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Bei den Maßnahmen in Wetten handelt es sich nach Angaben der Stadtwerke lediglich um einen Rückschnitt

Bäume am Sportplatz gefällt?

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das Aufsehen häufig groß, wenn irgendwo mal wieder ein Stück Natur weichen muss…

Stadt Kevelaer erhält Förderzusage in Höhe von 1 Million Euro für Kunstrasenplätze

Die Asche weicht dem Kunstrasen

Das Warten hat ein Ende: Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hat vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW eine Förderzusage in Höhe von 1 Million Euro erhalten.

Momente für die Ewigkeit

Früher dominierte König Fußball das Leben auf dem Rasenplatz an der Kevelaerer Straße in Winnekendonk. Bald wird dort Edeka mit Markt und Verwaltung das Ortsbild prägen. Wie sehr die Menschen und vor allem die Fußballer*innen des SV Viktoria Winnekendonk den alten Zeiten nachtrauern, kann man seit einigen Tagen an einer Art „Gedenkzaun“ ablesen, der nahe des Stadions steht. „Die Idee ist aus der zweiten Damenmannschaft heraus entstanden, weil die sich anders verabschieden wollte. Sie sind an uns herangetreten – und dann wurde das in die Wege geleitet“, erzählt Damentrainer Uli Berns.

So finden sich Tabellen, Mannschaftsfotos vom Landesliga-Meistertitel, Sätze wie „Schön war’s“ oder „In unserem Wohnzimmer waren wir beliebt und gefürchtet“. Auch poetische Abschiedsgedichte mit Zeilen wie „Keiner von uns wollte es so richtig glauben, dass sie uns unseren Platz rauben. Denn es ist viel mehr für uns als bloß ein Platz, er steht für Freunde und Familie – ein wertvoller Schatz“ finden sich am Zaun – darunter am Boden sogar Grableuchten.

Dabei allein soll es aber nicht bleiben. „Der Verein würde sich wünschen, dass noch mehrere Menschen dort ihre Erinnerungen teilen“, sagt Berns. Dazu will der Klub über sein Vereinsheft Ende März die Vereinsmitglieder aufrufen, bei sich zu Hause zu schauen und nach allem zu suchen, was sie mit dem Platz verbinden. Diese Erinnerungen sollen später ihren Platz am Zaun finden – und am besten später irgendwo im neuen Sportpark an der Sonsbecker Straße.

Umgestaltung des Kapellenplatzes wird teurer als geplant

Zwei Millionen Euro teurer als ursprünglich angesetzt wird die Umgestaltung des Kapellenplatzes und des Johannes-Stalenus-Platzes. Das bedeutet rund 825.000 Euro Mehrkosten an Eigenanteil für die Stadt Kevelaer. Darüber informierte die Verwaltung im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss. Grund für die Mehrkosten sind die nicht berücksichtigten jährlichen Baukostensteigerungen. Für Teilmaßnahmen, die im Handlungskonzept im Jahr 2015 kalkuliert wurden, aber erst in den nächsten Jahren umgesetzt werden, ergibt sich daraus eine Kostensteigerung. Die Anwesenden nahmen den Hinweis zur Kenntnis, Heinz-Josef van Aaken (KBV) machte dennoch deutlich, dass es schön gewesen wäre, wenn die Kostensteigerungen beachtet worden wären.

Für deutlich mehr Diskussionsbedarf sorgte im Anschluss der Entwurf zur Bebauung des Sportplatzes in Winnekendonk an der Kevelaerer Straße. Tancu Mahmout vom beauftragten Planungsbüro VDH Projektmanagement GmbH stellte den Entwurf im Ausschuss vor und erläuterte die Vorhaben zur Umsiedlung des Edeka-Marktes, zur Errichtung eines Verwaltungsgebäudes sowie zum Bau eines Wohnbereiches. Die Anwesenden bemängelten im Anschluss an die Präsentation, dass den Fraktionen der Entwurf nicht vorab bereits vorgelegt wurde. „Ich sehe da noch Beratungsbedarf in der Fraktion“, meinte Wilhelm Gerats von der FDP.

