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Bei insgesamt 46 Ausstellern konnten sich Schülerinnen und Schüler über mögliche Zukunftsperspektiven erkundigen. Fotos: LS
Gleich drei Veranstaltungen luden am Samstag, 25. November 2023, auf die Hüls ein

Trubel am Schulzentrum

Über den Schulhof liefen immer wieder größere Gruppen von Schülerinnen und Schülern. Am Alter konnte man gut erkennen, wohin der Weg sie führte. Entweder zum Berufs-Info-Treff der Sparkasse und Gesamtschule oder eben zu den Tagen der offenen Tür der beiden weiterführenden Schulen.

Auf dem gepflegten Gaesdoncker Campus treffen moderne Unterrichtsgebäude auf mittelalterliche Klosterarchitektur. Fotos: Collegium Augustinianum Gaesdonck
Collegium Augustinianum Gaesdonck lädt am 2. Dezember ein zum Tag der offenen Tür

Für Grundschüler und Quereinsteiger

Ein großer, parkähnlicher Campus, motivierte Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen, technisch moderne Unterrichtsräume, die hauseigene Musikschule, Kunstateliers, eine Schwimmhalle, zwei Sporthallen, eine angegliederte Reithalle, eine Berghütte in der Schweiz und vieles mehr – das private Internatsgymnasium „Collegium Augustinianum Gaesdonck“ hat nicht nur eine ungewöhnliche Lage, in manchen Aspekten verbringen die Schülerinnen und Schüler dort auch eine besondere Schulzeit.

Der Schulchor begeisterte die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer. Foto: LS
Am Hubertus-Namenstag lud die Schule zum Tag der offenen Tür ein

Buntes Fest an der St. Hubertus Grundschule

Der Heilige Hubertus ist wohl vielen Kevelaererinnen und Kevelaerern ein Begriff, ist er doch Namensträger einer der Grundschulen. Genau diese feierte am 3. November seinen Namenstag mit einem Tag der offenen Tür.

Die St. Hubertusgrundschule feiert den Namenstag ihres Namenspatrons. Foto: KB-Archiv
Tag der offenen Tür am 3.11.2023

Hubertusschule im Licht

Am 26. November luden das Kollegium und die Schülerschaft zum Tag der offenen Tür

Die Gesamtschule stellte sich vor

Es ist längst Tradition: An einem Samstag im November öffnet die Gesamtschule Kevelaer ihre Türen für die Öffentlichkeit.

KvGG-Lehrerkollegium machte Werbung an der Haustür

Früh am Morgen versammelten sich die 13 Lehrer*innen und drei Stellvertreter*innen der Schulpflegschaft vor der Eingangstür des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. „Wir Lehrer haben schon unsere Joggingrunde hinter uns, um uns frisch und munter und für die Schule auf den Weg zu machen“, scherzte Nicole Lücke, bevor sie mit dem Kollegen Jens Auerbach in den Klassenraum hochging. „Wir bringen heute die mit dem Kollegium vorbereiteten Tüten zu unseren zukünftigen Fünftklässlern und hoffen, dass sich viele für unsere Schule entscheiden“, erklärte sie und nahm ein paar Tüten zur Hand.

Man habe sich in Corona-Zeiten halt etwas Neues einfallen lassen müssen, ergänzte ihr Kollege. „Wir haben sonst immer die schöne Tradition, dass wir das Schulleben öffnen, damit die Schüler zu uns kommen, um uns bei der Arbeit zu sehen und zu gucken, was wir nebenbei machen. Da hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben uns trotzdem fest vorgenommen, uns zu präsentieren.“

So entstand dann die Idee, „uns mit einer kleinen Tüte zu präsentieren und andere Methoden zu nutzen – ein bisschen Persönlichkeit und Ansprache, was unsere Schule so ausmacht“, meinte Lücke. Vor der Eingangstür packte Marcel Otto einige Tüten ein. „Ich bin neu hier, bin mit dem VW Passat da, damit die Arbeit auf mich abgeladen wird“, lachte er gut gelaunt und fuhr die Eltern auf seiner Liste ab. Insgesamt 110 Familien waren es, die im Vorfeld beim KvGG Interesse für den Besuch angemeldet hatten. „Wir klingeln und weisen dann freundlich auf die individuellen Beratungsgespräche hin“, traten Lücke und Auerbach dann in die Pedale. „Wir verknüpfen beides: das persönliche Gespräch und online-Angebote.“

Digitale Grußbotschaften

Die Tasche hatte einiges an Besonderem zu bieten. „Wir haben eine aktuelle Ausgabe der Zeitschrift ‚Denkpause‘, Infos zur Sprachwahl, Naturwissenschaften, Unterrichtsmaterialien, Bastelanleitungen aus dem Bereich der Religion, einen Button und einen Bleistift, Anschreiben und zur Adventszeit eine kleine Tüte mit Leckereien“, erklärte Auerbach. „Dazu kommt unsere neu kreierte Broschüre mit QR-Code, wo jeder für sich persönlich digitale Grußbotschaften abrufen kann.“ Plus den neuen KvGG-Imagefilm und einen persönlichen Brief, den die derzeitigen Schüler*innen an die zukünftigen verfasst hatten.

