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Sonnenschein, Samba-Rhythmen und viele Schritte

Als Andrea Schlossarek als Vorsitzende des Lauftreff Viktoria Winnekendonk den 15. Golddorflauf eröffnet, begrüßte sie über 1.000 Menschen auf dem alten Sportplatz an der Kevelaerer Straße.

Seit 14 Jahren „löpt et“ alljährlich in und durch Winnekendonk und damit „et löpt“, sind pfiffige Köpfe, fleißige Hände und unermüdliche Füße gefragt. Alles wirkt routiniert und eingespielt. Moderator Ferdi van Heukelom stellte bestes Wetter fest. Sowohl am Grill- und Getränkestand, als auch in der Cafeteria taten Vereinsmitglieder alles, damit sich die zahlreichen Sportler und Besucher wohl fühlen konnten.

Die Walking/Nordic Walking Starter (über 5 und 7,5 Kilometer) bereiteten sich gemeinsam mit einer Runde Aufwärmtraining im Stadion vor. Ein Dackel sorgte dabei für Aufsehen. Er saß vor seinem Herrchen und schaute stoisch zu, was dieser da wohl treibe, bevor alle (auch der kleine Dackel) auf die Strecke gingen, um zwei oder drei Runden zu bewältigen.
Kein Stress mit den Eltern

Beim 400 Meter Lauf der Bambinis U6 gab es eine erfreuliche Entwicklung. In den Vorjahren hatten manche Eltern ihre schreienden Kinder förmlich über die Strecke gezerrt, weil sie ja eine besonders gute Leistung bringen sollten. Ohne Eltern verlief der Lauf diesmal entspannter. Der Nachwuchs hatte sichtlich Spaß, zumal am Ende auf jedes Kind noch ein Eisgutschein wartete.

Beim 1.000 Meter Lauf der Schüler wurde Nicolas Ebel von der LG Alpen Erster und Sonali Görtz vom SV Viktoria Winnekendonk gewann bei den Schülerinnen.

Bei den Schülerinnen M15 über 2.000 Meter gab es ein erstaunliches Ergebnis.
India Sprenger vom Kevelaerer SV belegte in 7:18 Minuten den ersten Platz im Gesamteinlauf und in ihrer Altersklasse. Soweit nichts außergewöhnliches. Allerdings übt die Jugendliche erst seit einem halben Jahr den Laufsport aus.

Im 5 Kilometer Jugend– und Jedermannlauf belegte Erika Schoofs, vom TSV Weeze den 1. Platz im Gesamteinlauf der Frauen mit 21,24 Minuten, Daniel Laps vom ASC Düsseldorf siegte in 16:56 Minuten bei den Männer. Auch hier ging es fröhlich zu. „Gruppenzwang“ gab es bei ein paar Damen und Herren von Viktoria Winnekendonk, die gemeinsam und mit entsprechendem Namen auf den Trikots über die Ziellinie liefen.

Den 10.000 Meter Lauf gewann Jörn Hansen (LG Alpen) in der Zeit von 34:32 Minuten und Carolin Joeken war die schnellste Frau in 41:01 Minuten. Dabei bekamen die Sportlerinnen und Sportler rhythmische Unterstützung auf der Strecke. Die „Grupo Samba Percussion“ trieb mit brasilianischen Klängen die Läufer an und viele bedankten sich (nach dem Motto: „Mit Musik geht alles besser“) durch einen Gruß bei den Musikern.

Alle Ergebnisse des 15. Golddorflaufes findet man unter: http://www.taf-timing.de/wido2018

https://www.kevelaerer-blatt.de/golddorflauf-2018-in-winnekendonk/

„Sein Leben war ein Heimspiel“

Letzten Freitag starb mit Matthias „Matthes“ Kröll (86) eine der prägenden Bürger der Ortschaft in den vergangenen Jahrzehnten. Am 3. Februar 1962 wurde Kröll zum ersten Vorsitzenden des Vorsitzenden des Sportvereins Union Wetten gewählt. Damals konnte er sicher noch nicht ahnen, dass er eine Ära begründen würde, die insgesamt 51 Jahre lang andauern würde.

