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Konzert im Forum Pax Christi

Am Freitag, 18. September 2020, lädt die Pfarrgemeinde St. Marien Kevelaer um 20 Uhr zu einem einstündigen Konzert ins Forum Pax Christi ein. In der Coronazeit bietet das Forum die Möglichkeit, an diesem Abend 150 Zuhörerinnen und Zuhörer zu beherbergen. Zu Gast ist das Ensemble „Brassfabrik 4.0″ – vier Blechbläser aus unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen, die neue klangliche Wege gehen wollen, frei nach dem Motto: „Erlaubt ist, was (uns) gefällt!“ Jeder der vier Musiker der Brassfabrik 4.0 hat sich in seinem musikalischen Herkunftsbereich einen Namen gemacht, aber dabei nie den „Blick über den Tellerrand“ gescheut. Als Brassfabrik 4.0 musizieren sie, um voneinander zu lernen, Symbiosen einzugehen und sich stilistisch miteinander zu verbinden.

Gemeinsam spannen sie einen musikalischen Bogen von Johann Sebastian Bach über Claude Debussy bis hin zu Jazz und Pop und in die Gegenwart. Auch ein Werk, das der Kevelaerer Basilikaorganist und Komponist Elmar Lehnen für die Brassfabrik 4.0 komponiert hat, wird zu hören sein.

Verzicht auf Kultur

„Wir freuen uns, dass wir diesen Abend mit diesem besonderen Ensemble möglich machen können. Lange Zeit mussten wir auf Kultur verzichten. Wir sind zur Vorsicht aufgerufen und merken doch, dass Musik und Kultur allgemein einen großen Wert für unser Leben haben“, sagt Dr. Bastian Rütten. „An diesem Abend werden wir im Forum die Möglichkeit haben, unter freiem Himmel, gut durchlüftet und trotzdem regensicher einem wunderbaren Konzert lauschen zu können. Das ist uns als Wallfahrtsgemeinde wichtig, denn wir sind auch ein wichtiger Kulturträger in der Stadt.“

Der Eintritt an diesem Abend ist frei. Jedoch stellt Corona besonders die Künstler vor große Herausforderungen. In diesem Zusammenhang bittet die Gemeinde am Ausgang um eine  Spende. Eine Anmeldung und Registrierung ist nicht nötig. Es gilt die Coronaschutzverordnung.

Schutzkonzept für mehr Sicherheit

Genau hinsehen, wo es Räume für mögliche Übergriffe geben könnte, und genau hinhören, damit insbesondere Kinder und Jugendliche sich nicht schon durch übergriffige Sprache bedrängt fühlen – das sind nur einige Aspekte im sogenannten Institutionellen Schutzkonzept (ISK). Alle Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster haben die Aufgabe, ein solches ISK zu erstellen – individuell auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abgestimmt. Entsprechende Konzepte haben nun die beiden Kevelaerer Pfarreien St. Antonius und St. Marien entwickelt und gemeinsam vorgestellt.

Ausführlich haben die Verantwortlichen jeweils dargestellt, wie es potenziellen Tätern künftig schwer gemacht werden soll, in den Pfarreien Opfer zu finden. Vielmehr sollen Kinder und Jugendliche erleben, dass sie in den kirchlichen Einrichtungen Orte erleben, in denen sie sich wohlfühlen und Personen kennenlernen, denen sie sich anvertrauen können. Gleichzeitig sollen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden, mögliche Anzeichen für einen Missbrauch schneller zu erkennen und ernst zu nehmen, wie Ursula Grave-Bousart, Präventionsfachkraft von St. Antonius, erklärt.

Beschwerdewege und Kontaktmöglichkeiten

Kernstück beider Konzepte ist der Verhaltenskodex, an den sich alle halten müssen, die sich in der Pfarrei engagieren. Aufgezeigt sind zudem Beschwerdewege mit Hinweisen, wie man sich verhalten soll, wenn der Verdacht besteht, dass es zu grenzverletzendem Verhalten oder sexualisierter Gewalt gekommen ist. Dazu gibt es Kontaktmöglichkeiten zu Präventionsfachkräften in den Pfarreien und zu staatlichen Stellen. Und auch wenn sie benachbart sind, gibt es unterschiedliche Herausforderungen in Kevelaer.

Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, Pfarrer von St. Marien, führt aus: „Nach St. Marien kommen durch die Wallfahrt zahlreiche Menschen von außerhalb, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Das Priesterhaus wird zur Beherbergung und als Übernachtungsmöglichkeit genutzt, das musste in unsere Überlegungen einbezogen werden.“ Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius, ergänzt: „Auch mit dem ISK bleibt die Präventionsarbeit eine Daueraufgabe, der wir uns immer wieder neu stellen müssen. Daher wird das Konzept auch regelmäßig überprüft und fortgeschrieben.“

Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass durch das ISK nicht alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter unter Generalverdacht gestellt werden. Es gehe darum, mögliche Täter abzuschrecken und den Mitarbeitern Sicherheit in ihrem Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu geben. Bernadette Baldeau, Präventionsfachkraft von St. Marien erklärt: „Die Konzepte sind für uns und nicht gegen uns entwickelt worden, wir klagen uns nicht gegenseitig an, sondern helfen uns im Umgang miteinander.“

Ein bewegender Abschied des Kaplans

Ein entspannter Christoph Schwerhoff sitzt mir im nicht ganz aufgeräumten Garten hinter dem Priesterhaus gegenüber. Gut 24 Stunden zuvor hatte er sich im Anschluss an einen Festgottesdienst am Sonntag in einer Zusammenkunft von den Kevelaerern nach vier Jahren als Kaplan der Kirchengemeinde St. Marien verabschiedet. „Ich habe da gefühlt bestimmt zwei bis drei Stunden gestanden, und das in der Sonne“, sagte er, fand es aber „einfach schön, einzeln Tschüss zu sagen.“ Das Ganze habe verschiedene Erinnerungen an verschiedene Menschen und „viele Tränen“ mit sich gebracht, sagt der 34-Jährige.  „Man kriegt erst mit, was einem fehlt, wenn man es verliert“, hatte er das beim Gottesdienst zuvor schon wahrgenommen. Viele Messdiener waren gekommen. Er habe die Predigt abbrechen müssen, weil er so berührt war, und sagte nur noch: „Ich kann nicht mehr, vielen Dank.“

Am 9. Juni 2016 kam der Münsterländer, der in Münster und Wien katholische Theologie studiert hatte, an den Niederrhein: „Mein erster offizieller Termin war mit dem KB“, konnte er sich noch gut daran erinnern. Damals habe Kevelaer eigentlich gar nicht auf seinem Zettel gestanden, gesteht der scheidende Kaplan. „Es waren Stellen frei, es gab Listen, da war Kevelaer nicht drauf. Es war unklar, ob Wenning, mein Vorgänger, geht. Er kannte Kevelaer als Wallfahrer, war sich schnell klar, dass das eine „exponierte Stelle“ ist. Und gleich mit der ersten Messe zum 1. Mai und dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz als Gast landete er in der BBC. „Das war für mich komisch, das war meine zweite oder dritte Messe überhaupt erst – und dann gleich vor Fernsehpublikum“, gesteht er. Er habe eine längere Eingewöhnungsphase gehabt, wobei es einfach gewesen sei. „Rolf Lohmann und Hendrik Wenning haben damals viele Türen für mich geöffnet.“ Dafür ist Schwerhoff bis heute dankbar. So habe er sich gut einfügen können. „Ich fühlte mich von den vielen Gruppen hier mitgenommen, zumal beide gut vernetzt waren.“

Das Spektrum reichte von der Jugendarbeit, der Begleitung der Lektoren, Kommunionhelfer und Zeremoniare über die Begleitung der Malteser bis zur Motorrad- und Tamilenwallfahrt und der Zusammenarbeit mit den Grundschulen, „ein bisschen“ Chorarbeit („Ich singe eher schräg“) und der Erstkommunions- und Gottesdienstarbeit. 2017 durfte er dann gleich die Leitung von St. Marien kurzzeitig übernehmen, als Lohmann sich verabschiedete. Er nahm die Herausforderung an. „Wenn was passiert, bist du dran. Du kannst dich nicht wegducken“, sei die eine Seite der Medaille gewesen. „Zu merken, dass dein eigenes Wort Gewicht hat und du Dinge gestalten kannst“, das war die andere Seite.

Ein bisschen wie im Hotel

Auch das Leben im Priesterhaus habe zwei Seiten. „Ein schönes Haus, ich habe im Garten gerne gesessen, wir werden gut versorgt. Aber ich wohne auch so ein bisschen wie im ‚Hotel‘, das ist nicht meine Art.“ Wenn Geranien vor dem Fenster ‚installiert‘ werden „und du weißt nix davon, aber du hast sie dann vor deinem Fenster“, nennt er ein ganz einfaches Beispiel dafür, was er meint.

Die Arbeit, die ihm am meisten Spaß gemacht hat, sei die Beschäftigung mit den Messdienern gewesen, gesteht er. „Die waren sehr selbstständig und verantwortungsvoll.“ Sie zu begleiten, sei leicht gwesen, „aber auch gut, von ihnen herausgefordert zu werden, denn sie sind ja auch nicht unkritisch.“ Fasziniert habe ihn, als er an den Kerzenständern bei der Tamilenwallfahrt stand und die „vielen Gewänder, Gewürze und Düfte, das Mittendrin“ wahrnehmen durfte. Beeindruckend fand er auch den Besuch eines Kardinals aus Osteuropa, der lange unter den Kommunisten eingekerkert gewesen war.

