Beiträge

Runderneuerung soll den Standort sichern

Über einen Mangel an Geschenken konnte sich die Leiterin des Kervenheimer St. Antonius-Kindergartens, Marlene Bekker, bei der Feier zu der Runderneuerung „ihrer“ Einrichtung kaum beklagen. Der an der Sanierung beteiligte Landschaftsgärtner Thomas Nolden spendierte einen Apfelbaum, von Bürgermeister Dominik Pichler gab‘s ein Bildpräsent.

Gemeinsam mit den 48 Kindern der Einrichtung und den Erzieherinnen erlebte die Leiterin den Segen durch den Pfarrer von St. Antonius, Andreas Poorten. „Ich war jetzt ein Jahr raus, aber so hier wiederzukommen, das ist ein tolles Gefühl. Das wirkt alles viel größer“, freute sich Bekker über das Ergebnis der Arbeiten.

Für eine “sechsstellige Summe“, wie der Verbundleiter von St. Antonius, Rudolf Just, bestätigte, hatte mehrere Kevelaerer Firmen nach den Plänen des Architekten Josef Dahlmann den Kindergarten rundum erneuert.

Türen, Dach und Fenster

„Da wurde das Dach saniert, alle Fenster und der Außenbereich erneuert, Malerarbeiten durchgeführt, die Türen gemacht und der Oberboden erneuert“, erläuterte Dahlmann das Paket an Maßnahmen. „Und in den Gruppenräumen sind jetzt akustisch dämmende Unterdecken eingezogen.“

Dahlmann dankte ausdrücklich den beteiligten Firmen, die große Flexibilität, „ungewöhnliche Arbeitszeiten“ und viel Tempo an den Tag gelegt hatten. „Wir haben mit dem Dach etwas früher angefangen, aber innen waren wir in drei Wochen sensationell schnell fertig.“ Vor allem habe sich mit den offenen Decken und der Helligkeit des Raums viel geändert. „Viel Licht, das war auch ein Anspruch.“

Im Außengelände soll demnächst noch eine Bobbycar-Bahn dazukommen, berichtete Rudolf Just bei der Führung durch das Gebäude. Die Schallschutzdecken für den „Arbeitsschutz“ (wenn die Kinder lärmen) und den Federboden (wenn die Kinder stürzen), hob er besonders hervor. Die Maßnahmen seien einfach nötig gewesen, sagte Just.

Glückwünsche und ein Präsent vom Bürgermeister für die Einrichtungsleitung.

„Die Rollos waren zusammengebunden, die Fenster marode, das Dach durchgefeuchtet. Und da wir vorausgeschaut haben, haben wir gesagt, dann machen wir den Boden auch gleich mit.“
Just nutzte die Gelegenheit, ausdrücklich dem Bistum und der Stadt zu danken, die sich an den Kosten für die grundlegende Sanierung beteiligt hatten. „Das war alles sehr konstruktiv.

So können wir mit dem Kindergarten in den nächsten 30 Jahren konkurrenzfähig bleiben.“
Nach der Renovierung von Winnekendonk sei man jetzt mit den fünf Kindergärten des Verbundes insgesamt gut aufgestellt. Bürgermeister Dominik Pichler sah die Bedeutung des zweizügigen Kindergartens für die Infrastruktur der Ortschaft. „Bei Kindergärten sind Rat und Verwaltung eh sehr wohlwollend unterwegs. Und wir haben ein Interesse, dass Familien mit Kindern auch nach Kervenheim ziehen“, unterstrich der erste Bürger der Stadt.

Zukunft des Ortes

Auch Ortsvorsteher Martin Brands zeigte sich zufrieden, sprach von einem „richtig guten Tag“ für Kervenheim. „Denn der Kindergarten hier bedeutet für mich die Zukunft unserer Ortschaft.“

Ein Priester mit vielen Facetten

Klaus Klein-Schmeink verstärkt seit einigen Wochen offiziell das Pfarrteam in St. Antonius. Das KB stattete dem neuen Seelsorger einen Besuch ab.