Von 1950 bis 1960 schnürte Kröll zumeist als Mittelfeldspieler in der ersten Mannschaft der SV Union seine Fußballschuhe. In der Zeit absolvierte er über 200 Meisterschaftsspiele für die „Erste“. „Er war immer ein fairer Spieler“ erinnert sich sein früherer Mitspieler und Torhüter Heinz Hegmanns. Aber mit dem Fußball war lange noch nicht Schluss. Zwischen 1963 bis 1981 absolvierte Kröll noch weitere 334 Spiele.

Unter seiner Regie wurde der Verein das, was er heute ist: ein Klub mit vielfältigen Sportabteilungen und über 1.000 Mitgliedern, von ursprünglich unter 200.
Kröll begründete neue Abteilungen vom Tischtennis (1963), über Gymnastik (1966), Volleyball (1972) und Vereinsjugend (1973) bis zu Tennis, Lauftreff (1983) und der Einradgruppe im Jahr 2006. Als Vorsitzender war er unter anderem dafür verantwortlich, dass es am Ascheplatz eine Flutlichtanlage gab, dass ein Rasenplatz (1982) eingeweiht wurde oder in den 80ern Tennisplätze entstanden.

Unter seiner Ära gab es unter anderem die beiden Bezirksliga-Aufstiege der Fußballer 1975 und 1986 sowie den Aufstieg der Tischtennis-Mannschaft TTA Kevelaer-Wetten in die Landesliga 2005. Und es entwickelten sich zahlreiche Veranstaltungen wie Sommerfest, Nachbarschaftsolympiade oder der Neujahrsball.

Für sein Engagement wurde Matthes Kröll vielfältigst geehrt: 1985 war er der Festkettenträger des Sportvereins bei der Kirmes der Geselligen Vereine Wetten (22 Jahre später hatte seine Ehefrau Inge die große Ehre). Für sein soziales und sportliches Engagement wurde ihm 1996 die DFB-Ehrennadel verliehen, acht Jahre später das Bundesverdienstkreuz.

„Er war schon ein besonderer Mensch, das kann man nicht in Worte fassen“, würdigt Manfred Nilkens den Mann, dem er 2013 als Vorsitzender nachfolgte. Als Seniorenspieler, der 15 Jahre lang aktiv war, könne er sich kaum daran erinnern, dass „Matthes“ bei einem Spiel von Union Wetten gefehlt hätte: „Er war immer sehr präsent auf dem Sportplatz, immer gegenwärtig und gehörte zu den treuesten Fans. Und er hatte ein unwahrscheinliches Gedächtnis über die Verganheitheit von Union Wetten, eine wandelnde Fußball-Bibliohek.“

Sport ist die eine Sache. Aber was hat Kröll als Menschen ausgezeichnet? „Ich habe ihn immer als sehr ruhig, sehr ausgeglichen und immer freundlich erlebt“, sagt Nilkens. „Er war kein Mensch, der emotional aus sich heraus ging.“ Trotzdem sei er zum Lachen nie in den Keller gegangen. „Und er hat dir immer das Gefühl gegeben, er ist auf deiner Seite.“

Man habe immer gewusst, dass man den Matthes wegen alles ansprechen könne: „Das ist das, was man sich als Vorsitzender wünscht, dass die Leute von vornherein so großes Vertrauen haben, dass sie mit allem zu einem kommen.“ Die Bodenständigkeit, diesen Dorfverein mit vielen Abteilungen zu integrieren, und die Bedachtheit habe dazu beigetragen, „Probleme leicht lösen“ zu können.

Entsprechend habe Kröll die Union als „bodenständigen Breitensportverein“ aufgestellt. „Er wollte nie, dass wir was Wildes machen. Das ist eine Linie, die er vorgelebt hat, die ich auch weiterführen möchte und die zu uns Wettenern passt“, sagt Nilkens.