Die wichtigsten Begegnungen, die habe er „im Beichtstuhl“ gehabt. „Da Menschen zu erleben, die neu starten dürfen, und ein, zwei Menschen, die bei der Lossprechung gezittert haben“, das hat bei ihm tiefen Eindruck hinterlassen. Und die überraschendsten Momente seien die Fragen der Erstkommunionkinder gewesen. „Ein Kindergartenkind rief mal an und fragte: Wie hat Gott das Wasser geteilt? Ich habe dem Kind dann ein paar Geschichten erzählt und musste eingestehen: Ich weiß es nicht.“

Anspruch und Wirklichkeit

Der Missbrauchsskandal der katholischen Kirche, der auch in Kevelaer seinen Ausdruck gefunden hat, sei ein „Schlag ins Kontor“ gewesen. Er habe sich schon gefragt: „Möchte ich in dieser Reihenfolge stehen und da dabei sein?“ Die Schlagzeilen hätten ihm gezeigt, „wie stark das mit dem eigenen Menschsein verknüpft ist.“ Auch da stelle sich die Frage nach dem Sinn dessen, was man mache. „Wieviel Vertrauen zu Recht da verspielt“ worden sei, das sieht er. „Das ist eine Anfrage an Kevelaer“, sagt er. Hier versuche man im positiven Sinne mit Elementen wie der Basilika oder der großartigen Musik zu überwältigen – „und wir haben das in negativem Sinn getan.“ Anspruch und Wirklichkeit in der Kirche dürfen nicht so weit auseinanderfallen ist seine Überzeugung. Einerseits müsse man solche Fälle aufklären und verfolgen, andererseits gelte das Beichtgeheimnis als Kern der Kirche. „Das ist eine Zwickmühle – so richtig da raus kommt man nicht.” Es komme darauf an, Priester zu haben, „die Jesus Christus dienen wollen und sich dieser Aufgabe zur Verfügung stellen. Ansonsten wäre diese Zeit vorbei“, ist ihm die existenzielle Krise der Kirche bewusst. Man müsse sich auf den Kern berufen, „dass wir eine sehr gute Botschaft haben. Manchmal wäre es ein Traum, mit den gleichen Grundbotschaften neu anzufangen. Aber wir werden unsere Geschichte nicht loswerden.”

Ihm habe an Kevelaer gefallen, dass man hier seine Schwäche offenlegen könne – auch im Rahmen einer Predigt. „Das ist das, was in der Gesellschaft oft fehlt“, ist Schwerhoffs Eindruck. Bis Ende Juli wird Schwerhoff noch in Kevelaer bleiben. Dann folgen eine Woche Urlaub und der Umzug im August. Sein neuer Arbeitsort ist die Gaesdonck, wo er Gottesdienste und Firmungen halten, vielleicht auch unterrichten wird. Und er ist dann  Subsidiar für das Gocher Land. „Ich freue mich vor allem auf die Schüler. Nur mit Jugendlichen zu arbeiten, ist eine andere Herausforderung. Ich hoffe, dass ich durch ihren Blick auf die Welt nochmal geweitet werde.“

St. Marien und St. Antonius wollen stärker kooperieren

Rund 400 Meter liegen zwischen der Marienbasilika und der St.-Antonius-Kirche. Zwei Kirchen, die zu eigenständigen Pfarreien gehören. Doch auch in der Pilgerstadt wird der Trend spürbar, dass weniger Menschen die Gottesdienste besuchen, und das Bistum muss das Geld aus den Kirchensteuereinnahmen verantwortungsvoll investieren. In beiden Pfarreien sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen geplant, etwa am Priesterhaus und am Pfarrheim von St. Antonius.

Vor diesem Hintergrund haben die Pfarrer Gregor Kauling von St. Marien und Andreas Poorten von St. Antonius beschlossen, enger zusammenzuarbeiten. Vorausgegangen waren Gespräche mit Weihbischof Rolf Lohmann, dem Generalvikar des Bistums Münster Dr. Klaus Winterkamp und Mitgliedern mehrerer Gremien. Vorweg betonen beide Pfarrer, dass es nicht um eine Fusion der Pfarreien gehe. Vielmehr sei das Ziel, Räume sinnvoll gemeinsam zu nutzen, um Doppelinvestitionen zu vermeiden. Für St. Antonius gelte dies primär für die Gemeinde in der Stadt selbst und nicht für die Gemeinden in den Ortschaften. „Niemand auf den Dörfern muss befürchten, dass nun plötzlich Pfarrheime geschlossen werden“, betont Poorten.