Als Klein-Schmeink dabei gebeten wird, die Grundidee seines persönlichen Glaubens zu offenbaren, überlegt er einen Moment. Dann zitiert er aus dem Primitspruch „Gebt Ihr Ihnen zu essen“, was „Jesus angesichts der 5.000, die sitzen, zu den Jüngern sagt. Das wenige, das sie geben, reicht dann für alle“. So verstehe er auch seine Arbeit als Pfarrer. „Das Wenige, das ich geben kann, vertraue ich Gott an. Und er macht das Große daraus.“

Klaus Klein-Schmeink wurde am 6. September 1970 in Bocholt geboren, wo er auch aufwuchs. „Sie sind noch Westfalen, aber wohnen nahe am Niederrhein und den Niederlanden“, charakterisiert der 49-Jährige die Mentalität seiner Landsleute. „Sie sind nicht ganz knorrig und haben einen leichten Einschlag“,

Seine Eltern engagierten sich als Katholiken ehrenamtlich in der Kirche. Der Sohn wurde Messdiener. „Ich bin damit aufgewachsen, es war immer ganz normal und interessant für mich, sich intellektuell damit auseinanderzusetzen“, sagt Klein-Schmeink. „Ich hatte das Glück, dass ich gute Religionslehrer hatte und gute Priester kennengelernt habe. Das hat mich geprägt.“

Die Bedeutung Gottes begründen

Entsprechend beschließt er, nach dem Abitur in Münster und Freiburg Theologie zu studieren. Im Jahr 1997 wurde er Diakon, am 31. Mai 1998 in Münster zum Priester geweiht: „Ich fand alles interessant. Das Wichtigste war die Fundamentaltheologie, was uns hilft, in der säkularen Welt die Bedeutung Gottes begründen zu können.“
Als Kaplan kam der damals 28-Jährige nach Epe nahe Gronau, einer Pfarrei mit 11.000 Mitgliedern. „Man muss sich da erst freischwimmen mit seinen jungen Jahren“, erinnert er sich. Aber die Erfahrung aus der eigenen Gemeinde war hilfreich. „Und dafür ist man auch ausgebildet worden.“

Bis 2002 blieb er in Epe. „Die Freude am Priestertum“ nimmt er mit auf seine weiteren Stationen: „Ich habe immer noch viele Freundschaften aus der Zeit.“ Seinen Horizont erweiterte er danach in Rom, wo er drei Jahre lang an der päpstlichen Universität Santa Croce Kommunikationswissenschaft studierte. Ihn reizte daran, „dass es keine Theologie war, Kirche eine der ältesten Orte der Kommunikation ist und man sich professionell den heutigen Kommunikationsformen stellen muss.“ Der Seelsorger arbeitete sich in Bereiche wie Journalismus und Medientraining ein.

Auch was Krisenbewältigungsstrategien anbetrifft, holte er sich Erkenntnisse. Und was über Literatur und Film an Kirchlichem kommuniziert wird, fand sein Interesse. „Es gibt viele christliche Botschaften in Filmen, man wundert sich“, erzählt er von „Und ewig grüßt das Murmeltier“, einem seiner persönlichen Favoriten. Die Idee sei: „Das Leben geht erst dann weiter, wenn man selbstlos liebt.“

Das Studium schließt Klein-Schmeink mit Lizenz ab: „In Rom habe ich vor allem Weltkirche erlebt, Kirche als weltweite Gesellschaft.“ Er schmiedet Freundschaften zu Menschen aus allen Kontinenten. „Das macht die Dimension des Glaubens einfach deutlich. Multi-kulti ist katholisch schon immer gewesen“, versichert er. „Mit verschiedenen Nationen unter einem Dach zu wohnen macht einen selbst offener.“

In diese Zeit fällt auch der Tod von Johannes Paul II und die Ernennung von Benedikt XVI. zum Papst. „Als die Leute merkten, ich bin ein Deutscher, haben sie mich eine Viertelstunde lang abgeknutscht“, muss er bei dem Gedanke daran schon schmunzeln. „Und als ich in die Priesterresidenz zurückkam, hatten die Nonnen statt Wein Bier auf dem Tisch, weil wir ab jetzt einen deutschen Papst hatten.“

14 Jahre lange Jahre lang arbeitete er danach als Pfarrer in der Kirchhellener Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer. Klein-Schmeink beschreibt das als „ intensive Zeit, weil wir da drei Pfarreien zu einer zusammenführen mussten.“

An dem Standort fühlte er sich sehr wohl: „Da merkt man, man wird der Pastor, der Hirte für die Gemeinde. Denn man teilt die Schicksale der Menschen. Das ist sehr berührend.“ Er prägte den Ort mit seiner Präsenz ein ganzes Stück mit.