Zur Kenntnis genommen

Auch Ulrich-Hünerbein Ahlers (Grüne) sprach sich dafür aus, den Beschluss, dem städtebaulichen Entwurf zuzustimmen und das Bauplanverfahren auf dieser Basis durchführen zu lassen, zur Kenntnis zu nehmen, dem aber noch nicht zuzustimmen. Lediglich van Aaken brachte der vorherrschenden Meinung deutliche Worte entgegen: „Wir sehen uns in der Lage, das Verfahren schon heute auf den Weg zu bringen und dem Beschluss der Verwaltung zu folgen.“ Es wurde einstimmig beschlossen, der Verwaltung nach der Fraktionssitzung ein Signal zu geben und den Beschluss zunächst lediglich zur Kenntnis zu nehmen.

Im Anschluss stellte Michaela Roudbar-Latteier vom „Büro stadtVerkehr“ aus Hilden die ersten Ergebnisse und weiteren Vorhaben der Verkehrsuntersuchung zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes vor. Ziel der Untersuchungen sei es, die Verkehrsflüsse zu optimieren und die Innenstadt zu beruhigen, machte Roudbar-Latteier zu Beginn deutlich. Eine Parkraumerhebung am Donnerstag, 10. Oktober 2019, und Freitag, 11. Oktober 2019, habe ergeben, dass auch zu Spitzenzeiten auf dem Peter-Plümpe-Platz stets freie Parkplätze zu finden seien. Ob die Ergebnisse realistische Zahlen lieferten in Anbetracht der Tatsache, dass die Termine unmittelbar vor den Herbstferien gewählt wurden und kein Wochenendtag einbezogen wurde, stellte Gerats in Frage. Er selbst habe am Samstag, 26. Oktober 2019, um 14.30 Uhr, eigenständig die Parksituation betrachtet und habe maximal 20 freie Parkplätze beobachten können – und der Rewe-Parkplatz sei ebenfalls „komplett zu“ gewesen.

Fünf Vorschläge mit Variation

Dass man nicht alle Eventualitäten abdecken könne, machte Franz Heckens daraufhin klar. Zur Kirmes jedoch – um ein Beispiel zu nennen – breche der Verkehr in Kevelaer auch nicht zusammen, obwohl an diesen Tagen kein Parkplatz auf dem Peter-Plümpe-Platz zur Verfügung steht. Allgemeinere Bedenken hegte Hünerbein-Ahlers. „Wir wollen was Grundsätzliches. Wir wollen nicht nur den Peter-Plümpe-Platz betrachten, sondern wir wollen Kevelaer betrachten“, machte er deutlich. Auf Näheres zum Konzept könne man jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eingehen, meinte Roudbar-Latteier. Der Ausschussvorsitzende Michael Kamps machte deutlich, dass man die Untersuchungen abwarten müsse und dass die fünf unterschiedlichen Vorschläge am Ende Variation bieten würden.

Im Anschluss wurde mit einer Enthaltung beschlossen, für den Planungsprozess zur Umgestaltung einen Planungswettbewerb mit Realisierungsabsicht und nachgeschaltetem Verhandlungsverfahren durchzuführen.

Hohe Kosten, geringe Einnahmen

Der Antrag der FDP-Fraktion, öffentlich zugängliche Ver- und Entsorgungseinrichtungen für Wohnmobile zu schaffen, wurde abgelehnt. Die Verwaltung erklärte in ihrer Stellungnahme, dass die Wohnmobil-Stellplätze am Europaplatz bereits von drei auf 13 erhöht worden seien und dass im Gegenzug zu den hohen Kosten für die Schaffung einer Infrastruktur am Europaplatz und für die Wartung der Geräte mit geringen Einnahmen zu rechnen sei. Die Verwaltung präferiere die Lösung, dass auf dem Hüls-Parkplatz am Schulzentrum zunächst fünf neue Stellplätze ausgeschildert werden. Außerdem gebe es eine Absprache mit der Eigentümerin des „Reisemobilhafen Den Heyberg“ in Twisteden, dass auf der Hüls und am Europaplatz Hinweisschilder aufgestellt werden dürfen, die auf die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten des Reisemobilhafens verweisen.

Heinz-Peter Angenendt (Grüne) sprach sich in dem Zusammenhang für den Antrag der FDP aus: „Wir würden den Antrag der FDP voll unterstützen.“ Die „Billigvariante“ erachte er als keine zufriedenstellende Lösung – vor allem, da die Wohnmobilisten für Kevelaer eine gute Zielgruppe seien. Formhalber wurde im Anschluss über den Antrag der FDP abgestimmt – mit vier Stimmen dafür, die Übrigen stimmten gegen den Antrag.