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Auch in diesem Wintersemester bietet die Hochschule wieder Gasthörerschaft an

Gasthörer an der Hochschule Rhein-Waal

Zum Start der Vorlesungszeit im Wintersemester 2023/24 bietet die Hochschule Rhein-Waal Bürgerinnen und Bürgern wieder die Möglichkeit, an regulären Vorlesungen und Kursen teilzunehmen.

Job- und Ausbildungsbörse am Schulzentrum soll Unternehmen und potentielle Mitarbeitende vernetzen

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“

Wer bewirbt sich eigentlich bei wem? Das „Recruiting“ spielt sich zunehmend im Digitalen ab. Offensichtlich sehen aber viele Unternehmen auch in analogen Formaten Chancen der Mitarbeitergewinnung. Für die dritte Ausbildungs- und Jobbörse am 28. April 2023 haben sich erneut zahlreiche Unternehmen gefunden, die sich und ihre Arbeit vorstellen wollen.

Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium lud zum Berufsorientierungsabend ein

Ehemalige standen Rede und Antwort

Am vergangenen Freitagabend begrüßte die Schulleiterin des Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, Christine Diehr, rund 45 ehemalige Schülerinnen und Schüler aus den letzten Abiturjahrgängen und die Schülerschaft der Oberstufe zu einer besonders persönlichen Form der Berufsberatung.

Zinsloses Darlehen als Studienhilfe: Anträge bis 15. September möglich

Unterstützung für Studierende aus dem Kreis Kleve

Bis zum 15. September 2021 können Studierende aus dem Kreis Kleve einen Antrag auf Studienhilfe aus dem Peter-Albers-Studienfonds stellen.

Zu Corona-Zeiten in Berlin

Auch in diesem Jahr begann für viele junge Leute ein neues Kapitel in ihrem Leben: Ob Studium, Ausbildung oder freiwilliges soziales Jahr, sie mussten eine Entscheidung treffen, wie es für sie weitergehen sollte. Und dazu gehörte auch die Entscheidung, in welcher Stadt die kommenden Jahre verbracht werden. Einige Kevelaerer entschieden sich schon in der Vergangenheit für Münster, Düsseldorf oder Aachen. Auch in der Heimat zu bleiben, ist eine reizvolle Alternative für junge Leute. Doch besonders in diesem Jahr haben sich viele für eine bestimmte Stadt entschieden – Berlin. Und das trotz oder auch vor allem wegen der Entfernung zum Niederrhein. Für den ersten Auszug von zu Hause ein großer Schritt.

Luise Quick entschied sich schon vor langer Zeit für Berlin als Wahlheimat nach dem Abitur. Die 18-Jährige kenne die Stadt, da sie bereits in ihrer Kindheit oft dort gewesen sei. „Der Kontrast zu Kevelaer hat mich schon immer beeindruckt. Mich fasziniert es einfach, dass Berlin so vielseitig ist. Es gibt einmal den Teil der Stadt mit Hochhäusern und Sehenswürdigkeiten, dann aber auch die kleinen Stadtteile, die sehr abwechslungsreich sind. Durch die ganzen Parks und Grünflächen gibt es schöne Rückzugsorte innerhalb der Hauptstadt.“ Sie hat ihr Chemie-Studium an der Freien Universität Berlin zum Wintersemester begonnen.

Jede Sorte Mensch

Auch Maria Perau hat sich nach einem Au-Pair Jahr in Neuseeland für ein Studium in Berlin entschieden. Sie studiert Sozialwissenschaften an der Humboldt Universität. „In Berlin sind die Leute super vielfältig. Man trifft so viele Menschen und kann sich aussuchen, wen man um sich haben möchte. Es gibt quasi jede Sorte Mensch“, findet die 19-Jährige. Berlin habe ein gewisses Maß an Anonymität, was einem die Möglichkeit gebe, sich neu zu erfinden. Außerdem gefalle ihr die Humboldt Universität sehr gut, was ebenfalls zu ihrer Entscheidung beigetragen habe.

Greta Binn hat sich gegen ein Studium entschieden und zog bereits Ende August nach Berlin, um ihr freiwilliges ökologisches Jahr zu absolvieren. Sie arbeitet derzeit 40 Stunden die Woche in einem Kindergarten. „Nach meinem Abi und zwölf Jahren Schule hatte ich keine Lust, direkt zu studieren. Deshalb habe ich mich für ein FÖJ in Berlin entschieden, um aus Kevelaer raus zu kommen und etwas Neues zu sehen“, erzählt die 18-Jährige. Auch sie war bereits in ihrer Kindheit oft in der Metropole, da sie Verwandte in Berlin hat.

