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Neue Klimaschutzbeauftragte freut sich auf Herausforderung

Ausnahmsweise öffnet Lea Heuvelmann für den Besuch des KB die Eingangstür des Rathauses. „Es ist halt Corona“, sagt sie und absolviert die Treppenstufen bis zum Flur im zweiten Stock. Dort befindet sich am Ende auf der rechten Seite ihr neues Büro – direkt gegenüber ist das des aktuellen „Hausherren“, des Kevelaerer Bürgermeisters Dominik Pichler. „Ich bin ein niederrheinisches ,Mädchen’ und glücklich, wieder hier zu sein“, sagt die 26-jährige gebürtige Kleverin, deren Eltern beide im Bereich der Krankenpflege tätig sind. Nach den diversen Stationen in Münster, Kassel und Bonn kann sie ihre erste richtige berufliche Aufgabe in der Region ausüben – als Klimaschutzmanagerin in der Wallfahrtsstadt Kevelaer. 

„Man sagt dem Niederrheiner ja Sturheit nach – ich nenne es Durchsetzungsvermögen“, deutet sie ein bisschen von dem an, was sie als Person in ihre neue Tätigkeit mit einbringen möchte. Dass sie sich mal beruflich so intensiv mit Klima und Nachhaltigkeit beschäftigen würde, war nicht absehbar in ihrer Schulzeit, sagt sie – auch wenn die Eltern zu Hause in Kleve ein Photovoltaikdach hatten, sich der Vater mit dem Thema befasste und sie jede Strecke in der Oberstadt mit dem Zweirad absolvierte. 

Fokus auf Nachhaltigkeit

Nach dem Abitur am Freiherr-von-Stein-Gymnasium war ihre unkonkrete Vorstellung, „Werbung für gute Sachen zu machen“ – auch wenn sie damals noch nicht so genau sagen konnte, was das konkret bedeuten soll. Schließlich studierte sie ab 2015 Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Münster, machte 2019 dort ihren Bachelor mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. 

In diesem Rahmen betreute sie unter anderem auch Workshops, die sich mit der „Optimierung der individuellen Mobilität im ländlichen Raum“ beschäftigten. Aus dieser Zeit nahm sie „viel Selbstorganisation, ein Verständnis für wirtschaftliche Prozesse“ und die Erkenntnis mit, „dass sich Dinge in Richtung nachhaltige Wirtschaft verändern müssen, damit wir auch weiter existieren können.“ Dementsprechend schloss sich ein halbes Jahr das Studium „Nachhaltiges Wirtschaften“ an der Uni Kassel an. „Ich bin immer dafür, Dinge auszuprobieren.“ Aber sie merkte, dass sie einfach etwas Praktisches machen wollte, beendete den Studiengang und machte ab September 2019 erst ein siebenmonatiges Praktikum, dann ein viermonatiges Werkstudium in der Gruppe „Qualität und Nachhaltigkeit“ bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GiZ) in Bonn. „Die Breite der Themen, verschiedene Akteure und Interessen unter einen Hut zu bringen“, das sei in dem Unternehmen eine interessante Herausforderung gewesen. „Ich hatte sehr professionelle Kollegen da“, denkt Heuvelmann positiv an diese Zeit zurück. 

Danach kam erst mal Corona – und die Suche nach einem Job, der zu ihr passt. „Ich hatte großes Glück, die Stelle hier zu bekommen. Das war im ländlichen Raum schon schwieriger“, gesteht sie. „Zumal es direkt passte.“ Damit meint Heuvelmann nicht nur die Tatsache, dass die Stelle logistisch von Kleve aus gut mit dem Rad, der Bahn und zu Fuß erreichbar ist. „Ich habe immer schon dran gedacht, in die Region zurückzukehren. Und die Ausrichtung, dass Kommunen aktiv Klimaschutz betreiben“, die habe sie halt auch angesprochen. Auch hier reize sie das weite Arbeitsfeld und die Herausforderung, unterschiedliche Interessensgruppen zusammenzubringen.

