Bäume am Europaplatz werden gefällt
Am Europaplatz in Kevelaer müssen die Bäume gefällt werden. Der Rosskastanienbestand rund um den großen Parkplatz ist vom Bakterium Pseudomonas befallen.
Am Europaplatz in Kevelaer müssen die Bäume gefällt werden. Der Rosskastanienbestand rund um den großen Parkplatz ist vom Bakterium Pseudomonas befallen.
Für viele ist sie mittlerweile das Gesicht des Klimaschutzes bei der Stadt Kevelaer geworden – jetzt beendet Nina Jordan nach zweieinhalb Jahren ihre Arbeit in Kevelaer. Am 1. März 2018 hatte Jordan offiziell ihre Tätigkeit als Klimaschutzmanagerin in der Wallfahrtsstadt aufgenommen. Im August 2019 erweiterte sich dann ihr Aufgabenbereich, als sie zur Umweltbeauftragten der Stadt ernannt wurde.
Im Gespräch mit dem Kevelaerer Blatt nannte Jordan ausschließlich „private Gründe“ für ihren Entschluss, Kevelaer den Rücken zu kehren und zukünftig als Klimaschutzmanagerin der Stadt Stolberg zu arbeiten. „Da gibt es einfach eine größere private Nähe nach Aachen, wo mein Lebensgefährte wohnt“, meinte die 37-Jährige. Sie habe sich natürlich darüber gefreut, dass die Stadt Stolberg von ihrer „Arbeit in Kevelaer überzeugt“ war. Sie habe in Kevelaer viel Erfahrung im kommunalen Klimaschutz sammeln können – ein Bereich, in den sie sich habe erst einarbeiten müssen. „Ich hätte es hier auf jeden Fall noch länger ausgehalten“, versicherte Jordan. „Aber es sind halt die Umstände.“
Die Stelle der Klimaschutzmanagerin / des Klimaschutzmanagers wird also zum 1. November 2020 frei. Interessenten können sich bei der Stadt Kevelaer bewerben
Die Wallfahrtsstadt Kevelaer bildet seit vielen Jahren eine Vielzahl von Auszubildenden in unterschiedlichen Berufsfeldern aus. So begrüßten Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und Personalleiter Werner Barz auch in diesem Jahr die neuen Auszubildenden der Stadtverwaltung. Dominik Pichler wünschte den neuen Nachwuchskräften alles Gute und viel Erfolg für den Start ins Berufsleben.
Am 3. August 2020 begannen folgende Nachwuchskräfte (auf dem Foto von links nach rechts; erst die untere, dann die obere Reihe) ihre Ausbildung:
Anna Lena Müller (Auszubildende zur Verwaltungswirtin), Celine Keurhorst (Auszubildende zur Verwaltungswirtin), Leonie Pauels (Jahrespraktikum im Rahmen des Bildungsganges Fachoberschule für Gesundheit und Soziales), Tim Blesting (Auszubildender zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik), Esther Reul (Ableistung des Anerkennungsjahres als angehende Erzieherin), Paul Arts (Auszubildender zum Verwaltungswirt), Louisa Liza (Auszubildende zur Erzieherin), Max Moser (duale Ausbildung im Bachelor-Studiengang „Kommunaler Verwaltungsdienst“), Laura van den Berg (Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau), Carsten Berger (Auszubildender zum Straßenwärter), Hannah Adamaschek (Auszubildende zur Bauzeichnerin, Fachrichtung Architektur).
Irgendwie geht es ja fast immer auch ums Geld. Nicht zuletzt deshalb geraten die Haushaltsreden der Ratsfraktionen jedesmal zur Generalabrechnung mit den politischen Entwicklungen in Kevelaer. Die mehrheitliche Zustimmung zum Haushaltsplan ist dabei praktisch gesetzt, hat doch auch eine Mehrheit der Ratsmitglieder die Inhalte auf den Weg gebracht.
