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Erneute Spielabsagen in der Kreisliga

Der Winter hat den Kreisliga-Fußball am Niederrhein weiterhin fest im Griff. Wie schon in der vergangenen Woche wurden in den Kreisligen auch an diesem Wochenende flächendeckend etliche Spiele abgesagt. Die Bezirksliga ist davon nicht betroffen – was bedeutet, dass die Partie der DJK Twisteden bei der SGE Bedburg-Hau am Sonntag um 15 Uhr stattfinden kann.

Von der Absage betroffen ist indes das heiß ersehnte Derby in der Kreisliga A zwischen dem Kevelaerer SV und der Union Wetten. Auch das Auswärtsspiel der Viktoria Winnekendonk bei der Alemannia Pfalzdorf wurde abgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens bestreitet stattdessen am Sonntag (15 Uhr) auf Kunstrasen ein Testspiel beim TSV Wachtendonk-Wankum II, um im Rhythmus zu bleiben. Der TSV belegt in der Kreisliga B derzeit Tabellenplatz zwei. Ein freies Wochenende steht unterdessen für die Union Kervenheim und Spielertrainer Dany Wischnewski an, auch deren Heimspiel gegen den BV DJK Kellen II fiel dem Dauerfrost zum Opfer.

Der Winter hat den Kreisliga-Fußball im Griff

Der Winter und der strenge Frost der vergangenen Tage haben den Kreisliga-Fußball in Kevelaer und den Ortschaften fest im Griff. In den Kreisligen sind alle für heute angesetzten Spiele der Teams aus dem Stadtgebiet abgesagt worden. Dies betrifft in der Kreisliga A das Auswärtsspiel des Kevelaerer SV bei der Alemannia Pfalzdorf, das Heimspiel der Union Wetten gegen den SC Blau-Weiß Auwel-Holt sowie das Duell zwischen dem SV Grün-Weiß Vernum und der Viktoria Winnekendonk. Ebenfalls nicht stattfinden kann die B-Liga-Partie der Union Kervenheim auf heimischen Platz gegen den SV Asperden.

Auf dem Twistedener Kunstrasen soll hingegen heute das Leder rollen. Dort empfängt die DJK von Trainer Andreas Holla den FC Aldekerk. Während die Twistedener mit 26 Punkten auf dem Konto Platz zehn belegen, steht der FCA mit 21 Zählern auf Rang 14 und damit auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz. Anstoß der Partie ist um 15 Uhr. jaab

Kleuskens: „Vorbereitung? Eine Katastrophe!“

Sollten die Witterungsbedingungen einigermaßen halten, dann steht für die Viktoria Winnekendonk am kommenden Wochenende das erste Spiel der Rückrunde in der Kreisliga A an. Nach einer Vorbereitung, die durch das schlechte Wetter und damit die ungünstigen Platzbedingungen dominiert wurde, geht es für die Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens am Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim SV Grün-Weiß Vernum los. Vor dem Start mahnte der Coach vor einer harten Rückrunde – das Ziel: irgendwie die Punkte für den Klassenerhalt zusammenkratzen.

Leichte Verzweiflung war zu spüren, als Sven Kleuskens auf die Wintervorbereitung seiner Viktoria zurückblickte. Seit Mitte Januar konnten die Winnekendonker Fußballer nur selten das trainieren, was geplant war, was nötig gewesen wäre. „Es waren eine der schlechtesten Gegebenheiten, die ich jemals für eine Vorbereitung hatte“, bilanzierte der Trainer. „Training auf dem Platz war nur wenig möglich, dazu kamen mit Grippewelle und sonstigen Verletzungen die üblichen Personalsorgen. Es war ehrlicherweise eine Katastrophe!“ Sechs Testspiele waren geplant für die Grün-Weißen, die in der A-Liga mit 22 Punkten auf Tabellenplatz acht überwinterten und acht Zähler Vorsprung haben auf den Relegationsplatz, zwölf auf den ersten Abstiegsplatz. Gerade einmal drei davon konnten absolviert werden: Gegen den SV Sonsbeck II gab es eine 1:5-Niederlage, gegen den Uedemer SV ein 0:3. Den einzigen Sieg erspielte sich die Kleuskens-Elf am Dienstagabend mit einem 4:2 gegen die Zweite Mannschaft der DJK Twisteden.