„Sein Leben war ein Heimspiel“, würdigte die Ortsvorsteherin Beate Clasen den Verstorbenen als „Teamplayer im positivsten Sinne. Er hat immer Leute dazugeholt, hatte eine großartige Führungsqualität.“ Kröll sei „sehr geerdet, verwurzelt in seiner Familie“ gewesen und „immer auf dem Teppich geblieben“.

Er war ein „Mann für den Zusammenhalt“ im Ort, der auch zu Karneval die Sitzungen eröffnete oder die Zeltlager des Vereins besuchte. Er und seine Frau Inge hätten seit der Heirat 1962 „alles zusammen gemacht. Clasen bezeichnete ihn als „Bereicherung für die Ortschaft. Wir sind froh, dass wir ihn hatten.“

Das Seelenamt findet am Freitag, 27. April, um 14.30 Uhr in der St. Petrus Kirche statt.

4:1-Sieg! Van de Meer schießt DJK zum Heimsieg über FCM

Die DJK Twisteden hat in der Bezirksliga endlich wieder einen Sieg eingefahren. Mit einem 4:1-Erfolg über den FC Moers-Meerfeld holte die Mannschaft von Trainer Andreas Holla damit den erst zweiten Sieg der gesamten Rückrunde. In der Tabelle steht die DJK nun mit 29 Punkten auf dem unteren Relegationsplatz, könnte unter Umständen aber noch vom FC Aldekerk auf einen direkten Abstiegsrang verdrängt werden, da der FCA bei einem Spiel weniger nur zwei Punkte Rückstand auf die DJK hat. Es bleibt also auch nach dem Heimsieg eng für die Holla-Elf.

Mann des Tages war am Sonntag definitiv Jan van de Meer. Gleich drei Treffer gelangen dem jungen Twistedener Stürmer, der nun bei 17 Saisontoren steht. Der 23-Jährige war es auch, der die Gastgeber nach 24 Minuten in Führung schoss. Nach der Pause erhöhte van de Meer in Minute 53 und 62 auf 3:0, ehe eine turbulente Schlussphase begann. Sechs Minuten vor dem Ende gab es einen Strafstoß für die Gäste aus Moers-Meerfeld, außerdem sah ein DJK-Akteur dabei die Gelb-Rote Karte (84.) – den fälligen Elfmeter verwandelte FCM-Mann Raphael Mandel. Dies tat dem Twistedener Spiel aber keinen Abbruch, denn in der letzten Minute stellte Marcin Gesikowski mit dem 4:1-Endstand den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Kurz zuvor hatte auch ein Moerser Spieler die Ampelkarte gesehen.

Nun steht auch für die DJK eine Englische Woche auf dem Programm. Am Mittwochabend (20 Uhr) ist die Holla-Elf beim Hülser SV zu Gast, der mit 33 Punkten Tabellenplatz elf belegt. Am Sonntag (15 Uhr) steht dann das Heimspiel gegen den TSV Wachtendonk-Wankum an, der mit 45 Zählern auf Rang fünf steht. Im Abstiegskampf der Bezirksliga sollten die Schwarz-Weißen alles daran setzen Punkte einzufahren und den Druck auf die Konkurrenz zu erhöhen. JAN ABEN

Auf die Plätze, fertig, los…

Teilnehmer vom Kevelaerer SV, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, LAV Goch/Kessel und Leichtathletik Nütterden gingen beim 2. Franz Josef Probst Nachwuchstalentcup im Hülspark Stadion an den Start.

Seit Jahrzehnten hängt das Herz von Franz-Josef Probst an der Leichtatlethik. Besonders der Nachwuchs und somit die Zukunft der Stadion-Leichtatlethik ist ihm wichtig. Probst bedauert den Trend, dass nicht nur im Kreis Kleve, sondern im ganzen Leichtathletikverband Nordrhein die Aktivenzahlen zurückgehen. „Hier muss man sich durch Vereinszugehörigkeit binden und regelmäßig zu den Trainingsstunden kommen, das scheuen viele“, sieht Probst die Ursache für den Rückgang.