Mit dem Rad ging es dann zur Lortzingstraße an die Haustür von Familie van Lipzig. „Melissa, da sind Leute von der Schule“, rief ihre Mutter Monique die Treppe hinauf, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. Beide Lehrer nutzten die Chance, die Präsente zu übergeben und auf die Beratungsmöglichkeiten hinzuweisen. Das junge Mädchen wusste das Ganze gar nicht so richtig einzuordnen. „Ich wusste von nix, nö“, sagte sie, fand die Aktion aber gut. Und ihre Mutter war begeistert: „Das finde ich schöner als diesen kompletten Online-Auftritt, weil das sowieso alles unpersönlich ist“, war sie auch über die Chance froh, dass die Kinder wenigstens die Pädagogen mal zu Gesicht bekommen.

Ähnlich sah das auch bei Familie Woizik auf der Biegstraße aus, wo die neunjährige Hanna an der Tür den Hinweisen zuhörte und das Paket entgegennahm. „Ich möchte da auch hin“, sagte sie. „Das ist gut – wegen Corona kann ich ja nicht zu ihnen kommen. Und ich bin schon neugierig auf das Paket.“

Die Gesamtschule Kevelaer präsentiert sich digital

In Corona-Zeiten ist vieles anders – auch die Art und Weise, wie sich Eltern über den möglichen zukünftigen Schulstandort für ihre Kinder erkundigen können. Die Gesamtschule Kevelaer ist in dieser Beziehung jetzt einen neuen Weg gegangen und hat auf ihrer Internetseite einen „virtuellen Tag der offenen Tür“ ins Netz gestellt.

„Der ist seit dem Wochenende auf der Homepage, stellt die wichtigsten Aspekte der Schule dar“, erläutert Schulleiter Christoph Feldmann. „Wir hätten ja sonst am 14. November unseren offiziellen ‚Tag der offenen Tür‘ gehabt.“ Da dieser aber aufgrund der Pandemie-Situation so wie sonst nicht durchführbar ist, hatte man sich überlegt, wie man in der aktuellen Lage die Schule, ihre Struktur und Aktivitäten bekannt machen kann.

„Zum einen gibt es eine Broschüre für alle Eltern. Dann geben wir im Dezember / Januar individuelle Beratungstermine an, damit man sich umfassend über die Gesamtschule informieren kann.“ Und als besonderen Service kommen jetzt die Videoclips unter dem Titel „Leben.Miteinander.Gestalten“ hinzu.

Zugute kam der Schule dabei, dass mit Simone Kaczmarz eine Lehrerin an der Schule tätig ist, die früher Mediengestalterin war und das nötige Rüstzeug dafür mitgebracht habe. Entsprechend konnte man die Filme selbst fertigstellen. „Das war aber auch sehr zeitaufwendig. Ich habe eineinhalb Wochen gedreht zwischen den Unterrichtsstunden – dazu kam noch der Schnitt“, sagt Kaczmarz, die aber viel Freude an dieser Form der Arbeit gefunden hatte. „Wenn man die Möglichkeit hat zu zeigen, welche tollen Menschen da arbeiten und wieviel Spaß es macht. Da kann man sicher auch ein anders Bild vermitteln“, meinte die frühere Community-Managerin für eine Online-Spielseite.

Die Clips sind zwischen vier bis sieben Minuten lang. „Man wird da durch die einzelnen Abteilungen geführt“, erklärt der Schulleiter. „Die didaktische Leitung sagt was zu den Bereichen, die Leiter der Klassen 5 bis 10 erklären was, der Beratungsleiter der Oberstufe spricht über die Abläufe in der Stufe.“ Und es gibt kleinere Filme, die sich mit den AGs der Schule und der Schulsozialarbeit befassen. „Die Idee war, so ein breites Bild der Schule zu erhalten“, sagt Schulleiter Feldmann. Einige Videos zeigen mehr die inhaltliche Seite, andere mehr bildliche Elemente, wenn es um die Arbeitsgemeinschaften an der Schule geht. „Man kann da sicher einen guten Eindruck erhalten.“

Das Ganze soll keine coronabedingte „Einmal-Geschichte“ bleiben. „Ich glaube, das werden wir auch weiterhin pflegen“, meint Christoph Feldmann. Das muss man dann ja auch aktualisieren – zumal in den Videos aufgrund der Situation alle Schüler mit Maske zu sehen sind. „Wir werden das beibehalten, im Vorfeld solche Erklärvideos im Netz zu präsentieren.“

Und die erste Resonanz, die die Schule bislang auf das Angebot erhalten hat, ist positiv, sagt Feldmann. „Das Thema kam bei den Eltern, die sich erkundigt haben, gut an. Das freut uns.