Verbindungen stärken und neue Brücken schlagen

Verbindungen zwischen St. Antonius und St. Marien gebe es schon jetzt, weiß Wallfahrtsrektor Kauling. „Man kennt sich hier“, sagte er. Nun gelte es, bestehende Verbindungen zu stärken und neue Brücken zu schlagen. Das sei zum Beispiel bei der Arbeit vieler Gruppen denkbar, ohne dass die jeweilige Identität genommen werde. „Die eigenständigen Pastoralkonzepte der beiden Pfarreien werden auch weiterhin ernst genommen“, betont Kauling, weist aber darauf hin, dass bei allen Konzepten eine ständige Überprüfung und Anpassung beschlossen wurde.

In einem Brief an die Mitglieder der Pfarreiräte und Kirchenvorstände schreiben Poorten und Kauling: „In einem ersten Schritt muss nun geprüft werden, wie oft die Räumlichkeiten von welchen Gruppen genutzt werden. Da gilt es für St. Marien, die Nutzung durch die Kirchengemeinde und der Wallfahrt zu unterscheiden, St. Antonius muss die vier anderen Gemeinden im Blick behalten. Dann werden sich Vertreter der beiden Kirchengemeinden zusammensetzen und überlegen, wie ein gemeinsames Konzept für die Innenstadt aussehen kann.“ Die Pfarrer zeigen sich zuversichtlich, dass dies gelingen wird. In den vergangenen Monaten habe es bereits eine „vielversprechende Zusammenarbeit auf einigen Feldern gegeben“, erklären sie.

Kirchen zum Gebet geöffnet

Die Pfarrgemeinde St. Marien teilt mit, dass die Kirchen und Kapellen zum privaten, persönlichen Gebet täglich von 6.30 von 18 Uhr geöffnet sind.

Zu denselben Zeiten ist das Fenster der Gnadenkapelle zum Kapellenplatz hin geöffnet, so dass mit Blick auf das Gnadenbild gebetet werden kann. Im Innern der Gnadenkapelle ist der direkte Zugang zum Gnadenbild vorerst nicht möglich.

Geöffnet ist nach wie vor auch die Sakramentskapelle, in der täglich von 9.30 bis 18 Uhr Gelegenheit zur eucharistischen Anbetung ist. Beichtgelegenheit besteht weiterhin zu den bekannten Zeiten, jedoch ausschließlich in Form der anonymen Beichte.

In Kürze wird der Osterpfarrbrief von St. Marien in allen Schriftenständen zur Mitnahme
ausliegen. Darin findet sich der vollständige Gottesdienstplan, wie er für die Karwoche und die Ostertage ursprünglich vorgesehen war. Bis mindestens zum 19. April werden jedoch auch in der Pfarr- und Wallfahrtsgemeinde St. Marien keine öffentlichen Gottesdienste gefeiert, auch nicht in der Karwoche und an Ostern.

In der Basilika wird täglich um 11.30 Uhr (samstags auch um 18.30 Uhr) nicht-öffentlich die Hl. Messe gefeiert. Diese Messfeiern werden live über den Fernsehsender EWTN und auf der Internetseite www.wallfahrt-kevelaer.de übertragen.

Im unmittelbaren Anschluss an die Übertragung des Gottesdienstes, also gegen 12.15 Uhr, gestalten die christlichen Kirchen Kevelaers montags bis samstags einen „Zeitpunkt Trost“, der auf denselben Kanälen ebenfalls  live aus der Basilika übertragen wird. Sie wollen den Menschen auch in dieser für alle schwierigen Zeit nahe sein. Durch diesen täglichen Impuls soll Gottes Wort den Menschen Hoffnung und Trost schenken.

Die Basilika wird täglich erst nach dem Ende der Übertragungen geöffnet, also etwa von 12.30 bis 18 Uhr. Die Pforte des Priesterhauses ist täglich von 10 bis 12 Uhr für dringende Angelegenheiten geöffnet. Zu diesen Zeiten können auch weiterhin Andachtsgegenstände zur Segnung abgegeben bzw. abgeholt werden, für die Einhaltung der notwendigen Hygiene ist gesorgt.

Telefonisch sind die Mitarbeiterinnen der Pforte werktags von 9 bis 16 Uhr sowie samstags
und sonntags von 9 bis 13 Uhr erreichbar.

„Kevelaer ist besonders“

Nach einem Hochamt in der Basilika feierte die Pfarrgemeinde St. Marien den Neujahrsempfang im Priesterhaus.

„Jetzt werden langsam die Weihnachtsdekorationen abgebaut und wir kehren in den gewöhnlichen Alltag zurück“, sagte Pfarrer Gregor Kauling in seiner Predigt. „Erlauben wir uns aber, noch etwas länger in dieser besonderen Stimmung zu bleiben.“ Es täte dem Menschen gut, in dieser festlichen Atmosphäre zu verweilen.

