene Art, den Weg nach Panama zu finden.

Im Land ihrer Träume angekommen, wollen sie nie, nie wieder weggehen. Aber dann erhalten sie eine Postkarte von Tante Gans…

Der Kinderbuchklassiker von Janosch erzählt von Sehnsucht und Neugier nach der Ferne, der Suche nach Glück und einer besonderen Freundschaft. Am Ende erkennen die Kinder: Ein schönes Zuhause und gute Freunde – das braucht man, um glücklich zu sein. Denn: „Wenn man einen Freund hat, braucht man sich vor nichts zu fürchten.“

Eintrittskarten sind beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe-Platz 12,  Telefon-Nr. 02832 / 122-991, oder an der Tageskasse erhältlich. Einlass ist um 14.30 Uhr und der Eintritt beträgt 4 Euro für Kinder und Erwachsene.

Traumtheater Salome

Mit dem „Traumtheater Salome“ bringt das Tourneetheater Thepiskarren am Montag, 18. März, um 20 Uhr, eine poetische und zauberhafte Variète-Show in Kevelaers „gute Stube“. Dem Stadtmarketing, mit Unterstützung durch die Volksbank an der Niers eG, ist es gelungen, mit dieser Sonderveranstaltung im Rahmen der Reihe „Kultur+ – ein Plus für Alle“ ein außergewöhnliches Spektakel in die Wallfahrtsstadt zu holen. Aktuell können noch wenige Restkarten im Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses der Wallfahrtsstadt Kevelaer erstanden werden.

Seit nun mehr als 36 Jahren verzaubert Harry Owens mit seiner lebendigen Varieté-Show „Traumtheater Salome“, in der sich Phantasie und Humor die Hand reichen, viele Millionen Besucher. Talente aus aller Welt sorgen für einzigartige Darbietungen auf höchstem technischem und künstlerischem Niveau.

Von Akrobatik bis Tanz über Magie bis hin zum Gesang – die Darsteller des „Traumtheater Salome“ bieten alles, was das Künstlerherz begehrt. Die Show kombiniert orientalische Märchen mit nordischen Mythen und modernen Phantasieerzählungen und schafft so zugleich poetische, als auch amüsante Erinnerungen. Mit den bunten Kostümen und den ständig wechselnden Bühnenbildern werden die Zuschauer mit in eine zauberhafte Traumwelt hineingezogen, in der es sich abschalten lässt und die Sorgen des Alltags eine Zeit lang in den Hintergrund treten. So schafft Harry Owen es, dass seine Traumspiele nie enden sondern immer in den Köpfen der Zuschauer weitergeführt werden.

Restkarten für die Sonderveranstaltung „Traumtheater Salome“ sind beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe-Platz 12, Telefon: 02832 / 122-991, erhältlich. Dank der Unterstützung der Volksbank an der Niers eG können die Eintrittskarten zum Preis von 20 bis 35 Euro erworben werden.

Zwei Schauspieler und eine Uhr

Willkommen im digitalen Zeitalter: „Ein Stück für zwei Schauspieler und eine Uhr“ hat Autor Daniel Kehlmann „Heilig Abend“ untertitelt. Zwar ticken unsere Zeitmesser schon lange nicht mehr richtig, aber der Zeitdruck, den eine Digitalanzeige ausübt, ist nicht geringer als der zu Zeiten des Stunden- und Minutenzeigers. Zumal im Hintergrund, außerhalb des buchstäblich „überhöhten“ Bühnenbilds in Betongrau, möglicherweise noch etwas ganz anderes tickt: eine Bombe. Und da wird‘s dann ganz eng, für den Ermittler einerseits, der knapp anderthalb Stunden Zeit hat, herauszufinden ob und wenn ja wo, und für die Verdächtige andererseits, der genauso viel Zeit bleibt, zu erklären ob und wenn ja warum. Ein Theaterstück in Echtzeit, ein Duell mit Worten, das nicht unerbittlich auf zwölf Uhr mittags, sondern auf Mitternacht zuläuft. Das Gastspiel der Konzertdirektion Landgraf am Mittwochabend blieb dabei – durch den geschickt im Zwiegespräch erzählten Plot, aber auch dank der beiden herausragend vielseitigen Mimen Jacqueline Macaulay und Wanja Mues – bis zur letzten Sekunde spannend.