Nicht zu viele Kontakte

Mit fast vier Millionen Einwohnern ist Berlin die größte Stadt Deutschlands. Dadurch auch eines der ersten Risikogebiete. „Das macht es schwieriger, Freunde und Familie wiederzusehen“, so Greta Binn. Sie achte in Zeiten von Corona darauf, nicht zu viele soziale Kontakte zu haben.

Trotzdem waren die Auswirkungen des Virus erstmal nicht überall präsent. Als sich Ende September die Fallzahlen innerhalb mehrerer Tage verdoppelten, war von Einschränkungen erstmal nichts zu spüren. Im Gegenteil, es schien so, als wäre Corona nicht existent. Menschen vergaßen immer häufiger, ihre Maske richtig aufzusetzen. „Es ist erschreckend zu sehen, dass sich manche nicht an die Regeln halten, vor allem junge Leute“, sagt Luise Quick. Zwar gäbe es sinnvolle Maßnahmen, doch scheitere es oftmals an der Umsetzung.

Abstände zu Personen wurden kleiner und immer mehr Leute versammelten sich in Parks, Bars und Cafés – und das trotz vierstelliger Zahl der Corona-Fälle. Ab dem 10. Oktober gab es dann neue Regeln vom Bundesministerium. Eine nächtliche Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr wurde ausgesprochen. Während dieser Stunden mussten Geschäfte, Restaurants und Bars geschlossen bleiben. Im Freien durften sich nur noch fünf Personen oder Menschen aus zwei Haushalten aufhalten. Es gab Personenbegrenzungen für private Partys und Veranstaltungen. Doch auch mit den neuen Regelungen stiegen die Zahlen immer weiter in die Höhe.

Als ab dem 2. November dann der zweite Lockdown ausgesprochen wurde, war die Zahl bei fast 20.000 Fällen innerhalb der Metropole. Seitdem sind immer mehr Maßnahmen in Kraft getreten und Corona scheint in den Köpfen der Berliner angekommen zu sein. „Man wird noch vorsichtiger, als man eh schon war“, findet Luise Quick. Doch durch die große Distanz zur Heimat ist die Gefährdung von Risikogruppen in der Familie ausgeschlossen.

Innerhalb Berlins sind die meisten Orte nur mit Bahn oder Bus zu erreichen. Dadurch gehört das Tragen von Masken zum Tag dazu. Mehrere Straßen sind nur begehbar, wenn man sich schützt, da der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Polizisten kontrollieren, ob man sich an die Regeln hält. Bei einem Verstoß kann eine Geldstrafe von mindestens 50 Euro fällig sein.

Alles online

Maria Perau vor der Humboldt-Uni. Foto: aer

Und auch im Uni-Alltag hat Corona seine Spuren hinterlassen. Bis auf einige Ausnahmen findet alles online statt, was für Erstsemestler einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Alleine in einer großen Stadt, acht Stunden von Freunden und Familie entfernt. Durch das Ausfallen vieler Erstis-Veranstaltungen ist es schwieriger, Anschluss zu finden. „Für mich fällt sehr viel aus. Meine Fachschaft hatte eine Erstisfahrt geplant, Partys und Treffen. Es ist einfach ein anderes Gefühl, alles online zu machen“, so Maria Perau. Es sei ein heftiger Einstieg für sie als Ersti. „Es ist viel leichter für die Leute, die in höheren Semestern sind. Ich kann bei Fragen nicht zu meinen Dozenten gehen und mich mit Kommilitonen vernetzen. Wenn man den ganzen Tag vorm Laptop sitzt, kommt das typische Unileben gar nicht auf.“

Luise Quick sieht es ähnlich. „Es ist auf jeden Fall schwieriger, aber nicht unmöglich. Wir haben das Glück, mit Technik aufgewachsen zu sein, die es uns ermöglicht, Leute auf Abstand kennenzulernen.“ Sie konnte bereits durch einen online Vorkurs einige Kommilitonen treffen.

Zofia Keszka ging schon im vergangenen Jahr nach Berlin, um Jura zu studieren. Ihr habe damals geholfen, sich mit anderen Studenten auszutauschen, vor allem durch Barabende, gemeinsame Mittagessen und später Besuche von Weihnachtsmärkten. So habe sie erste Kontakte und Freundschaften knüpfen können, die noch heute eine große Rolle in ihrem Alltag spielen. „Auch das Zuhören im Hörsaal ist nicht zu vergleichen mit einer Vorlesung über Zoom.“ Sie findet es sehr schade, dass den diesjährigen Erstis diese Möglichkeit genommen wird. „Ich weiß noch genau, wie unsicher ich mich gefühlt habe, in einer großen Stadt wie Berlin anzukommen und erstmal niemanden zu kennen.“

Vorteile der sozialen Netzwerke

Durch das Kontaktverbot, was einem erlaubt, sich mit maximal zehn Personen aus zwei Haushalten zu treffen, ist es also erstmal nicht möglich, sich mit kleinen Gruppen im Café zu treffen. Nun heißt es also, Fokus auf Vorlesungen und Seminare zu setzen. Einen Austausch über WhatsApp oder Facebook-Gruppen gibt es nämlich. Und auch wenn es wahrscheinlich etwas länger dauert, werden sich schon Freunde finden.