Interessante Einblicke in das Schulleben

Kein Sitzplatz war mehr frei, als das Kardinal-von-Galen-Gymnasium zum Tag des offenen Unterrichts lud, der mit einer Infoveranstaltung im Foyer der Schule begann. Schulleiter Karl Hagedorn, Stellvertreterin Christina Diehr, Erprobungsstufenkoordinator Marcel Robens und Elternvertreterin Andrea Foitzik gewährten Einblicke in das vielschichtige Schulleben.

Durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt könne das Gymnasium technisch eine sehr moderne Ausstattung aufweisen. Die Sportstätten seien besonders nah und das 67,5-Minuten-Stundenmodell habe sich bewährt.

Es führe zu konzentriertem Unterricht und leichteren Schulranzen für die Kinder. „Wir wollen Ihre Kinder nicht so einfach wie möglich zum Abitur führen, sondern ihnen eine Basis für ihr ganzes Leben vermitteln, die Persönlichkeitsentwicklung und Werteerziehung einschließt“, erklärte Karl Hagedorn.

„Das KvGG ist ein Ort des Wohlfühlens, wo alle unterschiedlichen Charaktere willkommen sind. Lassen auch Sie sich vom Spirit unserer Schule anstecken“, lud Andrea Foitzik ein. Unter der Leitung von Gianna Barazutti präsentierte sich die Gesangsklasse der 6. Jahrgangsstufe. Lisa Jacobs trat als Solosängerin auf. Anschließend wurden die Grundschüler von Oberstufenschülern empfangen und durch die Schule geführt.

Die neunjährige Jule etwa konnte im Biologieraum mit Handschuhen ein Schweineherz anfassen oder einen Fitnessparcours in der Turnhalle mitmachen. Wie alle Schulinteressenten bekam auch sie eine Willkommenstüte mit Infos, kleinen Geschenken und einer Schülerrallye, bei der es auch Preise zu gewinnen gibt.

Voller Vorfreude auf den Wechsel

Schon an vorangegangenen Experimentiernachmittagen für Grundschüler konnte Jule das Gymnasium kennenlernen und ist schon voller Vorfreude auf den anstehenden Wechsel. Die Eltern wurden von Lehrern gesondert über die vielfältigen Angebote der Schule informiert und konnten die Räumlichkeiten in eigenen Führungen kennenlernen.

In den Jahrgangsstufen 5 bis 9 waren den ganzen Vormittag alle Türen der Klassenräume offen. Schüler und Eltern waren zum Reinschauen und zum Schnupperunterricht eingeladen.

So konnten die Besucher miterleben, wie in der 8c etwa in Deutsch eigene Poetry Slams zum Thema „Kevelaer“ verfasst wurden. In der 5b ging es in Katholischer Religion um die Zeit Jesu. Die Schüler hatten im Vorfeld schon ein Dorf, wie es zur Zeit Jesu aussah, nachgebaut, das im Gang zu besichtigen war. Zu Gitarrenklängen stimmte Lehrer Holger Weikamp mit der Klasse schwungvoll und gut gelaunt „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ an.

Dass Schüler auf Einladung der Lehrer auch Lieder selbst kreativ weiterschreiben, bewies die 7b, die im Fach Religion den Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi gleich um einige neue, in Gruppenarbeit erarbeitete Strophen erweiterte. Es gab zwei Sonderausstellungen anzuschauen, einmal über das Projekt „Schule ohne Rassismus“ und einmal über die Verschwendungproblematik.

Im ersten Stock warteten Informationsbörsen, etwa über individuelle Fördermöglichkeiten, Übermittagsbetreuung, Streitschlichtung, Sprachzertifikate oder Schulpartnerschaften. Im Pausenraum gab es Delikatessen für das leibliche Wohl oder selbstgemachten Honig aus der Schulimkerei, Informationen über die Schulsozialarbeit, die eigene Schülerzeitung „Denkpause“ oder Projekte und Exkursionen der Kunst-AG.

Dass am KvGG nicht nur ein großes Angebot für die schulische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen besteht, sondern auch ein gutes Miteinander herrscht, konnte auch Julia Tuncer voll bestätigen. Erst seit wenigen Wochen unterrichtet sie am KvGG. Verglichen mit ihrer alten Schule fiel ihr sofort die großartige technische Ausstattung auf. Durch einen Beamer und Apple-TV in jedem Raum kann der Unterricht zum großen Teil kabellos mit iPad erfolgen.

Der Umgang mit den sozialen Medien

Viel Wert werde auch auf den richtigen Umgang mit den sozialen Medien, auf digitale Erziehung und Präsentationskompetenz gelegt. Und die Stundentaktung sei gerade richtig, nicht zu lang und nicht zu kurz. „Ich konnte von Anfang an einen super Eindruck von der Schule gewinnen. Gerade die Leitsätze der Schule hatten mich auch bewegt, mich hier zu bewerben: Hier steht der Schüler mit seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt und wird zu Urteilsfähigkeit erzogen.“