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Heiße Kämpfe im Festzelt

Fliegende Fäuste, leidenschaftliche Kämpfe und eine, auch aufgrund der Sommerhitze, wortwörtlich „heiße“ Atmosphäre erlebten die Boxfans einmal mehr bei der Kevelaerer Stadtmeisterschaften. Diese werden traditionell am Sonntagnachmittag im Kirmes-Festzelt ausgerichtet.
Heinz Swenne von den Faustkämpfern Kevelaer 1958 e.V. sprach von einer „guten Resonanz“, obwohl man sich sicher auch noch ein paar Zuschauer mehr hätte wünschen können. „Das ist gute Werbung für uns. Kurz nach der Veranstaltung haben wir immer Zulauf“, unterstrich das Box-Urgestein des Vereins.
Zu dem Ereignis war auch der festgebende Verein mit seinem Festkettenträger „Tutti“ Rütten gekommen, der ja hinsichtlich des Dauerfeierns über die fünf Tage seinen ganz eigenen „Kampf“ führen durfte. Nach den Kämpfen „duellierte“ er sich spaßeshalber im Ring mit seinem Adjutanten Ralf Trepmann.
„Wir waren nachher noch mit der Wache bei Tutti zuhause“, verriet Trepmann mit Blick auf den Vorabend, bei dem zudem die Schützenkönigin Annegret Berretz in ihren 50. Geburtstag hineinfeiern durfte. Mit Blick auf den Boxsport und die Frage, ob sie ihren Kindern diesen Sport erlauben würde, antwortete Berretz eher zurückhaltend: „Wenn sie unbedingt wollen, vielleicht.“
Junge ambitionierte Boxer aus den Niederlanden, vom Niederrhein, aus dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und Ostwestfalen waren der Einladung gefolgt, sich in insgesamt 14 Kämpfen im Ring miteinander zu messen. Esat Kösemihaloglu vom „Boxsportclub Haspe“ aus Hagen drückte seinem Kämpfer Aleks Georgiev die Daumen. „Für jeden Athleten ist so ein Kampf wichtig“, unterstrich er die Bedeutung solcher Turniere.
Auch die drei teilnehmenden Kevelaerer Faustkämpfer rechneten sich durchaus Chancen aus. Der eigentlich vorgesehene Fight des Kevelaerer Boxers Hamadi Al Ali musste wegen einer Verletzung des Gegners allerdings abgesagt werden.
Kühlen und dehnen
Coach Andreas Heiser bereitete in einer Zeltecke seine drei Kämpfer vor. „Das ist schon an der Grenze“, meinte er angesichts der großen Hitze im Zelt, weshalb von „aufwärmen“ für seine jungen Athleten keine Rede sein konnte. „Immer wieder kühlen und dehnen“ war deswegen seine Strategie.

„Tutti“ Rütten und Ralf Trepmann im „Duell“.


In den ersten drei Kämpfen durften sich die ganz Jungen beweisen, so wie der erst elfjährige Colin Lottner aus Westende, der seinen niederländischen Kontrahenten besiegte. „Ich war erst sehr aufgeregt, habe aber versucht, weiter reinzuhauen und keine Schwäche zu zeigen. Man darf keine Schwäche zeigen“, verriet er das „Geheimnis“ seines Erfolges.
Mutter Stefanie litt während des Kampfes auf der Tribüne mit: „Ich bin voll drin, ich vertraue meinem Sohn. Er macht‘s mit Leidenschaft.“ Und Papa Sascha ergänzte: „Gerade auch bei solchen Veranstaltungen spüren sie den Druck. Wenn sie da drüber hinweg sind, sind sie da, wo sie hin sollen.“ Danach durfte mit Zher Karim der erste Kevelaerer Kämpfer in der Juniorenklasse bis 54 Kilo ran. „Gerade boxen, nicht wühlen“, lautete der Tipp des Trainers vor Beginn der zweiten Runde. In der war er zwar etwas besser, kassierte aber immer wieder einen Treffer. In Runde drei wurde der Gegner dann schwächer, Karims Überlegenheit deutlicher.
Kondition und Kopf
Überglücklich riss der 16-Jährige nach dem Siegesurteil die Fäuste nach oben und ließ sich gratulieren. „Ich fühle mich super“, freute er sich zurecht über den Sieg bei seinem ersten offiziellen Kampf. „Die Kondition und der Kopf“ hätten den Ausschlag gegeben, meinte Coach Heiser.
Zwei Kämpfe später wollte es ihm der zwei Jahre jüngere Bruder Zhwar gleich tun. Der 14-Jährige trat gegen den Duisburger Efe Senbülbül an.
Nach nervösem Beginn zeigte er vor allem in der zweiten Runde eine couragierte Leistung, agierte in Runde drei mit viel Herz und Schlaghärte. Dem Gegner platzte während des Kampfes die Lippe auf, sodass der Ringrichter zwischenzeitlich den Schlagabtausch unterbrach. Das Urteil zugunsten des Kevelaerer Boxers war da folgerichtig.
Julian Schwarz fühlte sich da natürlich „motiviert, das für das Team zu wiederholen.“ Der 24-jährige Kevelaerer Halbschwergewichtler musste aber bei seinem ersten Fight gegen Leon Achterberg vom BC Wesel erkennen, dass das an diesem Tag nicht möglich sein würde. Die Kevelaerer Ecke warf das Handtuch, nahm ihren Kämpfer angesichts der deutlichen Überlegenheit des Gegners aus dem Ring. „Die Gesundheit unserer Sportler geht vor“, unterstrich Betreuer Steffen Kuschnierzik.