Bestätigt sieht sich der Ehrenpräsident des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein in seiner These, wenn er sich die Zahlen bei Volksläufen ansieht: „Hier machen immer mehr mit, auch junge Leute, weil sie sich hier nicht an einen Verein binden müssen. Sie trainieren alleine und gehen dann einfach zu einem Volkslauf wenn er angeboten wird.“

Um einen Anreiz für den Leistungswettkampf und für eine Vereinsmitgliedschaft in der Leichtatlethikabteilung zu geben, hat er Ehrenpräsident den Franz-Josef Probst Nachwuchstalentcup ins Leben gerufen. Er erhofft sich hierdurch neuen Zulauf im Verein. „Außerdem“, verweist Probst, „kann man für einen Beitrag in allen Abteilungen des Kevelaerer Sport Verein teilnehmen, ohne einen zusätzlichen Beitrag zu zahlen.“

Die Aufgabe eines Vereins sei es, erzieherisch tätig zu werden, Diziplin und Verlässlichkeit einzuüben. „Hierbei ist die Vorbildfunktion der Übungsleiter besonders wichtig“, ergänzt Probst. Auch wenn die Sportentwicklung an ihre Leistungsgrenzen gekommen sei, müsse doch versucht werden, bei schulischen Sportfesten Talente zu sichten und dann zu fördern. „Es gibt drei Säulen, auf die eine Vereinsmitgliedschaft aufgebaut werden kann. Über Freundschaften können Mitglieder gewonnen werden, Mitschüler einer Klasse können werben und 240 momentane Mitglieder der Leichtathletikabteilung, können für ihren Sport Reklame machen.“

Ergebnisse

Auf dem Veranstltungsplan des 2. Franz Josef Probst Nachwuchstalentcup im Hülspark Stadion standen 900 Meter Stadioncross, 50, 75, 100, 150, 300, 600 Meter Läufe sowie Hochsprung und Dreisprung. Alle Ergebnisse findet man unter https://laportal.net/Competitions/Details/372

Nächste Niederlage: DJK verliert beim Aufstiegsaspiranten Moers

Die DJK Twisteden reitet weiter auf einer Welle des Misserfolgs. Im Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenzweiten GSV Moers verlor die Mannschaft von Trainer Andreas Holla am Sonntag mit 1:4 und blieb damit in der Tabelle der Bezirksliga auf dem unteren Relegationsplatz hängen. Mit 26 Punkten hat die DJK drei Zähler Abstand auf die Konkurrenz aus Kleve und Uerdingen, die aber jeweils ein Spiel mehr absolviert hat als die Twistedener.

„Wir hatten uns einiges vorgenommen. Leider hat unsere Leistung am Ende dann aber nicht zu 100 Prozent gestimmt“, sagte Holla nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel in Folge. „Wir sind unglücklich in Rückstand geraten, aber noch vor der Pause konnte Moers das zweite Tor nachlegen. Das war für uns natürlich ein Nackenschlag“, so der Trainer. Zweimal war es GSV-Offensivmann Lukas Koch, der die favorisierten Moerser in Führung schoss (18./33.).

Auch nach der Pause waren die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, was sich durch zwei weitere Treffer von Koch auch im Ergebnis ausdrückte. Nach 55 und 61 Minuten machte Moers mit den Toren drei und vier den Deckel drauf. Rund zehn Minuten vor dem Schlusspfiff war es Twistedens Louis Cox, der per Elfmeter den 1:4-Endstand aus DJK-Sicht herstellte.

„Uns fehlt es derzeit an Selbstbewusstsein. Moers konnte im zweiten Durchgang nachlegen, sodass es für uns jetzt nur noch um den Nichtabstieg geht“, schätzte Holla die brisante Lage der DJK ein. Weiter geht es für die Schwarz-Weißen in der Bezirksliga am Sonntag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den FC Moers-Meerfeld, der mit 36 Punkten Tabellenplatz sieben belegt. „Wir müssen alles dransetzten und kämpfen, um den Abstieg zu verhindert. Gegen den FCM müssen wir wieder viel reinschmeißen und mit Leidenschaft agieren“, forderte Holla. JAN ABEN

Trommelwirbel am Freitagmorgen

Der Spaß ist unübersehbar. „Damit könnten wir sogar auftreten“, sind sich die Teilnehmer der Rehasportgruppe aus dem Freitagmorgenkurs sicher. Gut, bis zu einem Auftritt beim „Supertalent“ ist es ein langer Weg. Aber ins KB schafft es diese trommelwirbelnde Truppe auf jeden Fall.