Nach dem Gottesdienst lud der Wallfahrtsrektor alle Besucher der Messe zum Neujahrsempfang in das Priesterhaus ein. Der Vormittag wurde von einer kleinen Gruppe Sternsinger eingeläutet, die die Gäste mit einem Lied erfreuten. Darauf folgten die Begrüßung durch Pfarrer Kauling, die Vorstellung neuer Mitarbeiter (unter anderem auch die Präventionsfachkraft für St. Marien) und ein Überblick über die Projekte, die im neuen Jahr anstehen. „Wir als Kevelaer haben ein besonderes Privileg“, sagte Kauling. „Ob es der Priester ist, der die Messe leitet, ob es die Dame ist, die im Priesterhaus das Essen vorbereitet: Wir berühren Menschen.“

Ob durch die Messen, die Musik oder die Atmosphäre: Kevelaer sei besonders und hätte das Potenzial, Menschen dazu zu bringen, inne zu halten und nachzudenken. Es solle alles daran getan werden, dass das in Zukunft genau so bleibe.

Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ging der Wallfahrtsrektor auf schöne Momente, aber auch auf schwere Themen ein. Jedoch blickt er positiv in die Zukunft: „Die Kirche wird sich in den nächsten Jahren stark wandeln, das ist vollkommen klar“, stellte er fest, „doch wir hoffen, dass wir Erneuerung durch Wandlung erfahren werden“. Er sei überzeugt, dass durch verstärkte Mitarbeit von Laien das Kirchenleben vielfältiger werde: „Wir müssen zunehmend die Charismen der Frauen und Männer in unserer Gemeinde wahrnehmen.“ Bürgermeister Dominik Pichler stellte geplante und fertiggestellte Konzepte in Kevelaer und Umgebung vor.

Unter anderem die Fertigstellung des Hotels auf Hüls und die Eröffnung des Gradierwerks am 21. und 22. Juni. Er kündete außerdem die Vorstellung neuer Planungsvarianten für den Peter-Plümpe-Platz an. Es seien viele Ideen von Bürgern eingereicht worden, wovon einige am 16. Januar vorgestellt würden. In naher Zukunft würde ebenfalls eine Bürgerkonferenz angesetzt, sodass die finale Idee beschlossen werden könne.

Pichler motivierte die Gäste an den Kommunalwahlen am 13. September 2020 teilzunehmen: „Ich möchte Sie jetzt nicht auffordern, sich einer Partei anzuschließen, da bekommt man nicht das nötige Schmerzensgeld für. Aber bitte gehen Sie wählen“.

Der Empfang wurde von Sebastian Piel am Flügel begleitet. Er motivierte die Besucher dazu, bekannte Kirchenlieder mitzusingen. Die gemeinsame Zeit ließen alle mit Getränken, Gebäck und Gesprächen ausklingen.

Vier neue Gesichter bei St. Marien

In St. Marien dreht sich das Personalkarussell. Pfarrrer Gregor Kauling kann gleich vier neue Mitarbeiter vorstellen, die alle bereits vor Wochen ihren Dienst angetreten haben. Zwei weitere Stellen (Küchenleitung und Verwaltungsunterstützung im Priesterhaus) sind bereits ausgeschrieben.

„Die Aufgabengebiete der vier neuen Mitarbeiter zeigen auch die ganze Bandbreite unserer Pfarrei“, freut sich der Wallfahrtsrektor, dass sein Mitarbeiterstamm inzwischen aus 91 Angestellten plus rund zehn Seelsorgern besteht. „Gerade der Wallfahrtskomplex ist ja sehr umfangreich“, verweist Kauling neben der Pfarrei und dem Pilgerhaus auf das dritte große Aufgabengebiet seiner Mitarbeiter. „An manchen Tagen haben wir bis zu 30 Pilgergruppen abzuwickeln.“ Dann finden naturgemäß auch viele Messen gleichzeitg statt. Ein zweiter Organist neben Elmar Lehnen sei somit unumgänglich. Diese Stelle nimmt seit dem Sommer Patryk Lipa ein.

Der 29-Jährige konnte bereits als Student der Universität der Künste Berlin, Institut für Kirchenmusik, (aus der Klasse von Professor Wolfgang Seifen) sein Können auf der großen Seifert-Orgel in der Marienbasilika unter Beweis stellen. „Diese Orgel an sich ist schon eine Herausforderung“, freut sich Domkapitular Kauling, dass der junge Mann in Kevelaer seine erste Stelle angetreten hat

Etwas mehr Berufserfahrung bringt dagegen Dr. Annika Hüsing mit. Die 41-Jährige ist seit Anfang Dezember als Küsterin in der Gemeinde tätig. Eine Aufgabe, die sie in den letzten elf Jahren bereits ehrenamtlich in der Klever St. Willibrord-Kirche ausgeübt hat.