Eine mutmaßliche Attentäterin und ein Staatsschützer, beide in der Situation, sich selbst, ihr Verständnis von Freiheit und Gewalt überdenken zu können, vielleicht vor dem anderen rechtfertigen zu wollen, vielleicht zu müssen – das Spannungsverhältnis bleibt über anderthalb Stunden greifbar. Es verlangt dem Zuschauer Aufmerksamkeit ab. In der Rolle des Beobachters, nicht des parteiergreifenden Zuschauers, verfolgt er Argumente und Gegenargumente – ein wenig kommt es schon dem Ideal einer Gerichtsverhandlung nahe, in die der Zuschauer da hineingerät. Fragen werden beantwortet – und doch gibt es am Ende nicht die eine, die „richtige“ Lösung. Und in dem dramatisch dichten Stück Theater auch kein Urteil: Der Autor stattet beide Charaktere des Zwei-Personen-Stücks gleich stark aus. Wie weit darf man gehen, um auf offensichtliches Unrecht, das keine Beachtung findet, aufmerksam zu machen? Bis hin zum Terroranschlag? Wie weit darf man bei einem Verdacht gehen, um möglicherweise einen Anschlag zu verhindern? Bis hin zur Folter? Und was liegt auf dem Weg dorthin, was führt dorthin? Darf man Freiheit abschaffen, um sie zu schützen? Und wie definieren wir überhaupt Freiheit für uns und für andere?

Durchatmen kann in den anderthalb Stunden niemand so wirklich. Auch das Publikum nicht. Die beiden Schauspieler auf der Bühne schon gleich gar nicht. Auch ihnen verlangt dieses Bühnenstück äußerste Konzentration ab. Jacqueline Macaulay extrahiert aus der zunächst zurückhaltenden, distinguierten Professorin eine zunehmende engagierte Emotionalität, die sie aber mit einer Entwicklung von Unsicherheit zu Stärke einher gehen lässt. Wanja Mues erliegt nicht der Versuchung, dem Ermittler einen in jüngster Zeit oftmals opportunen Stasi-Stempel aufzudrücken, er wirkt zunächst auch wenig hinterhältig oder gar teuflisch-verschlagen, eher wie ein eingefahrener Buchhalter der Exekutive. Doch auch seine Figur entwickelt sich, lernt scheinbar, verwirft, denkt über ihr Tun nach. Zwei herausragend besetzte Schauspieler, die dem schwierigen Stoff auf hervorragende Weise gerecht wurden, eine kongeniale Regie und sehr viel Engagement für den Inhalt, auch in Vor- und Nachbesprechung. Ein Theaterabend, der sich zudem keinen erhobenen Zeigefinger abbricht und hochkomplexe Themen differenziert und doch verständlich darstellte. Verdienter Applaus aus dem leider längst nicht ausverkauften Kevelaerer Bühnenhaus.

Das Sams sauste durchs Bühnenhaus

Das Sams von Paul Maar gehört mittlerweile zu den Klassikern der Kinderbuch-Figuren. Umso größer ist die Herausforderung, eine derartig bekannte Vorlage spannend und unterhaltsam für die Bühne umzusetzen. Nicht immer ist dies in der Vergangenheit gelungen, denn Kinder können ein ziemlich gnadenloses Publikum sein. Insofern kam es schon einem Abenteuer gleich, den Kinderbuchklassiker „Das Sams – eine Woche voller Samstage“ auf die Kevelaerer Bühne zu holen – zumal in einer Bearbeitung für lediglich drei SchauspielerInnen. Um es vorweg zu nehmen: Das „Regionentheater aus dem schwarzen Wald“ brillierte in dieser in vielfacher Hinsicht.
„Transformers“