Schließlich begeben sich die Damen und Herren einmal die Woche um 8 Uhr, (eigentlich noch Zeit für eine gemütliche zweite Tasse Kaffee), ziemlich gut gelaunt und voller Tatendrang ins Sportstudio. Reha Sport ist angesagt. Wer jetzt allerdings behauptet: „Na ja, so ein bisschen rumhüpfen und im Kreis drehen…“, sollte sich eines Besseren belehren lassen.

„So manches Mal spüren wir Muskeln, wo wir gar keine vermuten“, versichern die Kursteilnehmer, die sich zügig in ihren Sportdress werfen, um pünktlich im Kursraum zu erscheinen. Hier werden sie bereits von ihrer Rehasportleiterin erwartet. Ihr gelingt es jede Woche aufs Neue, die Sportwilligen fit und beschwerdefrei zu bekommen. „Es ist eine tolle Truppe, sehr motiviert und mitmachfreudig“, versichert die Trainerin.

An diesem Morgen bietet sie ein Training für Körper und Geist an. Trommelwirbel auf höchstem Niveau ist angesagt. Auf die sportliche Truppe wartet ein Parcours aus Gymnastikbällen, die auf Kopf stehende Hocker balancieren. Zudem erhalten die Damen und Herren Drumsticks an die Hand. Von Begeisterung bis Ratlosigkeit ist unter den Teilnehmendern alles vertreten. Die Fragezeichen lösen sich nach einer kurzen Einweisung aber ganz schnell in Wohlgefallen auf. Und mit dem Einsetzen rhythmischer Musik, die brasilianisch angehaucht ist, gibt es kein Halten mehr.

Die flotte Truppe ergreift die Schlagstöcke und wartet auf das Einsatzkommando der Rehasportleiterin: „Wir heben die Arme, schlagen im Takt in die Luft, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, weiter auf den Ball, eins, zwei, drei…, ab in die Hocke, eins, zwei, drei…, das Ganze im Rückwärtsgang, eins, zwei, drei…“, die Kursleiterin hat ihre Truppe fest im Griff. Immer wieder baut sie Varianten ein. Natürlich kein Problem für Ellen, Rita, Ingrid, Bärbel, Annegret, Manuel, Rosa, Ulrike, Engelbert und Irene. Alle Teilnehmer trommeln einen Rhythmus, als liege ihnen das brasilianische Temperament im Blut. Sie schlagen im Takt, bewegen sich nach links, nach rechts, gehen in die Hocke und wieder hoch.

Nach 15 Minuten die erste kurze und verdiente Pause. Das Herz-Kreislauf-System ist in Schwung gekommen, die Aufnahmefähigkeit ist aktiviert, die Muskeln sind gelockert und aufgewärmt, der ganze Körper arbeitet auf Hochtouren. „So soll es sein“, erklärt die Leiterin der Rehasportgruppe, die zudem lobende Worte für ihre Truppe findet: „Ihr seid echt klasse“, ruft sie in die Runde.

Die Trinkpause währt nur kurz. Weiter geht‘s in die nächste Runde. Musik ertönt und schon trommeln die Damen und Herren im Takt weiter. Nach 45 Minuten Powertrommeln endet die Rehastunde.

Alle Teilnehmer sind fit für den Alltag und freuen sich jetzt schon auf die nächste Rehastunde. „Wer weiß, wo wir noch damit landen“, ruft die sportliche Truppe mit einem erschöpften aber herzlichen Lachen.