„Das war insgesamt einfach zu wenig“, meinte der Coach. „Ich weiß, dass es für uns eine sehr haarige Rückrunde werden kann.“ Bedenken äußerte Kleuskens auch in Hinsicht auf die Mentalität seiner Mannschaft – eigentlich völlig untypisch für die eng zusammengeschweißte Winnekendonker Truppe: „Wir müssen die letzten paar Prozent aus uns heraus kitzeln, damit es nicht ganz eng nach unten wird. Ich weiß nicht, ob das jeder verstanden hat. In der Vorbereitung war das nämlich nicht bei allen der Fall“, bemängelte Kleuskens die Einstellung.

Trotz des eigentlich beruhigenden Punkte-Polsters auf die Abstiegszone äußerte der Trainer seine Warnung. „Unser Ziel ist es nur, irgendwie den Klassenerhalt zu sichern.“ Dabei blickte der 40-Jährige auch in die Zukunft: „Wir wollen drin bleiben und dann im nächsten Jahr in der A-Liga weiterarbeiten, wenn viele Jungs aus der starken A-Jugend zum Kader stoßen.“ In der Winterpause gab es unterdessen keine personellen Veränderungen im Team, auch in der Rückrunde wird der Trainer also immer wieder auf die Hilfe aus dem eigenen Nachwuchs angewiesen sein – so war es schon vor dem Jahreswechsel. Problem: Die Winnekendonker A-Jugend spielt in der Leistungsklasse um den Aufstieg, steht dort momentan sogar auf dem ersten Tabellenplatz. In einer solchen Phase wichtige Spieler an die Erste Mannschaft abzugeben wird auch den Junioren wehtun.

Nun geht es am Sonntag also wieder los, auf dem Vernumer Sportplatz will die Viktoria möglichst gleich zum Beginn der Rückrunde Punkte sammeln. „Der Gegner hat aus dem Hinspiel etwas gutzumachen, als wir klar unterlegen waren, aber trotzdem mit 2:0 gewinnen konnten“, meinte Kleuskens. „Es wird ein Kampfspiel, Vernum will die Punkte Zuhause behalten. Nach dieser Vorbereitung wäre ich zufrieden, wenn wir einen Zähler mit nach Hause nehmen könnten“, so der Coach. Der Rückstand des SVV auf die Viktoria beträgt derzeit acht Punkte. Anstoß der Partie in Vernum ist am Sonntag um 15 Uhr. JAN ABEN

Für Union Wetten beginnt die Aufholjagd

Die Lage ist ernst, für die Union Wetten geht es in der Kreisliga A ums nackte Überleben. Nach einer guten Wintervorbereitung geht es – vorausgesetzt die Wetterbedingungen spielen mit – am kommenden Wochenende mit der Rückrunde los. Vor dem Duell zum Start gegen den SC Blau-Weiß Auwel-Holt blickte Unions Trainer Marcel Lemmen auf die vergangenen Wochen, die anstehenden Aufgaben in der Liga und das Heimspiel gegen seinen Ex-Verein am Sonntag.

Zwölf Punkte, nur drei Saisonsiege, neun Niederlagen – die Ausgangslage der Union Wetten in der Tabelle der Kreisliga A ist vor dem Rückrundenstart der Lemmen-Elf bescheiden. Erst recht, wenn man auf die Konkurrenz blickt: Zwei Punkte Vorsprung haben der auf dem Relegationsplatz stehende SV Grün-Weiß Vernum und der auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz rangierende FC Concordia Goch, beide Teams haben aber jeweils ein Spiel weniger absolviert als die Wettener und könnten den Abstand unter Umständen noch vergrößern. „Uns ist die Situation bewusst“, sagt Lemmen. „Wir müssen schnellstmöglich punkten. Für uns gilt jetzt, dass die vorher als Bonuspunkte bringend deklarierten Spiele gegen in der Tabelle weiter oben platzierte Mannschaften langsam zu Pflichtpunkten werden.“

Damit das gelingt, haben die Wettener die Wintervorbereitung bestmöglich genutzt. „Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Training in den vergangenen Wochen zufrieden. Auch wenn der Ascheplatz in Wetten teilweise gesperrt war, haben wir viel getan und konnten in die Halle oder in den Fitnessraum ausweichen“, erklärte der Trainer. „Die Einstellung der Mannschaft war sehr gut, wir gehen die große Aufgabe Nichtabstieg hochmotiviert an“, betonte er. Man habe richtig dran gezogen, nun wolle man das Einstudierte auch im Liga-Alltag umsetzen, um die gefährliche Zone verlassen zu können.