KSV lässt Stadtmeisterschaften aufleben – erstes Turnier seit rund 20 Jahren

Beinahe 20 Jahre ist es her, dass in Kevelaer die letzten Fußball-Stadtmeisterschaften in der Halle ausgetragen wurden. In diesem Jahr ist es nun aber wieder soweit: Am Sonntag, 21. Januar 2018, findet in der Kevelaerer Dreifachturnhalle auf der Hüls die erste Stadtmeisterschaft seit rund zwei Jahrzehnten statt. Gleich zehn Teams aus den fünf Vereinen des Stadtgebiets spielen dabei um den Wanderpokal.

„Der gesamte Jugendvorstand des Kevelaerer SV hatte vor einiger Zeit die Idee, die Stadtmeisterschaften wieder aufleben zu lassen. Wir freuen uns, dass wir es nun geschafft haben, das Turnier für die derzeit anstehende Winterpause auf die Beine zu stellen“, sagte Uwe Wassen, Jugendobmann des KSV. „Derzeit fangen die meisten Teams erst wieder mit dem Training an, auf den Plätzen ist noch nicht viel los. Daher haben wir uns gedacht, dass sich die fußballbegeisterten Kevelaerer freuen, wenn der Ball endlich wieder rollt“, erklärte Wassen weiter. Gerade deshalb erwarten die Organisatoren auch eine tolle Atmosphäre in der Dreifachturnhalle. „Natürlich sind alle Ortsteile mit jeweils zwei Mannschaften vertreten, sodass wir auf viele Zuschauer und Unterstützer in der Halle hoffen“, so Wassen.

Wenn das erste Spiel des Hallenturniers am Sonntag um 13 Uhr angepfiffen wird, dann streiten zehn Mannschaften um den Wanderpokal. In zwei Gruppen wird zunächst im Modus Jeder-gegen-Jeden ein Tableau ermittelt, die jeweils zwei besten Teams jeder Gruppe ziehen dann ins Halbfinale ein. Die Platzierungen zehn bis fünf werden dabei nicht ausgespielt. Nach den zwei Halbfinals wird der dritte Rang unter den beiden unterlegenen Teams im kurzen Modus, also im Siebenmeter-Schießen, ermittelt, während das Finale natürlich im üblichen Modus ausgetragen wird. Jede Partie dauert zehn Minuten. Der erste Kevelaerer Fußball-Stadtmeister seit rund 20 Jahren sollte dann spätestens gegen 18 Uhr ermittelt sein.

Unterstützt werden die Organisatoren des Kevelaerer SV dabei von der Volksbank an der Niers. Wie üblich ist mit Kaffee, Kuchen sowie kalten Getränken und warmen Speisen bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Außerdem dürfen sich alle zehn teilnehmenden Teams je nach Platzierung über kleine Preisgelder freuen. Der Eintritt in die Dreifachturnhalle ist dabei frei. jaab

Das sind die Gruppen:

Gruppe A: Kevelaerer SV I, Union Wetten I, Union Kervenheim I, DJK Twisteden II, Viktoria Winnekendonk II

Gruppe B: DJK Twisteden I, Viktoria Winnekendonk I, Kevelaerer SV II, Union Wetten II, Union Kervenheim II