Großreinemachen mit vereinten Kräften

„Asche abtragen, auftragen, Streuen der neuen Ziegelmehl-Deckschicht, anschließendes Walzen, später noch die Netze aufhängen“, schon früh um 9 Uhr fingen die ersten Helfer des Tennisvereins Blau-Weiß Kevelaer an, unter der klaren Anweisung des Platzwartes Erwin Paulick die Spielfläche der Anlage für die bevorstehende Saison vorzubereiten.

Schnell wurde deutlich, dass selbst die präparierten Tennisfelder noch nicht für den aktiven Sport zu gebrauchen sind. „Alle Vereine haben das Problem , dass die Plätze aufgrund des Frostes und der Feuchtigkeit der letzten Wochen noch nicht bespielbar sind“, erklärte der Vorsitzende von Blau-Weiß Kevelaer, Heiko Jansen. „Wenn das Wetter die Tage so bleibt, können wir vielleicht übernächste Woche erstmals die Plätze bespielen.“ Die Medenspiele werden dann auf dem Gelände am 5. Mai beginnen. Die Aktiven setzten sich nach getaner Arbeit in die Mittagssonne und genossen ein Gläschen.

Erfreut konnte Jansen über die Tatsache sein, dass mit der Kevelaerer Klimaschutzmanagerin Nina Jordan ein angehendes Mitglied den Besen mit in die Hand genommen hatte, um die Linien freizulegen. „Jetzt muss sie nur noch sechs, sieben Freundinnen mitbringen, dann läuft das“, meinte der Vorsitzende. Ansonsten sei Tennis momentan nicht mehr so attraktiv wie früher. Selbst eine Kerber würde nicht den gleichen Boom auslösen wie einst Graf oder Becker, stellte Jansen eine rückläufigen Trend bei den Mitgliederzahlen fest, die sich momentan um die 300 bewegen würde: „Beim Eishockey gibt es nach dem überraschenden Olympia-Silber diesen Effekt eher.“

Vom Schnuppertennis bis zum Sommerfest

Im Jugendbereich sei man mit gut 100 Jugendlichen noch ganz gut aufgestellt. Man habe sogar noch eine zweite Trainerin engagiert, um Jugendliche, die herausstechen, für Medenspiele weiter zu fördern: „Wenn wir nicht auf die Jugend setzen, wird es schwierig.“ Aber es existiere eine deutliche Lücke in dem Alterssegment zwischen 16 und 30 Jahren. „Vor vier, fünf Jahren gab es noch viele in den offenen Klassen“, erinnert
sich der Vorsitzende. Viele hätten dann jedoch ein Studium angefangen und den Verein verlassen.

Auch die Bedingungen für ein durchgängiges Tennistraining im Winter seien alles andere als optimal, räumt Jansen ein. Die angemietete Turnhalle in Schravelen sei für den Spielbetrieb „schlecht geeignet“, auch wenn es dort im letzten Jahr ein „super Trainingsangebot“gab, unter anderem für 25 Flüchtlingskinder einmal pro Woche. Die Alternativen in Veert und Goch seien für die Eltern umständlicher zu erreichen und die Trainingsstunden würden mehr kosten.

Eine optimale Lösung wäre sicher eine Traglufthalle in Kevelaer. „Man könnte dann auch ein kostengünstiges Training anbieten und müsste nicht mehr die Umstellung auf Asche vollziehen“, so Jansen. „Das kostet aber richtig Geld. Das könnten wir nie bezahlen.“
Um die Alterslücke zu schließen, will der Verein nach den Medenspielen verstärkt Mitglieder werben. Angedacht sind unter anderem kostenloses Schnuppertennis, ein Kuddelmuddelturnier sowie ein Sommerfest und eventuell ein Jugendturnier im September, das man auch als Stadtmeisterschaft aufziehen könnte.