Mit ihrer Vorgängerin Nina Jordan habe sie sich schon zusammengesetzt und telefoniert. Eine Übergabe war nicht so einfach, weil sich die Zeiten des Abschiedes und Amtsantrittes nicht überschnitten. „Einige Sachen muss ich sicher nachfragen, mich erst mal jetzt in alles einarbeiten“, sagt sie. Die erste Förderungszeit für die Stelle der Klimaschutzmanagerin endet im April, danach läuft das Ganze für weitere zwei Jahre.

Eine Flut an Informationen

Heuvelmann fällt es nach den ersten knapp zwei Wochen natürlich schwer, eigene Schwerpunkte zu benennen. „Gerade am Anfang ist es eine Flut an Informationen“ – sowohl was die erstmalige Arbeit in einem Verwaltungsapparat angeht als auch die Erfahrung im neuen Job und der vielen Dinge, die in Kevelaer Thema sind. „Der Bürgermeister will mir hier alles zeigen“, damit sie sich ein Bild davon machen könne, „wie nachhaltig Kevelaer ist“ und wo man ansetzen könne. „Die Städte sind so verschieden“, dass man da keine allgemein gültige Faustregel für eine „nachhaltige Stadt“ liefern könne. „Hier zum Beispiel muss man ja auch die Wallfahrt mit einbeziehen“, nennt sie ein Beispiel. 

„Sich Akteure erschließen, Dinge nach und nach verstehen, die Zeit zum Einlesen nutzen“, das sind erstmal die Prioritäten. „Persönliche Kontakte sind natürlich schwieriger“, der Einstieg unter Corona-Bedingungen so gesehen nicht einfach. Klar sei aber die Aufgabenstellung, die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und seiner Maßnahmen voranzubringen. Daran sei sie schon gebunden. Natürlich wolle sie auch an das anknüpfen, was ihre Vorgängerin bereits angestoßen hat, was „Öffentlichkeitsarbeit und die Zusammenarbeit mit den Bürgern betrifft.“ Und natürlich gehörten „Energiefragen, der Verbrauch öffentlicher und privater Häuser, Neubauten und Mobilität“ sicher zu den Themen, um die es gehen werde.

Stadtplanung

Dass sie – anders als ihre Vorgängerin – nicht im Bereich Gebäudemanagement, sondern bei der Stadtplanung angesiedelt ist, ergebe aus ihrer Sicht thematisch Sinn. Sie sei von den Kollegen aus der Abteilung sehr freundlich empfangen worden, fühle sich dort wohl. „Da gibt es halt viele Berührungspunkte“, meint auch Planungsamtsleiter Franz Heckens, als er anklopft, um mit Heuvelmann etwas abzusprechen. So habe man einen anderen Informationsfluss und kürzere Abstimmungswege, um den Klimaschutz mit einzuflechten. „Aber Klimamanagement ist eh eine Sache, wo man sich vernetzen muss, weil viele Bereiche betroffen sind. Da muss man viel kommunikativ arbeiten“, ist er zuversichtlich, dass Lea Heuvelmann das hinbekommt.

Dass das allgegenwärtige Thema Corona den Fokus von Klimawandel und Klimaschutz ganz wegziehen wird, glaubt Heuvelmann nicht. „Ich denke, dass das Bewusstsein für den Klimaschutz nicht so einfach verschwindet“, sagt sie, sieht aber gleichzeitig eine wichtige Aufgabe darin, „das Bewusstsein dafür weiter aufzubauen“. Denn der Klimawandel sei in der Region noch nicht so angekommen. Andere Regionen der Welt seien da deutlich stärker betroffen. „Die vielen Feuer 2020 und die Philippinen“ mit ihren Taifunen und Überschwemmungen seien da nur zwei Beispiele. Heuvelmann hofft, mit ihrem Engagement möglichst viele Kevelaerer*innen für den Klimaschutz zu gewinnen. „Die Verwaltung, Unternehmer, die Kirche, jeder Einzelne – da kann man keinen ausnehmen“, hofft sie darauf, dass da alle an einem Strang ziehen und ein gutes Miteinander entsteht.