Auch in der letzten Ratssitzung vor Weihnachten fanden die Pläne von Kämmerer Ralf Püplichuisen wieder breite Zustimmung. Den Stellenplan trugen zwar nur CDU und SPD mit, und FDP und Grüne verwehrten auch dem Haushalt ihre Unterstützung, aber Stadtwerke und Technische Betriebe fanden Einstimmigkeit für ihre Wirtschaftspläne.
Wie aber positionierten sich die Fraktionen zu den einzelnen Themen, die Kevelaer in diesem Jahr bewegen? Wir fassen in dieser und den kommenden Ausgaben die wichtigsten Stellungnahmen aus den Reden zusammen. Heute geht es um das Thema, das nicht nur in Kevelaer ein große Rolle im Jahr 2019 spielte und in 2020 spielen wird: den Klimaschutz.
Einigkeit herrschte dabei, dass auch in Kevelaer Maßnahmen gegen den Klimawandel ausgeweitet werden müssen. „Darauf müssen wir auch in Kevelaer reagieren, allerdings mit Umsicht und Sachverstand und ohne dabei alle anderen wichtigen Themen beiseite zu schieben“, erklärte Paul Schaffers (CDU). „Lassen Sie uns diskutieren und einen Weg finden, auf dem wir, wenn schon nicht alle, dann aber doch die meisten Menschen mitnehmen können.“
Auch Horst Blumenkemper (SPD) betonte zwar: „Die Gefahren, die mit dem Klimawandel einhergehen, werden von uns mit großer Besorgnis wahrgenommen.“ Er verwies allerdings auf polnische Kohlekraftwerke und mutmaßliche Umweltprobleme der Akkus für die Elektromobilität. Entscheidende Beschlüsse würden „nicht im Rat der Wallfahrtsstadt Kevelaer getroffen“. Sein Fazit: „Wir als Kommune, aber auch Bürger dieser Stadt, können und wollen unseren Beitrag leisten, aber nicht um den Preis, uns zum Mittelalter hin zurückzuentwickeln.“
Für die KBV hob Günter Krüger beispielhaft den Strombedarf für Elektroautos und die Internetnutzung hervor. „Nur zwei Punkte von vielen, die entweder ganz andere Lösungen, wie beispielsweise Geo-Engineering oder einen deutlichen Verzicht auch des Einzelnen bedeuten“, befand er. Jeder Einzelne müsse seinen Beitrag leisten, aber auch die Kevelaerer Politik werde sich nicht auf bisherigen Erfolgen ausruhen.
Der Einwand des Grünen Ulrich Hünerbein-Ahlers war programmiert. „Wir wollen nicht ins Mittelalter, sondern in die Zukunft“, korrigierte er. Außerdem erneuerte er sein Bedauern, dass der Rat sich nicht habe entschließen können, den Klimanotstand auszurufen – im Gegensatz zur EU.
Jürgen Hendricks (FDP) erneuerte seine Kritik an der Begrifflichkeit des Klimanotstands, verwies auf das bereits bestehende Kevelaerer Klimaschutzkonzept, „an dem verschiedene gesellschaftliche Gruppen und auch Vertreter der Politik mitgewirkt haben“. Hendricks fragte daher kritisch: „Sind die kommunalpolitischen Gremien künftig berechtigt oder verpflichtet, auch ohne die notwendigen Entscheidungskompetenzen diverse Weltprobleme in der kommunalpolitischen Debatte an sich zu ziehen?“
Erscheinungen haben in Kevelaer eine lange Tradition. Zu den jüngeren zählt das neudeutsch als „Corporate Design“ bezeichnete Erscheinungsbild, mit dem die Stadt nach außen hin auftritt. Rückblick in die jüngere Geschichte: Anfang der 1990er- Jahre hatte man sich mit maßgeblichem Druck durch die hauseigene Wirtschaftsförderung für „unverwechselbar“ erklärt und versucht, dies auf möglichst viele Bereiche des öffentlichen Auftritts zu projizieren.