Die vier freuen sich auf jeden Fall auf ihre Zeit in Berlin und all die Erfahrungen, die sie sammeln werden. Und wie lange sie in der Metropole leben wollen, wissen sie noch nicht. Auch wenn es nicht unvorstellbar ist, irgendwann wieder nach Kevelaer zu ziehen, ist es momentan nicht in Planung für die Zukunft. Aber man könne nie wissen, wie es in ein paar Jahren aussieht.

Soweit wie möglich zur Seite stehen

Anlässlich der Ausbreitung des Coronavirus wendet sich Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen an die Mitglieder, Studierenden, Beschäftigten, Freunde und Förderer der Hochschule Rhein-Waal:

„Am 22. März haben Bund und Länder weitere Maßnahmen beschlossen, die dazu beitragen sollen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. So werden nunmehr insbesondere soziale Kontakte so weit wie möglich reduziert. Damit haben die letzten Tage und Wochen für uns alle bislang unvorstellbare Einschnitte gebracht. Das Coronavirus verändert das Leben und Arbeiten in unserem Land grundlegend und zum Teil in dramatischer Weise.

Auch an unserer Hochschule waren einschneidende Veränderungen erforderlich. Die Lage ist ausgesprochen ernst und die Hochschule hat entsprechend reagiert: mit der Verschiebung des Vorlesungsstarts, der Absage jeglicher Veranstaltungen und einer Umstellung auf den geregelten Notbetrieb seit dem 19. März. Dies alles trägt dazu bei, persönliche Kontakte zu reduzieren und die erforderliche Distanz herzustellen, um entsprechende Maßnahmen zum Schutz unserer Gesundheit und des Gesamtsystems zu gewährleisten.

Zum Schutz unser aller Leben müssen wir auf das verzichten, was unsere Hochschule besonders macht – der direkte und fruchtbare Austausch mit den vielen unterschiedlichen Menschen nicht nur auf unseren Campus, sondern auch mit den Freunden und Förderern der Hochschule sowie Bürger, Unternehmen und Institutionen in der Region. Aber nicht nur das: lehren, forschen, diskutieren – all das ist derzeit nicht mehr möglich oder nicht mehr so, wie wir es gewohnt sind. Abstand halten ist das oberste Gebot. In dieser neuen Situation ist es besonders wichtig, dass Wirtschaft und Gesellschaft weiterhin so weit wie möglich funktionsfähig bleiben.

Und dies gilt auch für unseren Hochschulbetrieb. Um weiter zusammenarbeiten zu können, müssen wir neue Wege einschlagen oder bereits bekannte, z.B. digitale, Lösungen verstärkt nutzen. Dass es auch ohne direkte soziale Kontakte weiter geht und sozial bleibt, daran arbeiten wir alle täglich und mit kreativen Lösungen (z.B. in der IT, in den Fakultäten, im AStA, in der Verwaltung). Es ist nunmehr wichtiger denn je, sich von der Vernunft leiten zu lassen und unsere Menschlichkeit zu erhalten. Zusammenhalt, unser soziales Geflecht und Solidarität bekommen einen besonderen Stellenwert.

Für Sie, liebe Studierende, ist die Situation jetzt schon sehr schwierig. Sie wissen nicht, wann Sie Ihre Prüfungen absolvieren können. Sie fragen sich, wie es mit dem Sommersemester weitergeht. Sie sind besorgt, ob Sie Ihr Studium weiterhin finanzieren können. Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, die Beeinträchtigungen, die für Sie entstehen und bereits entstanden sind, zu minimieren. Wenn Sie sich Sorgen um Ihren Job, Ihre Wohnung oder Ihre Zukunft machen, lassen Sie es uns wissen. Wir werden versuchen, Ihnen hier so weit wie möglich zur Seite zu stehen.