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Klimaschutz in der Wallfahrtsstadt Kevelaer

Das Thema Klimaschutz genießt in Kevelaer auf kommunaler Ebene längst einen sehr hohen Stellenwert. In den vergangenen Jahren wurden bereits viele Projekte umgesetzt oder zumindest auf den Weg gebracht. Beispielsweise wurde die Stadt 2016 erstmalig und erneut 2019 mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein Programm zur Analyse und Bewertung der vorhandenen energetischen Strukturen und zur Umsetzung und Verbesserung der Energiearbeit und Energiepolitik in einer Kommune. Auch die Bildung eines extra Ausschusses für Klima, Umwelt und Gebäudemanagement in der neuen Legislaturperiode verdeutlicht, wie wichtig Politik und Verwaltung der Klimaschutz ist.

Eine wichtige Aufgabe der neuen Klimaschutzmanagerin ist die Weiterentwicklung des integrierten Klimaschutzkonzeptes aus dem Jahre 2016 und die Information über die Inhalte – sowohl verwaltungsintern als auch extern. Dabei gilt es zu definieren, welche Maßnahmen für Kevelaer sinnvoll und realisierbar sind und die erforderlichen Prozesse und Projekte für eine übergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung wichtiger Akteure zu initiieren. Die Personal- und Sachkosten für die Fortschreibung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes werden zu Teilen aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative bezuschusst.“ (Quelle: Internetseite der Wallfahrtsstadt Kevelaer)

„Liebe Grüße an den Vater“

Die Tradition des Christkindbriefes in Kevelaer reicht einige Jahre zurück. „Irgendwann Ende der 70er-Jahre gab es mal ein gebundenes Buch des Otto-Versandes mit einer Malvorlage für den Wunschbrief – und dann konnten die Kinder das da hinschicken“, erzählt Andrea Hoenselaer, die den Job als „Christkind“ in der Verwaltung schon seit 28 Jahren macht. Das Buch gebe es schon lange nicht mehr, den Brief aber schon. „Und vor gut 25 Jahren gab es dann für die Briefe den Briefkasten am Krippenmarkt. Das hat immer sehr viel Zulauf gehabt.“

Den Zulauf gibt es in etwas geringerem Umfang immer noch, aber angesichts des ausgefallenen Advents- und Krippenmarktes und der Corona-Pandemie musste man nach einer anderen Lösung suchen. „Dann haben wir diesen schönen, nostalgischen, roten Briefkasten gekauft.“ Der steht  direkt vor dem Büro des Tourismusbüros am Rathaus. „Die Briefe sind teilweise frankiert, aber die meisten werden von den Familien oder den Kindern eingeworfen“, sagt Hoenselaer. Und es gebe einige Email-Anfragen über christkind@kevelaer.de. Die Familien kämen hauptsächlich aus Kevelaer und der Umgebung. „Oft ist es auch die Großmutter, die was einwirft“, erzählt Andrea Hoenselaer. „Die Briefe gingen teilweise sogar zurück bis nach Hamburg.“

Bis zum 23. Dezember war ein Einwurf möglich. „Das, was da reinkommt, das beantworten wir auf jeden Fall. Ich habe auch schon mal nach Weihnachten Sachen notfalls in die Post gegeben.“ Durchgezählt hatte sie den Umfang vor einer Woche noch nicht. „Ungefähr hundert“, war zu diesem Zeitpunkt ihre Schätzung.

Persönliche Antworten

Natürlich gebe man sich Mühe, die Briefe entsprechend kindgerecht zu beantworten. „Je nachdem was drinsteht, antworten wir digital oder wir schreiben selber, damit es natürlich noch persönlicher ist.“ Dabei versuche man, sich etwas einfallen zu lassen. Da ist dann auch mal eine Bastelanleitung mit QR-Code dabei – gerade für die Corona-Zeit, in der die Familien viel daheim sind. Tragisch sei allerdings, dass viele Kinder ihre Adressen vergessen würden. Das führe dazu, dass sie keine Antwort des „Christkindes“ erhalten. „Da sind wir auch selber dann mit ein Stück traurig. Die warten ja auch darauf.“