Die studierte Mittelalterhistorikerin hat zuletzt als Lehrerin in der St. Adelheid-Grundschule Geldern unterrichtet und war zudem Mitarbeitende des Historischen Instituts der Fernuni Hagen. Als Küsterin hat sie jedoch ihren Traumberuf gefunden. „Das hat schon was Heiliges“, sagt Hüsing. „Man darf liturgisch mitgestalten und hat viel mit Menschen zu tun.“

Während der Beruf des Küsters bei St. Marien seit jeher dazugehört, wurde mit dem Verwaltungsreferenten eine völlig neue Stelle geschaffen. Michael Hoefels hat diese Position seit dem 1. September inne. Er fungiert seitdem nicht nur als Bindglied zwischen Zentralrendantur, Pfarrgemeinde und Kirchenvorstand.

Der 31-Jährige kümmert sich auch um Finanzen, Liegenschaftsangelegenheiten und Mietobjekte der Gemeinde. Zudem steht er in einem ständigen Austausch mit Kauling. Auch wenn er viel mit Zahlen zu tun hat, kommt Hoefels in seinem Job doch unter Leute. „Es gibt ständig was zu regeln“, versichert er. „Ob mit der Stadt, dem Kindergarten oder mit Mietern. Da müssen viele Gespräche geführt werden, mit dem Handwerker genauso wie mit dem Bürgermeister.“

Die Vierte in der Runde ist Julia Holtermann. Die 36-Jährige tritt zum 1. Januar offiziell die Nachfolge von Maria van Meegen als Leiterin des St. Marien Kindergartens an. Dort gehört sie bereits seit 1. September zum Team. „So konnte mir Frau van Meegen in der Einarbeitungsphase viel mit auf den Weg geben“, sagt die Erzieherin. Schließlich steht ihr schon sehr bald die erste große Herausforderung bevor, wenn die Einrichtung im nächsten Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert.

Den Zuschlag für die Stelle erhielt Holtermann, obwohl sie der evangelischen Konfession angehört. Gregor Kauling hat damit wenig Berührungsängste: „Es geht um die Qualifizierung und dass es sich um engagierte Christen handelt. Für die Ökumene ist doch die Besetzung mit Frau Holtermann ein gutes Zeichen.“

Frau berichtet Pfarrer Kauling von sexuellem Missbrauch in St. Marien

In einem persönlich an Gregor Kauling, den leitenden Pfarrer von St. Marien Kevelaer, gerichteten Brief berichtet eine Frau davon, dass sie Mitte der 1980er-Jahre als Kind von einem heute noch lebenden, damals dort tägigen Kaplan G.H. über einen längeren Zeitraum sexuell missbraucht worden ist. Die Missbrauchshandlungen fanden im Rahmen der Beichte statt.

Der Brief wurde in Absprache mit der Betroffenen von Pfarrer Kauling in Gottesdiensten der Pfarrei St. Marien verlesen.

Der Vorgang war dem Bistum Münster seit 2010 bekannt. Die betroffene Frau hatte damals jedoch ausdrücklich verlangt, dass der Sachverhalt nicht öffentlich gemacht wird und auch, dass die Staatsanwaltschaft nicht eingeschaltet werden darf. Das Bistum hatte den Sachverhalt nach Rom an die Glaubenskongregation gemeldet. Nach Abschluss der dortigen Prüfungen wurden dem Geistlichen in einem Dekret seelsorgliche und priesterliche Tätigkeiten nur in einem vom Bistum zugewiesenen Bereich gestattet.

Die Betroffene hat sich Ende 2016/Anfang 2017 erneut beim Bistum gemeldet, weil der Geistliche, trotz entsprechender Auflagen, weiterhin öffentlich Gottesdienste feierte. Im Anschluss an diesen Hinweis wies der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, den Geistlichen schriftlich darauf hin, dass eine Zelebration nur eine Ausnahme sein dürfe und ihm nur erlaubt sei, wenn nicht mit einer großen Öffentlichkeit zu rechnen sei.

Pfarrer Kauling wurde an Weihnachten 2018 von der betroffenen Frau über den erlittenen sexuellen Missbrauch in Kenntnis gesetzt. Im Laufe des Jahres 2019 führte die Betroffene verschiedene Gespräche, unter anderem mit Pfarrer Kauling und mit Peter Frings, dem Interventionsbeauftragten des Bistums Münster.

Sind weiterere Personen betroffen?

Im Anschluss an eine Beratung durch eine Rechtsanwältin und in Absprache mit dieser hat die Betroffene nun den Schritt in die Öffentlichkeit gemacht. Es geht ihr vor allem darum, durch diesen Schritt mit dazu beizutragen, dass sich möglicherweise weitere Betroffene melden. Auch möchte sie deutlich machen, dass auch Frauen Opfer sexueller Übergriffe/Misshandlungen in der Kirche waren. Das Bistum Münster räumt ein, dass man es nach den ersten Hinweisen auf öffentliche Zelebration durch den Geistlichen versäumt hat, diesen mit der entsprechenden Konsequenz nachzugehen. Mittlerweile wurde dem Priester vollständig untersagt, in der Öffentlichkeit Gottesdienste zu feiern.