Fünf Testspiele standen für die Union in der Vorbereitungszeit an. „Dabei gab es Höhen und Tiefen“, so Lemmen. Gleich zu Beginn gab es einen 6:2-Sieg gegen die Zweite Mannschaft des FC Aldekerk, auch der zweite Test wurde mit 2:1 gegen die Sportfreunde Broekhuysen II gewonnen. Doch beim 0:3 gegen den TSV Nieukerk sowie einer 1:4-Niederlage im zweiten Test gegen Broekhuysen habe man „schlecht gespielt“, bemängelte der Trainer. Immerhin: In der abschließenden Generalprobe am Mittwochabend beim Kevelaerer SV II setze man sich wieder mit 6:2 durch und konnte Selbstvertrauen für das Spiel am Sonntag sammeln. „Im Training haben wir den Fokus natürlich auf die Fitness, aber auch auf das kompakte Spiel und weitere taktische Elemente gelegt“, erklärte Lemmen. Dies habe in den Testspielen bereits erste Früchte getragen. „Das Umschaltspiel aus der kompakten Defensive hat mir gut gefallen, insbesondere gegen den KSV wurden die Vorgaben da toll umgesetzt. Allerdings müssen wir daran arbeiten, in der Defensive klarere Aktionen zu haben. Wir haben uns die Bälle wieder teilweise selber reingelegt. Das wird in der Liga natürlich sofort bestraft.“

Das soll natürlich auch am Sonntag vermieden werden, wenn der SC Blau-Weiß Auwel-Holt in Wetten zu Gast ist. Der Ex-Verein von Lemmen, der das Hinspiel deutlich mit 4:0 für sich entscheiden konnte, steht in der Tabelle mit 28 Punkten auf dem fünften Platz und kann die beste Offensive der gesamten Liga vorweisen – 51 Treffer sind eine echte Hausnummer. Dennoch zeigte sich der Wettener Coach zuversichtlich: „Wir agieren jetzt ganz anders als noch im Hinspiel im Sommer, haben außerdem eine gelungene Vorbereitung hinter uns. Wir wissen worum es geht. Natürlich treffen wir auf einen spielstarken Gegner, allerdings ist mit der richtigen Einstellung auf jeden Fall etwas drin für uns“, blickte Lemmen auf den Sonntag. Anstoß der Partie ist um 15 Uhr, dann soll der Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde gelegt werden. JAN ABEN

KSV und Straelen II trennen sich torlos

Der Kevelaerer SV hat sich am Sonntagmittag im ersten Spiel des Jahres in der Kreisliga A mit einem torlosen Remis vom SV Straelen II getrennt. Trotz des 0:0 auf dem Straelener Ascheplatz konnte die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce aber die Tabellenführung in der A-Liga übernehmen, mit 34 Punkten steht man dort nun punktgleich mit dem Verfolger SV Rindern, hat aber ein um vier Treffer besseres Torverhältnis vorzuweisen.

„Es war kein einfaches Spiel, auf dem Platz waren es schwierige Bedingungen. Dadurch haben auch beide Mannschaften nur wenig Zustande bekommen“, musste Ökce einsehen. Der KSV versuchte es weitgehend über lange Bälle in die Spitze, um auf dem holprigen Geläuf Fehler im Spielaufbau zu vermeiden. Doch weder die Ökce-Elf noch die Zweitvertretung des SVS konnten über die gesamten 90 Minuten die sich bietenden Gelegenheiten nutzen. „Wir haben wirklich alles versucht und die Dinge eigentlich gut umgesetzt. Bis zum gegnerischen Strafraum war unser Spiel gut, danach fehlte die Zielstrebigkeit“, so der Coach. Die beste Chance auf Seiten des KSV vergab kurz vor Schluss Tim Hillejan. „Das war eine hundertprozentige“, ärgerte sich Ökce.