Was sie immer wieder begeistere, ist die Tatsache, wie aufwendig die Briefe teilweise gebastelt wurden. „Die schönsten Motive sind die, die man nicht erkennen kann, weil die soviel Fantasie haben“, sagt Hoenselaer. Ganz häufig findet sich das Engelmotiv auf den Botschaften. Man lege selbst Wert darauf, da als „Christkind“ persönlich zu antworten. „Wir sind eine Wallfahrtsstadt und möchten die Geschichte des Christkindes weiter aufleben lassen.“ Was man in diesem Jahr deutlich bemerke, sei, dass die Kinder mehr Zeit haben. Und die Pandemie ist in den Christkind-Briefen allgegenwärtig. „Ich habe dich lieb, hoffe, dass Corona bald weg ist, dass ich meine Freundin Sophia sehen kann“, heißt es in einem der Schreiben. Oder man kann dort auch lesen: „Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass alle in meiner Familie gesund bleiben“ und man „Heiligabend mit der Familie“ hat. „Das steht weit vor den materiellen Wünschen, das ist ganz deutlich.“

„Passt auf euch auf“

Natürlich denken die Kinder auch an das Christkind selbst. „Liebes Christkind, bleib gesund“, findet sich in einem der Schreiben. Und immer wieder lese man so schöne Sätze wie „Wie geht es euch im Himmel?“ oder „Passt auf euch auf“ – in dem Bewusstsein, dass das Christkind bald auf die Erde zum Geschenkeverteilen kommt. Als Spielzeuge würden „Klassiker“ wie Lego, Playmobil, Nintendo oder PC-Spiele gewünscht, selten Handys.

In den Briefen selbst verbergen sich unzählige kleine, anrührende und persönlich sehr bewegende Geschichten. „Ein Kind von neun Jahren hat geschrieben: ‚Schicke doch auch einen Gruß an unsere Hilde, die so viel für uns tut.‘ Da hat Hilde eine Antwort dazu bekommen“, erzählt die Verwaltungsmitarbeiterin. Es komme häufig vor, dass die Kinder einfach nicht nur an sich denken würden. „Sie denken an ihre Geschwister – oder wie hier, auch an Hilde.“

„Ein kleiner Brieffreund, der vor ein paar Jahren seinen Vater verloren hat, schreibt an das Christkind: ‚Liebe Grüße an den Vater‘ und möchte mitbekommen, ob der Vater auf ihn stolz ist und ob er alles mitkriegt“, erzählt Hoenselaer. Solche Geschichten treffen sie persönlich sehr. „Diese Geschichte kenne ich ein bisschen, aber man ist immer erstmal gerührt. Man spürt, der Gedanke ist beim Vater. (…) Da muss man erstmal selbst durchatmen. Und das freut einen, dass da das Vertrauen zum Christkind da ist.“ Im vergangenen Jahr habe das Kind zum ersten Mal selbst einen Brief ans Christkind geschrieben. „Ich habe den Brief sofort Papa gezeigt, der war ganz stolz“ – so ungefähr lautete die Antwort. Eine persönliche Ansprache sei wichtig, meint Hoenselaer. Den Rest könne man sicher allgemein gestalten, weil man den Kindern ein Stück Fröhlichkeit mitgeben wolle. „Da muss man eine Mischung finden. Das ist nicht so leicht, aber ich hoffe, ich habe das die letzten Jahre über immer hinbekommen.“

Die Antworten sollen berühren

Briefe von Erwachsenen, die alleine sind – ja, die gebe es auch mal. „Aber so als ‚Sorgenbrief‘ habe ich wenig in diesem Jahr bekommen“, sagt Hoenselaer. Entscheidend sei, dass sie den Adressaten mit den Antworten etwas mitgeben kann. „Eine Mutter berichtete, dass ihr Sohn derart fasziniert war, als sie ihm den Brief vorlas, dass es ihn ganz zufrieden gemacht hat. Der hat da gesessen, zugehört und nur gelächelt. Und dann habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte.“ 