Bischof Genn hat gegenüber der Frau in einem persönlichen Schreiben bedauert, dass die seitens des Bistums ausgesprochenen Auflagen nicht konsequent eingehalten wurden. Der Geistliche war zwischen 1981 und 1988 Kaplan in St. Marien Kevelaer.

Der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, betont, dass man den Aussagen der Betroffenen, die auch durch entsprechende Hinweise in der „Missbrauchsakte“ des Geistlichen bestätigt würden, glaubt. Außer dem nun öffentlich gewordenen Fall sind dem Bistum bisher keine weiteren Hinweise oder Meldungen bekannt.

Frings bittet darum, dass sich möglicherweise andere Betroffene bei den Ansprechpersonen für Verfahren bei Fällen sexuellen Missbrauchs melden bei Bernadette Böcker-Kock: Telefon: 0151/63404738 oder Bardo Schaffner, Telefon: 0151/43816695.

Gesprächsabend

Die Pfarrei St. Marien Kevelaer lädt zu einem Gesprächsabend ein, bei dem es um das Thema des sexuellen Missbrauchs und des Umgangs damit gehen soll. Dieser findet statt am Mittwoch, 6. November, um 19.30 Uhr im Petrus-Canisius-Haus Kevelaer, Luxemburger Platz 1. Gesprächsteilnehmer werden unter anderem sein: Pfarrer Gregor Kauling, Bernadette Baldeau, Präventionsfachkraft der Pfarrei St. Marien und Peter Frings, Interventionsbeauftragter Bistum Münster.

In Gemeinschaft mehr für die Kinder erreichen

 

Der Kindergarten St. Marien hat starke Unterstützung erhalten. Bereits Ende letzten Jahres trafen sich 19 Gründungswillige, um gemeinsam nach ausgiebiger Planung den Förderverein Kindergarten St. Marien Kevelaer e.V. zu gründen.

Der Förderverein möchte mit seinem Engagement einen nachhaltigen Beitrag zur täglichen Arbeit der Einrichtung und guten Entwicklung aller Kinder des St. Marien Kindergartens Kevelaer leisten. Neben der finanziellen Unterstützung des Kindergartens sieht sich der Förderverein auch als Gemeinschaft für ehemalige Familien, die gerne an die Zeit im Kindergarten St. Marien zurückdenken und in Kontakt bleiben möchten.

Ein erster konkreter Wunsch seitens der Erzieher wurde bereits in der Gründungssitzung an den Vorstand herangetragen. Zur Realisierung benötigt der noch junge Verein dringend finanzielle Unterstützung und würde sich freuen, wenn sich viele angesprochen fühlen, über den Verein den Kindergartenkindern etwas Gutes tun zu können.

Der älteste ortsansässige Kindergarten freut sich über die große Bereitschaft und das Engagement der Freiwilligen rund um die Mitglieder des ersten Vorstands des Vereins, Tobias Friesen, Heinz Wollmann, Georg Rütgens und Sven Görtz. „In Gemeinschaft kann man so viel mehr erreichen als alleine, so dass nun am Ende ein Konzept steht, um den Kindergarten und damit in erster Linie die Kinder noch besser unterstützen zu können. Ich danke an dieser Stelle auch meinen Kollegen im Vorstand und den vielen weiteren Helfern in der Vorbereitung zur Gründung des Fördervereins“, beschreibt Tobias Friesen, erster Vorsitzender, die Motivation zur Gründung des Vereins.

Erste Bestrebungen, einen Förderverein zu gründen, liegen bereits 20 Jahre zurück. Umso mehr zeigen sich die Leiterin Maria van Meegen und ihre Kolleginnen erfreut, dass es nun geglückt ist. “Das Erzieherinnen-Team vom Kindergarten St. Marien freut sich riesig über die Gründung des Fördervereines”, versichert die Leiterin der Einrichtung. “Ein besonderer Dank gilt der kleinen Elterngruppe, die sich mit viel Engagement, Nachhaltigkeit und Herzblut für die Sache eingesetzt hat, so dass der Förderverein an den Start gehen und die Einrichtung in vielfältiger Weise unterstützten kann.“

Interessenten können per E-Mail Kontakt aufnehmen unter: fv.kiga.st.marien.kevelaer@gmail.com