Am kommenden Sonntag geht es für die Kevelaerer in der Liga mit dem Auswärtsspiel bei der Alemannia Pfalzdorf weiter, Anstoß der Partie auf fremdem Platz ist um 15 Uhr. „Das ist für uns eine richtige Hausnummer. Pfalzdorf hat eine gute Truppe, da wird die Tagesform entscheidend sein“, schätze Ökce das kommende Duell ein. „Beide Teams verfügen über eine gute Qualität, wir agieren fast auf Augenhöhe. Wir wollen ein gutes Ergebnis erzielen“, so der Kevelaerer Trainer. Die Alemannia belegt derzeit mit 24 Zählern den sechsten Tabellenplatz. JAN ABEN

Ökce: „Wir sind voller Tatendrang!“

Es geht wieder los! Nach einigen Wochen der Vorbereitung beginnt für den Kevelaerer SV am Sonntag die Rückrunde in der Kreisliga A. Auf Platz zwei stehend – dabei ein Punkt und ein Spiel weniger absolviert als der Tabellenführer SV Rindern – beginnt die Reise Richtung Bezirksliga-Aufstieg für die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce am Wochenende beim SV Straelen II. Gute Trainingseinheiten und viele Testspiele liegen hinter dem KSV, der die Wintervorbereitung genutzt hat. Das gilt auch für Ökce persönlich: Der 34-Jährige hatte in den vergangenen zwei Wochen in Leipzig die Ausbildung zur DFB-Elite-Jugend-Lizenz absolviert und erfolgreich abgeschlossen.

„Mit der Vorbereitung bin ich im Großen und Ganzen zufrieden“, sagte der Coach. „Wir hatten in den Trainingseinheiten jederzeit viele Spieler an Bord, außerdem konnten wir durch den neuen Kunstrasen enorm viel auf dem Platz machen. Die Jungs haben gut mitgezogen und hart gearbeitet“, zeigte sich Ökce zufrieden mit den vergangenen Wochen.

Gleich sechs Testspiele hatte der KSV seit Beginn der Vorbereitung absolviert. Mit einem 0:6 gegen den Landesligisten 1. FC Kleve sowie einem 1:5 gegen Tus Fichte Lintfort und einem 2:3 gegen den GSV Geldern, die beide in der Bezirksliga spielen, musste man sich den drei höherklassigen Gegnern jeweils geschlagen geben. Gegen die gleichklassigen Teams Viktoria Alpen (1:1) und TuS Xanten (0:0) gab es zwei Remis, während der Vergleich mit dem SV Scherpenberg mit 16:0 klar an die Gelb-Blauen ging. „Eigentlich wollten wir gegen die Erste Mannschaft aus Scherpenberg testen, nach einem Trainerwechsel hatten sich die Pläne beim Gegner aber geändert. Wir wollten das Testspiel aber nicht verstreichen lassen und haben deshalb gegen ein Team mit Spielern aus Zweiter und Dritter Mannschaft gespielt“, erklärte Ökce den Kantersieg. „Insgesamt sind Testspiele aus meiner Sicht zum Testen da. Deshalb standen die Ergebnisse für mich auch nicht im Vordergrund. Wir konnten einige Varianten ausprobieren und die Abläufe reinkriegen. Die Jungs wissen, was auf dem Platz zu tun ist.“

In personeller Hinsicht gab es im Winter drei Veränderungen beim KSV: Mit Felix Ohlig, Marvin Flassenberg und Wutthichat Phonyong gab es für alle Mannschaftsteile eine Verstärkung. „Leider hat Marvin sich bei den Hallen-Stadtmeisterschaften im Januar gleich einen Bänderriss zugezogen, er ist aber wieder auf dem Weg der Besserung. Felix und Wutti haben in den Testspielen bereits erste Minuten absolviert und haben sich gut integriert. Es ist eine harmonische Truppe“, freute sich Ökce.

Am Sonntag (15 Uhr) steht nun mit dem Duell beim SV Straelen II der Auftakt in die Rückrunde der Kreisliga A an. „Der Gegner hat einen neuen Trainer, einige neue Spieler – es wird also ein schwieriges Spiel für uns, auch weil wir unter Umständen auf der Asche ran müssen. Wir haben aber absolut Bock auf die Rückrunde und fiebern dem Start entgegen. Wir sind voller Tatendrang! Da ist der Gegner fast egal“, sagte der Trainer mit einem Lachen. Die Straelener Zweitvertretung steht in der A-Liga auf dem zehnten Tabellenplatz und hat 19 Punkte gesammelt, der KSV hat 33 Zähler und belegt Rang zwei. „Wir stehen oben und wollen so lange wie möglich zu dem Führungsquartett gehören. Wir bleiben aber ganz ruhig, egal wo wir nachher stehen“, formulierte Ökce die Ziele offiziell zurückhaltend. Aber nicht nur er wird wissen: Wenn man schon einmal auf einem Aufstiegsplatz überwintert, möchte man diesen nur ungern bis zum Saisonende abgeben… JAN ABEN