Auch das Christkind wird oft reichlich beschenkt. „Ich kriege die vielen guten Wünsche, die Bilder. Manche stecken auch Süßigkeiten in die Umschläge, basteln, kleben was auf. Ein Kind hat Törchen zum Aufklappen gebastelt.“ Nach 28 Jahren als „Christkind“ kann sich Andrea Hoenselaer nicht vorstellen, diese Aufgabe mal nicht zu machen. Für diese besondere Aufgabe – aber nicht nur dafür – sei eines sehr wichtig. „Wir müssen ein Stück weit noch Kind bleiben, sonst werden wir in dieser Welt nicht weit kommen.“ Und das oberste Gebot bleibe auch in Zukunft, „dass die Kinder so glücklich sind, wie es nur geht.“ 

Selbst will sie dazu so lange beitragen, wie es möglich ist – und am liebsten gar nicht aufhören. „Wenn es so wäre, ist es der Lauf der Zeit. Aber ich werde da immer meine Finger mit im Spiel haben.“

Geänderte Erreichbarkeit der Stadtverwaltung Kevelaer

Aufgrund der steigenden Covid-19-Infektionen ändert das Rathaus am Peter-Plümpe-Platz ab Montag, 26. Oktober 2020, die bestehenden Zugangsregelungen. Die Türen des Rathauses bleiben zunächst verschlossen. Persönliche Vorsprachen sind nur nach Terminabsprache möglich. Gegebenenfalls können Ihre Anliegen auch direkt am Telefon oder ohne persönlichen Kontakt auf elektronischem oder postalischem Wege geklärt werden.

Für die Erledigungen im Bürgerbüro ist ebenfalls ein Termin erforderlich. Dies gilt auch für kurze Erledigungen, wie zum Beispiel das Abholen eines Ausweisdokumentes. Die Mitarbeitenden des Bürgerbüros bitten um telefonische Terminabstimmung unter Tel. 02832 / 122-815, um gemeinsam mit Ihnen individuelle Lösungen für Ihre Anliegen abstimmen zu können, damit sich ein persönliches Erscheinen möglichst erübrigt. Aus diesem Grunde steht auch das Online-Buchungssystem vorübergehend nicht zur Verfügung. Bestehende Termine behalten ihre Gültigkeit.

Auch das Touristik & Kulturbüro muss aufgrund der aktuellen Situation die Pforten schließen. Die Mitarbeitenden werden eingehende Anfragen telefonisch oder schriftlich behandeln. Für Gutschein- oder Kartenverkäufe, Führungen, sonstige Buchungsanfragen sowie sämtliche touristischen oder kulturellen Fragen melden Sie sich bitte unter Tel. 02832 / 122-991.

Für die Verwaltungsbereiche im Alten Rathaus sowie im Verwaltungsgebäude am Hoogeweg 71 sind persönliche Vorsprachen schon jetzt nur nach Terminabsprache möglich. Sämtliche Kontaktdaten der Mitarbeitenden und der Organisationseinheiten finden Sie im Internet unter www.kevelaer.de.

Die Stadtverwaltung bittet für diese Regelungen um Verständnis.

Stadtverwaltung Kevelaer führt digitalen Rechnungsversand ein

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer möchte im Zuge der Digitalisierung neue Wege gehen und bietet ihren Geschäftspartnern die Möglichkeit des elektronischen Rechnungsversandes an.  Neben der Rechnungsstellung per Post gibt es ab sofort zwei neue Arten des Rechnungsversandes an die Verwaltung.

Zum einen gibt es die sogenannten X-Rechnungen. Firmen können ihre Rechnungen in dieses spezielle Format umwandeln und diese der Wallfahrtsstadt Kevelaer über die Leitweg-ID (051540032032-31001-85) zukommen lassen. Hierzu können sich die Rechnungssteller beim zentralen E-Rechnungsportal des Landes NRW registrieren.

Des Weiteren können Firmen ihre Rechnung als pdf-Datei per E-Mail an die Verwaltung schicken. Diese sollte an die zentrale E-Mail-Adresse fibu@kevelaer.de gesendet werden. Auch der Text der E-Mail wird zusammen mit der pdf-Datei verarbeitet. Zu beachten ist hierbei, dass das genannte Postfach ausnahmslos für den Empfang von Rechnungen bestimmt ist. Des Weiteren ist für jede Rechnung eine gesonderte E-Mail zu versenden, damit nicht mehrere Dateien vom System zusammengefasst werden.