Dass dieses „unverwechselbar Kevelaer“ mittlerweile auch gerne mal ironisch über die Lippen eines Spötters kommt, sieht Bürgermeister und Verwaltungschef Dominik Pichler als ein Indiz für Handlungsbedarf in Sachen Wort und Bild. Und das ist nicht der einzige Grund dafür, dass man da jetzt mal frischen Wind durch die Oberstübchen der Marketingexperten wehen lassen möchte: Unter anderem mache es „die Führung des amtlichen Namenszusatzes ,Wallfahrtsstadt‘ erforderlich“, ein neues einheitliches Erscheinungsbild zu finden und sei auf den Markenprozess zurückzuführen, bei dem die „Inhalte der Marke Kevelaer“ herausgearbeitet wurden (das KB berichtete).
Stärken der Stadt herausstellen
Die wichtigsten Ziele dieses Strategieprozesses zeugen vom hohen Anspruch, der sich natürlich auch auf die Entwicklung eines Corporate Designs überträgt. Die „Marke Kevelaer“ soll, wie es die Verwaltung formuliert, „die besonderen Stärken der Stadt herausstellen, um die Wahrnehmung bei Bürgern, Unternehmen und Besuchern zu schärfen. Sie soll die Alleinstellungsmerkmale Kevelaers in den Fokus rücken, identitätsstiftend sein und das Wir-Gefühl stärken“.
Nach einem „offenen Teilnahmewettbewerb“ für Werbe- und Kommunikationsagenturen (das KB berichtete ebenfalls) fiel die Wahl unter 25 teilnehmenden Unternehmen auf die Agentur Benning, Gluth und Partner (BGP). Die Oberhausener Werbefachleute konnten „mit ihrer Vorstellung und ihren Ideen auf allen Ebenen überzeugen“, heißt es von der Stadtverwaltung. Gemeinsam entwickele man derzeit einen neuen Markenauftritt, bestehend aus Logo und Corporate Design.
Zeitgemäß und traditionell
Auch hier liegt die Messlatte hoch. Der Auftritt soll dem Anspruch der Verwaltung nach „einerseits zeitgemäß sein, andererseits soll er auch die Tradition Kevelaers als Wallfahrtsstadt berücksichtigen“. Aktuell überprüft die Verwaltung gerade, wo ein neues Logo beispielsweise funktionieren müsse, erklärt Beate Sibben und nennt Briefköpfe, Werbemittel, Präsentationen, E-Mails, Visitenkarten und elektronische Bescheide als Beispiele. Damit ein einheitlicher Markenauftritt gelinge, solle später in einem Gestaltungsleitfaden festgelegt werden, wie das Corporate Design konkret angewendet werden muss, etwa bei Farb- und Formgebung, Platzierung, der Schriftart und ähnlichem.
Wem dieses Korsett zu eng erscheint, wird vielleicht Gefallen an einer weiteren Idee finden: Aus dem neuen Logo soll auch eine so genannte „Fan-Marke“ entwickelt werden, die dann beispielsweise Vereinen und Unternehmen zur Verfügung gestellt werden kann. Diese wiederum hätten damit die Möglichkeit, mittels der Fan-Marke auf ihren Standort aufmerksam zu machen – und natürlich auch, damit für Kevelaer zu werben.
Derzeit erarbeite BGP verschiedene Vorschläge für ein Logo. Beteiligt seien daran aber nicht nur die Oberhausener; es gebe „Workshops unter interner und externer Beteiligung“. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass das neue Logo in der Ratssitzung am 19. Dezember 2019 verabschiedet wird. Ab Januar 2020 könne dann die Veröffentlichung erfolgen. Begleitet werden solle dies durch „verschiedene Vermarktungsaktionen, um eine breite Akzeptanz zu erhalten.“ Denn schließlich wird es bei dieser Erscheinung entscheidend darauf ankommen, wieviele Kevelaerer an sie glauben.