Scuderi: „Nicht ganz vorne in der ersten Reihe stehen“

Vor rund anderthalb Monaten, nur eine Woche vor Weihnachten, gab der Kevelaerer SV bekannt, dass ab sofort mit Sandro Scuderi ein neuer Sportlicher Koordinator die Geschicke der Fußballabteilung führen soll. Der 38-jährige gebürtige Weezer hatte bis Mitte 2017 als Trainer des SV Sonsbeck fungiert, nun zog es Scuderi in seine Wahlheimat Kevelaer, bis Mitte 2019 ist sein Engagement zunächst befristet. Ein großer Vorteil ist dabei auch die enge Verbindung zu Ferhat Ökce, dem Trainer der Ersten Mannschaft des KSV. „Es war uns ein großes Anliegen, die Position des Sportlichen Koordinators zu schaffen. Sandro und ich sind schon lange befreundet, ich war bereits als sein Co-Trainer aktiv. Daher haben wir uns um ihn bemüht. Er war mein Wunschkandidat, ich habe ein großes Vertrauen in ihn. Insbesondere in organisatorischen Dingen kann er eine große Hilfe für uns sein“, sagte Ökce. Im Interview mit dem Kevelaerer Blatt spricht Scuderi über seine Aufgaben und Ziele, die Perspektiven des KSV und seine Verbindung zur Stadt.

KB: Hallo Sandro, herzlich Willkommen beim KSV! Beschreibe doch einmal deinen bisherigen Werdegang als Trainer in einigen Sätzen…

Scuderi: Das ist schwierig! (lacht) Angefangen habe ich vor einigen Jahren als Spielertrainer bei den Sportfreunden Broekhuysen, danach hat es mich zum TSV Weeze gezogen. Meine erste richtige Trainerstation, ohne nebenbei als Spieler aufzulaufen, hatte ich beim SV Straelen, zuletzt war ich dann ein Jahr lang beim SV Sonsbeck. Während meiner beiden letzten Stationen durfte ich also als Coach in der Landesliga arbeiten.

KB: Warum hast du dich dazu entschieden, nun nicht mehr als Trainer zu arbeiten, sondern beim KSV als Sportlicher Koordinator ein anderes Aufgabenfeld zu haben?

Scuderi: Für mich ist die neu geschaffene Stelle ein guter Mix aus beidem. Ich stehe während der Trainingseinheiten mit auf dem Platz und unterstütze die Trainer der Senioren-Teams, wobei der Fokus natürlich eher auf der Ersten Mannschaft liegt. Letztendlich ist es aber ein sehr breites Feld, das von mir beackert wird. Beispielsweise arbeite ich eng mit verletzten Spielern zusammen, möchte neue Impulse setzen und die Jungs bei Laune halten. Ein wichtiger Faktor für die Entscheidung für den KSV war Ferhat Ökce, er hat mich seit dem Sommer immer wieder angesprochen und die Verbindung hergestellt. Auch mit Jean Kamps hatte ich schon seit längerer Zeit immer wieder Kontakt, sodass es am Ende auf der Hand lag, dass ich mich für ein Engagement hier in Kevelaer entschieden habe. Für mich ist es etwas anderes, mal nicht ganz vorne in der ersten Reihe zu stehen, sondern etwas mehr im Hintergrund zu arbeiten.

KB: Welche Ziele hast du dir gesteckt und wo möchtest du konkret ansetzen, um den KSV voran zu bringen?