Für die Firmen entfallen somit die Portokosten, Papier kann eingespart und auch die Verarbeitung der Rechnungen kann beschleunigt werden.

Nachwuchskräfte der Stadtverwaltung

Grund zur Freude haben erneut sieben Nachwuchskräfte der Stadtverwaltung Kevelaer: Sie haben ihre Abschlussprüfungen bestanden. Christoph Lümmen, Franziska Thomas, Anna-Lena Schoelen, Simon Boetselaars, Alina Peters und Lina Ott erhielten ihre Ernennungsurkunden für die Übernahme in das Angestelltenverhältnis. Annika Ketelaer bestand ihre Prüfung zur Verwaltungsfachwirtin. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und Personalamtsleiter Werner Barz bedankten sich bei den erfolgreichen Nachwuchskräften. 

Vom Macher zum Krisen-Manager

Dominik Pichler blickt einmal mehr auf sein Mobiltelefon. E-Mails, Nachrichten, Social-Media. Anordnungen, Nachrichten, Reaktionen auf seine Videos in den „Kävels News“ auf der Internetseite des Kevelaerer Blatts. „Ich hoffe, wir kommen jetzt in ein etwas ruhigeres Fahrwasser“, sagt Kevelaers Bürgermeister, dessen Alltagsabläufe sich in den vergangenen Wochen radikal geändert haben. Er ist vom Macher zum Krisen-Manager geworden.

Auch auf dem Terminplan des Bürgermeisters sind alle öffentlichen Termine weggebrochen. Keine Besuche bei älteren Menschen, keine Heimatabende, keine Versammlungen der Freiwilligen Feuerwehren. Keine Ausschuss- und Ratssitzungen. Eigentlich müsste der Terminkalender doch leer sein, oder?

Keineswegs! Es sind ganz andere Termine hinzugekommen: „In den vergangenen Wochen hat der Krisenstab der Verwaltung beinahe täglich die aktuelle Lage beraten“, sagt Pichler. Und die Dynamik der Ereignisse hat auch die Kevelaerer Verwaltung oftmals überholt, blickt der Bürgermeister zurück: „Da haben wir uns lange darüber Gedanken gemacht, wie wir in unserer Wallfahrtsstadt mit dem Thema Gottesdienste umgehen wollen“, erinnert er sich, dass er nach einem Treffen mit den Kirchenspitzen Kevelaers die Kollegen in der Verwaltung informierte und die Pläne mit dem Krisenstab anpasste. „Keine drei Stunden später kam die Entscheidung des Bistums.“ Gottesdienste sollten nur noch ohne Besucher gefeiert werden. Ein wenig wirkt das wirklich so, als ob die Verwaltung von den „Veränderungen von oben“, wie Pichler sie nennt, regelmäßig überholt worden wäre. Blinder Aktionismus also? Nein, meint der Chef der Verwaltung. Nichtstun wäre sicherlich keine Alternative gewesen.

Kein eigenes Süppchen bei den Eisdielen

Dr. Dominik Pichler

Dr. Dominik Pichler

Gegen eine „Panikstimmung“ in der Verwaltung spricht auch eine andere Neuerung, die dem Ersten Bürger der Wallfahrtsstadt wichtig ist: der intensive Austausch mit seinen Bürgermeisterkollegen und dem Landrat des Kreises, erst in persönlichen Treffen in Kleve und Kevelaer, inzwischen per Telefon- oder Videokonferenz. „16 plus Eins“, nennt er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Konferenzen. Hört sich irgenwie ein bisschen an wie „G8“. „Und alle sind es gewohnt, etwas zu sagen zu haben“, kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Aber man lerne voneinander, nicht jeder müsse das Rad für sich neu erfinden. Und es wäre falsch, wenn da jeder sein eigenes Süppchen kochen würde. Wie etwa bei den Eisdielen, erinnert er sich, dass Kevelaer da schnell nachgebessert habe, als sich die Abhol-Regelung in anderen Kommunen als praktikabel erwiesen habe. Mittlerweile darf man auch in Kevelaer verpacktes Eis an der Diele abholen – aber wie bei Restaurants und Imbissen im Umkreis von 50 Metern nicht verzehren!