„Wichtig ist , dass die Menschen spüren, dass die Kirche im Dorf bleibt“, sei die Nahbarkeit schon sehr wichtig. „Das lässt sich nicht mehr so gewährleisten wie früher. Aaber in die Richtung geht es.“ Das sei aber keine Einbahnstraße, die die Kirche alleine gestalten müsse: „Dazu muss das Dorf auch in die Kirche kommen.“

„Medial weht der Kirche der Wind ins Gesicht.“

Natürlich sei es schwerer geworden, Menschen für die Kirche zu gewinnen, sieht Klein-Schmeink die Kirche generell in einer schwierigen Phase. Das sehe man an der Zahl der Austritte: „Medial weht der Kirche der Wind ins Gesicht.“

Dazu tragen natürlich auch die Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche bei. Er kenne mittlerweile auch Namen von Tätern, „die man kannte, wenn auch nicht aus dem direkten Umfeld.“ Er habe auch Missbrauchsopfer in der Begleitung gehabt, wenn auch nicht Opfer kirchlichen Missbrauchs, erzähl der Pfarrer: „Das macht einem aber bewusst, wie schwerwiegend das ist.“ Missbrauch sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, nicht nur eins der Kurie. „Die Kirche wird daran nicht zerbrechen“, glaubt er. „Aber es ist eine schwere Prüfung.“

Die andere bedeutende Frage der heutigen Zeit sei die nach der Beteiligung von Frauen in der katholischen Kirche. Dazu hat Klein-Schmeink eine klare Haltung. „Das Weiheamt ist entschieden für die Männer“, bezieht er sich auf die lehramtliche Beschreibung durch Johannes Paul II. Daran werde sich aus seiner Sicht auch nichts ändern. Dass Frauen Verwaltungstätigkeiten und weitere Aufgaben in der Kirche übernehmen könnten, sei kein Thema: „Es gibt viele Möglichkeiten, sie mit einzubinden.“

Der Aufgabe in Kevelaer sieht er gelassen entgegen: „Ich habe mich gefreut, bei der Mutter Gottes zu sein. Privat bin ich hier schon mal hin gepilgert.“ Pfarrer Andreas Poorten kenne er schon seit Jahrzehnten. „Wir haben schon Weltjugendtage zusammen gemacht.“
Und auch Wallfahrtsrektor Gregor Kauling kenne er schon länger. „Die Pfarrei und alles ist neu, aber es wird sicher spannend werden.“ Er werde versuche, „hier meinen Dienst vor Gott und den Menschen zu leisten.“