Scuderi: Langfristig ist es natürlich das Ziel, dass die Erste Mannschaft die Rückkehr in die Bezirksliga schafft. Die Zweite Mannschaft sollte eine jüngere, ambitionierte Truppe sein, die in der Kreisliga B oben mitspielt oder vielleicht den großen Wurf schafft und in der A-Liga an den Start gehen kann. Als kurzfristiges Ziel sehe ich, dass ich eine gute Mischung finden möchte innerhalb der Mannschaften, auch die Abstimmung zwischen den Teams soll gut sein. Ein weiterer Punkt ist dabei, dass die A-Jugend im Blick gehalten wird, um auch hier die Integration der jungen Spieler zu fördern. Bei all dem möchte ich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

KB: Spinnen wir mal etwas rum… Könntest du dir auch vorstellen, dass der KSV in den kommenden Jahren durch harte und kontinuierliche Arbeit auch noch höhere Ziele erreichen könnte als die Bezirksliga? 

Scuderi: Da denken wir derzeit mit Sicherheit nicht dran. Zunächst einmal wollen wir den ersten Schritt machen. Generell ist es ja schwierig, da die Bezirksligen zusammengeschrumpft sind und man immer drei, vier Teams hat, die in dieser Liga richtig viel Geld investieren können. Ich bin nie abgeneigt, eines der Überraschungsteams zu sein. Das Potenzial ist auch vorhanden, wenn man sich die Jugendteams des KSV ansieht. Aber zunächst einmal wollen wir uns darauf konzentrieren, im Hier und Jetzt erstklassige Arbeit abzuliefern.

KB: Welchen Stellenwert hat die Stadt Kevelaer für dich?

Scuderi: Ich bin 38 Jahre alt und wohne seit 18 Jahren hier, also fast die Hälfte meines Lebens. Ich habe hier meine Familie gegründet, wir fühlen uns hier super wohl. Von daher war ich sowieso immer wissbegierig, was hier im Verein los ist. Auch meine Kinder fangen langsam an, im KSV Sport zu treiben. Man identifiziert sich schon stark mit der Stadt. Wenn ich im sportlichen Bereich einen Teil dazu beitragen kann, Kevelaer wieder in den Vordergrund zu rücken, dann wäre ich sehr froh!

Das Interview führte Jan Aben.

KSV und Union Wetten mit Winterneuzugängen

Nicht nur in den Profiligen konnte in der Winterpause die freie Zeit genutzt werden, um am Kader zu basteln, sondern auch in den Amateurligen. Der Kevelaerer SV und die Union Wetten, die beide in der Kreisliga A an den Start gehen, machten von dieser Möglichkeit gebraucht und holten in den vergangenen Wochen neue Spieler.

Der KSV hat mit Trainer Ferhat Ökce gleich in allen Mannschaftsteilen außer auf der Torhüterposition zugeschlagen. Für die linke Abwehrseite wurde ein alter Bekannter zurück zu den Gelb-Blauen gelotst: Felix Ohlig kam vom TSV Wachtendonk-Wankum und wird die Mannschaft unterstützen. Außerdem wurde mit Marvin Flassenberg ein Kevelaerer Junge für das Defensive Mittelfeld vom GSV Geldern losgeeist, in der Offensive geht ab sofort Wuttihichat Phonyong, der vom SV Veert kam, auf Torejagd. „Wir hatten auf all diesen Positionen Bedarf. Wir wollten für die Rückrunde jeweils doppelt besetzt sein, um mögliche Verletzungen kompensieren zu können. Jetzt haben wir eine gute Breite im Kader und haben kaum Qualitätsunterschiede, sodass fast egal ist wer auf dem Platz steht“, sagte Ökce. „Mit Marvin Flassenberg haben wir einen jungen Spieler mit viel Potenzial geholt, er hat eine gute Art. Im Sturm haben wir mit Wutti eine neue pfeilschnelle Alternative, er passt gut in unser Konzept.“

Während bei der Viktoria Winnekendonk keine Wechsel im Kader vorgenommen wurden und Trainer Sven Kleuskens wohl auch in der Rückrunde immer wieder auf Spieler aus der eigenen A-Jugend bauen werden muss, hat die Union Wetten für den anstehenden Abstiegskampf neues Personal an Land gezogen. „Mit Tobias Hawel haben wir einen Mann für die Defensive geholt, der auf der Position des Innen- und Außenverteidigers agieren kann“, erklärte Trainer Marcel Lemmen. Hawel kam vom SC Blau-Weiß Auwel-Holt. Außerdem wurde mit Kerim Yilmaz ein defensiver Mittelfeldspieler vom SV Sevelen geholt. „Hinzu kommt, dass mit Bastian Ingenhaag und Dirk Peters zwei ganz wichtige Spieler nach längeren Auslandsaufenthalten wieder mit an Bord sind“, freute sich Lemmen. Auf der anderen Seite muss der Wettener Coach bis zum Saisonende auf Torjäger Timo Clasen sowie Mittelfeldmann Hendrik van Bebber verzichten, die ebenfalls für einige Monate ins Ausland gegangen sind.