Auch der direkte Kontakt zu den Fraktionsvorsitzenden der Rats-Parteien sei ihm wichtig, sagt der Bürgermeister in diesem Zusammenhang und erinnert damit etwa an die Absprachen zu den Kita- und OGS-Beiträgen. Auch hier wurden Verwaltungschef und Fraktionsspitzen mittlerweile durch eine Einigung des Landes und der kommunalen Spitzenverbände überholt. „Wir hatten an eine Lösung gedacht, die finanziell zu 100 Prozent zu Lasten der Kommune gegangen wäre“, erklärt Pichler. Nun teilen sich Eltern, Kommunen und Land die Kosten, übernehmen je ein Drittel.

Interne Umstellungen in der Verwaltung im Rathaus und am Hoogeweg sind ein weiteres Thema, mit dem sich der Verwaltungschef in Krisenzeiten gemeinsam mit dem Stab engster Mitarbeiter beschäftigt. Auch hier gibt‘s teilweise Home-Office, Büros mit Einzelarbeitsplätzen und getrennte Schichten, um unnötige Kontakte zu vermeiden und die Arbeitsfähigkeit auch im Ernstfall zu gewährleisten. Als Beispiel nennt Pichler auch die Stadtwerke, die voneinander unabhängige Teams für die Bereiche Wasser, Abwasser und Stromversorgung eingerichtet haben.

„Der Souverän ist immer noch der Rat“

Wichtig ist Bürgermesiter Dominik Pichler in der Zeit der Corona-Krise auch die Öffentlichkeitsarbeit. Regelmässig trifft er sich mit Ludger Holla und Pressevertretern zum Austausch. Zudem informieren beide Kevelaerer die Pressevertreter sofort, wenn es konkrete Ereignisse gibt, die an die Bevölkerung weitergegebenwerden sollen.

„Kävels News“ – TV

Regelmäßig informiert Bürgermeister Dominik Pichler die Bürger im “Kävels News TV”.

Und nicht zuletzt wendet sich der Bürgermeister per Videobotschaft immer wieder direkt in den „Kävels News“ persönlich an die Kevelaererinnen und Kevelaerer. Als Kommentar zu Rats- und Ausschussitzungen auf den Internet- und Facebook-Kanälen des Kevelaerer Blattes schon vor längerer Zeit eingeführt, sind diese Botschaften jetzt ein wichtiger Baustein der Öffentlichkeitsarbeit. „Dieses Format musste nicht erst etabliert werden un die Rückmeldungen dazu sind mehrheitlich positiv.“ Das haben mittlerweile auch andere Bürgermeister im Kreis erkannt und tun es Pichler gleich.

Ein Blick des Ersten Bürgers in die Zukunft? „Das käme einem Blick in die Glaskugel gleich“, sagt Pichler, der im übrigen das besonnene Auftreten der Regierungen in Bund und Land lobt. „Ich glaube, die machen einen guten Job.“ Es komme aber jetzt auch darauf an, eine schrittweise Rückführung zur Normalität vorauszuplanen. „Der soziale Friede muss erhalten bleiben. Und ab dem 20. April müssen wir uns langsam zurücktasten.“ Als „gutes Zeichen“ in diese Richtung wertet er, dass die Abi-Prüfungen zwar verschoben worden sind, aber noch in diesem Schuljahr stattfinden sollen. Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium habe einen Termin im Bühnenhaus angefragt, um dort die Prüfungen unter entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen durchführen zu können.