Was die Aussicht auf eine erfolgreiche Medensaison 2018 betrifft, stehen einige Mannschaften auf dem Tableau. „Mal sehen, ob wir die Klasse halten können“, hofft Britta Roeloffs, Spielerin der Damen 40, die im letzten Sommer mit „ihren“ Mädels in die Bezirksklasse A aufgestiegen ist. „Aber egal, ob gewonnen oder verloren, wir duschen nach dem Spiel immer mit Sekt. Es gibt immer was zu feiern. Es geht um den Spaß.“

Die Herren 40 wollen nach dem Scheitern gegen Sonsbeck auf der Zielgeraden den erneuten Versuch starten, in die Bezirksliga aufzusteigen. Und aus den Damen 30, die in der Kreisliga im letzten Ligadurchlauf Dritte geworden sind, „könnte auch was werden“, hofft Heiko Jansen. „Vielleicht ist da ja der Aufstieg drin.“

Eine Samba Band gibt den Rhythmus an

Am Samstag, 21. April, wird im Golddorf wieder gelaufen, gewalkt, am Rande mitgefiebert, Daumen gedrückt und angefeuert. Der 15. Golddorflauf steht in den Startlöchern.
Traditionell beginnen die Walker um 14 Uhr am Sportplatz an der Kevelaerer Straße mit den Wettkämpfen. Der 7.500 Meter Rundkurs geht durch den Wettener Busch und die Binnenheide.

Es folgen die 1.000 Meter und 2.000 Meter Schülerläufe, die zuletzt eine gute Resonanz hatten. Beim anschließenden Bambinilauf über 400 Meter kann der jüngste Läufernachwuchs bewundert werden.

Um 15.30 gehen die 5 Kilometer Läufer an den Start. Es erwarten sie zwei abwechslungsreiche Runden durch Winnekendonk. Unterstützt werden die Aktiven erfahrungsgemäß durch viele begeisterte Zuschauer entlang der Strecke, die für eine ausgelassene Stimmung sorgen und so manchem Läufer einen zusätzlichen Motivationsschub geben.
Eine Stunde später folgt der 10 Kilometer Hauptlauf bei dem vier Runden bewältigt werden müssen. Für das leibliche Wohl wird ebenso gesorgt sein, wie für die Betreuung der Kinder.

Die Vorbereitungen für die Veranstaltung laufen auf Hochtouren und die ersten Anmeldungen sind eingegangen. Mit rund 1.000 Teilnehmern hat sich der Lauf zu einem inzwischen auch überregional beachteten Laufevent entwickelt. Um sowohl Läufern als auch Zuschauern ordentlich einzuheizen, wird eine Samba Band am Rande der Laufstrecke für besondere Stimmung sorgen.

Zum 15 Goldorflauf gibt es zudem für die ersten 500 Anmelder ein Überraschungsgeschenk. Anmeldungen und weitere Informationen unter: www. golddorflauf.de

Ein spannender Jugendvergleich

Am kommenden Wochenende erfolgt im Hülsparkstadion die zweite Auflage des Franz Josef Probst-Nachwuchstalentcups. Zugleich wird damit die Bahn für die Saison offiziell eröffnet.

„Im vergangenen Jahr war die Resonanz gut“, erinnert sich Franz-Josef Probst. Der Ehrenvorsitzender des Kevelaerer SV und Namensgeber des Cups war auch mit der Teilnehmerzahl von 260 Aktiven zufrieden. Das gelte auch für das Meldeergebnis für dieses Mal, „obwohl es 14 Tage vor Beginn der offiziellen Saison stattfindet.“ Probst gibt sich angesichts des angekündigten guten Wetters zuversichtlich, dass das Nachmeldeergebnis sogar wesentlich höher sein wird als bei der Premiere.

Die Idee zu der Veranstaltung entstand, als Probst nach 42 Jahren von seinem Amt als Abteilungsleiter „Leichtathletik“ zurücktrat: „In Abstimmung mit dem Vorstand und der gesamten Leichtathletik-Abteilung wurde die Entscheidung getroffen, diesen sportlichen Event auszurichten.