Das Gemeinsame im Glauben

Es war ein beeindruckendes Bild, das sich dem Betrachter vor den Türen der Antonius-Kirche bot. Denn die Mitglieder der fünf Antonius-Pfarrgemeinden feierten einen gemeinsamen Wallfahrtstag in Kevelaer.
An die 300 Mitglieder der unter dem Dach der St. Antonius-Kirche versammelten Gemeinden der Ortsteile Winnekendonk, Achterhoek, Twisteden, Kervenheim und Kevelaer fanden sich vor der Kirche zusammen, um den Weg zum Gnadenbild und in den gemeinsamen Gebetstag miteinander zu bestreiten.
„Das ist schon wichtig im Sinne von Glaube, Sitte, Heimat“, sagte der Vorsitzender der St. Maria-Bruderschaft Achterhoek, Michael Stenmans. „Früher sind wir mit den Kindern gegangen. Wir sind halt in dem Glauben erzogen“, fügte die Winnekendonkerin Hildrud van Stephaudt an.
So ein Tag mache einem das Gemeinsame im Glauben nochmal bewusst, ordnete der „Diakon mit Zivilberuf“, Berthold Steeger, das Ereignis ein: „Das ist wichtig, dass es uns als Pfarrgemeinde zusammenführt. Und wir spüren nochmal in besonderer Weise den Bezug zur Wallfahrtsstadt Kevelaer und der Trösterin der Betrübten.“
Von der Kirche aus machte sich der Zug mit den Ministranten und der Pilgerkerze, die bei der Eucharistiefeier gesegnet wurde, auf den Weg durch die Hauptstraße hin zu der Gnadenkapelle.
Dort sprach Pfarrer Manfred Babel das einführende Gebet. Danach leitete Pfarrer Andreas Poorten die Gläubigen zum Forum Pax Christi, um dort die Eucharistiefeier zu begehen. Den musikalischen Part übernahmen Mitglieder der Antonius-Kirchenchöre unter dem Dirigat von Birgit Lehnen. „Auch wenn wir häufig mitten in der Stadt sind und in der Nähe, ist es gut, dass hier bewusst zu tun, sich dafür Zeit zu nehmen“, hoffte Wallfahrtsrektor Gregor Kauling für alle, dass sie„ das hier lassen, was die Seele schwerer macht und das für sich daraus zu schöpfen, was für den Alltag wichtig ist.“
Kauling nahm Bezug zu dem Motto des Wallfahrtsjahres „Wohin sollen wir gehen?“. Er bezeichnete es als „Stoßseufzer in die kirchliche Wirklichkeit“. Alle zwei Jahren würden Pastoralkonzepte „durchgeknallt“, da sei der Blick „zu Maria“ wichtig „für den Blick auf die Zukunft.“ Kauling sei froh, dass er diese Zukunft nicht allein gestalten müsse und wünschte allen „einen guten Wallfahrtstag.“
In seiner Predigt nahm der Pfarrer von St. Antonius, Andreas Poorten, Bezug auf die Lukas-Geschichte des Jesus-Besuches bei den Pharisäern und dessen Gleichnis von der Hochzeit. Poorten stellte das Gleichnis in einen historischen Kontext. Er erinnerte an die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den „Weltenbrand“, den sie mit dem Überfall auf Polen vor 80 Jahren entfacht hatten.
Der Zweite Weltkrieg habe, neben den Verbrechen der Nazis an den Juden, zu weiteren millionenfachen Opfern und der Zerstörung Europas geführt. „Was treibt den Menschen an, sich an die Spitze zu setzen und zu denken, etwas Besseres zu sein?“, stellte er die Frage in den Raum.
„Das war unsere Geschichte, wir haben daraus gelernt“, sagte Poorten. Aber Besserwisserei kenne man heute noch: „Als hätte man die Welt im Döschen und könnte mir ihr machen, was man will“. Dabei verwies er auf den brennenden Regenwald am Amazonas. „Viele Menschen glauben, die Herren zu sein, an der Spitze zu stehen“ und hinterließen dabei wortwörtlich „verbrannte Erde.“
Es gehe aber nicht darum, frei nach Knigge „Bella Figura“ zu machen, wie es das Gleichnis klar ausdrücke. Jesus sei „den Weg für uns“ vorausgegangen, als er sich „zur Erhöhung seiner selbst“ erniedrigt habe.
Man brauche sicher Menschen, die Macht ausüben. Aber auch mit Bezug zur Kirche höre sich das schrecklich an, erzählt er von einem Interview mit einem Diözesanbischof, der sich über seine Fähigkeit des Leitens in der Kirche definiere. „Wenn ein Bischof meint, dass er leiten müsse, kriege ich Grummeln im Bauch.“
Es sei vielmehr „der Weg des Dienens, sich den Armen zuzuwenden“, sagte Poorten. „Wir sollen die Stelle Jesu einnehmen, für andere da sein. Wir werden dafür vielleicht belächelt, aber darum soll es nicht gehen“, meinte Poorten. „Die Menschen der heutigen Zeit hätten nur den beschränkten Horizont auf fünf, zehn oder zwanzig Jahre. Wir schauen weiter auf die Ewigkeit.“
Im Anschluss an die Feier nutzten die Gläubigen die Möglichkeit, zu beten, Ruhe zu finden oder sich im Café miteinander auszutauschen. Anschließend zogen die Gläubigen entlang des Kreuzweges, sangen und verharrten an den einzelnen Stationen. Am Ende des gemeinsamen Pilgerweges erhielten die Pilger in der Pfarrkiche St. Antonius den sakramentalen Segen.
https://www.kevelaerer-blatt.de/das-gemeinsame-im-glauben-finden/

Im Bus nach Taizé sind noch Plätze frei

„Was können wir überhaupt machen für Jugendliche?“, war eine große Frage, die sich die Mitglieder der Jungen Kirche St Antonius (JuKi) stellten. Eine Fahrt in das spirituelle Zentrum Taizé stand ganz oben auf der Liste, erzählt Johann Verhoeven, Mitglied der JuKi. Die Gruppe bestehe erst seit circa einem Jahr und man müsse sich selbst noch kennenlernen.