In den nächsten Wochen werde man genau beobachten, ob die ergriffenen Maßnahmen die erhoffte Wirkung zeigten – eine möglichst flache Kurve bei den Neuinfizierungen, damit das Gesundheitssystem nicht überfordert werde. Erst dann könne man begründete Entscheidungen zu Veranstaltungen treffen, wie etwa die Kevelaerer Kirmes, die Eröffnung des Solegartens St. Jakob, aber auch die Kulturveranstaltungen im Bühnenhaus, Schützenfeste, die Kirmes in Winnekendonk oder das Ballonfestival.

Den kommenden Sitzungszyklus im Mai wolle man, wenn es irgendwie gehe, gerne aufrecht erhalten. „Der Souverän ist immer noch der Rat“, sagt Pichler, der die Besonnenheit und Kooperation des Stadtparlaments in der Krisenzeit explizit lobt. Es gebe bislang „kein unnötiges Sperrfeuer aus den eigenen Reihen“. Er habe den Eindruck, dass alle bei der Bewältigung der Krise mithelfen wollten. Wie die Sitzungen in der Praxis abgehalten werden können, weiß Pichler noch nicht konkret. Er lässt aber keinen Zweifel daran, dass er von so genannten „Umlaufbeschlüssen“, wie sie derzeit diskutiert werden, wenig hält. Dabei werde die Öffentlichkeit weitestgehend ausgeschlossen, „und die Öffentlichkeit hat, wenn man sich die Ausschüsse und Ratssitzungen in den vergangenen zwei Jahren anschaut, in Kevelaer sehr zugenommen.“ Eher schon kann er sich vorstellen, dass sie die politischen Vetreter mit der Verwaltung im Bühnenhaus treffen. Der Raum ist groß genug und interessierte Bürgerinnn und Bürger könnten von der Empore aus auch zuschauen.

Kein Osterurlaub

Wieder und wieder meldet sich im Laufe des Gesprächs mit dem Kevelaerer Bürgermeister das Mobiltelefon. Ist es schwerer, in solchen Zeiten den Überblick zu behalten? Dominik Pichler verneint. Ja, manchmal gehe er abends ins Rathaus, um sich noch mal in Ruhe durchzulesen, was den Tag über so an Meldungen, An- und Verordnungen im Verwaltungsdeutsch über ihn hereingebrochen sind. Und ein Home-Office habe er sich auch inzwischen eingerichtet. Schon allein, weil er auch mal auf die Kinder aufpasse, wenn seine Frau arbeite oder das Haus verlasse, denn seine Schwiegermutter solle das ja nun derzeit lieber nicht tun. Sagt‘s, zuckt beim Hinweis auf den abgesagten traditionellen Familien-Osterurlaub – Wandern in Berchtesgarden – und das eigentlich geplante Konzert mit dem Familienchor mit den Schultern, blickt wieder aufs Handy und sagt: „Wenn wird das Problem aus der Gemeinschaft heraus gelöst bekommen, dann haben wir gewonnen.“ Er arbeitet dran…

Stadtverwaltung geschlossen

Am Freitag, 27. Mai, und Samstag, 28. Mai, bleibt die Kevelaerer Stadtverwaltung geschlossen. Am Montag, 30. Mai, stehen die Mitarbeiter wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten zur Verfügung.
Der Bürgerservice im Rathaus der Stadt Kevelaer bleibt am Samstag, 28. Mai, geschlossen. Die Mitarbeiter sind am Montag, 30. Mai, zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder für die Bürger da.

Neuer Leiter für Kevelaers Rechnungsprüfung

Der Rat der Stadt Kevelaer hat in seiner Sitzung am 6. April Frank Peulen einstimmig zum neuen Leiter der Stabsstelle Rechnungsprüfung bestellt. Der 45-jährige Stadtamtsrat wechselt damit zum 01. Mai 2017 innerhalb der Stadtverwaltung die Seiten. Bisher arbeitete er in der Finanzbuchhaltung und stellte u.a. die städtischen Jahresabschlüsse auf. Künftig wird er diese als Leiter der Rechnungsprüfung für den Rechnungsprüfungsausschuss der Stadt Kevelaer überprüfen.
„Ich freue mich auf die neue Herausforderung und möchte in Zukunft vermitteln, dass mein neues Team und ich als moderne Rechnungsprüfer Berater und Unterstützer sind“, so Peulen.