„Das war uns ein Anliegen, die Person Franz-Josef Probst in dieser angemessenen Form zu würdigen“, versichert der frühere KSV-Geschäftsführer Daniel Heinrichs. Denn der Nachwuchs sei ihm schon als Verbandspräsident immer wichtig gewesen, betont Probst als Ehrenpräsident des Leichtathletikverbandes Nordrhein (LVN): „Zu der Jugend hatte ich immer beste Verbindungen, und bei allen Veranstaltungen war ich präsent.“ So gesehen sei der Cup Ausdruck dessen, „was mein persönliches Engagement immer ausgemacht hat.“ Entsprechend trägt der Nordrhein-Verband den Tag mit.

Alle Vereine aus dem Bereich wurden angesprochen. Erwartet werden demnach wieder Sportler von Sonsbeck über Düsseldorf bis Wattenscheid. Die Teilnehmer zwischen sechs und sechzehn Jahren werden sich am Samstag, 14. April, ab 13 Uhr im Hülzparkstadion in den Disziplinen „Stadioncross“, den Laufdistanzen zwischen 75 und 600 Metern sowie im Drei- und Hochsprung miteinander messen.

Der Wettbewerb sei für die Athleten als erster Vergleich des Jahres schon sehr wertvoll, meint Probst: „Da können die ihre Winterleistungen und ihre Trainungsleistungen überprüfen.“ Der Ehrenvorsitzende hofft „auf schöne sportliche Erfolg in allen beteiligten Klassen.“

DJK verliert und rutscht auf Relegationsplatz ab

Bei der DJK Twisteden läuft es in der Bezirksliga-Rückrunde weiterhin alles andere als nach Plan. Am Sonntagmittag verlor die Mannschaft von Trainer Andreas Holla ihr Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Sportfreunde Broekhuysen mit 1:3. In der Tabelle rutschte die DJK nach der Niederlage auf heimischem Platz auf Relegationsrang 15 ab, der Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge beträgt nun nur noch zwei Punkte. Hoffnung macht allerdings, dass man bei einem absolvierten Spiel weniger als der SV Walbeck, der direkt vor der DJK rangiert, nur einen Zähler Rückstand hat.

„Wir haben in den ersten 20 Minuten ordentlichen Fußball gespielt. In dieser Phase hatten wir auch drei, vier gefährliche Standardsituationen, außerdem hatte Jan van de Meer eine hundertprozentige Möglichkeit auf dem Fuß“, sagte Holla nach dem Spiel. Doch das Tor zur Führung erzielte auf der anderen Seite Broekhuysens Leon Peun nach 22 Minuten. „Meine Spieler waren sich sicher, dass der Ball zuvor klar im Aus war. Das spielt aber keine Rolle“, meinte Holla.

Auch im zweiten Durchgang war es zunächst der Gast, der den nächsten Treffer markieren konnte. Coen Arts erhöhte nach einer Stunde Spielzeit auf 2:0 für die Sporfreunde. „Danach haben wir uns aufgebäumt und waren die klar bessere Mannschaft“, freute sich Holla. So dauerte es nach Gegentreffer Nummer zwei auch nur zwei Minuten, ehe Jan van de Meer den verdienten Anschlusstreffer erzielte (62.). Der DJK-Torjäger stand auch kurze Zeit später erneut im Mittelpunkt, doch mit einem verschossenen Strafstoß vergab der junge Stürmer die große Gelegenheit zum Ausgleich. Stattdessen konnte Broekhuysen in der Nachspielzeit mit dem 3:1 alles klar machen und die Twistedener Heimniederlage besiegeln.

„Uns fehlt sicherlich in letzter Zeit das Quäntchen Glück. Die Körpersprache hat aber heute auch nicht zu 100 Prozent gestimmt, das müssen wir aufarbeiten“, sage Holla nach dem Abpfiff. Weiter geht es für den Bezirksligisten am kommenden Sonntag, dann ist man beim Tabellendritten GSV Moers zu Gast. „Der Gegner hat noch Ambitionen auf Rang zwei, die Favoritenrolle ist demnach klar verteilt“, meinte der Trainer vor dem Duell am Sonntag (15:30 Uhr). JAN ABEN