Lebendige Pfarrei mit viel Potential nach oben

Welche Bedeutung die Pfarrei St. Marien für die Stadt und die Umgebung hat, wurde einmal mehr beim traditionellen Neujahrsempfang deutlich, zu dem die Gäste den großen Speisesaal des Priesterhauses füllten.
Vertreter der verschiedenen Gruppen und Verbände waren gekommen, um auf das Jahr 2019 zu blicken. Da Wallfahrtsrektor Gregor Kauling aufgrund einer OP verhindert war, verlasen Dr. Rainer Killich und Dr. Bastian Rütten ein Grußwort von ihm. Die Pfarreiratsvorsitzende Birgit Vos und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler rundeten die Redebeiträge ab.
St. Marien sei, so Birgit Vos, eine lebendige und spirituelle Pfarrei. Als Sorge nannte sie, dass Kirchenferne kaum erreicht werden könnten: „Ich wünsche, dass wir in St. Marien zu den Menschen kommen können.“ Sie ging auf das Wallfahrtsmotto „Herr, wohin sollen wir gehen?“ ein und führte aus, dass im Jahr 2019 der Pastoralrat weiter umgesetzt werden soll.
Im Grußwort ging Pastor Kauling lobend auf vieles ein, was in Kevelaer hervorragend funktioniere. Er nannte aber auch den Missbrauch, der das letzte Jahr kirchlich bestimmte, als große Wunde der Kirche. „Missbrauch verletzt uns alle bis ins Mark.
Offenheit und Transparanz sind gefragt“, so sein Plädoyer. Um in der eigenen Pfarrei alles Menschenmögliche zu tun, um Missbrauch zu verhindern, führte er aus, dass neben Schulungsmaßnahmen der pastoralen Mitarbeiter und der Umsetzung des in Goch erarbeiteten Schutzkonzeptes demnächst auch eine Präventionsfachkraft an St. Marien tätig sein wird.
Den Kapellenplatz nannte er „die Herzkammer“ der Stadt und der Wallfahrtspfarrei. Eine Umgestaltung dieses „städtebaulichen Kleinods“ könne nur in Nuancen und behutsam gehen. Für 2019 würde er als geistlicher Reiseleiter selbst drei Fahrten begleiten, nämlich nach Paris, Luxemburg und Medjugorje. Am 11. August stehe das 875. Jubiläum von Keylaer an. Weiterhin wolle er mit seinem Team Gastfreundschaft leben und die Präsenz am Kapellenplatz verstärken. Es gelte, den Verwundungen und Gebrochenheiten der Menschen nahe zu sein.
Zudem lobte er ausdrücklich die Arbeit der Pfarrcaritas. Auch der europäische Gedanke werde zentral in diesem Jahr. Wie die verschiedenen Staaten Europas gelte es auch für die verschiedenen christlichen Konfessionen in Kevelaer, sich um Einheit zu bemühen. Zumindest in Kevelaer sei die Zusammenarbeit sehr gut. „Auf bald wieder zurück in Kevelaer. Ad multos annos“, schloss Kauling sein Grußwort, das viel Zustimmung im ganzen Saal fand.
Dr. Rainer Killich ging auf den Austausch mit den Wallfahrtsorten Einsiedeln, Mariazell und Altötting vor wenigen Tagen in Kevelaer ein, der in Zukunft regelmäßig in einem der vier angeschlossenen Wallfahrtsorte stattfinden soll. Er kündigte am 28. April die Fahradwallfahrt ab Weeze Flughafen an und verriet Bischof Peter Kohlgraf aus Mainz, den er als „Mann der klaren Worte“ würdigte, als den Eröffner der Wallfahrt. Der Bischof aus Roermond, der kirchlichen Mutterdiözese, werde am 1. November die Wallfahrt beenden. Wichtig seien in diesem Jahr auch der 100. Todestag von Friedrich Stummel, der wohl im Rahmen des zweiten Stradivari-Festivals im September begangen werde.
Bürgermeister Dr. Dominik Pichler lobte seinerseits die gute Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Marien und dem Pastor. Gerade, was die Überplanung der kirchlichen Plätze angehe, ging es nur um Details. In seiner gewohnt humorvollen Art meinte er über die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Pfarrei: „Das ist ein bisschen wie in einer guten Ehe: Meist zieht man an einem Strang, aber ganz ohne Meinungsverschiedenheit geht’s doch nicht.“
Als zwei prägende Daten des Jahres nannte das Stadtoberhaupt den 70. Geburtstag des Grundgesetzes am 23. Mai, das er als „Kitt“ würdigte, „der unsere Gesellschaft zusammenhält.“ Allerdings sei Papier geduldig. Das, was das Grundgesetz aussage, müsse schon von Menschen gelebt und umgesetzt werden.
Dominik Pichler lud auch dazu ein, am 26. Mai bei der Europawahl die Stimme abzugeben. Angesichts des bevorstehenden Brexits Großbritanniens mahnte er: „Eine nationale Lösung meint leider auch, dass viele europäische Grundfreiheiten, wie die Personenverkehrsfreiheit, weggeschüttet werden. Das kann es nicht sein.“
Bastian Rütten ging abschließend noch auf einige neue Projekte an St. Marien ein, wie die Stille Oase oder den Abend der Barmherzigkeit: „Sehen wir immer auch alle Chancen und Möglichkeiten. Wir haben hier an St. Marien ganz viel Potential. Haben wir Mut zum Experimentieren, aber haben wir auch Mut, Bewährtes auch weiterhin zu tun.“