Die Reise findet vom 13. bis zum 20. Oktober 2019 statt. Jeder ab 15 Jahren ist herzlich willkommen. Der Teilnehmerbeitrag pro Person beträgt 125 Euro. Darin enthalten sind die Busfahrten, Unterkunft sowie Verpflegung. Man sei für alle Interessierten offen, sagt Verhoeven. Außer dem Alter gibt es keine Voraussetzungen, die man als Teilnehmer mitbringen muss.

Kein Großstadtfeeling

Das Programm während der Tage vor Ort steht. Es wird jeden Tag eine spirituelle Runde geben, erklärt Verhoeven. Aber auch Freizeitaktivitäten seien natürlich möglich. Zumindest, wenn man nicht das Großstadtfeeling sucht. „Das ist ja keine Metropole, sondern ein kleines Dorf in Frankreich. In der Provinz. Da wird jetzt nicht der Bär tanzen“, lacht Verhoeven. Dennoch seien im Zentrum meist viele Jugendliche anwesend, sodass man sicherlich neben dem stehenden Programm auch andere Unterhaltungsmöglichkeiten findet.

Die Fahrt findet zusammen mit einer Gruppe aus St. Willibrord / Kleve statt. Insgesamt ist im Bus Platz für circa 52 Leute. 30 Plätze sind ausgebucht. Rund 20 Interessierte haben also noch die Möglichkeit, sich einen Platz im Bus nach Taizé zu sichern. „Wir freuen uns natürlich, wenn die Plätze noch besetzt werden“, hofft Verhoeven auf weitere Anfragen.

„Wir wollen uns als Gruppe auch kennenlernen“, formuliert Verhoeven ein weiteres Ziel der Reise. Daher sei es auch überhaupt nicht schlimm, wenn Interessierte niemanden aus der bestehenden JuKi-Gruppe kennen. Die Reise sei schließlich auch eine „Möglichkeit, Leute kennenzulernen.“

Großes Bedürfnis nach Taizé

Verhoeven hofft, aus der Fahrt „viel schöpfen und mitnehmen“ zu können. „Ich hoffe, dass die alle so ein bisschen den Taizé-Gedanken mitnehmen.“ Taizé sei als „das Ziel der jugendlichen Spiritualität“ bedeutend für die Gruppe. Während der Woche in Frankreich wird es auch Einheiten zum Reflektieren geben. Begleitet wird das Programm von mindestens drei Mitgliedern der Jungen Kirche. „Einer kommt sogar nachgereist. Das Bedürfnis nach Taizé ist tatsächlich groß“, lächelt Verhoeven.

Anmeldungen zur Fahrt sind per E-Mail an verhoeven.johann@web.de oder über in den Pfarreien ausliegenden Anmeldebögen möglich. Anmeldeschluss ist Sonntag, 30. Juni 2019. Im Voraus wird es für alle Angemeldeten mindestens ein Treffen geben. Informationen dazu werden noch bekanntgegeben.

Prozession von Kevelaer nach Kevelaer

Es war ein farbenprächtiges Bild, das sich auf den Straßen der Kevelaerer Innenstadt und dann in der Basilika dem Betrachter bot. Die Abordnungen zahlreicher Vereine und viele Gläubige absolvierten von der St. Antonius-Kirche aus den Pilgerweg von Kevelaer nach Kevelaer, um zur Consolatrix Afflictorum, der Trösterin der Betrübten zu gelangen und sie zu würdigen.

Vor dem Gang hatte es eine kurze feierliche Messe in St. Antonius gegeben. Kaplan Christoph Schwerhoff unterstrich dabei die Bedeutung dieses besonderen Pilgerweges, der der Wallfahrtschronik nach seit 1784 begangen wird: „Es macht Sinn, das zu tun, dahin zurückzugehen, wo unsere Quellen sind. Das tut uns allen gut. Und wo sind wir in Kevelaer gestartet? Bei Maria, der Trösterin der Betrübten.“ Der Kaplan begab sich danach mit den Messdienern und Geistlichen an der Spitze, begleitet von den Mitgliedern der Consolatrix Afflictorum, auf den Fußweg durch Kevelaer.