Mein besonderer Dank gilt all jenen Hochschulangehörigen, die in dieser besonderen Situation bereits in den vergangen Tagen und Wochen Enormes geleistet haben, und allen, die in den kommenden Wochen dazu beitragen, dass die Hochschule ihren Betrieb aufrechterhalten kann. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich auch bei denen, die sich solidarisch mit uns zeigen und uns ihre Unterstützung anbieten.

Die heutige Krise stellt uns alle vor besondere Herausforderungen. Diese schwierige Zeit wird immer wieder unsere Flexibilität, Kreativität, aber auch Besonnenheit einfordern. Eines ist sicherlich nunmehr wichtiger denn je: Wir müssen den Herausforderungen gemeinsam begegnen. Das geht nur in gemeinschaftlicher Verantwortung und Solidarität.“

„Denk MINT“-Kampagne soll  junge Menschen locken

Nicht nur das Institut der deutschen Wirtschaft weiß, dass für junge Menschen mit guten Noten in den sogenannten MINT-Fächern Tür und Tor offenstehen. Ende des letzten Jahres waren mehr als 500.000 Stellen in der Bundesrepublik unbesetzt.

Auch an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve, das ist bekannt, dürfte die Nachfrage junger Menschen nach Studienplätzen mit MINT-Hintergrund höher sein. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie sind einfach nicht die Lieblingsfächer der angehenden Studierenden. 

Genau da setzt nun eine werbliche Aktivität an, für die sich die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit finanziellen Mitteln der Sparkassen und Volksbanken im Kreisgebiet stark macht. In diesen Tagen läuft in den Tichelpark-Kinos in Kleve wie auch im Herzogtheater in Geldern ein Werbespot im Vorprogramm, in dem Johannes Jansen als Geschäftsführer der project Automation & Engineering aus Kranenburg wie auch Professor Dr.-Ing. Peter Kisters als Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer an der Hochschule Rhein-Waal die Hauptrollen spielen. 

Die Beiträge richten sich deutlich an die Zielgruppe Junge Menschen“, so Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers zum Projekt und werben für die MINT-Fächer. Auch der Hochschule Rhein-Waal, den Berufskollegs und den weiterführenden Schulen, den Städten und Gemeinden als Multiplikatoren, den Kreditinstituten, der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer wie auch der Handwerkskammer und der Kreis-Handwerkerschaft und vielen mehr werde der 45-Sekunden-Werbespot angeboten.

In den sozialen Medien wird man ihm begegnen und selbstverständlich bei den Veranstaltungen der Kreis-WfG. „Denk MINT“ lautet der Titel des Kino-Spots und der Film-Clips mit Prof. Dr.-Ing. Kisters und Johannes Jansen. Produziert wurde das Ganze bei den Niederrhein-Medien in Emmerich am Rhein. 

Der Spot zeigt Professor Dr. Kisters in genau der Autowerkstatt, in der er bereits als junger Mensch immer wieder seine Ferienarbeit leisten durfte. Ganz locker sitzt er da, angelehnt an einen für die Rallye aufbereiteten Wagen und motiviert die Youngster, sich das Thema „MINT“ einmal genauer anzusehen.

Firmenchef Johannes Jansen, der in der Grenzfeste gut 100 Mitarbeiter beschäftigt, zeigt sich in seiner Fertigungshalle, während einer seiner Roboter durch die Halle rollt und ihn zur Aussage motiviert: „Es ist einfach toll, erste Überlegungen aufs Papier zu bringen und Monate später solche Bilder beim Kunden im Produktionsprozess zu erleben. Denk MINT“.

Viele nützliche Informationen sowie auch die beiden ausführlichen Versionen der MINT-Filme sind unter www.denk-mint.de zu finden.