Für den Kevelaerer SV beginnt die Rückrunde in der Kreisliga A schon am Sonntag, den 18. Februar, mit dem Auswärtsspiel beim SV Straelen II. Genau eine Woche später geht es dann auch für die beiden anderen Teams los: Die Union Wetten ist dann im Heimspiel gegen Auwel-Holt gefordert, während die Viktoria beim SV Grün-Weiß Vernum zu Gast ist. JAN ABEN

Sven Kleuskens bleibt ein weiteres Jahr Trainer der Viktoria

Kurz vor dem Jahreswechsel konnte die Viktoria Winnekendonk noch eine freudige Nachricht verkünden und die Weichen für die Zukunft stellen. Sven Kleuskens, Trainer der Ersten Mannschaft der Viktoria, hat sich nach gemeinsamen Gesprächen mit dem Vereinsvorstand dazu entschieden, sein Engagement als Chefcoach auch in der kommenden Saison fortzusetzen. Der 40-Jährige bleibt damit bis mindestens Mitte 2019 für die Viktoria, die derzeit in der Kreisliga A auf dem achten Tabellenplatz steht, verantwortlich.
Martin Drißen, Fußballobmann der Winnekendonker Senioren, freute sich über die weitere Zusammenarbeit mit Kleuskens: „Wir vom Vorstand sind sehr glücklich, dass wir zusammen mit Sven seinen Vertrag bei der Viktoria um ein Jahr verlängern konnten.“ Auch Kleuskens zeigte sich ob der langfristigen Zusammenarbeit glücklich: „Ich musste nicht lange überlegen, ob ich noch ein Jahr dranhänge. Fakt ist, dass wir eine sehr gute A-Jugend haben, aus der in der kommenden Saison viele junge Spieler in die Erste Mannschaft drängen. Daher wird es für mich wieder eine sehr interessante Aufgabe sein, dieses Team zu formen und zu führen. Wir können dadurch den Kader aufstocken und den Konkurrenzkampf anheizen, darauf freue ich mich.“ Kleuskens war bereits von 2010 bis 2015 fünf Jahre lang Trainer der Viktoria gewesen, zwischenzeitlich hatte der 40-Jährige ein Jahr lang den SV Veert gecoacht. Seit der Saison 2016/17 ist Kleuskens wieder als Winnekendonker Trainer tätig, im kommenden Sommer geht er demnach in seine dritte Saison der zweiten Amtszeit.
Auch für die Zweite Mannschaft der Viktoria gab es im Zuge der Vertragsverlängerung von Kleuskens gute Neuigkeiten: Ab der kommenden Saison wird Nils Dahlmann das Traineramt für die Zweitvertretung übernehmen, als Co-Trainer fungiert Jonas Niersmann. Beide sind derzeit noch für die Dritte Mannschaft zuständig, werden aber zum Sommer eine Reihe vorrücken. Ein Trainer-Nachfolger für die Dritte Mannschaft wird derzeit noch gesucht. „Mit Nils als Trainer und seinem Co-Trainer Jonas können wir eine super Lösung für unsere Zweite Mannschaft bestätigen. Die beiden haben diese Saison schon eine super Hinrunde mit der Dritten Mannschaft gespielt. Wir hoffen, dass diese Euphorie in der nächsten Saison mit in die Zweite Mannschaft genommen werden kann“, sagte Obmann Drißen. jaab