Da war zunächst das Bühnenbild, das zunächst aus einem einfachen Podest und einem großen Schrank bestand. Doch im Laufe der Aufführung verwandelte sich das Podest in Bett oder Bank, der Schrank wurde Klamottenregal und Umkleidekabine im Kaufhaus oder verwandelte sich in einen Büro-Aktenschrank. Sogar die offen stehende Schrank- diente wie selbstverständlich als Zimmertür. Da können sich die angesagten „Transformers“ mal ‘ne Scheibe abschneiden.
Rote Haare, Rüsselnase, blaue Punkte – klar, das Sams ist schnell wiederzuerkennen. Doch Marianne Lindt schlüpfte nicht nur in einen beigen Overall mit beeindruckendem Bauch und nachher in den unvermeidlichen Taucheranzug. Die Schauspielerin schlüpfte auch derart in ihre Rolle, dass es eine wahre Freude war, dieses freche Sams voller Lebensfreude in unglaublichen Verrenkungen über die Bühne laufen und Hüpfen zu sehen.
Ausflug zu den Zuschauern

Und durch den Zuschauerraum des voll besetzten Bühnenhauses, denn dorthin unternahmen das Sams, Herr Taschenbier und die wie beiläufig putzende Erzählerin immer wieder muntere Ausflüge. Andreas Jendrusch gab als Herr Taschenbier einen wunderbar zurückhaltenden Gegenpart, weil er nicht der Versuchung einfacher Effekthascherei erlag. Ihm gelang es damit, Zurückhaltung und Unsicherheit so darzustellen, dass seine Figur nicht lächerlich, aber auch nicht zu verzagt wirkte. Anke Stocker übernahm im Gegenzug in zahlreichen Verkleidungen die sehr Comic-haft angelegten „Nebenfiguren“ wie die Vermieterin Frau Rosenkohl, die schon erwähnte Erzählerin, die Verkäuferin im Kaufhaus und den Chef von Herrn Taschenbier. Als Frau Rosenkohl stach sie dabei besonders hervor, weil dies die einzige ihrer Figuren ist, die in der Vorlage eine Entwicklung durchmacht.
In der Theorie ist eine solche Bearbeitung eines Kinderbuch-Klassikers sicherlich vielen Regisseuren und Mimen sehr nahe. Man darf jedoch sagen, dass dieses Ensemble unter der Regie von Birgit Heintel mit Stoff und Figuren derart fein verschmolzen ist, dass es nicht nur für die Kinder eine wahre Freude war, diese Inszenierung zu sehen.
Dass Andreas Jendrusch nach der gut einstündigen Aufführung, die die Kinder mit viel Applaus belohnten, die kleinen Besucher klassenweise auf die Bühne bat, um gemeinsam mit den Figuren Erinnerungsfotos zu machen, passt da genau ins Bild. Eine wunderbare Aufführung. „Theater für Kinder“, das einen großen Erfolg feierte.

Positiver Trend in einigen Bereichen erkennbar

Hielt sich die Steigerung von 277 auf 282 verkaufte Abonnements noch in Grenzen, so startete der Einzelkartenverkauf für die Veranstaltungen der Spielzeit 2017/2018 richtig durch: 1259 Besucher kauften eine Karte – in der Spielzeit zuvor waren es nur 809 Theaterfans gewesen. Die Zahlen stellte Bernd Pool, Leiter des Service-Centers Stadtmarketing und Kultur, Ende des vergangenen Jahres den Mitgliedern des Kulturausschusses der Wallfahrtsstadt vor.
In Summe stellte er eine Gesamtbesucherzahl von 3.243 fest. Im Schnitt seien das 405 Besucher pro Aufführung. Im Hinblick auf eine maximale Auslastung von 481 Zuschauern im Konzert- und Bühnenhaus bezeichnete er die reale Auslastung als „zufriedenstellend“. Die andere Seite der Medaille ist die nicht allein von der Besucherzahl, sondern auch erheblich von den Kosten für die Gastspiele abhängige Deckung. Pools detaillierte Ausführungen machten deutlich, dass auch eine ausverkaufte Vorstellung niemals ein Garant für eine hundertprozentige Kostendeckung sein kann, da die Preise für den Einkauf einer Produktion stark variieren. Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad der vergangenen Spielzeit habe bei 61,06 Prozent gelegen, womit man höher liege als in der Spielzeit zuvor. Der Zuschussbedarf pro Besucher habe 7,39 Euro betragen und sei damit minimal kleiner geworden, führte Pool aus.
Zweimal ausverkauft