Auf dem Weg zum Doktorgrad

Abgewetzte Schuhe, graue blasse Haut, Ärmelschoner – all diese klischeehaften Merkmale eines archivbewohnenden Historikers sucht man bei Dennis Hartjes vergebens. Stattdessen lässt man sich wie selbstverständlich von der jugendlich-frischen Begeisterung gefangen nehmen, wenn der junge Mann von seinem Forschungsgegenstand erzählt – Die Geschichte der Pfarrei St. Petrus Wetten zwischen 1154 und 2014.
Mit nur 24 Jahren hat Dennis Hartjes zwei Mastertitel in der Tasche: einen im Lehramt für Katholische Theologie und Geschichte und einen weiteren im Fach Mittelalterliche und Frühneuzeitliche Kirchengschichte. Selbst wenn man ihm sein Abitur nach zwölf Jahren und die Freiheit von Wehr- oder Zivildienst in Rechnung stellen mag, ist es ein beeindruckendes Tempo, das er in seinem wissenschaftlichen Werdegang an den Tag legt.
Bereits in seiner am Historischen Seminar der Universität Münster vorgelegten Masterarbeit hat er sich eingehend mit der Geschichte Wettens beschäftigt und dabei die Entstehung der Ortschaft untersucht. Den zeitlichen Rahmen bildeten die ersten nachweisbaren Spuren in der Mittelsteinzeit bis hin zur ersten urkundlichen Erwähnung eines Priesters im Jahre 1154. Eine Veröffentlichung dieser ersten Früchte seines Forschens in gedruckter Form ist in Planung und wird die heimatgeschichtliche Literatur unserer Region gewiss bereichern.
Nun also die nächste Etappe: Die auf seiner Masterarbeit aufsetzende Forschung soll bis in die Gegenwart reichen und für Dennis Hartjes in das Erlangen des Doktorgrades münden. Viel Vorarbeit und wesentliche Teile der Forschung hat er dafür bereits geleistet und wird sich nun ab Januar der Verschriftlichung seines insgesamt auf drei Jahre angelegten Dissertationsprojektes widmen.
Die Geschichte der Pfarrei Wetten ist äußerst wechselvoll und spiegelt dabei die einstige Bedeutung der Ortschaft wieder. So werden Wetten zahlreiche Tochtergründungen im Umkreis zugeschrieben, wie jene in Veert und Kapellen, wohlmöglich zählen auch Winnekendonk und Geldern dazu – um diese Fragen nach dem Ursprung zweifelsfrei zu beantworten, bedarf es allerdings weiterer Forschung. Mit der Fusion der Kevelaerer Pfarreien im Jahr 2014 kehrten sich diese Vorzeichen in gewisser Weise wieder um, indem aus St. Petrus Wetten eine Filialkirche wurde und markieren damit auch den zeitlichen Schlusspunkt der Untersuchung. Diese Mikrostudie wird somit auch die erste umfassende und modernen Standards gerecht werdende wissenschaftliche Arbeit über Wetten werden und manch legendenhaftes aus der älteren heimatgeschichtlichen Literatur einer kritischen Prüfung unterziehen.
Nun kommen dann sinnbildlich noch einmal die „Ärmelschoner“ ins Spiel, ist doch die Forschung des Historikers ohne Archivarbeit nicht denkbar. Die Dokumente liegen „gut verteilt“ zum Beispiel in Münster, Geldern und auch in der Provinz Limburg in den Niederlanden. Letzteres spiegelt die Zugehörigkeit unserer Gemarkung zum Bistum Roermond zwischen 1559 und 1801 wider. Aus dieser Zeit haben sich zahlreiche Visitationsprotokolle erhalten, die in Dennis Hartjes‘ Arbeit Eingang finden werden und wertvolle Quellen sind, um den Aufbau und das Funktionieren der Pfarrei beurteilen zu können. Doch seine Arbeit möchte über reine Archivstudien hinaus breiter ansetzen und sich auch der Untersuchung der in Wetten überlieferten liturgischen Gebrauchsgegenstände (beispielsweise Kelche und Monstranzen) und den Schätzen kirchlicher Kunst widmen, die sich in Wetten glücklicherweise zahlreich erhalten haben.
Für Dennis Hartjes entstand der Antrieb für seine Forschung beinahe „wie von selbst“ – er ist seit Jahren in der Messdiener- und Jugendarbeit seiner Heimatgemeinde aktiv und dort auch regelmäßig als Zeremoniar und stellvertretender Küster zu sehen.
Der Blick in die Zukunft ist gewiss immer ein schwieriger, aber eine Fortsetzung seiner Tätigkeit in der universitären Forschung und Lehre ist es, was sich Dennis Hartjes erträumt, auch nach Abschluss seines Promotionsverfahrens. Für Letzteres haben ihm alle erdenklichen Verantwortlichen Unterstützung zugesichert, beispielsweise auch der zuständige Weihbischof Rolf Lohmann und Pastor Andreas Poorten aus der Pfarrei St. Antonius. Doch vielleicht kann auch manch Wettener oder Kevelaerer dem Vorhaben zum Erfolg verhelfen.
Haben Sie Dokumente, Geschichten, Erinnerungen oder Bilder aus dem (kirchlichen) Leben in Wetten, die sie Dennis Hartjes für seine Arbeit gern zur Verfügung stellen möchten? Besonders gesucht ist Bildmaterial aus der Zeit vor der Umgestaltung der Kirche in den 70er Jahren und aus der Zeit der Jahrhundertwende. Senden Sie eine Mail an: dennis.hartjes@uni-muenster.de oder melden Sie sich im zentralen Pfarrbüro von St. Antonius in Kevelaer unter 0 28 32 / 97 52 61-0.