Halt am Gnadenbild

Am Gnadenbild kam der Tross dann zum Halt. Hier wurden diverse Fürbitten gesprochen, Mariengebete und das Lied „Maria breit‘ den Mantel aus“ gesungen. „Du bist unsere Schutzpatronin und Fürsprecherin bei Gott, denn du hast Kevelaer erwählt, um uns Menschen nahe zu sein“, kleidete Bürgermeister Dominik Pichler den inneren Dank aller in die angemessenen Worte.

Im Anschluss führte der Weg der Prozession in die Basilika, wo die dazugehörige Kerze von Kaplan Schwerhoff gesegnet wurde. In seiner Predigt erinnerte er an die Bedeutung des Pfingstfestes, an dem das Kommen des Heiligen Geistes „als Kraftquelle“ gefeiert werde. „Wir feiern auch den Geist, der in unserer Stadt herrscht“, wünschte Schwerhoff sich. Er sprach von einem „Geist der Freude, des Respekts und des Wohlwollens“ in den Vereinen und der Gemeinde. „Ich würde mir wünschen, dass das noch stärker wird.“ Es sei die Aufgabe aller Kevelaerer, „Menschen zu begrüßen, die hier an Leib und Seele Heilung erfahren.“

So wie man in einzelnen Städten über die Ausrufung eines Klima-Notstandes nachdenke, so gelte es, die Stadt in diese „heilende“ Richtung hin zu gestalten. Und „ohne das Gnadenbild hätten wir keine Daseinsberechtigung“, machte der Kaplan deutlich. „Seien wir froh, dass wir bei der Trösterin der Betrübten, bei Maria sein dürfen.“

Klaus Klein-Schmeink wechselt ins Team der Pfarrei St. Antonius in Kevelaer

Pfarrer Klaus Klein-Schmeink verlässt zum 1. September die Pfarrei St. Johannes der Täufer in Bottrop-Kirchhellen. Er wechselt in das Priesterteam der Pfarrei St. Antonius in Kevelaer. Die Ernennung zum Pastor mit dem Titel “Pfarrer” ist für den 6. Oktober in Kevelaer vorgesehen.
Klein-Schmeink kommt gebürtig aus Bocholt und wurde am 31. Mai 1998 in Münster zum Priester geweiht. Nach Stationen in Vechta als Diakon, Gescher und Gronau-Epe als Kaplan studierte er von 2002 bis 2005 in Rom und übernahm zur Aushilfe Aufgaben als Seelsorger am Prosper-Hospital und am Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen. 2005 wechselte der heute 48-Jährige als Pfarrer in das Team von St. Johannes der Täufer in Kirchhellen.
Die Stelle wird wieder besetzt.