Zwei Stücke wurden in der Spielzeit 2017/2018 vor ausverkauftem Haus gespielt (jeweis 481 Besucher): „Tratsch im Treppenhaus“ und die Komödie „Sei lieb zu meiner Frau“. Hier seien die bekannten Titel und Schauspieler ausschlaggebend für den sehr guten Verkauf gewesen. Aufgrund der eingangs erwähnten Einkaufspreise variierten die Kostendeckungsgrade stark: 63 Prozent bei „Tratsch im Treppenhaus“, 80 Prozent bei „Sei lieb zu meiner Frau“.
Das nach Angaben von Bernd Pool zumeist etwas schlechter besuchte Auftaktstrück der Spielzeit („Was ihr wollt“) erreichte bei 307 Zuschauern einen Kostendeckungsgrad von nahezu 60 Prozent. daa bekannte Fitzek-Stück „Passagier 23“ wollten 419 Gäste sehen (73 Prozent Kostendeckung). Das außerhalb der Abo-Reihe angebotene Stück „Die Physiker“ wurde von vielen Schülern des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums besucht. Doch auch viele Abonnenten besuchten die Vorstellung zusätzlich (343 Besucher, 50 Prozent Kostendeckung).
Obschon 415 Besucher die Komödie „Kunst“ besuchten, habe man sich angesichts der drei namhaften Schauspieler des Ensembles mehr Zulauf versprochen, erklärte Pool (Kostendeckungsgrad ungefähr 50 Prozent). Bei 337 Besuchern erzielte das Stück „Geächtet“ aufgrund seine hohen Einkaufspreises den niedrigsten Kostendeckungsgrad (40,36 Prozent). Den Abschluss der vergangenen Saison bildete die „Komödie im Dunkeln“ (343 Besucher, 60,45 Prozent Kostendeckung). Die Reaktionen auf das Programm seien gut gewesen, berichtete Bernd Pool.
Die Abonnenten-Zahl der Reihe „Puppenspiel 18+“ sei in der Spielzeit 2017/2018 auf 48 angestiegen, zusätzlich seien 142 Einzelkarten verkauft worden, so Pool in seinem Rückblick weiter. Durchschnittlich sahen 84 Besucher eine der vier Aufführungen, der Kostendeckungsgrad liege bei 52 Prozent. Die Reihe solle auch weiterhin im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte stattfinden, weil die Aufführungen von der dortigen Atmosphäre lebten.
Keine Musical-Night mehr

Die Reihe „Kultur für Kinder“ war in der vergangenen Saison weiter das „Sorgenkind“, die Gesamtbesucherzahl habe sich jedoch von 502 auf 556 verbessert. Der Kostendeckungsgrad liege aufgrund der niedrigen Eintrittspreise bei nur 30 Prozent.
Bei den Sonderveranstaltungen ergibt sich ein gemischtes Bild: Trotz einer Verlegung in den Dezember und spezieller Angebote wie der Möglichkeit für Betriebe, ihre Weihnachtsfeier zu buchen, sei die „Kevelaerer Musical-Night“ enttäuschen gewesen. Zwar konnte bei nur 317 Besuchern Dank des Sponsorings durch die Sparkasse ein Kostendeckungsgrad von 90 Prozent erzielt werden, dennoch sei die Veranstaltung 2017 die vorerst letzte „Musical-Night“ gewesen. Der Eiszirkus „Moscow Circus on ice“ sei hingegen ein voller Erfolg gewesen (460 Besucher, Kostendeckung durch die Unterstützung der Volksbank im Rahmen der Reihe „Kultur+ – Ein Plus für Alle“ bei 160 Prozent). Das im März aufgeführte Musical „Footloose“ wollten nur 306 Zuschauer sehen. Die Kostendeckung lag durch die Sparkassen-Unterstützung bei 88 Prozent. Bernd Pool berichtete, dass das Musical die letzte von der Sparkasse gesponsere Musical-Veranstaltung gewesen sei.
Die Kino-Reihe „KoBü-Flimmern“ sei mit 18 Veranstaltungen und 960 Besuchern „erfolgreich“ gewesen, führte Pool aus. Die Kostendeckung von 56 Prozent sei in erster Linie auf die teuren Filmlizenzen zurückzuführen. Das „Ferienkino am Morgen“ sei mittlerweile ein fester Bestandteil der Reihe und werde nun in allen Ferien angeboten.