Kleuskens: „Zehren nach wie vor vom starken Saisonstart“

Tabellenplatz acht, 22 Punkte gesammelt und damit acht Zähler Abstand auf die Abstiegsränge – die Viktoria Winnekendonk hat nach den düsteren Erwartungen vor der aktuellen Saison in der Kreisliga A eine bessere Rolle gespielt als zuvor angenommen. Aufgrund eines dünnen Kaders hatte Viktorias Trainer Sven Kleuskens vor dem Start in die Spielzeit kleine Brötchen gebacken und als Ziel ausgegeben, sich lediglich irgendwie aus dem Abstiegskampf fernzuhalten.
Das hat in Winnekendonk in den letzten Monaten ganz hervorragend und ohne größere Probleme funktioniert. Insbesondere der Saisonstart der Grün-Weißen sorgte für Aufsehen: Bis zum achten Spieltag fand sich die Viktoria in der Tabelle ständig auf den ersten drei Plätzen wieder, zwei Wochen lang hatte die Kleuskens-Elf dabei sogar die Spitzenposition inne. Erst im Herbst zeigte die Formkurve etwas nach unten, sodass man nun im gesicherten Mittelfeld einen Platz gefunden hat. „Im Großen und Ganzen bin ich mit der Hinrunde sehr zufrieden“, sagte Kleuskens. „Mit einem solchen Saisonstart hatte keiner gerechnet. Wir zehren nach wie vor davon, dass wir zum Beginn so viele Punkte gesammelt haben.“
Das größte Problem des Teams aus dem Golddorf: die personelle Kaderbreite. „Bereits im Sommer hatten wir einen kleinen Kader, aufgrund vieler Verletzungen wurde der Spielermangel zum Ende hin immer akuter“, erklärte der Trainer. „Und es ist keine Besserung in Sicht, im Gegenteil: Hendrik Verheyen wird einige Monate ins Ausland gehen und uns nicht zur Verfügung stehen, außerdem haben wir zwei Langzeitverletzte, die wohl in dieser Saison nicht mehr spielen können.“ Zuletzt hatte sich der 40-jährige Coach immer wieder in der A-Jugend des Vereins bedient, die aktuell Tabellenführer der A-Junioren-Leistungsklasse ist. „Wir wissen, dass es mit der Doppelbelastung einiger Jugendspieler nicht ewig so weitergehen kann. Unsere A-Jugend hat in ihrer Liga eigene Ziele, sodass die Unterstützung der Ersten Mannschaft nicht immer zu einhundert Prozent möglich sein wird. Wir wissen demnach, dass es eine gang schwierige Rückrunde werden wird und müssen schauen, dass wir nicht noch unten reinrutschen“, forderte Kleuskens.
Dabei helfen wird sicherlich das wohl größte Plus der Viktoria: die mannschaftliche Geschlossenheit. „Wir haben eine extrem eingeschweißte Truppe. Ohne den Zusammenhalt auf und neben dem Platz sähe es in der Tabelle wohl ganz anders aus“, so der Trainer. Trotz des Personalmangels will der Verein im Winter aber keine große Transferoffensive starten, dazu fehlen freilich auch die nötigen Mittel. „Wir haben einen Spieler im Auge, der zur Rückrunde hinzukommen könnte. Ob er eine unmittelbare Verstärkung wäre bleibt aber abzuwarten, da er bereits länger nicht mehr aktiv gespielt hat“, verriet Kleuskens, ohne einen Namen zu nennen.
„Mir hat in den vergangenen Monaten schon vieles sehr, sehr gut gefallen. Insbesondere sind das der Wille, der Einsatz und die Geschlossenheit“, sagte der Trainer. „Aber auch taktisch treten wir gut auf. Da war die ein oder andere Mannschaft überrascht, als wir gegen sie angetreten sind. Wir haben einen guten Mix aus aggressivem Pressing und einem schnellen Konterspiel. Da konnten wir je nach Personallage gut reagieren.“
In der Wintervorbereitung, die für die Winnekendonker voraussichtlich rund um den 25. Januar beginnen wird, soll erneut ein Hauptaugenmerk auf die Fitness und die Kampfkraft gelegt werden. „Diese Faktoren waren für uns in der Hinrunde wichtig und sie werden es auch in Zukunft sein“, meinte Kleuskens. Das erste Testspiel steht für die Viktoria bereits wenige Tage nach dem Trainingsstart an, wenn es am 28. Januar gegen den SV Sonsbeck II geht. In der Kreisliga A geht es am 4. März mit einem Auswärtsspiel bei der Alemannia Pfalzdorf weiter, sofern nicht noch Nachholspiele auf die vorherigen Wochen terminiert werden. Mit dem Abstieg wird die Kleuskens-Elf aller Voraussicht nach nichts mehr zu tun bekommen – spannend bleibt es trotzdem, wo man am Ende landet. JAN ABEN