MÄNN feierte Patronatsfest

Kevelaer. Zahlreiche Bruders der St.-Antonius-Gilde Kevelaer strömten aus allen Himmelsrichtungen zum Vereinslokal am Kapellenplatz. Nach dem Bittgang zum Sent Tönnes Hüske und der anschließenden Messe begann das Patronatsfest. Ein kräftiges Frühstück und die erste Pflichtversammlung des neuen Jahres konnte stattfinden.
Wolfgang Reykers eröffnete wie jedes Mal den Ehrungsreigen mit den sportlichen Auszeichnungen. Benedikt Berretz, ein recht junger Schütze, rang mit 46 Ringen alle anderen Kontrahenten nieder und nahm am Ende des Tages den MÄNN-Pokal mit nach Hause. Der Bestschützen-Pokal ging an Christof Humm. Zahlreiche Jahresnadeln wurden noch an die anderen Schützen verliehen.
Nun war es an Präsident Wolfgang Toonen, die Ehrungen für verdiente Mitglieder zu übernehmen. Den Anfang machte Bernd Aymanns, Mitglied seit 1975 und seit 1977 im Vorstand – erst im Beirat, dann im geschäftsführenden Vorstand. Lang ist die Liste seiner Stationen: stellvertretender Kassierer, stellvertretender Schießmeister, Zweiter Offizier, im Jahre 2000 war er König der Gilde und Bezirkskönig. Seit 1998 ist er Hauptmann der Gilde. Unter anderem war er über 20 Jahre Stadtbundschießmeister. Im Jahre 2015 war er noch im Festausschuss der Gilde und mitverantwortlich für die Ausrichtung der Kirmesfeier. Als Dank und Anerkennung erhielt er den Antonius-Orden der Sonderstufe mit der goldenen Jahreszahl 40.
Rudi van Bühren war der nächste zu Ehrende. Auch er wurde auf dem Christkönigsfest 1975 aufgenommen und ist somit über 42 Jahre aktiv in der MÄNN. Er hatte 1977 den Posten als Jungschützenmeister übernommen und war direkt im geschäftsführenden Vorstand, im Anschluss drei Jahre Schriftführer, stellvertretender Präsident, schließlich 21 Jahre Präsident der Gilde. Offiziersposten wie zweiter Offizier oder Fahnenoffizier wurden nebenher erledigt. 1984 König, Stadtkönig und Bezirkskönig und 2006 zum zweiten Mal König der Gilde. Höhepunkt seines Schützenlebens: 2015 Träger der Festkette der Stadt Kevelaer für die Antonius-Gilde. Seit 2016 Ehrenpräsident der MÄNN. Auch ihm wurde als Dank und Anerkennung der Antonius-Orden der Sonderstufe mit der goldenen Jahreszahl 40 verliehen.
Als Gast war Diözesanbundesmeister Bernard Heitkamp zu Besuch. So mancher fragte sich wohl: zu welchem Zweck? Das wurde alsbald beantwortet. Dirk Schuler ist 27 Jahre Mitglied der MÄNN. König war er im Jahre 2008, Adjutant des Majors von 1998 bis 2001 und seit 2001 Fähnrich der Gilde. Fährt die Gilde irgendwo hin, ist er der Erste, der sagt: Die Fahnenabordnung ist dabei. Schon 16 Jahre Fähnrich und immer noch nicht amtsmüde. Als Dank überreichte ihm Diözesanbundesmeister Heitkamp den Hohen Bruderschaftsorden des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
Zwanzig Jahre Mitglied der Gilde, auf diese stolze Zahl kann Hans Faahsen zurückblicken. Noch jemand, der selten nein sagt. Von 1998 bis 2004 war er im Vergnügungsausschuss, zwei Jahre war er Adjutant vom Major und 15 Jahre zweiter Offizier. Von 1998 bis 2016 war er Fahnenschwenkerobmann. Als Wertungsrichter ist er über die Stadtgrenzen bekannt. Im Bezirksverband Kevelaer ist er als Kassierer der Schießabteilung unterwegs. Seit 2016 Fahnenoffizier der Gilde. Auch er erhielt von Diözesanbundesmeister Heitkamp den Hohen Bruderschaftsorden des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
Eigentlich ist der Vorstand über jede Auszeichnung informiert. Aber den stellvertretenden Präsidenten Rainer Koppers konnte man doch überraschen. Er kam kurz vor dem Vogelschießen 1977 zur MÄNN. Fähnrich von 1983 bis 1989, Schießmeister und Offizier zur besonderen Verwendung, stellvertretender Präsident seit 1995. Vorsitzender der Festausschüsse 2003 und 2015 für die Ausrichtung der gemeinsamen Kirmesfeier. König der Gilde 1983 und 2009. Die Titel Bezirkskönig und Stadtbundkönig konnte er ebenfalls erringen. 35 Jahre im Vorstand, 28 Jahre davon im geschäftsführenden Vorstand. Schon im zehnten Jahr Stadtbundmeister der Kevelaerer Schützenbruderschaften und Gilden. Das Stadtbundschützenfest, besser gesagt die Umstrukturierung des Stadtbundkönigsfestes, war seine Idee.
Für seine Dienste erhielt Rainer Koppers nicht nur den Jubelorden für 40-jährige Vereinszugehörigkeit. Als Dank und Anerkennung für den langjährigen Einsatz für das historische Schützenwesen nahm er von Diözesanbundesmeister Heitkamp das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften entgegen. Dann wurde gefeiert.